Subwoofer nicht ortbar?

Wolfi Scheuble

Lieutenant
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Aug. 2017
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676
Oft gehört, nie getestet.
Kann man einen Subwoofer wirklich gar nicht orten?

Die einzige Möglichkeit einen Subwoofer in meinem Arbeitszimmer zu verstauen ist genau einen halben Meter rechts von mir zwischen Couch und Wand.
Die zwei Lautsprecher sind jeweils 10 Grad vor mir auf 3 Meter aufgestellt.

Wenn ich nun basslastige, elektronische Musik hören würde, würde ich/man merken, dass ein Subwoofer einen halben Meter rechts von mir/einem versteckt ist?
Ausgehend davon, dass man es nicht wüsste.


Warum die Frage?
Wie geschrieben, gibt es keine Alternative! Nicht aus Platzgründen, sondern aus Designgründen.
Ich möchte ungerne einen Subwoofer bestellen und sofort zurück schicken müssen.

Bevor das Design meines Arbeitszimmery durch einen sichtbaren Subwoofer verunstaltet wird, verzichte ich darauf.
Design > Sound
 
Das hängt vom Subwoofer und der Schallverteilung in deinem Raum ab, die ganz niedrigen Frequenz sind fast nicht ortbar. Wenn du aber weißt wo er steht, setzen psychologische Effekte ein.
 
Das Teil würde wahrscheinlich nur dröhnen, also ja du würdest den orten.
 
Es liegt ganz simpel an der Ton-Frequenz.

bei 20C° Raumtemperatur ist die Wellenlänge der Töne:

100Hz = ca. 3,4m
80Hz = ca. 4,30m
60Hz = ca. 5,70m
40Hz = ca. 8,60m
20Hz = ca. 17m


Der Subwoofer ist nicht oder nur schlecht ortbar, wenn es keine komplette Schallwelle von der Quelle zum Ohr hat.

Als Vergleich ein Ton mit 200Hz (Stimme) hat ca. 17cm wellenlänge und die höchsten hörbaren Töne von 25.000 Hz haben eine Wellenlänge von 1,4cm.


Das oben angesprochene Dröhnen hat nichts mit dem Abstand ohr -> Sub zu tun, sondern hängt mit den von den Wänden Reflektierten Schallwellen zusammen, welche sich irgendwo im Raum überlagern. Das kann je nach Position genau an der Sitzposition sein, muss es aber nicht. Gute Subwoofer lassen es zu die Frequenz in 90° schritten zu drehen, was die Überlagerungen im Raum verschiebt.

Das gegenteil hiervon wäre zur info die Auslöschung, bei der sich zwei schallwellen beim überlagern aufheben und kein Bass mehr warnehmbar ist.

Durch die extrem langen Schallwellen muss man bei Subwoofern auch immer alle Wände/Decken und Böden mit berücksichtigen weil es viel schneller zu überlagerungen kommt als bei den höheren Frequenzen der normalen Lautsprecher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann in deinem Fall nur dringend,wirklich dringend davon abraten unter diesen Umständen einen Subwoofer zu verwenden.
Die schlechte Ortbarkeit von sehr tiefen Frequenzen ist zudem kein Freifahrtschein zum willkürlichen aufstellen des Subwoofers.
Das ist leider ein Irrglaube der nicht aus den Köpfen zu bekommen ist.
Ein Subwoofer ist ein Lautsprecher und keine mysteriöse Geräuschquelle aus der "die Bässe" kommen.
Er unterliegt den gleichen physikalischen Gesetzen wie alle Lautsprecher.
Natürlich könntest du durch Einstellung einer sehr tiefen Crossoverfrequenz (60 Hertz oder weniger) extremes Glück haben und nach dem Einpegeln aber vor allem nach der Laufzeitkorrektur über den Receiver klingt der Woofer einigermaßen integriert.
Aber ein eingekeilter Subwoofer wird böllern ohne Ende und eine ganzen Haufen anderer Probleme verursachen.
Leider hast du nichts weiter über den Rest deiner Anlage geschrieben.
Im Sinne deiner Frage kommt es darauf an welche Frequenzen der Subwoofer wiedergeben soll.
 
So tief bin ich in der Materie nicht, dass ich darüber qualifiziert diskutieren könnte.

Selbst mein 2.0 System werde ich demnächst ersetzen. Es handelt sich um eine Übergangslösung, die nicht zum Design passt.
Es werden allerdings keine hochqualitative Lautsprecher werden.

Eher in die Richtung:
Wavemaster TWO NEO
JBL LSR 305 mit Bluetooth Receiver

Zum Musik hören sollten die reichen.
Basslastige elektronische Musik und klassische ruhige Musik. Selten für Filme.
Kein HipHop, kein Schlager, kein Rock, kein Metal, usw.

Ein 2.0 System wie genannt reicht aus. Ein Subwoofer wäre ein Bonus, aber diesen Bonus werde ich auf keinen Fall mein Design kosten lassen.

Wegen dem Schall / Freuquenz des Subwoofer:
Das Gerät würde ich unsichtbar aufhängen. Resonanzen / Vibrationen an Wand, Boden oder sonstige Möbel würden nicht übertragen werden.
Es gibt auch nichts im Arbeitszimmer, was den Boden berührt. Couch hängt, Tisch hängt, die Schränke hängen. Nur meine eigenen Füße und der Drehstuhl berühren den Boden. Beim Drehstuhl ist mir nur noch nichts eingefallen.

Meiner Einschätzung nach, sollte der Bass vom Boden reflektieren können?

Ich befürchte, dass ich es wohl doch bestellen und testen muss...
Danke für die Hilfe.
 
DerPessimist schrieb:
Warum die Frage?
Wie geschrieben, gibt es keine Alternative! Nicht aus Platzgründen, sondern aus Designgründen.

Wenn Du Design über Klang setzt, wird Dir leider keine andere Wahl bleiben, als es zu probieren!
Aber alleine die viel zu enge Aufstellung der Front-Speaker (10 Grad) macht Dir das Klangbild schon unnötig schlecht.
Entscheide Dich! Entweder Optik oder Klang. Wenn wirklich die Optik Priorität hat, dann hilft nur ausprobieren, denn ohne raumakustische Messungen wirst Du hier keine sinnvolle Antwort bekommen, sondern nur ein Stochern im Dunkel... ;)
 
Unsichtbar ist das schlimmste!
Es sollte immer direkter Sichtkontakt bestehen. Auch beim Subwoofer.
Bedenke vor allem das du die ja auch irgendwie durch Aufstellung und Einstellung die Laufzeit korregieren musst.
Das wird durch deine Planung schwierig bzw. unmöglich werden.
Leider ist das die Grundvoraussetzung für den Betrieb eines Subwoofers.
Damit steht oder fällt alles weitere.
Ohne das wirst du nie ein intaktes Klangbild bekommen.
Auch das Einpegeln wird so nicht möglich sein.
Schon weil du sowohl immense Auslöschungen als auch Erhöhungen haben wirst.
Spar dir das Geld und den Aufwand.
Du wirst nur undifferenziertes Gerumpel haben.
Bleib doch vielleicht lieber bei deinem 2.0 System.
Alles nur nett gemeinte Ratschläge.
 
Wenn der Sub durch die Aufhängung frei schwingen kann, opferst du da natürlich wieder Qualität der Optik. Es sei denn du magst schwammigen Bass lieber als impulstreu wiedergegebenen. Wenn du "unsichtbar aufhängen" sagst, meinst du hoffenltlich hinter Akkustikstoff versteckt und nicht hinter schallharten Flächen?
 
Danke für die Antworten.
Mit unsichtbar aufhängen meine ich, dass ich es an der Unterseite der Couch oder neben zwischen Couch und Wand mit Riemen, Seilen, etc. aufhängen könnte.
Wie gesagt, berührt nicht Mal meine Couch den Boden und deshalb werde ich einen hässlichen Subwoofer erst Recht nicht auf den Boden stellen.
 
Wenn du einen subwoofer so einsperrst wird das aber mit der nichtortbarkeit definitiv nichts.
 
Die Ortbarkeit einer Schallquelle hängt von der Frequenz ab die von ihr wiedergegeben wird. Auf den Sub bezogen, heißt das bei genügend niedriger Trennfrequenz (z.B. <80Hz) ist er nicht mehr zu lokalisieren. Natürlich spielt auch noch eine Rolle wie steil die Trennung durch den Filter erfolgt. Je nach Flankensteilheit des Filters kommen trotzdem noch etwas höhere Frequenzen zum Sub durch. Im Zweifel muss man halt noch etwas tiefer trennen.
Bei der Aufstellung ist vor allem die Position im Raum wichtig. Die Beeinflussung wenn der Sub durch Möbelstücke verbaut wird dürfte eher gering sein, solange erstens nichts mitschwingt (was natürlich auch passieren kann wenn der Lautsprecher weiter zum angeregten Gegenstand entfernt steht), zweitens die Öffungen des Subs nicht so zugebaut werden, dass Strömungsgeräusche entstehen oder sich die Abstimmung des Subs dadurch verändert, drittens die Möbelstücke nicht theoretisch riesengroß sind (etliche Meter).
Das Aufhängen sehe ich jetzt auch nicht als kritisch an, solange der Sub nicht so leicht ist, dass er deswegen theoretisch selber mitschwingt.
 
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