News Staatssekretär: Persönliche Daten mit Ablaufdatum

Fetter Fettsack

Fleet Admiral
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Wie Heise online berichtet, hat Justizstaatssekretär Max Stadler (FDP) vorgeschlagen, die in sozialen Netzwerken preisgegebenen Daten mit einem Verfallsdatum zu versehen. Eine gesetzliche Regelung sei allerdings nicht geplant, vielmehr hofft der Staatsekretär, dass die „Netzwerkbetreiber solche Lösungen freiwillig anbieten“.

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Die Idee ist ganz schäbig geklaut!
Beim Computer Club 2 war unlängst ein Professor XY (Name jetzt entfallen) und hat über die Entwicklung eines solchen Mechanismus berichtet.
Dabei sollen Zertifikate generiert werden, die z.B. ein Verfalldatum haben oder vom Nutzer jederzeit widerrufen werden können. Ein Bild wäre z.B. nur mit dem Zertifikat ansehbar.
Das hilft natürlich nicht vor dem kopieren solcher Daten, solang ein Zertifikat gültig ist, würde aber dennoch dazu beitragen, dass das Netz über die Jahre vergisst.

Edit:

Der Mann heißt:

Prof. Michael Backes von der Universität Saarbrücken, er arbeitet am digitalen Radiergummi.

http://www.cczwei.de/index.php?id=issuearchive&issueid=305#a665
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat man nicht genug Probleme mit eigenen Projekten, um sich jetzt noch Gedanken um Soziale Netzwerke zu machen? Dort entscheidet immerhin jeder selbst.
 
Find ich ne sehr gute Idee!

Ich selber habe schon mehrfach festgestellt, dass ich mich vor etlichen Jahren mal in irgendwelchen Foren angemeldet hab (damals, als das Web 2.0 quasi noch in seiner öffentlichen Alphaphase steckte, als es noch keine großen medialen Bedenken wegen persönlicher Daten im Netz gab) und dann ewig nicht mehr da war ... und trotzdem wurde mein Account nicht automatisch gelöscht. ComputerBase macht das ja - vorbildlicherweise - regelmäßig (alle inaktiven Accounts nach bestimmten Kriterien löschen).

Leider sind eben manche Foren vermutlich auf die Karteileichen angewiesen, um eine vernünftige Mitgliederzahl anzeigen zu können (ist bestimmt für den Einkauf von Werbung wichtig, oder?).

Und dummerweise sind gerade die älteren Foren technisch so schlecht organisiert, dass man zwar den eigenen Account löschen lassen kann (natürlich nur umständlich per PN oder Mails an die Admins ...), dann aber trotzdem noch Hinweise auf den eigenen Nutzernamen (z.B. in Form des "geändert von xy") erhalten bleiben; und das Entfernen der eigenen Daten - z.B. Kommentare in Profilen anderer Leute - aus den riesigen Datenbanken von Social Networks dürfte nochmal komplizierter sein.

Ein Verfallsdatum bei Inaktivität entspräche dann wohl einer Art opt-in für die Verlängerung einer Mitgliedschaft. Prinzipiell (genau wie bei Zeitschriften-Abos) finde ich diese Lösung sinnvoller; nervig würde es nur im Falle von Inhalten, die man gerne langfristig erhalten wissen will (z.B. besonders gute Beiträge in Foren). Dann würde sich der Aufwand für die Erhaltung erhöhen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@trabifant

Für die meisten Menschen ist nicht absehbar welche Konsequenzen das haben kann. Inzwischen findet da immer mehr Aufklärung statt und die Betreiber solcher Seiten lernen dazu und bieten entsprechende Mechanismen an.
Ich finde dennoch, dass die Nutzer des Internets vor solchen Datenkraken geschützt werden müssen und dazu muss es Gesetze geben.

Es geht ja nicht nur um die persönlichen Angaben, die kann man z.B. fälschen bzw. durch Falschangaben verwässern kann , aber das nutzt überhaupt nichts solang man das Verhalten analysiert.

Die Datenkraken erkennen uns zukünftig mehr denn je am Verhalten und nicht am Namen oder dem Bild und schlachten diese Informationen gnadenlos aus. Hier müssen dringend gesetzliche Regelungen her. Du wirst sicherlich zugeben, dass die Leute, die sich heute bedacht verhalten dennoch nicht gegen solchen Mechanismen kaum schützen können.
 
Die Idee finde ich prinzipiell gut, aber es mangelt halt an der Überprüfbarkeit.

Klar kann Facebook diese Daten dann nach außen hin unsichtbar machen, aber in der Datenbank selber werden die Einträge sicher nicht gelöscht werden.
 
hehe.... da werden die betreiber von sozialen netzwerken direkt einspringen und jedem user nach x jahren ne email schicken um denen mitzuteilen, dass sie hier und da noch daten von sich rumliegen haben^^ oh man. das mit der stiftung datenschutz intressiert mich aber - mal sehen was aus der wird ;)
 
vielmehr hofft der Staatsekretär, dass die „Netzwerkbetreiber solche Lösungen freiwillig anbieten“.

Auf die Gutmütigkeit des Betreibers zu hoffen ist leider der vollkommen falsche Weg. Der Mann lebt wohl im Traumland. :lol:

edit:
Wenn die Stiftung Datenschutz genauso gut arbeitet, wie der TÜV beim Social Networktest, dann sehe ich schwarz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Crunor schrieb:
Das Internet vergisst nie.
Und dies wird daran nichts ändern.
"Das Internet" gibt es nicht. Nur eine Anhäufung von Servern/ Computern. Und wenn die Verantwortlichen die Daten aus ihren Datenbanken löschen, dann besteht "nur" noch das Risiko, dass sie irgendwo noch als Kopie gespeichert wurden. Die über das Netz verstreuten Kopien von der Kopie zu löschen, das wird das große Problem sein/ werden.

Außerdem würde ich es schon für einen riesigen Fortschritt halten, wenn die Daten wenigstens für andere Normal-Nutzer "unsichtbar" werden. Solange ein Betreiber vertrauenswürdig ist und meine Daten nicht verscherbelt, kann er sie von mir aus behalten. Unschön finde ich nur, wenn jeder Depp allein über eine einfache Google-Suche uralte Daten findet und allein daraus einen ganzen Lebenslauf rekonstruieren kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat von Airbag

Wenn die Stiftung Datenschutz genauso gut arbeitet,

Sie soll sich angeblich eher an der Konzeption der Stiftung Warentest orientieren. :)
 
Über das Thema hab ich schon lang genug nachgedacht und komme immer wieder zum gleichen Ergebnis:
Auf einer eigenen Webseite sollte es kein Problem sein irgendwas zu löschen, auf Fremdservern kann man nur hoffen, dass der Betreiber irgendeine eine "Default"-Lebensdauer für dein Online-Fotoalbum festlegt, zB 3 Jahre. Das is für das meiste wirklich mehr als ausreichend. Bei Bedarf könnte man ja immer noch unbegrenzt oder eine andere Lebensdauer auswählen.
Der Kram mit dem Zertifikaten liese sich sogar relativ leicht umsetzen, is aber genauso umständlich! (Für alle Files das gleiche Cert. zu verwenden is schließlich auch iwo sinnlos.)

MfG, Thomas
 
GodCast schrieb:
Dabei sollen Zertifikate generiert werden, die z.B. ein Verfalldatum haben oder vom Nutzer jederzeit widerrufen werden können. Ein Bild wäre z.B. nur mit dem Zertifikat ansehbar.
Und warum sollte nicht trotzdem jemand von dem Bild nen Screenshot machen (oder es notfalls mit der Digicam vom TFT abfotografieren? Ja, die Idee ist nicht schlecht, aber man sollte sich nichts vormachen. Daten im Internet zurückzurufen oder ungültig zu machen nachdem sie einmal public waren ist extrem schwer.
 
Die Idee ist Unsinn. Die Daten die in den sozialen Netzen selber gespeichert sind, sind doch nicht das Problem sondern vielmehr die, die auf ewig im Cache von Google usw. liegen oder von allen möglichen anderen Dienstleistern gespeichert werden ohne dass der Nutzer davon etwas weiss. Die endgültig zu löschen um sowas wie "Jugendsünden" loszuwerden ist nahezu unmöglich.

Es wäre viel wichtiger die Leute einfach mal anständig und realistisch über das Thema persönliche Daten und internet aufzuklären ohne dabei in irgendwelche Paranoia-Fantasien abzudriften wie sie zB ganz gern in diversen TV-Shows prophezeit werden.
 
Sie soll sich angeblich eher an der Konzeption der Stiftung Warentest orientieren.

Also wollen die Zeitschriften verkaufen ?:lol: ;)
 
Gut erkannt. :D

Für die anderen: mit Konzepton war gemeint, dass eben wie in der News erwähnt, unter anderem Produkte zertifiziert werden, Aufklärungsarbeit geleistet wird und ähnliches. :)
 
F_GXdx schrieb:
Und warum sollte nicht trotzdem jemand von dem Bild nen Screenshot machen (oder es notfalls mit der Digicam vom TFT abfotografieren? Ja, die Idee ist nicht schlecht, aber man sollte sich nichts vormachen. Daten im Internet zurückzurufen oder ungültig zu machen nachdem sie einmal public waren ist extrem schwer.

Lies doch mal weiter was ich geschrieben habe...
Es hilft aber insofern, dass z.B. Google mit den Daten nach einer bestimmten Zeit nichts mehr anfangen kann. Für die Mehrheit scheint es unrealistisch zu sein, dass Daten händisch abgegriffen werden, die Datenmenge übersteigt die Möglichkeiten, den Einzelnen kann es natürlich immer erwischen, da hilft auch kein Datenschutz. Hier gehts vielmehr um Daten, die heute vielleicht unwichtig sind und evt. in 20 Jahren wertvoll sein könnten, deshalb speichert es heute niemand.
 
Was ich wesentlich problematischer finde, sind nicht die Daten, die man selber einstellt, denn darüber hat man vollkommene Kontrolle und Entscheidungsfreiheit. Nein, viel schlimmer sind Dinge, die andere über einen einstellen.
Es hat im Internet schon einige Rufmordkampangien gegeben, die völlig unbegründet waren. Oder auch wurden schon Nacktbilder von Ex-Freundinen eingestellt, um sich aus Kränkung zu "Rächen". Wenn sich diese Dinge mal verselbstständigt haben, ist es zu spät...
Es gibt tausend weitere Besipiele wie Aussagen, Informationen oder Bilder über einen in das Netz gelangen können, ohne das man das persönlich will.
 
imho ziemlicher Quatsch. nur weil das netz vergisst heißt es noch lange nicht, dass die Daten weg sind. Wer damit Geld verdienen will, baut eh eigene Datenbanken auf und verlässt sich nicht auf den flüchtige Netzbestand
 
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