Unterschiedliche RAID 1-Lösungen

reev

Ensign
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Hallo,

ich möchte gern ein RAID 1 (non-bootable) mit einem Intel Bad Axe 2 D975XBX2 unter Windows 7 Pro/Ultimate anlegen und hätte da noch ein paar Fragen dazu. :) Schwerpunkte sollen dabei auf der Zuverlässigkeit und Bedienbarkeit des RAID liegen, insbesondere, wenn mal zu denkbaren Problemen (Rechner hängt etc.) bis hin zum Ausfall einer Festplatte kommt.

- Was wäre hier eher zu empfehlen, Software- oder Hardware-RAID? Insbesondere dieser Beitrag hat mich da ein bisschen verunsichert.

- Was passiert je nach RAID-Lösung (Software, Onboard, zusätzlicher RAID-Controller ala bezahlbarer Adaptec & Co.), wenn es zu einem Festplattenausfall kommt? In wie weit unterscheiden sich (dabei) die verschiedenen Lösungen in Sachen Praktikabilität, Komfort und Bedienbarkeit?

- Sind nach aktuellem Stand der Technik bei größeren Festplatten (bis 2 TB) irgendwelche Probleme zu erwarten?

- Welche Festplatten könnt ihr für ein RAID 1 (2x2 TB) empfehlen? Ich denke da vor allem an die Problematik mit der TLER bzw. CCTL.

Man dankt. :)
 
hi,

ich weise an der Stelle nur daraufhin das Raid 1 eine Spiegelung bedeutet und zur Hochverfügbarkeit deines Systems dient.

Generell würde ich von Softwareraid abraten, zu oft habe ich die schon in meinem Betrieb knallen sehen.

Die einfachste und günstigste Möglichkeit ist ein onBoard Raid, die mit einem soliden Chipsatz eigentlich keine Probleme machen dürften, allerdings bedeutet ein neues Mainboard zu 99% auch ein neues Raid.

Die Karten gibt es mittlerweile für wenig Geld und bieten den Vorteil, dass sie durch eigenen Chip und Cache das System entlasten. Weiterer Vorteil ist vorallem, dass die Karte in ein neues System mitgenommen werden kann und somit das Raid mit umzieht. Hier reden wir also dann wirklich von Hochverfügbarkeit.

Ich tendiere also mindestens zum onBoard, wenn nicht sogar eher zu einer Steckkarte.

http://geizhals.at/deutschland/a220707.html
 
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Es sind 3 RAID-Arten:

Software-RAID
Host-RAID (mit Fake-RAID-Adaptern)
Hardware-RAID

Ein Hardware-RAID ist immer zu empfehlen, kostet aber natürlich auch am meisten, denn ein Controller ist kaum für unter 200 € zu bekommen, z. B. https://www.computerbase.de/preisvergleich/a338634.html
Für einen Privat-PC mit nem RAID-1 wohl auch etwas oversized.

Ansonsten würde ich das Software-RAID dem Host(Fake)-RAID oder vorziehen.

Hier klappt ein Umzug von einem auf nen anderen PC problemlos, allerdings hat man Probleme beim Wechsel des Betriebssystems, was aber meist seltener vorkommt.

siehe auch:
http://www.heise.de/ct/hotline/Defekter-RAID-Controller-1002704.html

Ob du dir ein RAID tatsächlich antun willst, solltest du dir aber nochmals genau überlegen.
viele Probleme kommen erst durch das RAID.
Eine Datensicherung ist dennoch so oder so notwendig und ein Backup meist auch recht flott zurückgespielt.


@ GuardianAngel:

Was sollte denn genau der Unterschied zwischen einem onBoard-Host-RAID-Controller und einem Steckkarten-RAID-Controller ohne eigenen Prozessor und RAM sein?
Bei letzterem ist dieser doch nur bereits auf dem Mainboard integriert...
 
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ich bin mal davon ausgegangen, dass beim onBoard die Leistung über CPU und Ram abgefangen wird und bei den Steckkarten über die Karte selber.
 
Das Backup auf eine externe Festplatte ist einmal die Woche Pflicht, so oder so, das predige ich auch immer. ;) Da aber auch zwischendurch immer wieder wichtige Dateien dazukommen, die nicht wieder zu beschaffen wären, denke ich eben über ein RAID 1 nach.

Was ich aber eben auch vermeiden möchte, sind irgendwelche Abenteuer, wenn mal das Unvermeidliche eintritt. Deshalb eben auch die Frage nach der Usability der verschiedenen Lösungen. Klar, ein NAS wäre auch eine Möglichkeit, aber dessen Netzwerkfunktionen brauche ich nicht wirklich. Viel wichtiger wäre mir ein möglichst einfaches und problemloses Rebuild. Nur fehlt es mir für diesen Punkt der Kaufentscheidung eben an Erfahrung.

Als zusätzlicher RAID-Adapter hatte ich zunächst mal an einen Adaptec RAID 1430SA gedacht. Der hätte im Vergleich zum Adaptec RAID 2405 keine eigene CPU, aber ist dies bei einem RAID 1 mit reinem Mirroring denn überhaupt nötig? CPU ist auf dem Bad Axe 2 D975XBX2 ist ein Intel Core 2 Quad Q6600, mit dem parallel zum RAID aber auch noch ein flottes Arbeiten möglich sein soll.

Nachteil beim Onboard-RAID wäre also der Fall, wenn das "altgediente" Board sich mal verabschieden sollte. Klar, dann sähe ich natürlich alt aus. Also schon mal vielen Dank für diesen Hinweis, GuardianAngel und supastar! :)

Bliebe dann also Software-RAID oder zusätzlicher RAID-Controller. Und falls zusätzlicher RAID-Controller Adaptec RAID 1430SA oder Adaptec RAID 2405. Also was meint ihr? Also ohne mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. ;)

Und als Festplatten kämen erstmal jede handelsübliche SATA-Festplatte in Frage?
 
Wie bereits erwähnt, ist der billige Adaptec-Controller ein Fake-RAID-Adapter (Host-RAID)
Nötig ist das Hardware-RAID performancetechnisch nicht, es ist eventuell sogar langsamer durch die Auslagerung auf den Adapter.

Du hast aber mit nem Hardware-RAID-Controller den Vorteil, durch Umstecken des Controllers das RAID einfach auf einen anderen PC übernehmen zu können. Falls dir der RAID-Controller kaputt geht (kommt zwar recht selten vor, ist aber nicht auszuschließen), ist es meist recht einfach möglich, einen identischen Ersatz zu beschaffen.

Wie im oben geposteten Artikel erwähnt, würde ich dann lieber zu nem Software-RAID raten, das Betriebssystem wechselt man bei wichtigen PCs ja eigentlich eh nie.

Als Festplatten würde ich RAID-Platten wählen, die verhalten sich etwas RAID-freundlicher, z. B. beschweren sie sich AFAIR bei defekten Sektoren nicht so schnell (http://de.wikipedia.org/wiki/Time_Limited_Error_Recovery), so dass ein Ausfall unwahrscheinlicher ist und sie sind eben in ihrer Firmware auf den Dauerbetrieb ausgelegt.
Ersteres funktioniert aber wohl nur in Verbindung mit einem Hardware-RAID-Controller.
z. B. http://www.wdc.com/de/products/Products.asp?DriveID=732

Es gehen natürlich auch normale Platten, musst du auch hier selbst wissen, was du nimmst. Du solltest aber kühle Platten wählen (und evt. nicht übereinander montieren, nicht dass sich die Festplatten gegenseitig aufheizen und somit eher ausfallen, was aber wohl auch eher selten vorkommt...

Diese sind in etwa doppelt so teuer (bei kleineren Modellen ist der Preisunterschied geringer), auch hier ist die Frage, wie wichtig dir die Verfügbarkeit ist.


Es kommt eben immer auf die mögliche Server-Down-Zeit und damit den finanziellen Aufwand an.
Darf ein Server nie down sein, braucht man eben besser sogar einen Cluster.

Bendenken solltest du zudem bei der Aufallzeit, dass es noch anderen Komponenten gibt, die dann evtl. redundant ausgelegt sein sollten, z. B. das Netzteil...

Und wenn alle zu schreibenden Daten wichtig sind, dann brauchst du nen Hardware-Controller mit BBU (http://de.wikipedia.org/wiki/Battery_Backup_Unit), der die Daten im RAM dann noch speichert...
 
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Dynamische Datenträger wären unabhängig vom Controller, aber soweit ich mich erinnere können damit nicht alle Windows-Versionen umgehen.
Beim OnBoard-RAID kannst du, solange du wieder einen Intel ICH auf dem neuen Board hast, den Verbund iA übernehmen.
Bei den Adaptec hast du wohl auch weitgehend Kompatibilität zwischen den Controllern, den 1430SA habe ich hier als reinen Controller im Einsatz - der geht schon gut.
Ein Controller mit Cache und XOR-Einheit wäre in der Tat mit Kanonen auf Spatzen, da die XOR-Einheit nur bei RAID5, RAID6 und co genutzt wird.
Zumindest der 5405Z den ich mal ausprobieren durfte brauchte ewig um sich beim booten zu initialisieren. Der 1430SA braucht auch ein paar Momente, aber das geht in Ordnung, der ICH braucht glaube ich auch nur einen Moment, dynamische Datenträger sollten den Systemstart nicht verlangsamen.

An Platten kannst du wohl alle Desktopplatten nehmen, aber da möge sich bitte jemand äußern, der schon länger einen RAID-Verbund betreibt.
 
OK, Danke euch für die Infos! :)

Dann also entweder ein Adaptec RAID 1430SA (der Adaptec RAID 2405 würde ja unter einem RAID 1 keine Vorteile haben) oder ein Soft-RAID.

Ich denke mal, dann ich werde mich wohl für einen Adaptec RAID 1430SA entscheiden. Die Kosten blieben im Rahmen und angefangen vor Urzeiten bei einem Adaptec 1542 über einen 2940 bis hin zum 29160 bin ich damit immer sehr gut gefahren, nicht zuletzt mit den imho bei allen Geräten sehr gut gelungenen BIOS-basierten Utilities.

In der Adaptec Support Knowledgebase konnte ich zu den Festplatten hier gerade lesen:

"Adaptec recommends that all arrays configured with SATA disk drives use a vendor’s Enterprise class or RAID enabled SATA disk drive. Desktop class disk drives have an error recovery feature that will result in a continuous retry of the drive (read or write) when an error is encountered, such as a bad sector. In a RAID array this can cause the RAID controller to time-out while waiting for the drive to respond. At that time, the drive would drop out (fail) of the array, causing potential data loss.

Adaptec RAID controllers, like all RAID controllers, are designed to timeout a given command if the disk drive becomes unresponsive within a given time frame. The result will be that the drive will appear off line or will be marked bad and an alert will be given to the customer. Enterprise class drives, or drives designed for RAID environments, have a retry limit before a sector is marked bad. This retry limit enables the drive to respond to the RAID controller within the expected time frame. While desktop drives may work with a RAID controller, the array will progressively go off line as the disk drive ages. This condition may result in data loss".


Was hieße, dass zwei Festplatten her müssten, die das RAID Error Recovery (TLER bzw. CCTL) beherrschen. Hat mit der u.a. hier beschrieben Einstellung der Werte jemand schon mal Erfahrungen gemacht?
 
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