News München kauft gebrauchte Windows-Lizenzen

Andy

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Die Stadt München hat sich bereits vor einigen Jahren im Softwarehandel einen Namen gemacht, als man ankündigte, die Systeme der Stadtverwaltung auf Linux umzustellen. Dieser Prozess läuft zwar immer noch, derweil orderte man allerdings zusätzlich 2.000 gebrauchte Windows-2000-Lizenzen.

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gute Idee, wenn man dies ordentlich abwickeln kann. Allerdings is der Aufkleber von meinem Win2000 bereits so lädiert, dass ich ihn lieber einrahmen würde, als ihn zu verkaufen
 
hmm ... ja es stimmt schon. bin ja selber mac os x anhänger (linux nutz ich nur in der arbeit und im studium), aber ganz verzichten kann man oft nicht auf windows.
Gerade wenns spezielle Programme wie Lohnbuchhaltung oder sowas ist, dann gibts da oft kein gleichwertiges Pendant.
Und wenn man dann die Einarbeitungszeit der Benutzer mitrechnet wird Linux schnell wieder unrentabel.
Beispiel: Eine Sekretärin in einem kleinen Betrieb hat alle Geschäftsvordrucke, Briefe usw über Jahre hinweg mit Office angepasst und überall die Textausrichtung usw so angepasst, dass es beim ausdrucken genau so aussieht wie sie das möchte.
Jetzt steigt die Firma auf Linux und OpenOffice um. Ersteinmal dauert es eine gewisse Zeit, sich an Linux zu gewöhnen, mit der neuen Verzeichnisstruktur und besonderheiten, die man unter Linux eben nicht exakt so macht wie unter Windows.
Bis sich die Sekretärin mit dem neuen OS sicher fühlt, und alles erfahren und nachgefragt hat beim EDV-Service vergehen bestimmt 8 Arbeitsstunden insgesamt (verteilt über einen Monat).
Dann kommt das OpenOffice Problem. Die gute Frau hat alle möglichen Abkürzungen, Tips und Tricks für MS Office gelernt. Sie wusste genau wo welche Funktion liegt.
Jetzt geht die Sucherei wieder von vorne los, und man muss sehen, dass man wieder alles findet. Auch die Tastaturkürzel haben sich verändert.
Und nun das schlimmste, die Ausrichtung des Textes ist nicht mehr exakt so, wie unter MS Office. Das bedeutet, dass der text auf dem firmeneigenen Briefpapier nicht dort ankommt, wo er vorher war, und das heißt oft, dass man in jedem Dokument manuell nachjustieren muss und dann auch noch anov llem mindestens einen Testdruck machen muss.
Das kostet dann sehr viel Geld für die Firma und als Gegenleistung dafür ist dann die Sekretärin weniger produktiv wie vorher.
Wie gesagt, ich bin kein M$-Fan, aber diese Realität habe ich schon oft genug sehen müssen. Die Firma bei der ich gearbeitet habe, hat versucht Linux anzubieten wo's sinnvoll ist, und das war im endeffekt nur auf Servern. Am Desktop wollten Kunden Linux nicht auf Dauer behalten.
 
Wär ja toll, wenn man das Angebot auch für privat nutzen könnte, aber was soll ich mit ein paar hundert Lizenzen? Schade!
 
Ehrlich gesagt, doof.

Versteh das eh nicht wie man Heute noch bei solch grossen Verwaltungen nicht auf eine "Citrix"-Umgebung umsteigt. Auf den Clients lässt man Linux laufen, beim booten wird automatisch die Citrix Session auf einem Zentralen Server gestartet (Windows2003) und alle User können weiter mit MS Produkten weiterarbeiten. I.S. Security & Datenschutz-Richtlinien sicherlich die beste Art heute eine KMU+big Biz auszustatten.

Ok, die Lösung ist sicherlich nicht so Budget konform wie jene mit den gebrauchten Lizenzen, aber somit würde man sich dann so manchen (aber nicht allen) Ärger mit doofen Angestellten ersparen welche irgendwelchen Bullshit anrichten.
 
Das Problem kenne ich auch.
Theoretisch könnten wir alle unsere rund 300 PC-Arbeitsplätze mit Linux ausstatten. Leider nutzen wir haben eine Software, die es nur für Windows gibt und die ich auch nach Stunden nicht unter Linux mit Wine zum laufen bekommen hab. Und weil diese Software auf fast jedem PC gebraucht wird, sind wir eben auf das teure Windows angewiesen.
Das ist ein Todeskreis :(
 
Jau, wir hatten in unserem 100 Mann Unternehmen auch Citrix Umgebung mit Lica Terminals und teilweise auch PC´s. So hatten wir Linux und konnten dennoch alle Office Programme von MS nutzen.
 
@dualcore_nooby
Ist natürlich klar, das Unternehmen, die sich zu stark gebunden haben da kaum noch rauskommen. Bei der NASA laufen ja noch angeblich Win95 Maschinen, damit die Spezialprogramme ja bloß funzen. Aber das führt dann wenigstens zu einem langfristigen Lernprozess bei manchen - auch bei Behörden.
Außerdem gilt das ganze heute "nur" noch für die ausgebauten IT-Volkswirtschafen. Aus Indien hört man öfters, dass Microsoft die gewohnte Form der Kontrolle verliert, weil die dort wissen, was sie zu verlieren haben.
 
Genau Richtig. Die MS Strategie der letzten Jahre ist voll aufgegangen und an der Vergangenheit können wir leider nichts mehr ändern. Indien braucht kein MS mehr und ich hoffe ganz einfahch, dass Europa nachzieht. Kann nicht sein, dass wir eine schlechte Software verwenden, nur weil Programme drauf laufen, die ebenso schlecht sind. Die Frage ist, welches OS wollen wir haben? Glaub Ihr Linux hat Zukunft? Open Source hat es mit Sicherheit. So neu ist das ja auch gar nicht. Wir haben uns schon als Kinder Games auf Diskette geholt die "Open Source" war, nannte sich Freeware ;-) Gruß, LXCH
 
lxch schrieb:
...Wir haben uns schon als Kinder Games auf Diskette geholt die "Open Source" war, nannte sich Freeware ;-) Gruß, LXCH

Open Source ist nicht Freeware.

Open Source heißt nur "einsehbarer Quellcode". Es gibt aber Open Source Software, die du nicht frei kopieren darst und kaufen musst. Es hängt allein vom Lizenzmodell des Herstellers ab.

Freeware ist freie Software, die aber keinen einsehbaren Quellcode haben muss.
 
dualcore_nooby schrieb:
Beispiel: Eine Sekretärin in einem kleinen Betrieb hat alle Geschäftsvordrucke, Briefe usw über Jahre hinweg mit Office angepasst und überall die Textausrichtung usw so angepasst, dass es beim ausdrucken genau so aussieht wie sie das möchte.
Jetzt steigt die Firma auf Linux und OpenOffice um. Ersteinmal dauert es eine gewisse Zeit, sich an Linux zu gewöhnen, mit der neuen Verzeichnisstruktur und besonderheiten, die man unter Linux eben nicht exakt so macht wie unter Windows.
Bis sich die Sekretärin mit dem neuen OS sicher fühlt, und alles erfahren und nachgefragt hat beim EDV-Service vergehen bestimmt 8 Arbeitsstunden insgesamt (verteilt über einen Monat).

Ich schätze, das ist der Grund, warum man nicht von heute auf morgen umsteigt. "Mehr-oder-weniger-Computerneuling-Sekretärinnen" gewöhnen sich leicht an Linux, weil sie nicht viel anderes kennen. Und eingesessenen Mitarbeitern lässt man Jahre Zeit um sich umzustellen.

Aber irgendwie finde ich es schon seltsam;
Die brauchen nur ein massives Problem haben, und schon ist die Hölle los. Keiner weiß, wie man das Linux repariert, schließlich gibt es mehr Fachleute für Windows als für Linux.
 
Lord Sethur schrieb:
Aber irgendwie finde ich es schon seltsam;
... Keiner weiß, wie man das Linux repariert, schließlich gibt es mehr Fachleute für Windows als für Linux.
:lol:

Hä wie meinst du das? Linux kann man genausogut reparieren, Schlusselwort dazu ist Rekonfiguration. Habe zu Hause oft verwendet. Sogar nach Deinstallation muss ich nicht an Restkram in Registry denken.
 
Die FSF ist über den Begriff "Open Source" nicht sehr glücklich und möchte gar nicht, dass er verwendet wird, da er den Gedanken "Free Software" verwässert. Daher schrieb ich lapidar "Freeware" und meine natürlich "Free Software". Gruß, LX
 
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