Tools für wissenschaftliche Arbeiten/Diplomarbeiten

neuhier08

Lt. Commander
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Hallo!

Ich wollte mal um eure Erfahrungen bitten, was ihr für Tools verwendet.
Speziell gehts um Tools für Quellenverwaltung, Literaturverzeichnis, Zitieren.
Aber natürlich interessieren mich auch andere Tools, die mir eventuell das Leben erleichtern :)
 
LaTex sollte dir vieles bieten, was du für wissenschaftliche Arbeiten brauchst.
Ansonsten hängen Tools wieder von der Fachrichtung ab.

Für den Informatiker sind es die Entwicklungsumgebungen.
Für den Ingenieur Matlab.
 
Speziell gehts um Tools für Quellenverwaltung, Literaturverzeichnis, Zitieren.
Ab Word 2007 geht das alles recht komfortabel. Man muss nur konsquent die Formatierung zuordnen. (geht aber auch nachträglich ohne übertriebenen Aufwand problemlos)

Latex ist natürlich auch eine gute Option.
 
In erster Linie solltest du, sofern du jetzt anfängst mit der Diplomarbeit, mit dem Programm weitermachen das du schon am beste beherrscht. Natuerlich sind andere Tools auch schnell zu lernen (insbesondere ist Latex einfacher als es viele kommunizieren), aber wenn seine Abschlussarbeit schreibt, dann ist es imho meistens zu spaet dafuer um sich auch noch intensiv in Textprogramme einzuarbeiten.
Darüber hinaus haben viele Lehrstuehle auch Dokumentvorlagen für entsprechende Programme. Da sollte man dann schon den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Denn was hilft es wenn man selber in Latex setzt, aber der Betreuer kein Latex kann?

Da hat man dann effektiv u. U. selber gar keine grosse eigene Auswahl

Im Informatik-/Mathematik- und Physikbereich ist zumindest Latex immernoch Stand der Dinge und ausserhalb dieses Bereiches anscheinend kaum zu finden. Auch Ingenieure setzen anscheinend groesstenteils auf Word.
Ich habe auch schon viele Arbeiten gesehen die mit Word geschrieben waren und sich schon optisch mit Latex Dokumenten messen konnten (rein subjektiver Eindruck). Wenn man damit umgehen kann, kann man also auch damit gute Ergebnisse erzielen. Auch wenn ich finde, dass Latex immernoch am schnellsten und einfachsten ist.

Nützt aber nichts, wenn man die Uni verlaesst und ploetzlich keiner mehr Latex kennt und man mit anderen Produkten (vermutlich doch meistens mit MS-Produkten klarkommen muss.)
 
Für die Quellenverwaltung JabRef, für den Rest Latex
 
Hallo!

Danke für eure Antworten.
Ich bin eher der Wirtschaftler und bei uns LateX nicht verbreitet. Ich habe mich damit kurz einmal befasst, wäre aber für mich eine zu große Umstellung.
Bei den Technikern ist LateX Standard.

JabRef werde ich mir mal genauer ansehen :)
 
Lass mich raten: Biologie? :D Als Wissenschaftler kommt es ganz auf das Gebiet an, ob Latex benutzt wird, oder nicht... Ich bin Physiker und da halten auch viele an Word fest wegen der Editierbarkeit und Kommentierbarkeit. Word ist aber so das grausamste, was ich mir vorstellen kann, insbesondere im Formelsatz. Für 1/2 Seiten gut, aber 200 Seiten damit zu schreiben ist hart :D Insbesondere wenn ich von dir will, dass alle Formeln bitte rechtsbündig sein sollen und nach einer halben Stunde sie doch wieder mittig haben will :D

Latex hat viel mehr Möglichkeiten, ist aber auch "schwieriger" sich reinzuarbeiten... Für Chemiker/Biologen usw. kann sicher Word die bessere Wahl sein, insbesondere wenn man nicht viele Formeln hat und mit vielen Leuten zusammenarbeiten muss/will. Das Dokument sieht aber dann auch... naja... wenig professionel aus.

Für Literaturverwaltung gibt es Jabref (Bibtexverwaltung für Latex) und m.E. noch EndNote für Word (kostenpflichtig).

edit: Wie schon von den meisten vorgeschlagen, würde ich erstmal den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Am Ende z.B. der Diplomarbeit hat man nicht mahr die Zeit sich in ein neues Satzsystem, wenn auch mit grossen Freiheiten, einzuarbeiten. Wenn du dich bei Word heimisch fühlst und die Kollegen es auch hauptsächlich benutzen, würde ich dabei bleiben. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Arbeit mit Word geschrieben wird kann ich Citavi empfehlen.

Das ist perfekt geeignet zum verwalten der Literatur, die Freeware Version kann glaube ich bis zu 100 Quellen speichern, die Vollversion unbegrenzt. Vielleicht gibt es an deiner Hochschule Lizenzen dafür, musst du dich mal umhören.

Aber insgesamt ist Latex für längere Texte deutlich komfortabler, mit Word formatiert man sich zu Tode und verliert dadurch viel Zeit.
 
opifex schrieb:
Aber insgesamt ist Latex für längere Texte deutlich komfortabler, mit Word formatiert man sich zu Tode und verliert dadurch viel Zeit.

Das liegt daran, weil die meisten Leute sich mit Word auch nicht auskennen. Ansonsten ist es komfortabel, schnell und simpel.

Ärgerlich sind lediglich die Bugs in Word, die manchmal nicht speichern oder halt doch etwas an der Formatierung verändern. Aber das ist relativ selten! ;)
 
Aber insgesamt ist Latex für längere Texte deutlich komfortabler, mit Word formatiert man sich zu Tode und verliert dadurch viel Zeit.
Ich habe mit beiden Programmen gearbeitet. Geschwindigkeitsvorteile hast du mit Latex auch nur, wenn du eine fix-fertige Vorlage "ausfüllst".

Meine Arbeit hatte ich mit Word innerhalb von nicht mal 3 Stunden perfekt (genauso wie ich es wollte) durchformatiert. (Inhaltsverzeichnis, Qullenverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Formelposition einheitlich, Titelblatt, Kopf und Fußzeile, Bildunterschriften einheitlich...)
Wenn man mal die Formatvorlagen (für Überschriften, Text, Formeln, Bilder, Bildunterschriften,...) genauso hinterlegt, wie man es auch haben will, dann sind auch nachträgliche Änderungen sehr sehr schnell erledigt.


Word ist aber so das grausamste, was ich mir vorstellen kann, insbesondere im Formelsatz.
Absolut korrekt. Der MS Formel Editor ist absolut witzlos.
 
Sherman123 schrieb:
Ich habe mit beiden Programmen gearbeitet. Geschwindigkeitsvorteile hast du mit Latex auch nur, wenn du eine fix-fertige Vorlage "ausfüllst".

Meine Arbeit hatte ich mit Word innerhalb von nicht mal 3 Stunden perfekt (genauso wie ich es wollte) durchformatiert.

Die meisten wissenschaftlichen Arbeiten lassen sich leider nicht in 3 Stunden runterschreiben :D

Wenn du mal etwas längeres, eine Diplomarbeit oder eine Dissertation zu schreiben hast, zahl sich Latex auf jeden Fall aus. 98% der Zeit brauchst du dir da keine Gedanken bezüglich des Layouts machen.

Klar ist der Befehlssatz von Latex umfangreich. Aber im Grund braucht man ja die meiste Zeit nur die Befehle zum zitieren, Bild/Tabelle und Überschriften setzen. Bei mathematischen Formeln ist Latex einfach unschlagbar, wobei es bei komplexeren Formeln durchaus unübersichtlich werden kann.

An meiner Uni war es bei einigen Lehrstühlen sogar Pflicht Seminararbeiten im Latex-Format abzugeben.

Um andererseits einen Brief zu schreiben, geht es mit Word einfacher und schneller von der Hand.
 
Es war ja auch die Rede von Durchformatieren und nicht von Runterschreiben ...

btw.: Mit einer passenden Vorlage (die man idealerweise vom Lehrstuhl bekommt) ist die ganze Formatierungsgeschichte mit Word auch keine größere Herausforderung - erst recht mit der Menüstruktur seit Word 2007.
 
LaTex zwingt einen zum ordentlichen Arbeiten, mit Word lassen sich ettliche weil sie es nicht können zum Pfuschen hinreißen.

Wer mit Word richtig umgehen kann arbeitet letztlich auch nicht wesentlich anders damit als in LaTex. Man schreibt Plain Text und setzt Marken für einzelne Formatierungen, diese definiert man in Vorlagen; wo ist da der wesentliche Unterschied?

Die einzigen Formatierungen die ich in meiner Bachelorarbeit noch von Hand vorgenommen habe, also abseits von Formatvorlagen, war ganz am Ende das Anpassen der Seitenumbrüche, aber das kann LaTex in der Automatik auch nicht besser als Word (wenn zwei, drei Zeilen des nächsten Absatzes noch am Ende einer Seite hängen gehören sie da einfach nicht hin, rein aus optischen Gesichtspunkten).
 
Also für mich gehts speziell um die Diplomarbeit im Ausmaß von geschätzten 80 Seiten. Wie lange dauert im Schnitt eine Einarbeitung in LaTex?
 
@xDream
Latex ist viel mächtiger als Word, allerdings auch viel schwieriger zu bändigen, da man alles selbst macht. Für überhängende Satzteile gibt es eigene Befehle, die diese zu verhindern wissen, klappt ganz gut... ;) Soo viel macht man dann nicht per Hand zum Schluss. Es kann halt ab und zu mit Floats nervig werden... Wer viele Formeln zu setzen hat, wird schon aus ästhetischen Gesichtsgründen Latex bevorzugen. In Word sehen Formeln einfach nur sch... aus.

@neuhier08
Die Grundlegenden Sachen sind schon innerhalb eines Tages klar. Das Grunddesign des Deckblattes wird sicher etwas dauern. Mit etwas Glück gibt es Vorlagen oder Kommilitonen haben schon sowas fertig in der Schublade ;)

Inhaltsverzeichnis, Abbildungs und Tabellenverzeichnis sowie Literaturverzeichnis erstellen sich ja quasi selbst. Das nimmt viel Arbeit ab... Du brauchst vorallem eine Quellenverwaltung wie JabRef. Die Eintragsdaten hierfür zieht man sich ja üblicherweise bei den Journalen oder beim Web of Knowledge etc (Kollegen fragen, was in deinem Forschungsgebiet üblich ist). "Persönliche Mitteilungen", Bücher etc. muss man natürlich selbst eintragen ;)

Ich weis nicht, wieviel Zeit du für deine Diplomarbeit hast. Ich würde zum Einarbeiten in Latex schon eine oder zwei Wochen veranschlagen, wenn man es so nebenher macht. Ich glaube man kann mittlerweile auch aus OpenOffice Tabellen und Formeln sich als Latexcode übertragen lassen. habe es aber noch nicht ausprobiert...
 
Zuletzt bearbeitet:
Also bei mir wurde direkt vom Lehrstuhl eine Latex-Vorlage angeboten. Und da direkt ein paar Beispiele drin waren wie mit ein bisschen Blindtext, wäre das glaube ich auch für Latex-Neulinge ein sehr schneller Einstieg. Wenn man natürlich am Ende versucht durch ein paar Layout-Spezialitäten die Arbeit aufzuhübschen, kann Latex ein wenig nervig werden, wenn mal wieder die Grafiken nicht da hinwollen, wo man die selbst platzieren würde, oder man eine größerere Tabelle erstellen muss, die irgendwie noch sinnvoll formatiert werden soll...

Ja, es gibt für OOo ein Export-Plugin. Damit habe ich mir das manuelle Erstellen der Tabellen erspart. Ich hab sie dann nur noch nachbearbeitet. Außerdem habe ich mir den Duden-Korrektor für OOo geholt, womit ich dann auch die Tippfehler gleich ausgemerzt habe. Zum Vorschreiben, also nur den reinen Entwurf quasi, eine gute Angelegenheit. Zumal das Exportplugin verschiedene Stufe der Layouttreue kennt, so das man qausi wählen kann ob das Latex Dokument 1:1 wie das OOo Dokument aussehen soll, oder nur der Text mit richtig gesetzten Überschriften etc. exportiert werden soll. Somit nahm das Dokument in die Uni-Vorlage reinkopiert das Uni-Layout an, ohne daran groß was ändern zu müssen.
http://writer2latex.sourceforge.net/

Man muss selber herausfinden, ob Latex für die eigene Arbeit angemessen ist. Es gibt Anwendungsfälle, da ist Latex einfach nur unnötig kompliziert, aber es gibt aber auch Fälle, bei denen ich nicht wüsste wie man die sinnvoll in Word erledigen sollte. Man kann z.B. Latex anweisen C++/Java/..-Quellcode direkt aus der .cpp/.. Datei einzulesen und mit sinnvollen Syntax-Hervorhebungen zu versehen. Wenn man dann was am Quellcode ändert, braucht man Latex nur erneut ausführen und am Dokument selber nichts ändern. Wie man sowas in Word erledigen sollte...

Meine Erfahrung: Bei stark bebilderten Texten würde ich von Latex Abstand nehmen, da das nebeneinander Platzieren von Grafiken, das Platzieren von Grafiken, wenn wenig Text vorhanden ist in dem Absatz etc. eine Qual ist. Bei stark tabellenlastigen Dokumenten würde ich unter Umständen auch Abstand nehmen. Außer: Man kann sich einen automatisierten Export bauen. Bei mir habe ich viel mit einer selbstgeschriebenen Anwendung gemessen. Der hat dann einfach für mich das Latex-Dokument generiert. Das ist überhaupt ein Vorteil, das man Latex Dokumente automatisiert generieren kann, in Word eine Tabelle automatisiert mit den neuesten Ergebnissen zu bestücken halte ich für ziemlich kniffelig.
 
Nachteile von Latex sind:
- schlechte Rechtschreibkorrektur
- Umgang mit Tabellen
- Einarbeitung

Als Alternative zu Latex gibt es LyX. Lyx ist ein Frontend für Latex. Bedienung ist recht einfach und das Ergebnis wie bei Latex. Hab ich für meine DA genutzt.

Falls ich aber irgendwann noch einmal eine Master-Thesis schreiben sollte, werde ich wegen der Rechtschreibkorrektur evtl. OO oder Word benutzen. Auf dem Bildschirm Tippfehler zu finden fällt mir ziemlich schwer.
 
T101 schrieb:
Nachteile von Latex sind:
- schlechte Rechtschreibkorrektur
- Umgang mit Tabellen
- Einarbeitung

Die Rechtschreibkorrektur macht der Editor. Unter Windows z.B. Texniccenter. Hinzu kommt, dass du mittels Regular Expressions typische Fehler wie a/an im Englischen einfach suchen kannst.

Bei den Tabellen stimme ich dir allerdings zu.

T101 schrieb:
Als Alternative zu Latex gibt es LyX. Lyx ist ein Frontend für Latex. Bedienung ist recht einfach und das Ergebnis wie bei Latex. Hab ich für meine DA genutzt.

Also ich habe mir Lyx auch mal angeschaut und fands grauenhaft...
 
snow1 schrieb:
Die meisten wissenschaftlichen Arbeiten lassen sich leider nicht in 3 Stunden runterschreiben :D....

Er schrieb ja auch, das er die Arbeit in 3 Stunden formatiert hat, nicht in 3 Stunden geschrieben.
 
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