Hellvetia
Lt. Junior Grade
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Roccat hat sich in den letzten 2 Jahren mit einer aggressiven viralen Marketingstrategie und einer ganzen Produktpalette nach dem Motto "Idee gut Umsetzung mangelhaft" (kone, valo, kave) einen überraschen großen Namen unter den Peripherieherstellern gemacht.
Auch das vor einem halben Jahr eingeführte SmartDesktopManagmentSystem schien der Unternehmenslinie treu zu bleiben und ein inhaltsloser Marketinggag zu sein das Mauspad Sota ist nicht grade klein und dazu noch deutlich dicker als das hauseigene Sense, welches deutlich besser zum SDMSystem passen würde, die Kova ist halt eine Maus welche ohne Treiber funktioniert was nett für Lans ist mit “Schreibtisch-Mangement“ aber recht wenig zu tun hat und das Mousebungee Apuri ist mit 35€ für 4 Usb slots einen Gummiarm und ein paar LEDs einfach gnadenlos überteuert.
Vor zwei Monaten wurde dann jedoch die Tastatur Arvo vorgestellt, welche tatsächlich die kleinste Gamingtastatur auf dem Markt ist und dem ganzen System plötzlich einen Sinn gab und da ich mit meiner 20 Monate alten G11 einfach viel zu wenig Platz auf dem Schreibtisch hatte und unbedingt einige Makrotasten brauche hab ich zu Weihnachten zugeschlagen (55€ inkl. Versand).
Verarbeitung, Eckdaten
Nachdem man die Arvo aus der (natürlich überaus gutaussehenden) Verpackung nimmt und die beiliegenden Werbeblättchen ignoriert fallen einem direkt 3 Sachen auf.
Positiv:
Negativ:
Schreiben, Mobilität:
Multimedia:
Gaming:
Fazit:
Unterm Strich ist die Roccat Arvo dann für das gebotene doch etwas zu teuer die Konkurrenz bietet mit der G15 refresh, der Saitek Cyborg, dem Steelseries Merc Stealth und der Sidewinder x6 im selben Preisbereich Tastaturen an die einfach deutlich mehr Funktionen (auf deutlich mehr Raum) haben und mit denen man - solange die Tasten der X6 alle funktionieren - teilweise auch recht ordentlich schreiben kann. Aktuell ist die Arvo wohl eher ein Nieschenprodukt für Gamer die eine vollwertige Gamingtastatur mit geringem Platzbedarf oder für den mobilen Einsatz suchen. Auch für E-Sportler, die bis zu 3 Makro und F-Tasten brauchen oder die 100€ für ein Steelseries 7G oder Raptor Gaming K1 Keyboard scheuen bietet die Arvo eine vernünftige Alternative.
Falls aber der Preis der Arvo auf knapp 40€ fallen sollte (was er angesichts der 45€ die man inzwischen nur noch zahlt wohl wird) könnte sie eine echtes Mainstreamprodukt werden, da die Tastatur in allen Bereichen überzeugen kann und einige geniale Neuerungen bietet, die auch wirklich funktionieren. Vor allem aber ist sie endlich mal ein Produkt von Roccat das (zumindest bisher) keine große Schwäche in einem zentralen Punkt aufweist, sondern wie gesagt überall überzeugen kann – auch bei der Verarbeitungsqualität. Es lohnt sich also wohl für jeden das Arvo Compact Gaming Keyboard, welches seinen Namen wirklich verdient im Hinterkopf zu behalten. Da ich persönlich Teil der oben beschriebenen Niesche bin bin ich mit meinem Kauf sehr zufrieden.
Da das mein erstes je verfasstes Review ist freue ich mich über Kommentare jeglicher Art falls es noch fragen zur Arvo gibt, bin ich immer bereit zu antworten.
Auch das vor einem halben Jahr eingeführte SmartDesktopManagmentSystem schien der Unternehmenslinie treu zu bleiben und ein inhaltsloser Marketinggag zu sein das Mauspad Sota ist nicht grade klein und dazu noch deutlich dicker als das hauseigene Sense, welches deutlich besser zum SDMSystem passen würde, die Kova ist halt eine Maus welche ohne Treiber funktioniert was nett für Lans ist mit “Schreibtisch-Mangement“ aber recht wenig zu tun hat und das Mousebungee Apuri ist mit 35€ für 4 Usb slots einen Gummiarm und ein paar LEDs einfach gnadenlos überteuert.
Vor zwei Monaten wurde dann jedoch die Tastatur Arvo vorgestellt, welche tatsächlich die kleinste Gamingtastatur auf dem Markt ist und dem ganzen System plötzlich einen Sinn gab und da ich mit meiner 20 Monate alten G11 einfach viel zu wenig Platz auf dem Schreibtisch hatte und unbedingt einige Makrotasten brauche hab ich zu Weihnachten zugeschlagen (55€ inkl. Versand).
Verarbeitung, Eckdaten
Nachdem man die Arvo aus der (natürlich überaus gutaussehenden) Verpackung nimmt und die beiliegenden Werbeblättchen ignoriert fallen einem direkt 3 Sachen auf.
- Sie ist verdammt klein mit 19x34 cm hat sie grade mal ein Drittel der Grundfläche einer G11 aber das sieht man am besten anhand von Bildern. Erreicht wird das nicht durch kleinere Tasten sondern durch ein Zusammenlegen des NumBlocks und des Pfeil entf, ende etc Blocks. Die Tasten selbst sind sogar tendenziell etwas größer als die der G11 zumindest habe ich dieses Gefühl beim schreiben. Ich persönlich habe keinerlei Probleme mit den fusionierten Tasten habe aber auch früher kaum mal den Num-Block genutzt.
Die G11 passte so grade in meinen Koffer die Arvo passt in meinen Rucksack – ein riesen Sprung.
- Sie ist kaum beleuchtet (und das bei Roccat oO) lediglich die Pfeiltasten oder der Mode Schalter sind beleuchtet, je nachdem in welchem Modus sich der Num-Block gerade befindet. Die Feststelltaste hat die Indikatorlampe direkt eingebaut sehr schick aber etwas unpraktisch.
- Sie ist schwer, solide und gut verarbeitet. Wie ihr oben wohl erkannt habt habe ich gewisse Vorurteile was Roccat und Qualität angeht jedoch kann sich diese Tastatur zumindest in den ersten Wochen deutlich abheben. Die Logitech G11 wirkt im Vergleich fast klapprig.
Positiv:
- Daumentasten: durch die geniale Positionierung unter der Leertaste sind sie alle drei besser erreichbar als irgendeine Makrotaste der G11 auch ein versehentliches aktivieren ist ausgeschlossen, da sie einen harten Druckpunkt haben und eher Mausseitentasten als Tastaturtasten ähneln. (über den Pfeiltasten sind noch 2 Makrotasten vorhanden)
- Hub: Meiner Meinung nach kann man mit Laptoptasten nicht vernünftig zocken, da sie keinen Grip haben und man bei Hektik schnell mal auf die falsche Taste kommt im Gegenzug kann man mit langem Hub wie ihn die G11 bietet deutlich schlechter und langsamer schreiben. Marketing bla bla hin oder her der Hub der Arvo findet wohl tatsächlich die perfekte Mitte.
- F-Tasten: Im Gegensatz zu normalen Tastaturen hat die Arvo nicht normal hohe F Tasten sondern die F-Tasten sind einige Millimeter unter den nummerntasten oben positioniert dadurch kann man perfekt von den Zahlen Tasten auf die kurz dahinter positionierten F Tasten rüber gleiten zusätzlich ist ihr hub kürzer als der der normalen tasten, so dass sie sich (genau wie die Esc Taste) sehr schnell drücken lassen.
- Standfestigkeit: Aufgrund einer eingebauten Metallplatte ist die Arvo recht schwer die großen Gummiflächen an der Unterseite erfüllen ihren Zweck auf Holz hält die Tastatur trotz ihrer geringen Größe sehr gut.
- Komfort: eines meiner Sorgenkinder war die fehlende Handablage der Arvo. Jedoch kann ich ohne ausgeklappte Füße mit der Arvo so komfortabel und ermündungsfrei arbeiten wie mit der G11.
- Optik: Die Arvo sieht schlicht gut aus. Kein BlingBling, kein lahmes Büro grau – design follows function but is still good looking.
Neutral:
- Beleuchtung: Obwohl ich lange eine komplett beleuchtete Tastatur hatte habe ich auch abends keinerlei Probleme, mich auf der Arvo zurechtzufinden ich bin allerdings auch ein blind Schreiber.
- Schreibgefühl: Nach etwas Eingewöhnungszeit geht das Schreiben schon spürbar besser als mit der zugegeben recht labberigen G11 man merkt aber, dass da Gummi im Spiel ist z.B. die Umschalttaste braucht nach dem drücken mal etwas zu lang um wieder in die Ausgangsposition zu kommen, was manchmal zu SOlchen WÖrtern führt. Das verschwindet nach ein paar Tagen aber auch.
- Kabel: Unterwegs ist das eher kurze 150cm Kabel wohl praktisch Zuhause könnte das den ein oder anderen User stören - ich komme damit locker aus.
- Metallplatte: Nachdem ich in einigen Reviews gelesen habe, dass sich die Arvo verbiegen lässt habe ich es mal drauf angelegt und Gewalt wirken lassen und ja sie lässt sich verbiegen (will heißen sie kippelt beim normalen stehen danach etwas) aber auch problemlos wieder grade biegen und wie gesagt man muss es wirklich drauf anlegen. Im Gegenzug erhält die Arvo die oben beschriebene Standfestigkeit - in meinen Augen ein fairer Tausch.
- Timer: Man kann Makro Tasten mit einem beliebig langen (max 999sec) Timer belegen, der sich dann per Stimme beim Anfang und bei 10 bzw 5 Sekunden bis zum Ablauf des Timers meldet. Allerdings kann man nur einen Timer gleichzeitig laufen lassen – sobald man einen neuen Timer startet werden alle zu diesem Zeitpunkt laufenden Timer beendet. Das zerstört glaube ich für Spiele wie UT etc. einen Großteil des Nutzens des Timers.
- On the Fly Makros: im Gegensatz zur G11 etc. ist eine Belegung der Makrotasten ohne das Treiberinterface auf zu rufen nicht möglich – vermutlich da kein Platz für eine entsprechende Taste vorhanden ist. Damit kann ich leben.
Negativ:
- Treiber: Das größte Problem des Treibers sind die Profile. Erstens gibt es nur fünf von ihnen für mehr als fünf Spiele kann man also keine Makros festlegen (man kann jedoch ungenutzte Profile speichern und bei Bedarf im Treiber interface in eines der fünf Profil hochladen). Was aber deutlich schlimmer ist, ist, dass es kein non-Gaming Profil gibt (z.B. mit Multimedia Funktionen auf den Makro Tasten), welches anspringt sobald man ein Spiel beendet oder minimiert. Stattdessen bleibt das Profil aktiv, bis das nächste Spiel gestartet ist. Das ist bei der G-Konkurrenz von Logitech zwar glaube ich genauso gelöst bei der Arvo fällt es aber besonders ins Gewicht, da es keine separaten Multimedia Tasten gibt und auch die Profilgebundene Deaktivierung von bestimmten Tasten recht unpraktisch wird, da diese auch nach dem spielen nicht funktionieren, es sei denn man wechselt das Profil manuell im Treiberinterface. Ansonsten bietet der Treiber beim Makros aufzeichnen etc fehlerfreie Standardkost ähnlich dem G-Treiber von Logitech.
- Antighosting: An sich okay bei den meisten Tastenkombinationen ist das Maximum 6 Tasten gleichzeitig drücken, was auch reicht. Bei einigen Kombinationen hingegen kann man nur zusätzlich eine einzige Taste gleichzeitig drücken. Welche Tasten nicht funktionieren hängt davon ab was man sonst noch so drückt z.B. funktionieren beim dauerhaften drücken von w und a die Tasten 6,7,z,u,h,j,n und m nicht wahrscheinlich bilden immer mehrere Tasten einen „signalblock“ und man kann nicht mehr als 2 Tasten aus einem Block gleichzeitig drücken – oder so – jedenfalls muss man gezielt suchen, damit das Problem auftritt. Nicht sehr tragisch aber verwirrend und es versaut den Pro-Gaming Anspruch.
Beim spielen diverser Games mit einer Hand an der Maus und einer an der Tastatur ist mir das Antighosting noch nie in die Quere gekommen da der Block rund um WASD eigentlich konstant 6-key rollover hat. Erst ab den Tasten 6,z,h und n und weiter nach rechts ergeben sich Probleme. In komplexen Rennspielen (welche ich nicht besitze bei NFS Shift hört's auf) und anderen Konsolenimportierungen, die mit beiden Händen an der Tastatur bedient werden ist das ganze aber tendenziell ein recht großes Problem und somit auch der größte Schwachpunkt der Tastatur. (grün=gedrückt gehaltene Tasten; rot=kein antighosting vorhanden - nur ein Beispiel beim drücken anderer kombinationen funktionieren andere Tasten nicht.)
- Die Beleuchtung der Pfeil Tasten hätte Roccat sich sparen können. Erstens ist sie relativ Lichtschwach und zweitens haben die vier beleuchteten Tasten eine deutlich schlechtere Mechanik/whatever verbaut sie fühlen sich beim Tippen sehr billig an und erzeugen einen billigen Plastiksound. Die beleuchtete Feststelltaste hingegen ist wunderbar. Angesichts dieser Mechanik wäre eine komplett beleuchtete Arvo wohl unbrauchbar geworden.
- Die Tastatur hat keinerlei USB, Mikrofon oder Kopfhörer Anschlüsse.
Praxiseinsatz!
Schreiben, Mobilität:
Wie bereits gesagt lässt es sich mit der Arvo recht ordentlich schreiben auch die Soundkulisse ist im angenehmen Bereich Aufgrund ihrer Größe durfte die Arvo inzwischen schon bei längeren Reisen mein 13,1 Zoll Notebook begleiten, da man mit ihr einfach gemütlicher schreiben kann. Trotzdem gibt es für solche Einsätze von Cherry etc einfach bessere und deutlich billigere Tastaturen.
Multimedia:
Der Schwachpunkt der Arvo. Zwar kann man die Makro Tasten mit MultimediaFeatures belegen, das funktioniert aber ehr schlecht als recht. Im Spiel haben die Makrotasten dann andere Funktionen - den Mediaplayer im Hintergrund kann man also nicht bedienen – außerdem tritt das oben beschriebene Problem auf das man kein Non-Gaming Profil (mit Mediatasten) anlegen kann, welches in Kraft tritt, sobald man ein Spiel beendet.
In diesem Punkt ist die G11 der Arvo wohl deutlich überlegen.
In diesem Punkt ist die G11 der Arvo wohl deutlich überlegen.
Gaming:
Ich spiele recht ernsthaft Guild Wars PvP, ein RPG das in der Geschwindigkeit wohl eher in Richtung Warcraft 3 als World of Warcraft geht und in dem es deshalb nicht möglich ist während des Games lange nach Makrotasten oder ähnlichem zu suchen. Hier hat die Arvo das Gaming im Namen deutlich ehr verdient als die träge Konkurrenz von Logitech aufgrund der von mir benötigten extrem gut erreichbaren F1-4 Tasten und Makro Tasten (mehr als 3 benötige ich nicht) kann man mit der Arvo deutlich besser Zocken als mit der G11. Ich persönlich hatte wohl noch keine bessere Tastatur zum zocken, denn das Prinzip möglichst viele Tasten auf möglichst kleinem Raum unterzubringen ist in Sachen e-Sport einfach Gold wert. Allerdings hatte ich auch noch keinen Kontakt mit den Edel-Produkten von Steelseries (wobei mir bei denen dann die Makros fehlen würden).
Fazit:
Unterm Strich ist die Roccat Arvo dann für das gebotene doch etwas zu teuer die Konkurrenz bietet mit der G15 refresh, der Saitek Cyborg, dem Steelseries Merc Stealth und der Sidewinder x6 im selben Preisbereich Tastaturen an die einfach deutlich mehr Funktionen (auf deutlich mehr Raum) haben und mit denen man - solange die Tasten der X6 alle funktionieren - teilweise auch recht ordentlich schreiben kann. Aktuell ist die Arvo wohl eher ein Nieschenprodukt für Gamer die eine vollwertige Gamingtastatur mit geringem Platzbedarf oder für den mobilen Einsatz suchen. Auch für E-Sportler, die bis zu 3 Makro und F-Tasten brauchen oder die 100€ für ein Steelseries 7G oder Raptor Gaming K1 Keyboard scheuen bietet die Arvo eine vernünftige Alternative.
Falls aber der Preis der Arvo auf knapp 40€ fallen sollte (was er angesichts der 45€ die man inzwischen nur noch zahlt wohl wird) könnte sie eine echtes Mainstreamprodukt werden, da die Tastatur in allen Bereichen überzeugen kann und einige geniale Neuerungen bietet, die auch wirklich funktionieren. Vor allem aber ist sie endlich mal ein Produkt von Roccat das (zumindest bisher) keine große Schwäche in einem zentralen Punkt aufweist, sondern wie gesagt überall überzeugen kann – auch bei der Verarbeitungsqualität. Es lohnt sich also wohl für jeden das Arvo Compact Gaming Keyboard, welches seinen Namen wirklich verdient im Hinterkopf zu behalten. Da ich persönlich Teil der oben beschriebenen Niesche bin bin ich mit meinem Kauf sehr zufrieden.
Da das mein erstes je verfasstes Review ist freue ich mich über Kommentare jeglicher Art falls es noch fragen zur Arvo gibt, bin ich immer bereit zu antworten.
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