NAS/ Server aus alten PC-Komponenten bauen?

SR-71A

Ensign
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Guten Abend!

Ich wollte mal eure Meinung hören:

Ist es halbwegs sinnvoll möglich, einen Netzwerkserver (zugriff auf Filme, Musik, Bilder usw.) aus einem alten Tower-PC zu basteln? Ich habe hier nämlich noch einen alten e8400 samt Mainboard, Ram und Netzteil rumliegen. Den e8400 würde ich natürlich bis ans Limit undervolten und eine möglichst günstige und stromsparende GPU dazu packen. (Empfehlungen?)

Das ganze würde auch nicht 24/7 laufen sollen, sondern nur bei Bedarf angeschaltet werden. Bitte seid gnädig, die Idee ist mir gerade spontan gekommen :freaky:
 
Hallo,

Alle Jahre wieder kommt diese Frage auf ;-)
Ich würde es nicht machen.
Möchtest du mit dem PC nur einen Netzwerkspeicher bereitstellen?

Je nach Datenmenge, geht das viel einfacher und stromsparender. Z. B. Festplatte direkt an FRITZBOX oder ein NAS.


EDIT: Hat der PC keinen Grafik-Chip auf dem Mainboard?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wofür genau brauchte man noch mal ne GPU in einem Server außer während der Installation? Ach ja richtig nur bei klickibunti Servern. Nur für Selbstbau-NAS tut es auch openmediavault o.ä.

Ob es sich lohnt: GPU für Testzwecke rein, ab ins BIOS, abschalten nicht benutzter Komponenten etc. Dann GPU raus und das System mal einschalten und einen entsprechenden Verbrauchsmessgerät zwischen Steckdose & Netzteil hängen. Mit undervolting gewinnst vielleicht so 5 Watt maximal wenn ich raten müsste, andere haben da ggf. mehr Erfahrung.
Zusätzlich kannst 5 Watt pro Festplatte dazu rechnen, die du verbauen willst.

Mal fix Google angeworfen und ein System mit e8400 frisst so um die 80-85W im Leerlauf, sagen wir mal 75W mit undervoltung. Mit 3x HDDs (eine kleine Daten-HDD, z.B. ne alte 2,5", 2x Daten) und undervoltung kommst vermutlich so auf 85-90W wenn man zu deinen Gunsten schätzt im idle.

Bei 4h Betrieb pro Tag und 7 Tagen in der Woche kommst so auf ca 35-40€/Jahr Stromkosten. Aus Erfahrung endet es aber meist darin, dass man die Kiste vielleicht noch am Wochenende immer herunter fährt und warten kann oder will aber früher oder später läuft es dann doch mindestens am WE durch. Dann fängst an dich mit WoL zu beschäftigen oder standby und musst dich früher oder später mit dem Linuxunterbau auseinander setzen. An irgendeinem Punkt geht es dann nicht weiter und du lässt die Kiste durchlaufen lassen.
7 Tage am Stück durch laufen lassen kostet dich dann schon 4-5 € oder im Jahr 220 €. Dafür bekommst ne sparsame 2-Bay von QNAP oder Synology und hast keinen Aufwand und Streß.

Am Ende bleibt also die Frage: Hast du die Lust und Zeit und Muße dich in vieles einzuarbeiten und/oder besitzt du langfristig die Disziplin und Geduld den Server immer erst bei Bedarf zu starten um zu warten und nach Nutzung herunter zu fahren?

PS: Backup nicht vergessen ;)
 
ein NAS aus einen alten PC Bauen ist nur eine Bastellösung, die nur als notlöung gut ist, aber mehr auch nicht.

mehr Stromverbrauch, auch wenn du noch so sehr untervotest
höhere Ausfallwarscheinlichkeit durchs Alter von Board und Netzteil (?)
 
Ich würde aus einem alten Rechner zwar auch kein NAS bauen, aber 90W im Idle sind doch etwas arg pessimistisch.
Ich habe vorhin bei meinem Bastelrechner nachgemessen: 68 W und das mit undervolteten E8400, 4 RAM Riegeln, 2 Platten, verschwenderischen nForce 730i, zusätzlicher Netzwerkkarte und einer Radeon HD4670.

Das heißt ohne den ganzen zusätzlichen Kram und abhängig vom Board und dem Netzteil sollten im Idle <=50W locker drin sein.
 
Dallas90 schrieb:
sollten im Idle <=50W locker drin sein.
Richtig. Man kommt also auf ca. 25W mehr bei einem Selbstbau aus Altkomponenten. Und wenn man dies als Basis für eine Kostenabschätzung nimmt, steht der Selbstbau gar nicht so viel schlechter da als ein Fertig-NAS, welches eher an anderen Stellen Punkten kann.
 
Eine pauschale Antwort kann man auf diese Frage gar nicht geben. Alte Hardware impliziert einen zum Teil deutlich höheren Stromverbrauch. Nicht nur die CPU ist potentiell extrem stromhungrig, sondern das Netzteil wird höchstwahrscheinlich auch gerade in niedrigen Lastbereichen ziemlich ineffizient sein. Wenn der PC zB zum Zocken gedient hat, sitzt da unter Umständen ein Netzteil drin mit 600+ Watt. Läuft das aber nur auf 10% Auslastung, schluckt es unter Umständen selbst schon etliche Watt, nur weil es an ist.

Man kann durchaus ein effizientes Eigenbau-NAS bauen, aber nicht jede Alt-Hardware eignet sich dafür. Undervolten ist da oftmals nur ein Tropfen auf den heißen Stein und zB ein passendes Netzteil, das in niedrigen Lastbereichen effizienter läuft bzw. generell von der Leistung her auf den neuen Zweck abgestimmt ist, bringt unter Umständen mehr. Jede Komponente, die man dazukauft, mindert aber den finanziellen Vorteil der Nutzung bestehender Hardware und am Ende hätte sich ein stromsparendes Synology, o.ä. schon nach 1-2 Jahren amortisiert.

snaxilian hat auch nicht ganz Unrecht. Erst nimmt man sich vor, die Kiste nur bei Bedarf einzuschalten. Irgendwann ist man genervt davon, immer in den Keller zu stapfen, um den Schalter zu drücken und macht WoL. Dann funktioniert WoL nur mittelprächtig bzw. der Start dauert einem zu lange und am Ende läuft das Ding doch 24/7 durch.

Fazit: Wenn man wirklich nur bei Bedarf ein NAS startet, kann alte Hardware - unter Umständen mit leichten Anpassungen/Ergänzungen wie zB effizienteres Netzteil - durchaus eine sinnvolle Lösung sein. Sobald man von diesem Szenario aber abweicht und die Komponenten eben doch recht viel viel verbrauchen, man es entgegen des Plans 24/7 laufen lässt oder eben doch mehr investiert, dann ist es nicht mehr sinnvoll ;)

Lass dich aber nicht entmutigen. Probier es aus! Jeder Kommentar hier kann nur subjektive Erfahrungen wiedergeben, mit anderen Komponenten als den deinen. Installiere ein NAS-OS wie zB OMV, o.ä. und besorg dir ein Strommessgerät. Die billigen Messgeräte sind zwar meist eher eine relativ ungenaue Schätzung, aber du kannst den Wert grob mit ~2,5 multiplizieren, um die Kosten für ein Jahr 24/7 Betrieb zu berechnen. 100W sind also ganz grob 250€ im Jahr.
 
Danke für eure ausführlichen Antworten!

Wie Minimax83 sagte, geht es mir zu 99% darum, auf meine Festplatten bei Bedarf zugreifen zu können, ohne sie permanent im PC mitlaufen zu haben. Aktuell löse ich das so semiellegant über ein HDD-Rack. Der "NAS" würde also wirklich nur bei Bedarf kurz gestartet werden und dann auch nicht stundenlang laufen.

Wenn es wirklich nur 50W verbraucht, wie von Dallas90 gesagt, wäre das doch völlig OK. Meine Komponenten sind recht ähnlich:

Bei dem Mainboard handelt es sich um dieses hier: https://www.asrock.com/mb/Intel/P45TS/index.asp
Ist dort ein Grafikchip verbaut? Und falls nicht, läuft so ein Rechner auch ohne GPU? Bin auf dem Gebiet absoluter Laie ...
Dazu dann 2 x 2GB Ram, könnte ihn aber ja auch nur mit einem Riegel betreiben. Das Netzteil hat glaube ich 300-400W, ist aber nichts Hochwertiges. Das Ganze müsste dann noch drei Festplatten aufnehmen, wenn ich keine GPU benötige würden sich die Fixkosten aber auf 0€ belaufen. Das wäre schon klasse!

PS: @Minimax83, leider habe ich für die HDD's kein Gehäuse und kann auch nicht alle drei an die Fritzbox hängen :(
Fällt dir sonst noch eine einfache und günstige Lösung ein?
 
Mal ne einfache Frage: Über welche Datenmengen reden wir eigentlich und wie groß sind die 3 Festplatten? Es klingt fast so als wenn eine große Platte im USB-Gehäuse die einfachste Lösung wäre..
 
Raijin schrieb:
Mal ne einfache Frage: Über welche Datenmengen reden wir eigentlich und wie groß sind die 3 Festplatten? Es klingt fast so als wenn eine große Platte im USB-Gehäuse die einfachste Lösung wäre..

Leider nein, eine der Platten hat schon 4TB (welche aber nicht voll sind) und deutlich größere HDDs werden dann recht teuer :(
In Zeiten von 4k Videos mit GoPro und ähnlichem bekommt man den Speicher leider unheimlich schnell voll ...
 
Wie wäre es mit der 50% Lösung ein Mainboard inkl fester cpu zu kaufen? Kostet ca 60€, Rest ist ja da und würde den Verbrauch definitiv senken.
 
PS: @Minimax83, leider habe ich für die HDD's kein Gehäuse und kann auch nicht alle drei an die Fritzbox hängen
Fällt dir sonst noch eine einfache und günstige Lösung ein?

Dazu müsstest du noch alles genauer beschreiben:

1. Gesamte alte Hardware auflisten (Hersteller + Modell-Bezeichnung)

2. Wie du dir das mit dem Server genau vorstellst:
- Welchen Vorteil bringt dir der Server? Warum schaust du dir die Medien nicht an deinen PC an?
- Von wo greifst du auf die Daten des Servers zu?
- Greifst nur du darauf zu, oder mehrere Benutzer?
- Wird mit noch mehr Festplatten bald aufgerüstet?
- Wie viel würdest du denn maximal ausgeben?
- Welche Funktionen wünschst du dir?
-
EDIT:
- Kennst du dich mit Linux aus?
Hast du noch ein Betriebssystem für den alten PC?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Wanderer101: Da würde ich lieber die Komponenten nehmen, die ich eh rumliegen habe. Durch die geringe Laufzeit wäre mir der Mehrverbrauch dann egal.

@Minimax83:
zu1: Intel Core2Duo E8400, 4GB DDR2 RAM (800mhz) der Marke Geil, Asrock P45TS Mainboard und ein No-Name Netzteil mit ~400 Watt (habe ich gerade nicht vorliegen)

zu2: Ich erhoffe mir von einem Server eigentlich nur eine winzige Kleinigkeit. Nämlich, dass ich keine meiner drei Festplatten mehr mit meinem HDD-Rack "einlegen" muss, sondern bei Bedarf einfach kurz einen Knopf drücke und alle Daten übers Netzwerk abrufen kann. Nur ich würde (nur von zuhause aus) auf die Daten zugreifen wollen und es sollte vorerst bei 3 Festplatten bleiben.
Mit Linux habe ich nur grundlegende Erfahrung, alte Windowslizenzen wären aber auch kein Problem.
 
Moin!

Wenn nur ein PC Zugriff braucht wäre vlt auch ein Mehrfach USB Gehäuse eine kostengünstige und vir allem extrem schnell verfügbare Lösung. Dachte da an sowas wie Fantec QB-35...
 
Leider hast du von meinen Fragen nicht alle beantwortet, aber so wie ich das sehe, würdest du dich vermutlich nur ärgern, wenn du jetzt Geld aus.
Ein aktuelles NAS mit 4 Einschüben geht erst bei ca. 250 €

Mach das mit deinen bestehenden Teilen.
 
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