Was ist von der Games Academy zu halten ?

Darüber gabs in letzter Zeit mal eine Reportage im TV.
Kann mich aber nicht mehr Erinnern auf welchem Sender ;).
 
hmm, das ist ne verdammt gute möglichkeit, bekannt zu werden. jedoch brauchst du verdammt viel kreativität, handwerkliches geschick und ein sehr gutes basiswissen (und können) in kunst. des weiteren ist der andrang trotz des hohen preises enorm. wenn du da genommen wirst, dann ist das schonmal was, aber wenn du es auch zu was bringst, dann sollte deinem erfolg nichts mehr im wege stehn =) $)
 
http://www.games-academy.de/?id=kurse

Wenn ich mir das Kursangebot anschaue sieht das so aus, als wenn sich diese Akademie an fertige Informatiker richtet, die sich nach einem Studium weiterbilden wollen.

@[ACE].:SHARK:.: Willst du das als Ausbildung machen? Oder im Anschluss an ein Studium?
 
hmn. so wie die kursbeschreibungen sind, bekommt man alles von grund auf beigebracht. alles. in ner 4 semester ausbildung mit nem semesterbeitrag der den einer hochschule gleicht ~750€ und sogar zum teil über 100€ drüber liegt O_O. der abschluss ist dann nicht mal damit gleichzusetzten, aber sehr spezialisiert. ich denk wenn man in die industrie rein will, ist des ziemlich optimal. die frage ist halt nur, wie die jobsituation ausschaut. leider konnt ich nix zu vorraussetzungen finden, aber ich denke wer die kohlen und nen abi hat, kann sich da bewerben.....
 
Hi,

standardisierte Abschlüsse gibt es in der Gameindustrie nicht. Du bekommst also nur das Abschlusszertifikat der Game Academy.

Diese hat allerdings einen guten Ruf und ist zumindest in Deutschland in allen Spieleschmieden bekannt.

Da es eine rein privat organisierte Firma ist, musst du halt den Unkostenbeitrag komplett selber zahlen.


Einen typischen Games Academy Schüler gibt es nicht. Es sind dort Leute die 0 Ahnung von PCs haben, es sind dort Designer, Grafiker, Scripter, Programmierer. Manche bekommen es auch vom Arbeitsamt bezahlt.

Eine Job Garantie hast du allerdings bei weitem nicht. Der Support auch nach der Ausbildung ist zwar gut und du hast viele Gelegenheiten Kontakte in Spielefirmen zu knüpfen, letztendlich hängt aber alles von dir selber ab.

Auch wenn die Ausbildung gut ist, in Deutschland einen Job in einer Spielefirma zu bekommen ist sauschwer, da es kaum welche gibt. Was hingegen in Deutschland boomt, sind Firmen die Billigspiele für Handys entwickeln, wenn das also was für dich ist, dann isses ja okay.



Die Abschlussprüfungen sind zwar schwierig, die Durchfallquote ist dennoch gering. Ich würde nicht dort teilnehmen, wenn du es nur machst, weil dir gerade nichts besseres einfällt. Sondern du musst es wirklich wollen.

Vorkenntnisse sind wie immer nicht schlecht. Ansonsten wirst du mit Stoff zugeballert, den du dir abends angucken darfst.

Die anderen Teilnehmer dort sind größtenteils Spielefreaks. Nicht selten trifft man sich abends im Gemeinschaftsraum und zockt noch an den dort zur Verfügung stehenden Konsolen. Mit einem 8-16 Uhr Job ist es hier also nichts.


Ich hab hier zuällig auch noch eine .mp3 Datei rumliegen, mit einem 1stündigen Interview eines Teilnehmers dort. Ist sehr interessant. Wenn du irgendwo FTP Space hast wo ich dir das uppen kann, dann mach ich das gerne.



Gruß
 
Hallo, es ist zwar schon ein "paar Tage" her, dass diese Frage hier gestellt wurde. Dennoch möchte ich meine persönliche Erfahrung über die Games-Academy loswerden.

Gerne möchte ich an dieser Stelle von meinen Erfahrungen an der Games Academy in Frankfurt am Main berichten.

Vorab:
Ich versuche nicht mit dieser Rezension jemanden davon abzuhalten sich an der Games Academy anzumelden oder dieses Institut schlecht zu reden. Aber eine Rezension erfolgt nun mal aus persönlichen Erfahrungen und einer eigenen Meinung.
Der erste Eindruck:
Ich habe mich lange mit der Branche auseinander gesetzt und suchte nach einer Möglichkeit hinter die Kulissen der Spieleentwicklung schauen zu können. Bei meiner Suche im Netz bin ich über mehrere Institutionen gestoßen, die einen tiefen Einblick in die Branche versprechen. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich schließlich an der Games Academy in Frankfurt beworben und es folgte prompt ein Bewerbungsgespräch.

Empfangen wurde ich im Zockerhimmel. Ich konnte es mir zuvor nicht vorstellen, wie diese Institution von Innen aussieht. –Alles drehte sich um Spiele, modellierte Charaktere standen in Regalen und Spiele-Pappaufsteller zierten den Eingang. Ein Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen.
Das Gespräch mit dem Standortleiter war aufschlussreich und bekam nach bereits einem Tag eine Zusage. Mein erster Eindruck vom Institut war überaus positiv. Ich habe mich zunächst gut beraten gefühlt. Die Mitarbeiter waren freundlich und sichtlich gut gelaunt. – Das gab mir ein gutes Gefühl und stärkte mich in meinem Vorhaben den Studiengang zum Game-Designer anzugehen.

Die ersten Tage/Wochen:
Der Kurs war mit einer Gesamtgröße von rund 15 Leuten recht übersichtlich. Nachdem wir uns ein wenig “beschnuppert“ haben und einen guten Zusammenhalt aufgebaut haben, fing das Erstsemesterprojekt an. Die Dozenturen sollten uns auf das Projekt vorbereiten und auch die Dozenten sollten uns mit Rat und Tat beiseite stehen.
Doch es sollte anders kommen als “versprochen“. Die Dozenturen wurden während des Projektes fein säuberlich und zeitfressend eingeplant. Meine Vorstellung war, dass zunächst die Dozenturen erfolgen die für uns/das Projekt relevant sind, um überhaupt eine Ahnung davon zu haben was genau man dort versucht/umsetzen möchte. Doch dies war nicht der Fall. Nachdem wir uns im Team zusammengefunden haben hieß es: „Learning by doing.“ – Selbstverständlich bin ich davon ausgegangen, dass lediglich wichtige Punkte während einer Dozentur angesprochen und Zuhause in Ruhe in Eigenregie ausgearbeitet werden. Gegen diese Methode gibt es auch nichts auszusetzen! Doch das Wissen welches uns vor dem Projekt übermittelt wurde, stand noch in keinen Zusammenhang mit dem Projekt.
Zu diesem Zeitpunkt wussten wir lediglich ein bisschen über die Game-Theorie/Geschichte Bescheid und konnten eigenständig eine Spielidee pitchen.

Die wesentlichen Punkte für eine Spielentwicklung beispielsweise das Codieren kamen viel zu kurz. Der Dozent warf seine Codierung über den Beamer an die Wand und tippelte wild auf seiner Tastatur rum. Bei dem Versuch die gezeigten Codezeilen gleichzeitig zu übernehmen, scheiterten so gut wie alle daran. Nach mehreren Stunden und einigen seufzern später hieß es dann seitens des Dozenten, dass wir nicht versuchen sollen es mit abzuschreiben, es würde uns dann zur Verfügung gestellt werden. Bei dem Versuch dahinter zu steigen welche Codezeile was auslöst, scheiterte ich persönlich immer wieder. Meiner Meinung nach hätte ich in den acht Stunden deutlich mehr durch Youtube-Videos gelernt, als in dieser Dozentur.
Aber das ist nur ein Beispiel einer misslungenen Dozentur.
Versprechen von denen man im Nachhinein plötzlich nichts mehr wusste:

Die Games Academy wirbt mit modernster Technik, beste Betreuung, einer hohen Vermittlungsquote usw.

Zum Punkt modernste Technik:
In meinen Augen reicht es nicht aus ein paar Spielekonsolen und VR-Brillen für jeden Studierenden zugänglich zur Verfügung zu stellen und zu behaupten man habe die modernste Technik.
Die Rechner zu meinem Semesterbeginn waren von durchschnittlicher Qualität (aktueller Standard eines Heimrechners). Einziger positiver Punkt, jeder Studierende hat seinen eigenen Rechner und somit Sitzplatz für das jeweilige Semester.
Während den Präsentationen zum jeweiligen Gate wurde oftmals eine Video-Chat-Verbindung zu einem externen Betreuer aufgebaut. Auch hier wurde nicht einmal darauf geachtet, dass die Video-und Tontechnik für eine einwandfreie Übertragung gewährleistet ist. Von einer professionellen Präsentation kann man hier nicht sprechen. (Zum organisatorischen Teil komme ich noch)

Zum Thema – Beste Betreuung:
Meine Definition von Betreuung lautet: Bei Fragen, Anregungen und Kritik kann ich mich an das Personal wenden. (Kurz und bündig) Doch auch hier scheint das Personal seine eigene Meinung drüber zu haben.
Bei Fragen konnten wir uns tatsächlich an mehrere Dozenten wenden. Auch das Personal stand für Fragen zur Verfügung. Doch Anregungen und Kritiken stießen plötzlich auf taube Ohren. Eine eigene Meinung durfte man scheinbar nicht vertreten und diese offen kundtun. Sobald eine etwas negativere Kritik erfolgte, wurde man im „Nirvana“ stehen gelassen und musste zusehen, wie man damit zurecht kommt.
Die HOHE Vermittlungsquote:
Ich weiss nicht wie, wann und mit wem dieser Punkt umgesetzt werden sollte, doch eine “Vermittlung“ im herkömmlichen Sinne fand nie statt. Zwar bekamen wir oftmals Besuch von Firmen die einen Vortrag gehalten haben, doch wurde hier nichts ausser zusätzliches Wissen vermittelt. Selbstverständlich hatte man die Möglichkeit mit diesen Personen zu sprechen und somit Kontakte zu knüpfen, doch auch hier hörten sich die vorherigen Versprechen im Bewerbungsgespräch deutlich anders an.

Die Organisation:
Vorab möchte ich erwähnen, dass ich partout nicht pingelig bin, doch setzte ich ein gewisses Maß an Professionalität für solch ein Institut voraus. Im Laufe der zwei Semester wurde mir jedoch immer wieder gezeigt, dass scheinbar noch eine große Unklarheit in der allgemeinen Organisation besteht. Dozenturen wurden von „Hü nach Hott“ gelegt. Ich verstehe es sehr wohl, wenn ein Dozent erkrankt und somit die Dozentur nicht wie geplant stattfinden kann, doch sollte dann die Dozentur auch zeitnahe und nicht erst drei Monate später nachgeholt werden.
Die Präsentationen waren schlecht organisiert und mir persönlich kam es vor, dass jede Zwischenpräsentation der Projekte eine Neuheit für das GA-Team darstellte.
Zu diesem Punkt könnte ich noch einiges schreiben!

Mein Fazit:
Ich persönlich werde keine Empfehlung für die Games Academy aussprechen. Weder der Lerninhalt noch die Resultate der Weiterbildung haben mich überzeugt. Ein überzeugendes und professionelles Portfolio konnte ich während der Studienzeit nicht aufbauen. Zu Beginn des Studiums dachte ich noch über eine zusätzliche Weiterbildung im Bereich Art & Animation an der GA nach, doch durch die weitreichende Enttäuschung habe ich mich von diesem Gedanken distanziert.


Eine gute Alternative stellt das SAE Institut dar. Diese sind weltweit und bereits über 40 Jahren am Markt etabliert.
 
lector_90 schrieb:
...Die wesentlichen Punkte für eine Spielentwicklung beispielsweise das Codieren kamen viel zu kurz. ...

In einem umfangreichen Software-Projekt umfasst das Codieren am Ende gerade mal 20% und stellt nur noch eine handwerkliche Tätigkeit dar, die sich vom codieren einer Anwendung kaum unterscheidet. Da heißt es, die vorgedachten Strukturen in Code umzusetzen, da ist dann keine Kreativität mehr gefragt, sondern umsetzen der Anforderungen.

Das reine tippen des Codes ist das Ergebnis einer umfangreichen Planung und Konzeptionierung. Daher verstehe ich durchaus, dass darauf wenig Zeit aufgewandt wird - Programmierung setzt die Academy ja voraus, oder? Bei einem Spiel (und jeder anderen Anwendung)sollte vorab genau geplant werden, welche Story erzählt und wie diese transportiert wird und welche Wege und Prozeduren dafür benötigt werden, Daten Ein- und Ausgabe usw.
 
Zurück
Oben