Schalldruckmessgerät

hubba

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Hi
kennst sich einer mit schalldruckmesgeräten aus? Also ich wollte mal die Lautstärke von verschiedenen Komponenten messen und vergleichen (Lüfter, Netzteil, Kühler etc).

Das meisten (relativ leisen) Komponenten liegen laut hersteller ja so zwischen 18 und 35 db.

wenn ich nach messgeräten gucke, beginnt der messbereich auch bei geräten im bereich von 200€ immer erst bei 30db.

nun meine Frage: gibt es bezahlbare messgeräte die auch diesen bereich unter 30db abdecken?

denn so weit ich weiß liegt ein stiller normaler raum bei 20db (alles unter 20db ist also egal).
aber der bereich von 20db bis 30 db macht ja für freunde von silent-pcs schon einen großen unterschied aus. wäre also bei so einem test nicht ganz unwichtig.

oder verhalten sich die pc-komponenten irgendwie anders was die lautstärkemessung angeht (stichwort fequenz)?


oder hängt das damit zusammen, das die angaben immer auf 1m entfernung gerechnet werden? dann sind die eben bei einem meter unter 30db und nicht messbar. darum geht man dann eben auf 10cm, wo die lautstärke über 30db liegt und skaliert dann dann wieder auf 1m hoch?

MfG
hubba
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt keine "bezahlbaren" db(A) Messgeräte unterhalb von 30db da diese Werte in der PRaxis niemals erreicht werden. Tatsache ist, das Hersteller ihre Lüfter in einem speziellen Schallarmen/toten Raum messen. Diese Räume kosten etwa so viel wie ein kleines Einfamilien Haus. Dann beschreibt kein Hersteller aus welcher Entfernung gemessen wird, zumal die Lüfter frei schwebend sind. In diesen Räumen kann sich kein Mensch lange aufhalten ohne das diesem schwindelig oder übel wird weil unser Innenohr Geräusche benötigt um das Gleichgewicht zu halten.

Tatsache ist, das du in einem subjektiv völlig Lautlosen Raum, nicht mal unter 30db(A) kommst. Wenn ich mein Messgerät an schmeiße, mich ins Schlafzimmer stelle, und ich subjektiv, mit Luft anhalten, abolut keinen Ton wahr nehme, zeigt mein Voltcraft immer noch 35-36 db(A) an.

Daher ist jede Art von Herstellerangabe, völliger murks.
 
du wirst für den Hausgebrauch niemals ein solches Messgerät finden.
was du bräuchtest, wäre ein Gerät, welches den Schalldruckpegel frequenzabhängig aufzeichnet. Ein Gerät, welches das nicht tut, wird in Anwesenheit eines Menschen und in einem normalen Zimmer niemals Werte unter 30 dB anzeigen - weil schon der Schallpegel in subjektiv empfundener Stille etwa 30-35 dB beträgt...

Eon-Deon schrieb:
In diesen Räumen kann sich kein Mensch lange aufhalten ohne das diesem schwindelig oder übel wird weil unser Innenohr Geräusche benötigt um das Gleichgewicht zu halten.
stimmt nicht. Ich war schon in einem "schalltoten" (besser: hallarmen) Raum. Das ist zwar etwas ungewohnt und man braucht ein paar Minuten, bis man sich an den "trockenen" Klang gewöhnt hat, aber schwindlig wird einem dort nicht. Manche Leute bekommen dort zwar ein beklemmendes Gefühl - das hängt aber mit den Lichtverhältnissen und dem beengten Raum zusammen und nicht mit den akustischen Verhältnissen. Und dass das Innenohr Geräusche benötigt um das Gleichgewicht zu halten, ist schlichtweg Blödsinn.

Eon-Deon schrieb:
Tatsache ist, das du in einem subjektiv völlig Lautlosen Raum, nicht mal unter 30db(A) kommst. Wenn ich mein Messgerät an schmeiße, mich ins Schlafzimmer stelle, und ich subjektiv, mit Luft anhalten, abolut keinen Ton wahr nehme, zeigt mein Voltcraft immer noch 35-36 db(A) an.
dem schließe ich mich an. s.o.

Eon-Deon schrieb:
Daher ist jede Art von Herstellerangabe völliger Murks.
Denke ich nicht- Die Messungen und die angegebenen Werte sind mit Sicherheit korrekt. Was fehlt, ist schlichtweg die Angaben unter welchen Bedingungen gemessen wurde (z.B. der Abstand, das verwendete Messgerät usw.). Da diese Angaben fehlen, ist es nur nicht sinnvoll, die Werte von Hersteller A mit denen von Hersteller B zu vergleichen und daraus ableiten zu wollen, welcher Lüfter der leisere ist.
Aber die Messwerte der Hersteller sind deswegen nicht per se "Murks", nur weil sie in einem hallarmen Raum gemessen wurden. Wenn ein Lüfter nunmal deutlich leiser ist als die 30-35 dB, die in einem normalen Raum herrschen und der vom Lüfter erzeugte Pegel daher nicht gemessen werden kann, ist das immer noch sinnvoller, als die 30-35 dB fälschlicherweise als korrekten Messwert anzugeben.
 
@King-of-fools
Also mir wird schlecht in so einem Raum. Da habe ich das Gefühl als würde der Boden unter mir "schwimmen". Das dürfte wohl jeder anders empfinden.

Die Herstellerangaben sind in sofern Murks, das sie mit der Praxis nichts zu tun haben. Grade weil keine genauen Angaben zum Messverfahren getätigt werden und grade weil ein Schallarmer(toter Raum nichts mit der Praxis zu tun hat. Aber darüber kann man sich streiten. Mittlerweile kann man kaum noch Unterschiede wahrnehmen wenn die Lüfter erst mal verbaut sind. Daher gibt es ja oft Streitereien welcher Lüfter nun am Besten/leisesten ist.
 
Eon-Deon schrieb:
Also mir wird schlecht in so einem Raum. Da habe ich das Gefühl als würde der Boden unter mir "schwimmen". Das dürfte wohl jeder anders empfinden.
Das mag sein. Liegt aber nicht daran, dass dein Innenohr Geräusche braucht, um das Gleichgewicht zu halten ;)

Eon-Deon schrieb:
Die Herstellerangaben sind in sofern Murks, das sie mit der Praxis nichts zu tun haben. Grade weil keine genauen Angaben zum Messverfahren getätigt werden und grade weil ein Schallarmer(toter Raum nichts mit der Praxis zu tun hat.
Wenn einem die Messung in einem "normalen" Raum keine vernünftigen Ergebnisse ermöglicht, weil der Umgebungsschallpegel zu hoch ist bzw. weil die Raumakustik so beschaffen ist, dass keine reproduzierbaren Ergebnisse möglich sind, dann halte ich das immer noch für sinnvoller, als eine Messung unter praxisnahen Bedingungen zu machen, bei der das Messergebnis außere von der Qualität des Lüfters noch vom Nachhall, anderen Gerätschaften etc. abhängig ist.

Eon-Deon schrieb:
Mittlerweile kann man kaum noch Unterschiede wahrnehmen wenn die Lüfter erst mal verbaut sind. Daher gibt es ja oft Streitereien welcher Lüfter nun am Besten/leisesten ist.
Viel interessanter finde ich dazu noch die Angabe, wie viel Luft bewegt wird. Z.B. der Sharkoon Silent Eagle gehört gemessen an der Drehzahl zu den leisesten Lüftern, dafür regt sich aber nichtmal ein laues Lüftchen, wenn man ihn einsetzt. Davon hat ja auch keiner was...
Grade die minimalen Pegelunterschiede zwischen Premium-Lüftern wie den BeQuiet SilentWings oder den NB Multiframes sind meiner Meinung nach nicht der Qualität der Lager geschuldet sondern der geförderten Luftmenge (gleiche Drehzahlen vorausgesetzt).
 
Aber was soll jemand mit einem Messergebnis das in der Praxis nie erreicht wird? Das ist der Knackpunkt. Da wird dann raus spekuliert.... Lüfter A hat aber 9 db(A), das ist doch viel besser als Lüfter B mit 12 db(A). Selbst wenn beide Lüfter und wirklich identischen Bedingungen gemessen wurden, was man ja nie weiß, hat das mit der Praxis nichts mehr zu tun.

Ja, das ist ein gutes Argument. Wenn ich mir hier den BeQuiet Silent Wing in der Hand habe und bei ca. 1000rpm drehen lasse, ist der extrem leise und schaufelt gewaltig Luft. Andere Lüfter wie z.B. von Scythe schaufeln da weniger. Aber einen akkuraten Test der auch mal die Lautstärke mit der Drehzal und Fördermenge vergleicht, das wäre mal was. Habe ich noch keinen gesehen.

Mich würde mal interessieren was so ein Gerät kostet das die Fördermenge misst und wo es so etwas gibt.
 
Eon-Deon schrieb:
Aber was soll jemand mit einem Messergebnis das in der Praxis nie erreicht wird? Das ist der Knackpunkt. Da wird dann raus spekuliert.... Lüfter A hat aber 9 db(A), das ist doch viel besser als Lüfter B mit 12 db(A). Selbst wenn beide Lüfter und wirklich identischen Bedingungen gemessen wurden, was man ja nie weiß, hat das mit der Praxis nichts mehr zu tun.
Unter der Voraussetzung, dass beide Lüfter unter denselben Bedingungen gemessen wurden, hat das schon seine Relevanz für die Praxis, weil erst dann sind die Lüfter wirklich vergleichbar. Diese Vergleichbarkeit wird nie erreicht werden, wenn man nicht in einem hallarmen Raum misst. Wenn ein Lüfter nunmal einen Schalldruckpegel erzeugt, der deutlich unter dem in einem normalen Raum herrschenden Schalldruckpegel liegt, dann ist der Pegel des Lüfters nunmal nicht messbar. Also muss man Bedingungen schaffen, die diese Messung dennoch ermöglichen. Wenn dann alle Hersteller alle ihre Produkte unter denselben Bedingungen messen würden, hätte man endlich die Vergleichbarkeit, die sich alle wünschen.

Wenn ein Hersteller in seinem Labor 9dB misst, dann mag das durchaus sein, dass dieser Wert in der Praxis nicht erreicht wird. Das hängt aber nicht mit der Qualität des Lüfters oder den "falschen" Messbedingungen im Labor des Herstellers zusammen, sondern mit der akustischen Beschaffenheit des Raums, in dem dein PC steht, sowie von der Lautstärke der anderen Bauteile deines Rechners - und das liegt nichtmehr in der Hand des Lüfterherstellers ;)

Sprich: wenn unter denselben Bedingungen gemessen wurde (aber nur dann!), dann ist der 9dB-Lüfter besser als der 12dB-Lüfter - denn die Veränderung des Schallpegels, die sich durch den Einsatz in einem PC statt in einem hallarmen Raum ergibt, wird identisch sein.

Das Problem ist, dass viele noch nichtmal normgerecht in einem Meter Abstand messen, sondern in 10 oder 15 cm und das Ergebnis dann auf 1 m extrapolieren...

Eon-Deon schrieb:
Wenn ich mir hier den BeQuiet Silent Wing in der Hand habe und bei ca. 1000rpm drehen lasse, ist der extrem leise und schaufelt gewaltig Luft. Andere Lüfter wie z.B. von Scythe schaufeln da weniger. Aber einen akkuraten Test der auch mal die Lautstärke mit der Drehzal und Fördermenge vergleicht, das wäre mal was. Habe ich noch keinen gesehen.
PC-Experience macht sich da immer sehr viel Mühe. z.B. hier: PC-Experience - 140mm Lüfter Roundup 2009 Part II (Links zu 120mm-Lüftern am Ende des Artikels)
Dort wird das Extech AN-200 Messgerät verwendet, um den Luftstrom zu messen. Kostenpunkt: ab 150€ aufwärts...
 
@King-of-fools
Von der Seite halte ich nichts da ich nicht glaube das sie ein Sone Messgerät besitzen das über 10.000€ kostet, da fangen die nämlich Preislich erst an. Und ein Schallarmer Raum ist auch extrem teuer. Da kann mir keiner erzählen das die sich das geleistet haben..
 
Eon-Deon schrieb:
Von der Seite halte ich nichts da ich nicht glaube das sie ein Sone Messgerät besitzen das über 10.000€ kostet, da fangen die nämlich Preislich erst an.
Wie kommst du denn darauf?

Das Messverfahren wird im Test genau beschrieben:
PC-Experience schrieb:
Die Lautheit der Lüfter haben wir ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem aktuell kalibrierten und modifizierten ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das jetzt einen Messbereich von 5 bis 75dBA ausweist. Durch die grundsätzliche Entkoppelung der Lüfter vom Gehäuse mittels Entkoppelungsstiften, haben wir die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis z.B. durch Gehäusevibrationen nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, sondern in einem aktiven Rechner testen, waren Kompromisse unumgänglich. Derjenige, der seinen Lüfter daheim einbaut, steht ja vor dem selben Problem, da erzeugen Messwerte aus dem Labor wenig Realismus.

Um die Lautheit in Sone anzugeben, braucht man kein spezielles Messgerät. Man muss nur dB (Einheit des Schallpegels) in sone (Einheit der Lautheit, d.h. der subjektiv empfundenen Lautstärke) umrechnen können ;)

Eon-Deon schrieb:
ein Schallarmer Raum ist auch extrem teuer. Da kann mir keiner erzählen das die sich das geleistet haben..
Haben sie auch nicht. S.o. ;)
 
db kann man nicht in Sone umrechnen ;) Das ist völliger Humbug.
 
Aber klar geht das.
Sone ist schließlich nur die Maßeinheit für eine subjektive Größe, nämlich die Lautheit. Die kann man sowieso nicht "messen" - aber sie ist einer messbaren Größe zugeordnet, nämlich dem Schallpegel.
1 sone entspricht per definitionem 40dB (für einen 1 kHz-Sinuston, also um ganz genau zu sein nicht 40dB sondern 40 phon, aber wir wollen mal nicht päpstlicher sein als der Papst, ist bei 1 kHz schließlich egal...). Die Verdopplung der Lautheit entspricht einer Schallpegelerhöhung um 10 dB, d.h. 50 dB sind 2 sone, 60 dB sind 4 sone, 70 dB sind 8 sone usw.
unterhalb von 40 dB bzw. 1 sone gehts leider nicht so einfach, da das menschliche Gehör für leise Pegel nicht linear funktioniert, d.h. eine Halbierung der Lautheit entspricht in diesem bereich keiner Schallpegelhalbierung mehr. Dennoch lässt sich das ganze recht einfach umrechnen. Hier gibts dazu ne Grafik und ein paar weitere Erklärungen: http://de.wikipedia.org/wiki/Lautheit

Für andere Frequenzen als 1kHz funktionierts zwar etwas komplexer, aber unter Zuhilfenahme des Keller-Isophonen-Diagramms (was benötigt wird, da hier phon und dB nicht mehr gleichzusetzen sind) ist es durchaus möglich. Die Mühe wird sich aber sowieso kaum jemand machen.

Ich frag mich sowieso, was die Angabe der Lautheit bei einem solchen Produkt soll. baut man darauf, dass niemand weiß, was er mit nem sone-Wert anfangen soll und sich 0,5 sone besser anhört als 32 dB ?


EDIT:
ach, jetzt weiß ich wo der Knackpunkt ist.
du sprichst die ganze Zeit von db(A), ich von db(SPL).
Für db(A) hast du natürlich Recht ;)

sehr ausführliche Lektüre zu dem ganzen Thema: http://www.sengpielaudio.com/RechnerSonephon.htm
 
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