CO2 das große Politikum

Idon schrieb:
Nein, ich habe das von den Netzbetreibern direkt.

Dass ich hier nicht (deutlich) konkreter werde hat natürlich gute Gründe. Einerseits geht es dabei um meine Anonymität, andererseits aber auch darum, dass die meisten Informationen im Detail eben nicht dafür gedacht sind, dass sie irgendjemand ins Internet kloppt.

Es bleibt also wie so oft: Wer es glauben möchte der kann das tun, wer nicht, der lässt es halt bleiben.


Warum du dich so darauf versteifst, dass ich gerade dich mit meinem Kommentar gemeint habe, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Also du führst dich auf als wüsstest du alles besser, sagst zu verlinkten Quelle sie seien Schrott, aber trägst praktisch nichts zur Diskussion bei, weil du nicht in Detail gehen willst. Das einzige was du sagen kannst: Niemand weiß es besser als du.

Idon schrieb:
Vielleicht als generelle Aussage nochmal: Ich kenne niemanden, der nicht um die Notwendigkeit einer Energiewende weiß. Von den Leuten, die ich in den entsprechenden Branchen kenne, will diese auch niemand verhindern. Die Übergabe soll aber nach einhelliger Meinung geplant und möglichst problemlos verlaufen; genau das aber ist derzeit massiv in Gefahr. Es gibt eben noch keine Stromtrassen quer durch Deutschland in ausreichender Kapazität, es gibt nicht genug Kapazitäten ins Ausland, eine ganze Menge an Kraftwerken geht die nächsten Jahre zwangsweise raus und Ersatz ist schlicht nicht in Sicht.

Und so langsam läuft eben auch die Zeit davon um Ersatz zu schaffen - z. B. in Form neuer Kohleblöcke (theoretisch auch AKW, es gibt ja doch 2-3 Flecken in Deutschland, die eine Baugenehmigung haben).
Das Politisch alles richtig läuft sagt ja keiner. Unsere Politik betreibt eine Energiepolitik, die ihren Namen nicht Wert ist. Das einzige worauf geachtet wird ist möglichst keinem auf die Füße zu treten. Null Weitsicht.

Und klar kann es passieren das wir 2022 ein riesiges Problem in Süddeutschland bekommen, weil dann die letzten AKW abgeschaltet sind, aber die neuen Trassen dank dem Bauerntrottel Seehofer noch nicht fertig sind. Gut möglich das der Atomausstieg am Ende ein paar Jahre später kommt.

Idon schrieb:
Das wird aber politisch schlicht nicht geschehen, man schaut lieber sehenden Auges in den Abgrund und fängt schon mal mit dem Anlauf an.
Zusätzlich werden, wie geschrieben, Kompetenzen abgebaut. In wenigen Jahren wird ein Neubau mit dem technologischen Stand wie wir ihn jetzt gerade haben und auch noch 2017 erwerben werden schlicht nicht mehr möglich sein. Für manche mag das lustig sein, für manche ein Erfolg. Aber auch abseits der ganzen Mitarbeiter, die da ihren Arbeitsplatz verlieren, ist das für die Menschheit ein großer Kompetenzverlust. Und in der 2. und 3. Welt baut man weiterhin veralteten Müll ohne Umweltstandards - eine tolle Leistung von BUND, Greenpeace und den anderen Gruppen. Deutschland "gerettet", dafür den Planeten verloren.
In Entwicklungsländern wird vielleicht Müll gebaut, aber das tun man schon immer, obwohl es schon lange besseres Know-How gibt. Keine Ahnung was diese merkwürdige Argumentationskette soll.

Insgesamt sind es also eher Politische, nicht technische Probleme. Trotzdem läufst du hier Amok gegen alles was mit der Energiewende zu tun hat.

Deine "Idee" neue Kernkraftwerke zu bauen ist natürlich an Absurdität kaum zu überbieten. Die Briten machen das gerade und dort wird man das wohl teuerste Kraftwerk der Menschheitsgeschichte bauen.
 
Du scheiterst doch schon daran, dass nicht nur alle AKW vom Netz gehen, sondern auch eine ganze Anzahl an Gas- und Kohlekraftwerken. Ob das letztlich ein politisches oder ein technisches Problem ist, ist irrelevant, denn das löst das Problem nicht.
Am Ende des Tages lässt sich aber jedes Problem auf ein politisches Problem reduzieren, denn mit unbegrenzter Finanzierung ist praktisch alles möglich.

Und ja, stell dir vor, manchmal gibt es Menschen die Dinge besser wissen. Wenn du konkrete Details wissen willst, frag doch einfach.


Die "merkwürdige Argumentationskette" zeigt auf, dass wir in Deutschland und Europa massive Probleme bekommen um ein Problem zu lösen, dass sich hier gar nicht lösen lässt - sondern in China, Indien etc.

Ich laufe weiterhin auch nicht Amok, ich stehe nur einfach darauf, dass 24/7 ausreichend Strom für mein Leben zur Verfügung steht und ich bin nicht bereit das aufzugeben, nur weil irgendjemand gerade grüne Phantasien am Start hat. Aber Hauptsache gerade du bezeichnest AKW-Neubauten als "absurd".
 
Deutschland steckt in einer Visionslosen Sackgasse. Es gibt soviele verschiedene Interessen, alle können medial überproportional verstärkt und in scheinbar vernünftige Forderungen kondensiert werden, so dass sich auf Basis der repräsentativen Demokratie keine Mehrheiten für mutige Richtungswechsel mehr finden lassen. Deutlich gesagt, wer irgendwas neues plant wird schon in kürze von irgendeiner Seite niedergeschrien. Irgendwelche Argumente findet man immer. Wirtschaft, Wohlstand, Kinder, Umweltschutz.... irgendwie kann man ein Vorhaben schon unpopulär machen, und man kann damit sogar "Standpunkte" unpopulär machen so dass sie nur "unterm Radar" und ohne Pressemitteilung durchkommen.

Beispiel VW. Da fahren jetzt also Millionen Diesel herum die eigentlich keine Typenzulassung haben dürften. Würde ich nun bei meinem Auto nen direkt-Auspuff dran machen, das Kurbelwellengehäuse einfach in die Umwelt entlüften und einfach fahren...dann würde mir die Karre stillgelegt. VW-Kunden nicht.

Weder Dobrindt noch das KBA wollen daran was tun. NEFZ-Werte seien eh nur Phantasie....da machen die Paar Stickoxide garnix, schließlich ist es (Sinngemäß zitiert von EU-Automobilverband, Verband der Automobilbranche in Deutschland und VW AG) nicht verboten im Realbetrieb bei ungünstigen Bedinungen die Abgasreinigung in PKW auszuschalten. Der Kunde möchte nicht alle 1000km AdBlue tanken, er möchte keine Leistungseinbußen, keine Verbrauchserhöhungen und keinen Verschleiß an Filtern und Kats.
Würden die nämlich benutzt, dann müsste man sie wohl öfter Tauschen. Das ist für ein Produkt "Auto" unattraktiv.
Darum gibt es die "Lücken" mit Thermofenster doch überhaupt. Im Grunde Fahren Millionen Von Katalysatoren und Filtern herum, die alle zu 90% eh umgangen werden.


Edit:

Ich glaube nicht, dass bei einer "Versorgungslücke" nicht noch eine "ausnahmegenehmigung" auftaucht die den Betrieb von Kraftwerken nciht verlängern könnte...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Idon
Über unsere Kompetenzen zu streiten bringt wohl herzlich wenig. Denn das ist ein Forum und jeder kann behaupten was er will. Und im Prinzip ists mir auch egal ob du in der Energiebranche deine Brötchen verdienst. Nur sie dir einer Sache Bewusst. Wenn du da arbeitest stehen die Chancen nicht schlecht, dass du irgendwann einen Tunnelblick bekommst. Hat nix mit dir zu tun sondern ist völlig normal. Deswegen suchen sich gute Projektmanager ja auch gerne Sparringpartner die zwar Fachwissen haben, aber das konkrete Projekt nicht kennen. Eben genau um diesem Tunneblick vor dem niemand gefeit ist zu umgehen.

Und noch was habe ich gelernt. Dauernd höre dieses geht nicht und jenes auch nicht. Dann setzen sich aber ein paar Leute bei denen sich Kompetenz und Kreativität ergänzen zusammen und plötzlich gehts doch. OK, Energiewende bisher ist eine Ausgeburt an Chaos und Schildbürgerstreichen und man könnte fast sagen, das Projekt wurde an die Wand gefahren. !!!ABER!!! Nur weil man ein Projekt an die Wand fährt, bedeutet das nicht, dass es nicht möglich wäre es erfolgreich durch zu führen. Nur weil wir in Berlin es nicht schaffen nen Flughafen zu bauen, bedeutet das noch lange nicht, dass es nicht Grundsätzlich möglich ist Flughäfen zu errichten. Und ähnlich ists mir der Energiewende.

Es sind viele Fehler bei der Energiewende gemacht worden. Aber deswegen schieß ich doch nicht alles in den Wind und lasse die Jungs weiter den Planeten ausbeuten nur damit die ihre Aktionäre und und andere Interessengruppen zufrieden stellen können. Was von den etablierten Energieversorgern bis dato freiwillig zu Einergiewende beigetragen wurde ist ja wohl ein Witz. Ein paar Alibi Projekte und das wars.

Deutschland steckt in einer Visionslosen Sackgasse.
Die Visionen gibt es schon. Nur gibt es eben auch zu viele die permanent auf der Bremse stehen, sodass kaum mal eine Vision umgesetzt werden kann. Großprojekte sind in D sogut wie nicht mehr durchführbar. Das inkludiert die Energiewende. Gegen jede Trasse wird geklagt ebenso wie gegen jedes Kraftwerk (egal was) oder Windrad.
Womöglich würden sich sogar Mehrheiten für Richtungswechsel finden lassen. Aber wenns dann konkret wird und ein paar Jahre dauert, schmelzen die Mehrheiten dahin. Zwar hätten alle gerne ne saubere Umwelt, nur kaum einer ist bereit etwas dafür zu tun.
 
Aus gutem Grund stehen Leute auf der Bremse und bauen lieber sinnlose Flughäfen im nirgendwo, Konzerthäuser und Bahnhöfe... es bringt Geld ! Vieeeel Geld ! Denn die "Kostensteigerungen" verschwinden ja nicht, sie landen bei Ausführenden, Banken, Planern...

Für den Politiker gibt es sogar eine oppulente Eröffnung wie bei der ElPhi !
Wenn man einmal ein Projekt in "Privatwirtschaftlich und Staatlicher Kooperation" aufbaut...dann kann man bei Kostensteigerungen immer in den Staatshaushalt greifen. Und unser Gesetz und die abgeschlossenen Verträge setzen Kostensteigerungen stumm vorraus.
Nichts was nicht kleingerechnet wurde ist genehmigungsfähig, und wenn man sich Kostensteigerungen verbittet...dann findet man keinen Unternehmer der das machen will. Von den 1-2 Möglichkeiten welche den Sohn des Staatssekrätärs von der Businessschool direkt im Mittleren Management aufnehmen würden...
 
gaunt schrieb:
@Idon
Über unsere Kompetenzen zu streiten bringt wohl herzlich wenig. Denn das ist ein Forum und jeder kann behaupten was er will. Und im Prinzip ists mir auch egal ob du in der Energiebranche deine Brötchen verdienst. Nur sie dir einer Sache Bewusst. Wenn du da arbeitest stehen die Chancen nicht schlecht, dass du irgendwann einen Tunnelblick bekommst. Hat nix mit dir zu tun sondern ist völlig normal. Deswegen suchen sich gute Projektmanager ja auch gerne Sparringpartner die zwar Fachwissen haben, aber das konkrete Projekt nicht kennen. Eben genau um diesem Tunneblick vor dem niemand gefeit ist zu umgehen.

Und noch was habe ich gelernt. Dauernd höre dieses geht nicht und jenes auch nicht. Dann setzen sich aber ein paar Leute bei denen sich Kompetenz und Kreativität ergänzen zusammen und plötzlich gehts doch. OK, Energiewende bisher ist eine Ausgeburt an Chaos und Schildbürgerstreichen und man könnte fast sagen, das Projekt wurde an die Wand gefahren. !!!ABER!!! Nur weil man ein Projekt an die Wand fährt, bedeutet das nicht, dass es nicht möglich wäre es erfolgreich durch zu führen. Nur weil wir in Berlin es nicht schaffen nen Flughafen zu bauen, bedeutet das noch lange nicht, dass es nicht Grundsätzlich möglich ist Flughäfen zu errichten. Und ähnlich ists mir der Energiewende.

Es sind viele Fehler bei der Energiewende gemacht worden. Aber deswegen schieß ich doch nicht alles in den Wind und lasse die Jungs weiter den Planeten ausbeuten nur damit die ihre Aktionäre und und andere Interessengruppen zufrieden stellen können. Was von den etablierten Energieversorgern bis dato freiwillig zu Einergiewende beigetragen wurde ist ja wohl ein Witz. Ein paar Alibi Projekte und das wars.
+1
So sehe ich das auch.


Noch ein paar Jahre und man wird in den Süden er USA und wohl auch Südeuropa sehen, was passiert wenn es Solarstrom für nur 2cent/kWh gibt (und damit günstiger als bspw. Isländische Geothermie). Dann werden einige Dinge vermutlich sehr schnell gehen und so manch ein Netzbetreiber und Politiker wird bereuen das er nicht ein bisschen mehr vorausgedacht hat.

In Deutschland werden im laufe diesen Jahres übrigens 4GW Steinkohle-, Braunkohle- und Atomkraftwerke vom Netz genommen. Die Braunkohlekraftwerke werden in die "Sicherheitsreserve" übergeführt (defakto ein Prämie fürs dicht machen) und um die 2GW Steinkohle wird "freiwillig" dicht gemacht, weil sie sich ökonomisch nicht mehr rechnet.

Außerdem wird es in Deutschland meines Wissens nach die ersten Ausschreibungen wird Windkraft geben.
 
@ gaunt

Ich arbeite nicht in/für die Energiebranche. Visionen helfen aber generell nicht weiter um Strom aus der Steckdose bekommen zu können. Dafür braucht es handfeste Pläne und Umsetzungen.

@ Kallenpeter

Und wie stellst du ausreichend Strom sicher wenn die Sonne nicht scheint? Nachts oder bei schlechtem Wetter? Im Winter?
 
Idon schrieb:
@ Kallenpeter

Und wie stellst du ausreichend Strom sicher wenn die Sonne nicht scheint? Nachts oder bei schlechtem Wetter? Im Winter?
Erkläre ich gerne, viele Leute verstehen nicht so recht wie so eine Umstellung aussieht bzw. haben gleich die falschen Assoziationen im Kopf. :)

Erstmal habe ich von südlichen Ländern bzw. den südlichen USA gesprochen. Dort ist das Winterproblem nicht so ausgeprägt wie bei uns. Dort schmeißt man im Sommer die Klimaanlagen an, im Winter braucht man die weniger. Außerdem bekommt man dort auch im Winter noch nennenswerte Sonneneinstrahlung.

Dann reißt man ja nicht alle konventionellen Kraftwerke sofort ab. D.h. Nachts wird man die noch hochfahren können. Zusätzlich wird es bspw. Privathaushalte geben die mit Heimspeichern das Problem lindern und Großverbraucher haben wohl auch weniger ein Problem damit Nachts den Verbrauch zu drosseln, wenn der Preis etwas höher ist. Dafür gibts ja Tagsüber den Strom für 2cent/kWh (Netzentgelte etc. mal außen vor). Zusätzlich gibt es natürlich auch noch so Sachen wie Windkraft und Wasserkraft.

Mal ganz davon abgesehen, dass dies keine Entwicklung sein wird, die über Nacht kommt. Man stellt ja nicht am 3. Juni 100GW Solarkapazität hin, legt am 4. Juni 30GW konventionelle Kraftwerke still und kocht am 5. Juni bei Kerzenlicht mit dem Gaskocher.

Grundsätzlich wird es aber eine Umstellung, die es so noch nicht in der Menschheitsgeschichte gab. Innerhalb weniger Jahre kommen wir in eine Situation, in denen Photovoltaik und Windkraft billiger produzieren können als konventionelle Kraftwerke Brennstoffkosten haben. Natürlich nicht weltweit gleichzeitig.


Ein ähnliche, aber doch andere Situation gab es um 1855. Bis dato hat man Walöl u.a. als Kerzenbrennstoff benutzt und die Walöl- und Walfangindustrie war einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Überhaupt. Innerhalb weniger Jahre ist er dann in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Man hatte mit Erdöl einen besseren Ersatz gefunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wer bezahlt die konventionellen Kraftwerke die nicht 24/7 auf möglichst 100% laufen um, zumindest derzeit, nicht mal Gewinn einzufahren, sondern maximal Verluste zu minimieren (Deckungsbeitrag)? Deinem vorletzten Abschnitt entnehme ich, dass dir das gar nicht bewusst ist.

Warum sollten Großverbraucher nachts wegen Stromkosten drosseln? Die Lohnkosten sind nachts viel höher, der Strompreis ist also nicht der entscheidende Preisfaktor ob nachts produziert wird oder nicht, sondern die Nachfrage.
 
Nur mal kurz vorweg: Dein Unterton ist sehr merkwürdig. Ich beschreibe gerade lediglich aktuelle Entwicklungen und Tatsachen. Ich bin nicht Gott, ich bin für diese nicht verantwortlich, ich kann sie nicht beeinflussen. Ich beschriebe nur den Fakt, dass Solarstrom (und teilweise auch Windstrom) in einem atemberaubenden Tempo günstiger werden und Preisregionen erreichen, in denen es 'interessant' wird, um es neutral zu formulieren.

Idon schrieb:
Und wer bezahlt die konventionellen Kraftwerke die nicht 24/7 auf möglichst 100% laufen um, zumindest derzeit, nicht mal Gewinn einzufahren, sondern maximal Verluste zu minimieren (Deckungsbeitrag)? Deinem vorletzten Abschnitt entnehme ich, dass dir das gar nicht bewusst ist.
Das Problem ist aber gerade sehr deutsch und hat nicht unmittelbar was mit den billigen Erneuerbaren zu tun, sondern eher unserem Strommarkt und was alles dazugehört. In den USA rechnen sich Gaskraftwerke derzeit durchaus.

Das ein konventionelles Kraftwerk noch teurer Prodziert, wenn es die Fixkosten auf noch weniger produzierten Strom umlegen kann, ist mir durchaus bewusst.

Idon schrieb:
Warum sollten Großverbraucher nachts wegen Stromkosten drosseln? Die Lohnkosten sind nachts viel höher, der Strompreis ist also nicht der entscheidende Preisfaktor ob nachts produziert wird oder nicht, sondern die Nachfrage.
Ich habe den falschen Begriff gewählt. Zwar werden auch Großverbraucher Ihre Nachfrage flexibilisieren, aber vor allem meinte ich die Energieintensive Industrie.

Nun bin ich zwar keine Fachmann was die Energieintensive Industrie angeht, aber wenn es in Texas fast das ganze Jahr über 8 bis 12 Stunden täglich schonmal Solarstrom für 2cent/kWh gibt, wird sich eine Aluminiumwerk oder ähnliches da bestimmt darauf einstellen können.


Du kannst aber auch gerne mal sagen wie du die Zukunft siehst, bei oben beschriebenen Entwicklungen.
 
Eine Fabrik die still steht macht garkein Geld. Anfahren kostet geld, Abschalten kostet Geld....
Schichtbetrieb ist Menschenschinderei, kostet viel mehr Geld, rechnet sich aber Trotzdem.
Da sind die Stromkosten egal. Zudem Konkurrieren Rechenzentren von Google und Anderen um die Standorte an denen Strom und Land noch billig sind. Z.b. An Orten mit Wasserkraftwerken (Staudamm).

Ich bin ja für ein allgemeine Konsumbeschränkung..aber auf Grundlage der aktuellen Marktwirtschaft kann man niemandem ansagen "du machst deine Walzanlage nur Tagsüber an, und nur wenn die Sonne scheint...".

Darüber ist (Solar)Strom schon super billig. Er kostet 4 Cent an der Strombörse. Unsere Planwirtschaft bei der Energiewende verhindert bedarfsgerechte Produktion und gleichzeitig günstige Preise.
Statt z.b. mit einer Vermögens-, Finanztransaktions-, Exit- oder Luxussteuer die Energiewende zu bezahlen muss es jeder privat machen, es sei denn er gehört zu den Besitzern oder gar Bewirtschaftern von Solaranlagen und Windkraftwerken, dann wird man gefördert und bekommt die Einspeisvergütung für die Überproduktion von Strom. Deswegen hätten die Milchbauern ja auch gerne für jeden Liter 38Cent, auch wenn der in die Kanalisation fließt. In der sozialem Planwirtschaft der Lobbies ist alles möglich.

Langsam find ich das peinlich.



Wir machen viel Strom den man Billig anbieten KÖNNTE, aber das tun wir nicht. Wir wollen Konkurrenz und fördern Links und rechts mit Subventionen so dass ALLE am leben bleiben, Fossile wegen der Jobs und der Industrie die nicht den Stecker gezogen bekommt, aber auch die Erneuerbaren, dann kann man alles Grün anmalen.
Warum verbieten wir nicht ÖL, Gas und Fernwärme, alle sollen mit Strom heizen. Dann würden wir den auch los.
 
KTelwood schrieb:
Eine Fabrik die still steht macht garkein Geld. Anfahren kostet geld, Abschalten kostet Geld....
Schichtbetrieb ist Menschenschinderei, kostet viel mehr Geld, rechnet sich aber Trotzdem.
Gebe ich dir im Grundsatz recht. Aber einerseits rede ich hier von Betrieben bei den Stromkosten 20% oder mehr von der Wertschöpfung ausmacht und andererseits gilt was du sagst für die bisherige Energiewelt, die verschwindet aber.

Wie gesagt: Das es Tagsüber vorausschaubar ultra billigen Solarstrom im Überfluss gibt oder etwas vergleichbares gab es bisher noch nicht. Ich würde mich sehr wundern wenn sich bestimmte Industrien hier nicht anpassen. Es muss ja nicht bedeuten das man nur 8 Stunden am Tag produziert. Ich kenne mich halt nicht im Detail in diesen Industrien aus (um nicht zu sagen: so gut wie garnicht), aber denkbar wäre ja das man besonders stromintensive Arbeitsschritte Tagsüber erledigt.

Man gucke sich mal an was Aluminium-Hütten momentan tun: Die Produzieren in Island, weil es dort billigen Geothermiestrom gibt. Sonst gibt es da nichts. Es ist am Arsch der Welt, weit weg von Rohstoffen und Fachpersonal.
 
Dafür braucht es handfeste Pläne und Umsetzungen.
Die gibt es doch längst. Das Problem ist, dass sie von allen Seiten Sturmreif geschossen werden, weil in jeder Ecke ein Nörgler sitzt der sagt das geht nicht. Es wird nicht ohne Reibereien gehen und natürlich wird man Kompromisse eingehen. Das kann z.B. sein, dass man zumindest moderne Gaskraftwerke noch ne ganze Weile weiter betreiben wird. Aber wenn nicht halbwegs zügig ein Umdenken statt findet (nicht nur in Bezug auf den Klimawandel. Klassische Umweltzerstörung ist z.Zt immer noch das ungleich größer Risiko) bekommen wir in absehbarer Zeit größere Probleme als gelegentliche Stromausfälle.

Ein Problem (auf Seiten der Ökos) mit dem wir heute kämpfen ist z.B. dass die Umweltbewegung in den 80ern von Idealisten gestartet wurde, die im wesentlichen in kleinem Maßstab dachten. Also die Solarzelle auf dem Bauwagen oder das kleine Windrad im Gemüsebeet. Solarzellen und Windräder wurden so zu einem sichtbaren Symbol, also hat man sich zunächst gefreut wenn wieder mal eins zu sehen war. Erinnerst du dich noch an den Anfang der 90er? Da wurden Windräder oft noch gefeiert.
Der Fehler war, dass man dann einfach Solitär eine Anlage nach der anderen und immer größere gebaut hat bis die Windräder das Landschaftsbild änderten und die Angebotsschwankungen das Netz angegriffen haben. Man hat schlicht vergessen, dass man für sowas auch eine andere Infrastruktur benötigt. Es geht halt nicht, einfach ein regelbares Kraftwerk durch die gleiche Leistung an Wind- oder Sonnenenergie zu ersetzen.
Zudem hat man die Kosten für die Ökostrom Subventionierung direkt auf den Strompreis aufgeschlagen und dem Ding einen griffigen Namen gegeben. So hat man in der Bevölkerung den Eindruck erweckt Öko Strom wäre teuer und Strom aus Atomarer oder Fossiler Quelle sei günstig. In meinen Augen ist die EEG Umlage lediglich ein Marketing Gag der klassischen Stromanbieter. Denn die erhalten ihre Subventionen nicht über einen direkten Aufschlag auf die Strompreise sondern über Steuergelder.

Aus diesen und anderen Fehlern hat man aber zum einen gelernt und zum anderen steht und heute ein ganz anderes technisches Portfolio zu Verfügung als noch in den 80ern. Und was heute auch klar ist, es gibt nicht die eine Schlüsseltechnologie. Man muss viele Technologien kombinieren. Wind oder Solar alleine kann unmöglich ein stabiles Stromnetz speisen. Zusammen mit verschiedenen bereits genannten Speichertechnologien jedoch schon. Und dann wäre da die Gesamtmenge an Energie die benötigt wird. Eine Land wie D (wenig Sonne und nur mäßig Wind, dafür viel Industrie und viele Menschen mit hohem Lebensstandard) wäre also vermutlich auf Importe angewiesen (sind wir ja jetzt auch). Wo gibts also Öko Energie billig und in Massen? In den Wüsten gibts viel Sonnne, an den Küsten Wind und vor allem Gezeiten, die Isländer haben ne Fußbodenheizung... Im Umkreis von 4000 Km haben wir einige verdammt starke Energiequellen die z.B. Gas herstellen können. Das kommt dann in die bestehenden Erdgasnetze wo es nicht nur Haushalte sondern auch Kraftwerke versorgt die Schwankungen puffern. Dann gibt mittlerweile kleine KWK Anlagen mit erstaunlich hohem Wirkungsgrad. Wenn man eh Gas (oder Öl) verbrennt um zu heizen, dann kann man auch Kombiniert Strom erzeugen und mit der Abwärme heizen. Und dank der Digitaltechnik könnte man problemlos 10.000 kleine in Öffentlichen Gebäuden untergebrachte KWK Anlagen zu einem großen zusammen schalten.
...

Und dann mal zur Wirtschaftlichkeit. Ist Ökostrom teuer oder nicht?!? Kommt immer drauf an was man alles mit einrechnet... Hier findet bestimmt jeder eine Studie die seine Sicht auf die Dinge stützt.
!Aber mal ein anderer Blickwinkel auf das Thema!
Unsere Infrastruktur ist marode. Straßen, Bahnlinien und Stromnetze stammen größtenteils aus den 60ern-80ern. Investieren müssen wir eh. Warum nicht mal eine Infrastrukturoffensive? Nicht halbherzig, sondern richtig und mit Macht! In den nächsten 20 Jahren sämtliche großen Nord-Süd und Ost-West Trassen neu gemacht. Und dann gleichzeitig Bahn, Straße, Strom und Daten in eine Rinne gelegt...
So, dass wird mega, gigantisch und sau teuer! Das ist nicht mit ein paar Mio getan, das grenzt Finanziell eher an die Wiedervereinigung wo man in Summe über etliche Billionen spricht.
Aber: Damit schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe!
1. Außenhandel Wir haben einen Leistungsüberschuss der es unseren Europäischen Nachbarn nahezu unmöglich macht mit uns zu konkurrieren. Wir saugen sie de fakto aus. Dafür wird Deutschland seit Jahren kritisiert und das zurecht. Mit einer Massiven Investition im Inland könnte man dem entgegenwirken, was dem Europäischen Frieden zugute kommen dürfte.
2. Abhängigkeit Aktuell sind wir auf Gedeih und Verderb auf Importe angewiesen. Wir importieren Fossile Energieträger genauso wie Atomare. Mit einem Mix aus regenerativen Energiequellen ist es nicht so schlimm wenn eine wegfällt. Zudem rücken unsere Lieferanten näher an uns ran. Importieren müssten wir wohl weiterhin, aber wir könnten die Risiken massiv senken.
3. Strompreise Verglichen mit jetzt werden sie womöglich höher sein, dass ist nicht auszuschließen. Aber sie sind kalkulierbar. Regenerative Energiequellen sind nachdem die Infrastruktur steht sehr günstig. Die Kostenentwicklung für Fossile oder Atomare Energieträger sind schwer abzusehen. Da aber einfach zu fördernde Quellen dem Ende zugehen wird man teurere Fördermöglichkeiten nutzen müssen. Sofern also kein masiver Einbruch der Weltwirtschaft statt findet ist von steigenden und zwischenzeitlich stark schwankenden Preisen auszugehen.
4. Tech. Vorsprung Haben wir die Technik Serienreif, bauen wir sie. In vielen dritte Welt Ländern gibt es ne Menge regenerativer Energiequellen. Also verkaufen wir denen statt Kohle eben Solar-, Wind- oder Gezeitenkraftwerke.
5. Infrastruktur Vorteile Der Aufbau kostet. Aber D ist für Investitionen interessant, weil wir eine gute Infrastruktur haben. Weil man sich hier verlassen kann, dass z.B. eine Just in Time Lieferung i.d.R. funktioniert. Egal ob über Bahn oder Straße. Eine gute Infrastruktur hilft uns auf Jahrzehnte unsere gegenwärtig gute Konkurrenzfähigkeit zu behaupten.
6. Binnenhandel Unsere Wirtschaft basiert auf unseren Exporten. Wir sind also direkt abhängig vom Welthandel. Gehts der Welt schlecht, kauf keiner unsere Autos. Ein Billionen schweres Investitionsprogramm im Inland würde auf Jahrzehnte die Kaufkraft im inneren stärken und uns weniger abhängig vom Welthandel machen.
...

Mir ist völlig klar das ne richtig durchgezogene Energiewende extrem teuer wird und Opfer von jedem erfordert. Aber sie sichert uns auf Jahrzehnte unsere Existenz und bietet uns sogar noch Zukunftsoptionen! Während ein "weiter so" unweigerlich in einer zerstörten Infrastruktur und Umwelt endet. Und damit wird auch unsere heiß geliebte Wirtschaft zugrunde gehen. Unterm Strich ist also fast egal was der Spass mittelfristig kostet. Stemmen wir das nicht, bekommen wir viel größere Probleme also einen vielleicht doppelt so hohen Strompreis. Ob wir damit den Klimawandel aufhalten?!? Keine Ahnung. Aber wir retten damit unsere wirtschaftliche Zukunft ohne ihn weiter anzuheizen. Das könnte uns die nötige Zeit verschaffen uns anzupassen.

Und warum ausgerechnet jetzt?
Weil zum einen mittlerweile Technologie und Know How bereit stehen, wir jetzt die Infrastruktur für Forschung, Entwicklung und Produktion haben (bzw. Aufbauen können) und es uns obendrein Volkswirtschaftlich verdammt gut geht. Wenn also Geld vorhanden ist, dann jetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Energiewende wird nur Teuer, wenn Betreiber weiterhin auf steigenen Einnahmen bestehen und selber am liebsten nichts investieren würden.
Wer, wenn nicht die Energiebetrieber wären nicht froh um Kraftwerke die ohne viel Manpower und ohne zukauf von Kohle und Gas einfach "umsonst" strom produzieren ? Aber die ganze Bezuschussung und Förderung und der Garantierte Abnahmepreis verschrecken hier jegliche investition...

Statt der ganzen Öko-Förderung hätte man Kohle und Gasimporte graduell höher besteuern müssen.
"Wir wollen keine Fossilen Energieträger mehr!"

Dann wären Kumpels von Stromriesen und Netzbetreibern schnell darüber einig geworden Windräder und Solarfarmen aufzubauen. Vielleicht hätten Bauern ihrerseits Land an die Mulits Verpachten können.
Durch die Öko-Strom Förderung als Markteingriff sind die Anlagen alle teurer geworden, es gibt vermutungen, EFH-Solaranlagen wären nur Halb so teuer gewesen, wenn es keine Förderung gegeben hätte. Am Ende zahlt die EEG-Umlage also die Garantierte Einspeisevergütung und damit die verkäufer der Anlagen

Im Grunde gehts in Deutschland in vielen Fragen immer gleich aus. Wenn man was ändern will dann schreit die Seite die dadurch Nachteile hat laut auf, und am Ende bekommen alle Schreihälse was sie wollen, ohne das ein Richtungswechsel stattfindet.
Und so haben wir ineffiziente AKWs die vie Langlebigen Müll produzieren viele Gas und Kohlekraftwerke die den Umweltschutz mit ihren 2-3 zusätzlichen siebchen und + 1-2% Turbineneffizienz nicht sehr voran bingen und die Verweigerer sowohl von Windkraftanlagen vor ort, als auch Stromtrassen dorthin.

Ich bin für Staatlich betriebene neue Reaktoren ohne Gewinnabsicht. Langfristig müsste Strom dann umsonst sein und individuelle Subventionen und Steuererlässe ersetzen.
 
Die Maßnahmen im Redispatch sind, zumindest bei einzelnen Kraftwerken, seit 2014 um mehr als 1000% Prozent gestiegen, die Netze instabiler als je zuvor. Erste konkrete Gegenmaßnahmen werden wohl bald öffentlich verkündet. Pro Tipp: Es handelt sich nicht um "grüne" Lösungen.

Gleichzeitig gibt es nach wie vor massive Probleme bei der Umsetzung der 380kV-Leitungen von Nord- nach Süddeutschland.
 
Idon schrieb:
Gleichzeitig gibt es nach wie vor massive Probleme bei der Umsetzung der 380kV-Leitungen von Nord- nach Süddeutschland.
Was wohl eindeutig ein Politisches Problem ist. Technisch ist es seit Jahrzehnten möglich Hochspannungsleitungen zu bauen. Wie schon mal gesagt: Ich bin gespannt was unsere Trottelregierung machen wird wenn 2021 der Atomausstieg kurz vor der Tür steht, aber der Netzausbau noch nicht soweit ist. Eigentlich müsste man den ganzen CSU Wutbürgern in Ihren Dörfern dann den Strom abstellen, wann immer es einen Engpass gibt.


Der Rest deines Posts ist leider sehr Inhaltslos, wenn du keine Belege oder zumindest weitere Ausführungen lieferst. Nimms mir nicht übel, aber es kommt so rüber, als ob du mit deinem (angeblichen?) "Insiderwissen" auftischen willst.
 
Das ist ein Problem auf Landessache, nicht auf Bundessache.

Und genau das, was du angesprochen hast, wird auch passieren. Die Gebiete für Abschaltungen sind längst klar und logisch - je weniger Industrie desto schlechter, je weniger Siedlungsdichte umso schlechter.


Was für Belege hättest du denn jetzt gerne im Detail?
http://www.energiezukunft.eu/netze/...ssicherheit-erneut-auf-hohem-niveau-gn104427/

Neuere Zahlen sind öffentlich derzeit meines Wissens nach nicht verfügbar, der Trend hat sich aber (logischerweise, es gibt ja auch mehr alternative Energieeinspeiser und gleichzeitig weniger konventionelle Kraftwerke) noch stark gesteigert.

Wenn dir meine Kommentare unseriös erscheinen, dann ist das wohl so. Du fühlst dich davon vielleicht angegriffen oder nicht richtig abgeholt, andere fühlen sich dadurch vielleicht ein wenig besser informiert. Wie gesagt: Ich beantworte Nachfragen gerne, sofern diese keine Identifizierung zulassen.


Edit: Und "auftischen"? Street Credibility im Computerbase-Forum? Ernsthaft...?
 
Neuere Zahlen sind öffentlich derzeit meines Wissens nach nicht verfügbar, der Trend hat sich aber (logischerweise, es gibt ja auch mehr alternative Energieeinspeiser und gleichzeitig weniger konventionelle Kraftwerke) noch stark gesteigert.
Jetzt Widersprichst du einer eigenen Quelle:
Zu einer deutlich höheren Robustheit der Netze könnte dabei ein dezentral gestalteter Zubau regenerativer Energiequellen beitragen, der jedoch in Deutschland seit Jahren immer stärker ausgebremst wird.



Was heißt für dich eigentlich Instabil? Und warum sind Netzeingriffe deiner Meinung nach schlecht? Ich meine das sie an sich nichts gutes sind ist klar, aber warum genau sind sie schlecht?
 
Natürlich wäre ein dezentraler Zubau sinnvoll - leider haben wir aber in der Realität in Norddeutschland extrem viel regenerative Energieerzeugung (und dort werden dann auch die Strompreise an den Börsen hergeleitet), während der Süden nicht nur viel mehr Energie verbraucht, er hat auch deutlich weniger Stromproduktion aus derartigen Quellen.

Während im Norden fleißig alternative Energiequellen erschlossen wurden, wurden im Süden, aber auch in NRW, massenweise konventionelle Kraftwerke aus dem Netz genommen.


Instabil bedeutet für mich, dass die Netzbetreiber zum Teil mehrfach täglich massiv eingreifen müssen. Inklusive dem sehr kurzfristigen Anfordern bzw. Absagen von Leistungen.
Schlecht sind die Eingriffe aus mehreren Gründen:
1) Die Kosten für den Steuerzahler sind enorm. Aus guten Gründen werden hierzu keine Zahlen öffentlich gemacht.
2) Die Belastung für die Kraftwerke ist enorm. Viele Kohleblöcke sind als Grundlastblöcke ausgelegt, müssen aber tatsächlich nicht nur ständig an- und abgefahren werden, sondern auch die volle Leistungsbandbreite nutzen. Bis hin in die Überlast.
3) Die Belastung für die Netze ist ebenfalls enorm.
4) Die Netzbetreiber sind massiv unter Druck und geben diesen Druck weiter. Allerdings auf völlig unkonstruktive Art und Weise. Der Umgang gerade mit dem Niedrigwasser ist zum Beispiel total lächerlich (nicht zielführend; zu teuer; zu spät; kein schlüssiges Konzept an sich).

Das Energienetz kann derartige Spielchen nur bis zu einem gewissen Punkt mitmachen, auch wenn die letzten Jahre viel Geld geflossen ist um diesen Punkt nach hinten zu verschieben. Noch gibt es Grundlast, noch gibt es genug Spitzenlast.



Versteh mich nicht falsch, irgendwann müssen wir alternative Energien vollumfassend nutzen. Aber ich habe daheim eben gerne Strom; und zwar 24/7. Nicht 3/7 oder so wie in vielen anderen Gebieten des Planeten.
 
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