News Mutmaßlicher schülerVZ-Erpresser begeht Suizid

_Systemfehler_ schrieb:
...
Sie war in meinen Augen feige, und hat sich davongestohlen. ...
Nach diesem Satz verstehe ich voll und ganz, warum deine Cousine ihr Leben nicht mehr ertragen hat - die Geschichte die du geschildert hast würde imho bei vielen Menschen zu Selbstmordgefühlen führen und wie du annehmen kannst, dass ein Mensch gefälligst demjenigen, von dem er gepeinigt wird, beweisen müsse, dass er es besser könne, ist mir absolut schleierhaft. Dass diese Art von menschlichem Umgang, wie er deiner Cousine nach deiner Schilderung widerfahren ist, die Suzidrate stark erhöht, ist in der Bundeswehr übrigens seit 50 jahren bekannt und auch anerkannt, deswegen sind Anweisungen, die gegen die Menschenwürde verstoßen, grundsätzlich keine Befehle und deswegen bemüht sich jeder deutsche Militärpfarrer und -pastor intensiv darum, auch Atheisten (und Muslime und Buddhisten usw.) zu erreichen. (ohne Missionierungsgedanken) Deine Haltung, dass Selbstmörder ja sowieso alle nur selbst schuld seien und deswegen nichts zu bedauern wäre, halte ich für grundsätzlich inhuman.

P.S.
Full Metal Jacket - ist Private Powler zu 100% ausschließlich selbst schuld an seinem Selbstmord?

P.P.S.
@ Deliberation und Soryan

Es gibt nicht nur Naturwissenschaften, sondern auch Geisteswissenschaften und die Geisteswissenschaften haben den Auftrag an Erklärungen diesbezüglich zu forschen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt mal wieder Neuigkeiten:

http://www.netzpolitik.org/2009/schwere-vorwuerfe-gegen-schuelervz/

[Anwalt] Dost sagte, dass seinem Mandanten durch Mitarbeiter des Unternehmens “ein unbeziffertes Zahlungsangebot gemacht worden sein” soll. In einem solchen Fall hätte dem Anwalt zufolge Zahlungsbereitschaft des Unternehmens vorgelegen, “die folglich nicht mit einer Drohung erzwungen werden musste”. Aus Sicht der Verteidigung stelle sich die Frage, ob das Unternehmen seinem Mandanten “ein Schweigegeld angeboten hat, um das Aufdecken von ‘Sicherheitslücken’ der Plattform in der Öffentlichkeit verhindern zu können”.
 
Calistos schrieb:
Was ist den aus Kim "Kimble" Schmitz geworden?
Nach einer Weile gründete er eine Limited mit Sitz in HongKong= Megaupload. Quelle= Gulli
MountWalker schrieb:
Man muss aber auch mal klar sagen, das das Gefängnispersonal hier einen Fehler gemacht hat, denn auch wenn es keine Anzeichen für einen Selbstmord gibt gehört dessen Verhinderung zu den klassischsten Aufgaben von Wärtern
Und wie sollen sie das anstellen, wenn er so clever war und sich nix anmerken ließ? Die Beamten sind nicht sehr empfänglich für Gefühle, es gibt aber meist einen Pfarrer. Auf den prasseln Schicksale, Sorgen und sonstige Probleme ein.
rockys82 schrieb:
Da steckt mehr dahinter definitiv, war sicherlich keine einzelzelle...
Erpressung rechtfertigt keine Einzelhütte. Erpresser und Betrüger sind nicht gefährdet, außerdem sind Einbettzimmer immer knapper als die mit der Gruppendynamik.
project schrieb:
Gut . Dann verklage Google und Co. und wehe du benutzt absofort irgendein Browser fuers Surfen.

Von Unrechtmässig kann garkeine Rede sein. Dein Browser speichert auch alles mögliche. Crawlen is nichts illegales !
Moment, hierbei gilt es, die Fakten zu unterscheiden: Google speichert zwar auch Daten fremder Seiten im Cache, löscht sie aber a) nach einer gewissen Zeit wieder und b) saugt Google keine Server leer und will die Daten dann verkaufen. Die Suchergebnisse, die Google erhebt wenn ich damit was suche, sind nicht mit persönlichen Infos verknüpft (habe kein Googlekonto), denn rein aus einer IP kann zuerst mal keiner sagen wie ich heiße, was ich trinke etc (ich google ja nicht täglich nach meinem Lieblingsgetränk...). Das Statistiken erhoben und die Suchbegriffe für angepaßte Werbung genutzt werden ist auch nicht ganz vergleichbar mit dem Fall des VZ. Die Google-Ergebnisstatistiken müssen nicht die Realität wiederspiegeln: Nur weil ich nach KIA suche, würde ich mir noch lang net einen kaufen.

In einem "vor Google geschütztem" Netzwerk Daten abzusaugen, ist auch kein Problem -solange dafür nix gehackt werden muß. Diese aber gewinnbringend verkaufen zu wollen ist in dem Fall aber nicht in Ordnung. Vor allem entsprachen die gesaugten Daten überwiegend wahrheitsgemäßen Angaben -was die Sache erst richtig empfindlich macht. Das ist Datenmißbrauch. Das gibts allerdings auch im großen Stil und immer wieder. Zu selten werden die richtigen dafür bestraft.

Datenschutz ist heutzutage nahezu nicht mehr machbar.
Benj schrieb:
Wenn er halbwegs clever war, ist er dorthin gefahren und hat ihnen angeboten, die Daten zu kaufen, bevor es Osteuropäer tun (er hat ja mit dem Verkauf gen Osten gedroht).
Ich denke, hierzulande hätte er mehr Geld damit erzielen können, denn Russen und Chinesen besorgen sich die gewünschten Daten oftmals gleich selbst. Abgesehen davon waren die Daten recht wertlos. Datensätze mit VISA-Nummern sind da besser geeignet zB.
_Systemfehler_ schrieb:
Schnürsenkel und Gürtel, sowie Schmuck werden den Gefangenen zwar abgenommen, trotzdem hat jeder Inhaftierte eine Garnitur Bettwäsche inklusive Laken.
Also von Schnürsenkel und Gürtelentzug weiß ich nix. Kenne das nur von der Ausnüchterungszelle, nicht aber von U-haft-Bedingungen her. Das mit der Bettwäsche stimmt. Die Klinge vom Einwegrasierer rausgeschält, das Laken in Serpentinen streifenförmig lang schneiden und dann mehrfach wickeln zur Verstärkung. Mit der Technik wird auch gependelt... stark genug wärs.
Ehrmann2 schrieb:
Ganz klar ein Fall von Internetentzug.
Na klar, er hat auch nächtelang WoW gespielt...:rolleyes: Fantasien haben manche...
dr.zoidberg schrieb:
Daher fällt es mir sehr schwer zu glauben das er alleine in einer 2 Mann Zelle oder gar 4-6 Mann Zelle einen Suizid begeht ohne das es einer mitbekommt. Samstags Früh vorallem...
Machbar isses, wenn der Kamerad nen festen Schlaf hatte und er leise genug war. klar ist es komisch, auf einmal ist er tot. Aber machbar ist vieles. Der Mensch kann sehr erfinderisch werden, was Problemlösungen angeht.
_Systemfehler_ schrieb:
Das ist nicht böse gemeint, aber sowas passiert (leider) Tag für Tag auf der Welt.

Das mag zwar hart klingen, aber ich habe wirklich keine Zeit, mir um jedes Schicksal einen Kopf zu machen.

Fakt ist: Wenn sich einer das Leben nimmt, dann ist er feige. Dieser Mensch wird von mir auch nicht bedauert werden, Punkt.
Ich stimme zu: Will sich jemand ernsthaft umbringen und ist net grad der letzte Vollhorst, dann schafft er/sie es auch. Selbstmord aus Verzweiflung find ich noch ok, Selbstmord zum weglaufen vor Problemen nicht. Ich hatte wie viele andre auch so meine Dinger erlebt und ich habe nie daran gedacht, mich umzubringen. Ich habs ohne viele Freund und Psychologen auch so geschafft.

Das Problem des Menschen ist, was solche Sachen angeht seine Anpassungsfähigkeit: Die labilen, denen die Umwelt jahrelang erzählt, sie wären nix und würden nix bringen, glauben es eben irgendwann. Und dann ist der Tod nicht mehr weit weg. Entweder führt der Weg dann direkt dorthin oder der Umweg heißt Drogensucht.
MountWalker schrieb:
...ist Private Powler zu 100% ausschließlich selbst schuld an seinem Selbstmord?
Private Paula ist genau so ein Fall gewesen, wie ich vor deinem Zitat hier beschrieben habe. Dem fehlte das Mindestmaß an Selbstbewußtsein und der Antrieb, mehr aus sich zu machen. Weiterhin stilisiert der Film den Drill sehr hoch. Ohne jegliche wirkliche Motivation. Die Story ist recht häßlich, was den Film aber eben authentischer macht, als typischer Hollywood-Stil.
 
Gelbsucht schrieb:
... Weiterhin stilisiert der Film den Drill sehr hoch. Ohne jegliche wirkliche Motivation. ...
Er zeigt, dass der Verzicht auf Motivation eben Selbstmörder schafft. Wenn ich meine Kinder immer nur mit Peitsche und ohne Zuckerbrot erziehe, passiert sowas mit erhöhter Wahrscheinlichkeit - das ist auch nicht der einzige und auch nicht der beste Film (ich kenne bspw. einen hervorragenden deutschen Film der das eingebettet in die NS-Zeit zeigt), der dieses psychologische Thema aufgreift, es ist nur der einzige, bei dem mir jetzt auf die schnelle der Titel einfällt und er ist als Beispiel geeignet, weil ihn fast jeder kennt.

P.S.
Der "Mangel an Selbstbewusstsein" ist in aller Regel zum überwiegenden Teil erworben und nicht angeboren.
 
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Das mit dem anerworbenen Selbstbewußtsein wollte ich sozusagen da oben ausdrücken. Nur eben in umgekehrter Richtung. Bei dem Filmsoldat wäre der typische Fall von "Eltern haben dem Kind zuwenig Selbstbewußtsein mit auf den Weg gegeben".

Es muß bei fast allem eine Basis vorhanden sein, auf der aufgebaut werden kann.
 
Naja, ich glaube man kann auch einen Menschen, der von seinen Eltern gutes Selbstbewusstsein erhalten hat, mit ausschließlich Peitsche früher oder später so zur Verzweiflung bringen. Die StaSi soll das ja auch gekonnt haben - siehe Das Leben der Anderen. Aber in diesem Fall in der Haftanstalt Plötzensee können wir das ausschließen. In diesem Fall gehe ich vom gleichen aus, wie du.
 
Naja jetzt macht ihn das auch nicht mehr lebendig!
 
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