Jirko
Insider auf Entzug
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- Jan. 2002
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Hiho Mitboardies,
ich habe es gestern gewagt, in die Hölle abzutauchen. Für knapp drei Stunden wurde ich von teuflischer Präzision, flammender Begeisterung und glühenden Ohren erfasst - ich befand mich in Teufels Hörraum in Berlin und habe das Theater 8 probegehört.
Da mich vielleicht einige beneiden, dass ich so schön in Berlin wohne (ja, ich fahre da jetzt noch mindestens ein Mal hin - ätsch ) und sich andere für das Erlebnis interessieren, hier meine Schilderung:
Um 14:30 sollte der Spaß beginnen, 46 Minute die Autofahrt dauern (Routenplaner sind was tolles). In freudiger Erwartung machte ich mich also 13:00 los, in voller Rüstung und mit einigen DVDs und CDs im Gepäck. Doch, der Berliner Stadtverkehr am Freitagnachmittag ist nicht mehr als Rushhour zu bezeichnen, da rusht nämlich nix, es ist eher eine Stop-and-go-hour. Jedenfalls bin ich mit Hängen und Würgen 14:45 angekommen und hatte Angst um meine Hörzeit, ausgemacht war nämlich eine Stunde. Am freundlichen Empfang angekommen, sollten wir (=meine freundliche Hörbegleitung und ich) jedoch ersteinmal ausatmen und uns die Dekoration des Flures anschauen, bevor es in den Hörraum geht. (Siehe Bilder unten)
Gegen 15 Uhr ging es dann los, mit einer Referenz-DVD, die von Teufel zusammengestellt wurde. Schade, dachten wir, hätte jetzt gerne erstmal Matrix reingezimmert und die Telefonsupport-Damen im Nachbarraum (!), der nicht schalldicht von uns getrennt war (!!), mitbeschäftigt. Aber gut, dachten wir, schauen wir mal die Referenz an.
Und wir wurden sofort fasziniert. Ob Hotel California von den Eagles als Live-Mitschnitt, das Podracer-Rennen aus Star Wars 1, die Eingangshallenszene aus Matrix I oder die lustigen THX-Zwischensequenzen, die DVD überzeugte, das System noch mehr.
Nach 40 Minuten war das Sammelsurium an Film- und Musiksequenzen aber dann doch fertig und wir gespannt auf die mitgebrachten Filme. Usher und Queen mussten als musikalische Beispiele herhalten, Der Herr der Ringe III, Matrix II, Gladiator, Master and Commander sowie House of the Flying Daggers (Insider: Ich folge gerne dem Unsterblichen, aber nur mit dem Teufelsystem...), der Klang war genial und zeigte manchesmal die Schwächen der heimischen Boxensysteme auf: (Achtung, fieser Vergleich)
Ich besitze hier eine Concept E Magnum, der Freund, der mich begleitet hat, kann mit seinem Bose Compagnion 3 auch "akzeptabel" lauschen. Der wohl deutlichste Unterschied war der unterschiedliche Bass der Systeme. Natürlich ist der vom Theater 8 wesentlich druckvoller, präziser und tiefer als von den maximal 300 Euro teuren Systeme, die wir regelmäßig hören, aber, das war nicht der bedeutendste Unterschied. Viel gravierender war die Tatsache, dass nicht alles im Film Rums macht, wie wir es dachten und gewöhnt waren. So klingt ein Gewehrschuss der Sandfritzen (wie heißen die in Star Wars?) auf einen Podracer nicht wie ein Kanonenschuss, schon gar nicht wie einer in Master and Commander, wie wir erfuhren. Das klingt banal, aber man muss seine Hörgewohnheiten diesbezüglich mal übrerprüfen - nicht wenige lieben einen dröhnend-bassigen Pistolenschuss, der sich wie eine Mini-Nuke anhört. Das Theater 8 und der Denon Verstärker sahen das aber anders - zum Glück.
Enttäuschend fiel dann aber doch der Matrix-II-Sound auf. In der Villa kam keine richtige Freude auf, als Neo gegen schwertschwingende Fieslinge kämpfte, da fehlte doch irgendwie Druck und Räumlichkeit. Also verglichen mit HDR III und dem Einmarsch der Olifanten. Matrix klang schon räumlich und bissl Bass gab es auch, aber bei einem solchen System mekrte man dann doch deutliche Unterschiede zu guter DVD-Tonqualität.
Um zurück auf die Olifanten zu kommen: Jeder mit einem halbwegs gescheiten Boxensystem hört die Olifanten als erstes, bevor er sie sieht. Wenige spüren sie auch vorher, aber nur sehr wenige werden so durchgeschüttelt, wenn die Viecher zutreten, wie wir beide gestern. Der Bass ist so knackig und tief, dabei aber nicht überbetont laut, dass das Sofa, auf dem wir saßen, im Schrittakt mitvibrierte. Es kam in dem zeitweise recht stickigen Vorführraum sogar zu neuerlichen Windstößen, als die zwei 30 cm Treiber des Subs zugelangt haben.
Am besten gefiel dann aber doch die Queen-DVD "Greatest Video Hits 1". Gleich das erste Lied, das wir probehörten - Another One bites the Dust - zeigte, das Musik nicht gleich Musik ist. Die DVD spricht die Effektlautsprecher konsequent an, es ergibt sich eine fantastische Räumlichkeit, die nur durch die noch fantastischere (ich glaube, ich nutze hier demnächst Wortneuschöpfungen und verkaufe sie als rhetorisch für den Text wertvolle Neologismen - jedenfalls gibt es keine Adjektive, oder man stuft die bisherigen Klangeindrück konsequent herunter) Stimme Freddy Mercurys übertroffen wurde. Das gesamte Klangbild überzeugte auf ganzer Linie.
Insgesamt haben wir fast drei Stunden probegehört, ungestört, aber störend, wie ich vermute. Der Hörraum war jedenfalls nicht von stark isolierenden Wänden umgeben, und beim DVD-Wechsel haben wir manchesmal die Gespräche oder Huster von Teufel-Mitarbeitern wahrnehmen können. Mein Beileid an diese, sie haben uns tapfer überlebt. Wer gestern jedenfalls bei Teufel angerufen hat und eigenartige Hintergrundgeräusche hörte, kann mir die Schuld geben. Ich bereue nichts!
In die Lautsprecher habe ich mich schlussendlich wahrhaft verliebt. Nie kam der Eindruck auf, einfach nur Musik zu hören oder Filme zu gucken, ständig war man live dabei. Es tönte kein Lautsprecher, sondern ein Ton-wie-er-ist-Reproduzier-Würfel.
Sollten Fragen zu speziellen Höreindrücken kommen, fragt ruhig, alles aufzuschreiben ist recht umständlich. Einiges habe ich auch hier bereits runtergequasselt.
Nochwas zu den Bildern: Ich habe noch mehr, lade ich vielleicht im Laufe des Threads noch nach oben. Zu sehen ist das Innere des Hörraums, in dem einige ebenfalls sehr schicke Systeme (Theater LT7 - sabber) an den Rand oder die Rückwand gestellt wurden. Den Uncle Doc hätte ich am Liebsten weggetragen - womöglich wäre ich aufgrund des Gewichts von immerhin fast 80 kg jedoch nicht weit gekommen. Die Fotos davon (Nr. 9 und 10) zeigen fast gar nicht die schiere Größe der Boxen. Jedenfalls haben die Fronts des Theater 8 eine geschätzte Vorderseitengröße eines A3-Blattes, die des Theater 10 fast die eines A2 (!)-Blattes.
ich habe es gestern gewagt, in die Hölle abzutauchen. Für knapp drei Stunden wurde ich von teuflischer Präzision, flammender Begeisterung und glühenden Ohren erfasst - ich befand mich in Teufels Hörraum in Berlin und habe das Theater 8 probegehört.
Da mich vielleicht einige beneiden, dass ich so schön in Berlin wohne (ja, ich fahre da jetzt noch mindestens ein Mal hin - ätsch ) und sich andere für das Erlebnis interessieren, hier meine Schilderung:
Um 14:30 sollte der Spaß beginnen, 46 Minute die Autofahrt dauern (Routenplaner sind was tolles). In freudiger Erwartung machte ich mich also 13:00 los, in voller Rüstung und mit einigen DVDs und CDs im Gepäck. Doch, der Berliner Stadtverkehr am Freitagnachmittag ist nicht mehr als Rushhour zu bezeichnen, da rusht nämlich nix, es ist eher eine Stop-and-go-hour. Jedenfalls bin ich mit Hängen und Würgen 14:45 angekommen und hatte Angst um meine Hörzeit, ausgemacht war nämlich eine Stunde. Am freundlichen Empfang angekommen, sollten wir (=meine freundliche Hörbegleitung und ich) jedoch ersteinmal ausatmen und uns die Dekoration des Flures anschauen, bevor es in den Hörraum geht. (Siehe Bilder unten)
Gegen 15 Uhr ging es dann los, mit einer Referenz-DVD, die von Teufel zusammengestellt wurde. Schade, dachten wir, hätte jetzt gerne erstmal Matrix reingezimmert und die Telefonsupport-Damen im Nachbarraum (!), der nicht schalldicht von uns getrennt war (!!), mitbeschäftigt. Aber gut, dachten wir, schauen wir mal die Referenz an.
Und wir wurden sofort fasziniert. Ob Hotel California von den Eagles als Live-Mitschnitt, das Podracer-Rennen aus Star Wars 1, die Eingangshallenszene aus Matrix I oder die lustigen THX-Zwischensequenzen, die DVD überzeugte, das System noch mehr.
Nach 40 Minuten war das Sammelsurium an Film- und Musiksequenzen aber dann doch fertig und wir gespannt auf die mitgebrachten Filme. Usher und Queen mussten als musikalische Beispiele herhalten, Der Herr der Ringe III, Matrix II, Gladiator, Master and Commander sowie House of the Flying Daggers (Insider: Ich folge gerne dem Unsterblichen, aber nur mit dem Teufelsystem...), der Klang war genial und zeigte manchesmal die Schwächen der heimischen Boxensysteme auf: (Achtung, fieser Vergleich)
Ich besitze hier eine Concept E Magnum, der Freund, der mich begleitet hat, kann mit seinem Bose Compagnion 3 auch "akzeptabel" lauschen. Der wohl deutlichste Unterschied war der unterschiedliche Bass der Systeme. Natürlich ist der vom Theater 8 wesentlich druckvoller, präziser und tiefer als von den maximal 300 Euro teuren Systeme, die wir regelmäßig hören, aber, das war nicht der bedeutendste Unterschied. Viel gravierender war die Tatsache, dass nicht alles im Film Rums macht, wie wir es dachten und gewöhnt waren. So klingt ein Gewehrschuss der Sandfritzen (wie heißen die in Star Wars?) auf einen Podracer nicht wie ein Kanonenschuss, schon gar nicht wie einer in Master and Commander, wie wir erfuhren. Das klingt banal, aber man muss seine Hörgewohnheiten diesbezüglich mal übrerprüfen - nicht wenige lieben einen dröhnend-bassigen Pistolenschuss, der sich wie eine Mini-Nuke anhört. Das Theater 8 und der Denon Verstärker sahen das aber anders - zum Glück.
Enttäuschend fiel dann aber doch der Matrix-II-Sound auf. In der Villa kam keine richtige Freude auf, als Neo gegen schwertschwingende Fieslinge kämpfte, da fehlte doch irgendwie Druck und Räumlichkeit. Also verglichen mit HDR III und dem Einmarsch der Olifanten. Matrix klang schon räumlich und bissl Bass gab es auch, aber bei einem solchen System mekrte man dann doch deutliche Unterschiede zu guter DVD-Tonqualität.
Um zurück auf die Olifanten zu kommen: Jeder mit einem halbwegs gescheiten Boxensystem hört die Olifanten als erstes, bevor er sie sieht. Wenige spüren sie auch vorher, aber nur sehr wenige werden so durchgeschüttelt, wenn die Viecher zutreten, wie wir beide gestern. Der Bass ist so knackig und tief, dabei aber nicht überbetont laut, dass das Sofa, auf dem wir saßen, im Schrittakt mitvibrierte. Es kam in dem zeitweise recht stickigen Vorführraum sogar zu neuerlichen Windstößen, als die zwei 30 cm Treiber des Subs zugelangt haben.
Am besten gefiel dann aber doch die Queen-DVD "Greatest Video Hits 1". Gleich das erste Lied, das wir probehörten - Another One bites the Dust - zeigte, das Musik nicht gleich Musik ist. Die DVD spricht die Effektlautsprecher konsequent an, es ergibt sich eine fantastische Räumlichkeit, die nur durch die noch fantastischere (ich glaube, ich nutze hier demnächst Wortneuschöpfungen und verkaufe sie als rhetorisch für den Text wertvolle Neologismen - jedenfalls gibt es keine Adjektive, oder man stuft die bisherigen Klangeindrück konsequent herunter) Stimme Freddy Mercurys übertroffen wurde. Das gesamte Klangbild überzeugte auf ganzer Linie.
Insgesamt haben wir fast drei Stunden probegehört, ungestört, aber störend, wie ich vermute. Der Hörraum war jedenfalls nicht von stark isolierenden Wänden umgeben, und beim DVD-Wechsel haben wir manchesmal die Gespräche oder Huster von Teufel-Mitarbeitern wahrnehmen können. Mein Beileid an diese, sie haben uns tapfer überlebt. Wer gestern jedenfalls bei Teufel angerufen hat und eigenartige Hintergrundgeräusche hörte, kann mir die Schuld geben. Ich bereue nichts!
In die Lautsprecher habe ich mich schlussendlich wahrhaft verliebt. Nie kam der Eindruck auf, einfach nur Musik zu hören oder Filme zu gucken, ständig war man live dabei. Es tönte kein Lautsprecher, sondern ein Ton-wie-er-ist-Reproduzier-Würfel.
Sollten Fragen zu speziellen Höreindrücken kommen, fragt ruhig, alles aufzuschreiben ist recht umständlich. Einiges habe ich auch hier bereits runtergequasselt.
Nochwas zu den Bildern: Ich habe noch mehr, lade ich vielleicht im Laufe des Threads noch nach oben. Zu sehen ist das Innere des Hörraums, in dem einige ebenfalls sehr schicke Systeme (Theater LT7 - sabber) an den Rand oder die Rückwand gestellt wurden. Den Uncle Doc hätte ich am Liebsten weggetragen - womöglich wäre ich aufgrund des Gewichts von immerhin fast 80 kg jedoch nicht weit gekommen. Die Fotos davon (Nr. 9 und 10) zeigen fast gar nicht die schiere Größe der Boxen. Jedenfalls haben die Fronts des Theater 8 eine geschätzte Vorderseitengröße eines A3-Blattes, die des Theater 10 fast die eines A2 (!)-Blattes.
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