Die DVD-Video ist der erste Video-Datenträger, der gemeinsam von Geräteherstellern und der Filmindustrie spezifiziert wurde. Die Filmindustrie achtet dabei besonders auf eine technische Verbreitungskontrolle, welche ihre traditionelle Vermarktung von Filmen auch im Zeitalter von DVD-Video ohne Änderung erlauben soll.
Regionalcode
Mit dem Regionalcode, der exakt
Regional Playback Control (RPC) heißt, sollte verhindert werden, dass z. B. eine DVD-Video aus den USA auf einem europäischen Gerät abspielbar ist. Dies ist aus der Sicht der Filmindustrie aus vier Gründen notwendig:
- Auch heutige Kinos werden primär mit Filmrollen versorgt, deren Celluloid-Vervielfältigungstechnik so zeitaufwendig ist, dass nach der Motion Picture Association of America (MPAA) nicht alle Kinos der Welt recht gleichzeitig beliefert werden können. Diese Behauptung wurde jedoch mit der international gleichzeitigen Premiere des ersten Der-Herr-der-Ringe-Filmes sowie der neuen Star-Wars-Trilogie widerlegt. Außerdem lässt sich mit diesem Argument nicht begründen, warum auch DVDs mit Filmklassikern, deren Kinoverwertung Jahre oder Jahrezehnte zurückliegt mit Regionalcodes versehen werden.
- Zum anderen heißt es, dass ohne eine Regionensperre alle Konsumenten auf die DVD-Videos so lange warten müssten, bis die letzte Kinoverwertung des Films auf der ganzen Welt abgeschlossen ist. Teilweise beginnt jedoch heute der DVD-Verkauf gleichzeitig mit dem Kinostart.
- Auch verkaufen die Studios Vertriebsrechte an verschiedene Distributoren. Den Distributoren ist es recht, wenn sie ihren exklusiven Markt nicht nur rechtlich, sondern auch technisch absichern können. Insbesondere, wenn eine DVD-Video zu unterschiedlichen Preisen je nach Marktregion verkauft werden soll. Durch den Regional-Code sollte ein „Import“ verhindert werden, etwa aus den oft preiswerteren USA nach Europa.
- Und nicht zuletzt senkt eine nicht gleichzeitige Vermarktung eines Films auf der Welt das Vermarktungsrisiko, in dem jede Erfahrung aus einem Land die Vermarktung in anderen Ländern erleichtern kann.
Aus Sicht der Konsumenten (welche die DVDs bezahlen) kann gesagt werden, dass keiner dieser Punkte die Interessen des Konsumenten vertritt.