Sich SAP Zertifizierung - was gefragt?

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Ensign
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SAP Zertifizierung - was gefragt?

Hallo,

ich befinde mich im vorletzten Semester meines B.Sc. Wirtschaftsinformatik-Studiums und so langsam kristallisiert sich heraus, dass ich später ins SAP Consulting möchte. Ich habe im Studium nur eine 5 ECTS SAP Vorlesung. Bin also relativ blank, was das Fachwissen angeht.
Lohnt es sich als Student in SAP zertifizieren zu lassen oder ist die Nachfrage so hoch, dass es kaum nötig ist?
Welche Bereiche werden zur Zeit am meisten gefragt, bzw. wo seht ihr die größte Zukunft?
 
Zuletzt bearbeitet:
willst du nicht lieber was gescheites lernen?
sich auf Produkte einer Firma spezialisieren würde ich niemandem empfehlen.
sap wird ohnehin bei vielen abgelöst und hat keinen guten ruf.
 
Und sonst? Spezialisieren muss man sich am Ende immer. Ob auf SAP, MS oder Oracle.. Was macht das für einen unterschied?
 
@ Liked

Ignoriere einfach den Kommentar von birday. SAP wird nirgends abgelöst, sondern eher eingeführt. Wenn dann wird SAP durch SAP ersetzt ... statt R3 dann schön die Fiori Oberfläche + Hana.

Bzgl. der Module - schau dir einfach an was in den Stellenbeschreibungen verlangt wird, dann hast du deine Antwort. ;)

@ birday

Ob der TE am Ende als Consultant SAP oder E1 oder Microsoft Dynamics berät macht doch kein Unterschied. In dem Bereich gibt es kommt man an diesen "Namen" einfach nicht vorbei. Und nein, ein "guten" Ruf haben sie alle nicht, aber auch kein so schlechten. ;)
 
Welches produkt ist mir latte. Aber ich würde niemandem empfehlen sich auf ein bestimmtes produkt einer firma zu spezialisieren.
Muss natürlich jeder für sich entscheiden.
 
@birday
Anders kommst du doch nicht drum rum? Soll er für die größten ERP Hersteller nun Zertifikate machen? Dann kann er nachher alles etwas, aber nichts richtig :D

Deiner Aussage nach dürfte es dann keine BMW Verkäufer (Berater), Berater bei der Sparkasse oder JAVA Entwickler mehr geben..... Die sind ja alle auf eine Firma/Produkt spezialsiert.

@Liked Hör einfach nicht auf ihn ;)
 
birday schrieb:
Welches produkt ist mir latte. Aber ich würde niemandem empfehlen sich auf ein bestimmtes produkt einer firma zu spezialisieren.
Man spezialisiert sich eigentlich nicht auf SAP, sondern auf Module. Ebensowenig wie man sich auf 'MS' spezialisiert, zwischen AD und Exchange liegen genauso Welten. :rolleyes:
 
ERP4students.de dort als erstes den Grundlagenkurs S/4 machen und danach in favorisierte Module eintauchen. So günstig wie als Student bekommst Du das nie wieder. Wenn Du Zeit hast, mach so viele wie Du kannst - so würde ich es machen ;)
 
Das denke ich mir schon. Die Frage ist, bringt mir ein SAP TERP10 Zertifikat wirklich soviel bei der Jobsuche, dass es den Aufwand und 550 Euro wert ist?
 
1. 550 Euro für eine Weiterbildung ist wirklich nichts. Glaubt man als Student vielleicht nicht, lernt man aber als Berufserfahrener ganz schnell. 2. Außerdem hast Du jetzt die Zeit dafür, also machen.
3. Einem zukünftigen Arbeitgeber signalisierst Du damit, dass Du zumindest Grundkenntnisse in dem System hast und bei Bewerbern mit ähnlicher Qualifikation könnte das ausschlaggebend sein.
4. Persönlich bekommst Du wirklich auch einen guten Überblick wie welche Prozesse im System funktionieren.
 
birday schrieb:
...Aber ich würde niemandem empfehlen sich auf ein bestimmtes produkt einer firma zu spezialisieren.
...

Dann wirst du auch niemals ein Spezialist. Oder soll jeder Arbeitnehmer in jedem Produkt geschult und zertifiziert sein? Dann gibt es keine Spezies mehr für SAP, Betriebssysteme, Netzwerke, Datenbanken usw. weil jeder alles macht und dabei nichts mehr richtig macht, weil die Zeit fehlt.

Liked schrieb:
... Die Frage ist, bringt mir ein SAP TERP10 Zertifikat wirklich soviel bei der Jobsuche, dass es den Aufwand und 550 Euro wert ist?

Die spätere Zertie sollte dir durch den Arbeitgeber bezahlt werden, oder jetzt bereits im Studium. Aber private Finanzierung halte ich für falsch. Und eine echte Ausbildung und Zertie dauert später mehrere Wochen/Monate und kostet mehrere tausend Euro.
 
Also ich hab nach dem Studium einmal SAP WM Anwenderzertifizierung durchgemacht. 3 Monate Vollzeit, 5k € Kosten.
 
Ylem schrieb:
... 3 Monate Vollzeit, 5k € Kosten.

Selber bezahlt?

Ich hatte mal 5 Monate Ausbildung (Vollzeit 7 Stunden jeden Tag) zum SAP BW Anwender/Berater inkl. Prüfung bei einem Bildungsträger - bezahlt von der Firma (Kosten mir unbekannt), das war 2007.
 
Fu Manchu schrieb:
Dann wirst du auch niemals ein Spezialist. Oder soll jeder Arbeitnehmer in jedem Produkt geschult und zertifiziert sein? Dann gibt es keine Spezies mehr für SAP, Betriebssysteme, Netzwerke, Datenbanken usw. weil jeder alles macht und dabei nichts mehr richtig macht, weil die Zeit fehlt.



Die spätere Zertie sollte dir durch den Arbeitgeber bezahlt werden, oder jetzt bereits im Studium. Aber private Finanzierung halte ich für falsch. Und eine echte Ausbildung und Zertie dauert später mehrere Wochen/Monate und kostet mehrere tausend Euro.
Gibt leute die Programmieren können und verschiedene Werkzeuge nutzen, und nicht nur bestimmte Produkte einer Firma. Auch das ist eine Expertenkarriere.
Aber ich hab schon verstanden dass es hier um Business IT geht und nicht um Produktentwicklung.
 
Aber auch Programmierer haben eine Spezialisierung auf wenige Programmiersprachen/-mix, egal ob das jetzt Java, C#, ABAP, Cobol ... ist, du wirst kein Programmierer finden der alle Programmiersprachen gleich gut kann.
 
Ich bin wohl in der "Unterzahl" wenn ich mich eher der Meinung von @birday anschliesse:

Ob es wirklich der Weisheit letzter Schluss ist, sich auf ein bestimmtes Produkt zu spezialisieren, hängt doch sehr davon ab, wie du dir deine Zukunft vorstellst.

Ich selber habe desöfteren mit so genannten "Spezialisten" für Produkt xy zu tun (wobei xy für eine Reihe von verschiedenen Produkten steht) und stelle fest, dass viele von denen doch nur nur einen sehr eingeschränkten Fähigkeitsbereich haben. D.h. sie können in "Ihrem" Produkt ein bisschen was (manchmal zwar erschreckend wenig) - meist vor allem Reden schwingen - , bei allem rundherum oder darüber hinaus stehen sie aber wie der sprichwörtliche Esel am Berg.
Sprich: Wenn man x Jahre nur Produkt xy gemacht hat, ist das Risiko offenbar sehr hoch, dass man vom Rest der IT ziemlich abgehängt ist.

Das muss aus wirtschaftlicher Sicht nicht unbedingt problematisch sein, so lange Produkt xy noch gefragt und "Spezialisten" für Produkt xy gesucht & gut bezahlt sind. (Aus persönlicher Sicht würde ich es eher als negativ empfinden.)

Nur: Wenn du jetzt am Anfang deiner Karriere stehst, würde ich es für alles andere als selbstverständlich nehmen, dass in 20 Jahren noch irgend ein Hahn nach "deinem" Produkt kräht.
Du musst also ständig flexibel bleiben und dich in verschiedene Richtungen fortbilden. Und das fällt mitunter schwer, wenn man erstmal eine Weile in einem scheinbar sicheren und warmen Hersteller-Nest sitzt. Wenn man sich von Anfang an breiter aufstellt, kommt das von selbst.

Anders gesagt: Von den "Spezialisten" mit denen ich gelegentlich zu tun habe, kann ein erheblicher Teil bis zur Pension stempeln gehen, sollte der Fall eintreten, dass "ihr" Produkt eingestellt wird.
Hierzulande haben wir ausserdem in den letzten Jahren den unfreiwilligen "Massenexodus" bei den Bank-Informatikern gesehen. Auch so "Spezialisten" die dann auf dem Arbeitsmarkt chancenlos waren, nachdem ihr jahrelang gemütliches Arbeitgeber-Nest von einem Tag auf den nächsten beschlossen hat, in der IT ein paar tausend Stellen zu streichen. Die Bewerbungen hagelten dann auch bei uns rein. Aber für unsere Zwecke kann man natürlich keiner von denen brauchen.
Die schütten dann nachher ihr Herz in irgendwelchen Zeitungsartikeln aus, die sich darum drehen, wie schwer es doch ist mit 40+ (oder gar 50+) noch eine Stelle in der IT zu finden - trotz akutem Informatikermangel.
Aber das hat eben auch Gründe. Wer 20, 30 Jahre in einem "Korsett" war, der ist nachher oft für anderes nicht mehr geeignet. Da kann der vorher in seiner Nische 100k + im Jahr verdient haben und sich für den Oberexperten halten, nützt dann nichts mehr.


Allerdings muss ich zum Schluss noch sagen, dass ich mich im Milieu der Wirtschaftsinformatik in dem Sinne nicht auskenne. Ich sehe die Typen nur an der Front (und meistens nicht viel Gutes von den Wirtschaftsinformatikern, muss ich leider sagen), weiss aber nicht wie die Interna der dortigen Karrieremühlen genau funktionieren.
 
DaveStar schrieb:
...Du musst also ständig flexibel bleiben und dich in verschiedene Richtungen fortbilden. Und das fällt mitunter schwer, wenn man erstmal eine Weile in einem scheinbar sicheren und warmen Hersteller-Nest sitzt. Wenn man sich von Anfang an breiter aufstellt, kommt das von selbst.....

Genau dieses Problem hatten wir auch bereits in anderen Threads zum Thema Zertie besprochen. Jede Zertifizierung wird von einem Hersteller ausgestellt und beurkundet die Kenntnisse in einem Produkt. Aber ohne diese Zerties ist man wiederum kein Spezialist.

Sich breiter aufzustellen ist klug, macht aber wiederum keinen Spezialisten aus, denn Breite bedeutet nun mal viele Themen an der Oberfläche zu bearbeiten, die Spezialisierung erfolgt dann in einem Bereich in die Tiefe.

oft empfohlene Herangehensweise: Breite durch Studium, Tiefe durch Zertifizierung, Erfahrung durch Praxis
 
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