News Apple entfernt WikiLeaks aus dem App Store

Man sollte diesen Satz allerdings auch ganz lesen und sich nicht nur auf einen Teil beziehen. Denn es heisst nicht nur "“Apps must comply with all local laws " sondern auch
"and may not put an individual or group in harm’s way.”

Und wenn man den letzten Teil des Satzes mit den Äußerungen von Assange im Zusammenhang mit der Veröffentlichungen von Klarnamen zusammenbringt, bekommt die Angelegenheit auch eine andere Dimension
"Und verteidigte gleichzeitig die bisherigen Veröffentlichungen: „Selbst laut Pentagon ist bislang niemand durch die von Wikileaks veröffentlichten Dokumente geschädigt worden.“

Er reagierte damit auf Kritik von Menschenrechtsorganisationen und dem offenen Brief der Organisation „Reporter ohne Grenzen“. Dort ist von „unglaublicher Verantwortungslosigkeit“ die Rede, weil nun möglicherweise die Identität von Kollaborateuren aufgedeckt werden könne. Ein Vorwurf, den Assange als „ganz einfach idiotisch“ bezeichnet. Die Journalistenorganisation lasse sich vom Pentagon ausnutzen und manipulieren und habe sich auf „fabrizierte Zitate“ gestützt. „Reporter ohne Grenzen“ habe sich damit „lächerlich gemacht“: „Wir haben sie gebeten, diese Kritik zurückzunehmen.“
Quelle:http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/laecherliche-kritik/

Und auch die von mir in einem anderen Thread zitierte Aussage von Herrn Assange zeigt durchaus eine gewisse Brisanz:Assange wies die Kritik zurück und versicherte, seine Mitarbeiter hätten die Dokumente geprüft und Namen von "Unschuldigen" geschwärzt. Was er damit meint, erklärte er beim Seminar in Stockholm an einem Beispiel. Assange zeigte Dokumente, in denen das amerikanische Militär berichtet, wie es einem afghanischen Radiosender Geld für pro-amerikanische Berichte zahlt. Der Chef des Senders wird mit Namen genannt. "Er hat sich bestechen lassen", sagte Assange. Damit sei der Mann in seinen Augen schuldig. Das Beispiel ist bemerkenswert, weil es zeigt, wie Wikileaks-Mitarbeiter klassische Journalisten-Aufgaben übernehmen: Sie sichten und filtern. Und sie bewerten. Wer Unschuldige von Schuldigen unterscheidet, ist nicht mehr bloß Anwalt. Er ist auch Richter.
Quelle:http://www.sueddeutsche.de/digital/wikileaks-julian-assange-fast-ein-held-1.992375

Man muss die ansicht von Apple nicht teilen, allerdings hat ein Unternehmen noch selbst die Entscheidung in der Hand, welche Produkte sie vermarktet und mit wem sie Geschäftsbeziehungen eingeht. Apple hat ja kein Informationsmonopol, so dass auch der Zugang zu Wikileaks über das Iphone auch weiterhin möglich ist. Von Zensur kann daher eigentlich nicht die Rede sein.
 
cheater123 schrieb:
@ riddi
ist das nur deine meinung oder fakt, dass es so sein sollte, dass nur ein unterpunkt für eine sperrung ausschlaggebend sei?
Anders ergibt es garkeinen Sinn. Muss auch Punkt eins erfüllt sein, dann wäre eine Ärzte-Ohne-Grenzen-Spendeapp nicht erlaubt, weil es sich um eine allgemein anerkannte, gemeinnützige Organisation handelt, aber eine Briefkastenfirma dürfte so Geld sammeln.
 
Ändert den Preis auf 99 Cent und lasst über ein Bankkonto oder SMS spenden. Wenn Apple dan WIEDER das App sperrt dan wissen wir mit was für Heuchlern und Anti Demokraten wir es hier zu tun haben.

Und falls es so weit kommt dan boykotiert den M*** Laden ...
 
@mrki
Gut dass das vor 3 Seiten gelärt wurde, dass die Sperrung der App nix mit dem Spenden zu tun hat ;)
Aber dem Rest stimm ich zu.
 
Keine Reaktion von CB zum vorgeschlagenen Update, obwohl ich es auch noch per Mail geschickt hab. Leider wie immer... Wieso lässt man sich so eine Top-Meldung entgehen? Ich begreif es nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@darko2

Vielleicht liegt es auch daran, das es reale Menschen mit einem RICHTIGEM LEBEN sind und nicht jeden scheiß sofort nachgehen können? Sorry aber ein scheiß schreibt ihr hier manchmal ...
 
Artikel-Update: Inzwischen hat Apple sich zu diesem Thema zu Wort gemeldet. Entgegen der zuvor gemeldeten Annahme, dass das Unternehmen sich an der Art der Spendensammlung stört, deutet nun alles auf juristisch bzw. politisch motivierte Gründe hin.

Trudy Muller schrieb:
Apps must comply with all local laws and may not put an individual or
group in harm’s way.
 
Jetzt hatten sie einmal nen Grund, dass sie was berechtigt aus dem App-Store entfernen .... :rolleyes:

Und das sollen gute Marketing-Strategen sein?
 
@ antiuser
naja du hattest einfach nicht recht, und mal sehen wie du das jetzt rechtfertigen willst, was deine marke gemacht hat :D

naja @rIDDI
ich wollte damit sagen, es müsste auch in den agb festgelegt sein, wie sehr sich die apps von den agbs unterscheiden sollen...
und die ärzte ohne grenzen app müsste ihre spenden über ihre website, die bei der app beschreibung oder in irgendeiner form angeführt ist, eintreiben. sonst würden sie wie du schon gesagt hast, genau so wie die wikileaksapp gegen einen punkt der abg verstoßen...

nun ja das alles is sowieso jetzt egal, apple hat ja bereits gesagt, was sache ist...

ich finde es ja nicht weiter problematisch, denn je mehr man gegen wikileaks unternimmt, desto mehr unterstützer finden sie anscheinend :p
 
Augen1337 schrieb:
Jetzt hatten sie einmal nen Grund, dass sie was berechtigt aus dem App-Store entfernen .... :rolleyes:

Und das sollen gute Marketing-Strategen sein?

Finde ich besser als wenn sie irgendwie sagen, ja das verstößt gegen unsere Regeln. Wir Wissen alle dass das Politische Gründe hat.

mfg Jojo
 
Apple? Die sollen zuerst mal schauen dass die Chinesischen Billigarbeiter, die die Produkte herstellen und in den Firmen kaserniert werden bessere Lebensbedingungen haben und mehr verdienen... :rolleyes:
 
Und was hat das mit dem Thema zu tun? Glaubst du ernsthaft andere Hersteller verhalten sich diesbezüglich anders? Viele Produkte werden billig in Asien, Afrika Osteuropa usw produziert. Wenn nicht hätten wir ein vollkommen anderes Preisgefüge. Das heisst nicht, dass ich dies gut heiße, allerdings sollte man sich bewusst sein, dass dies die Schattenseite unseres konsumorientierten Lebens ist.
 
Das ist der Hammer. Der zuerst angegebene Grund wäre ja ok gewesen, aber letzteres?
Ich meine, wenn Wikileaks verurteilt worden wäre oder wenigstens ein Verfahren begonnen hätte, dann wäre es ok gewesen. Aber es gibt, zumindest offiziell, keine rechtlichen Ermittlungen gegen Wikileaks. Somit wird eine rechtstaatlich nicht gesicherte Verurteilung durch Apple, Amazon, Mastercard, PayPal und Visa vollzogen. Sicherlich auf staatlichen Druck. Und soetwas darf nicht sein. Genausogut könnten die Amis wieder die Rassentrennung einführen, was emotional sicherlich krasser und eindeutiger wäre, aber vom Prinzip dasselbe: Ausgrenzung von jemanden aufgrund eines Merkmals ohne rechtliche Befugnisse.

Brave Tailor schrieb:
wiso heulen hier alle immer wegen wikileaks rum???
vor nem jahr war kaum einer der ganzen heulsusen jemals auf der seite oder hat sich damit beschäfftigt.

? Wann soll man denn rumheulen? Man kann sich doch erst beschweren, wenn man von einer Sache etwas weiß. Nach Deiner Auffassung darf man folglich nie kritisieren, weil man entweder von etwas nichts weiß, oder weil es gerade breitgetreten wird. Bei dieser Logik dreht sich der Magen mindestens genauso um wie bei der Rechtschreibung in Deinem Kommentar (ist kein persönlicher Angriff, ich sehe es nur als mangelnden Respekt gegenüber seinen Mitlesern wenn man sich keine Mühe gibt zumindest ein wenig auf Orthographie zu achten, man muß dabei keineswegs perfekt sein)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Forum-Fraggle
full ack
Manchmal frage ich mich, ob die Manager nicht zu viel Glühwein getrunken haben. Die hatten einen schönen, plausiblen Grund und jetzt kommt die Standardstellungnahme wie bei den anderen Unternehmen die Wikileaks ausgeschlossen haben.
 
Völlig richtige Entscheidung, meine Meinung nach. Ich finde es gut, das Apple auch dazu stehe und nicht einfach eine Story erzählt.
 
@Jelais99) Wikileaks hat die Infos ja zuerst mal renommierten Tageszeitungen gegeben. Gibt es einen Unterschied zwischen den Veröffentlichungen von Wikileaks und dem was die Zeitungen brachten (weiß es selber nicht)?

Interessant sind für mich eigentlich folgende drei Dinge:

1.) Scheinbar ist alles wahr. Es wurde nie auch nur der Versuch unternommen es als unrichtig abzutun.

2.) "Kill the messenger" Politik. Der Überbringer der schlechten Nachrichten wird verfolgt.

3.) Keinerlei Entschuldigung oder Aufarbeitung durch andere Journalisten über die gezeigten Missstände. Es wird lediglich darüber debattiert ob der Zweck die Mittel heiligt.
 
darko2 schrieb:
@ noxon: Guten Morgen, Apple hat gerade (so knapp wie nur möglich) zugegeben, dass sie die App entfernt haben, weil sie meinen Wikileaks' Veröffentlichungen würden Menschen in Gefahr bringen. Der eine oder andere mag das "politische Motivation" nennen, aber definitiv hat das mit "Spenden" nichts zu tun.

OK. Jetzt darfst du (und ich) sie auch kritisieren. So hab ich es ja auch schon in meinem ersten Posting geschrieben.

noxon schrieb:
Sollte Apple die App dann immer noch nich in den App-Store aufnehmen, dann darf man sie zurecht kritisieren, vorher nicht.

Ich fand es nur wieder typisch und übertrieben, dass gleich wieder alle Apple an die Gurgel gesprungen sind ohne, dass alle Fakten bekannt waren. Jetzt wo die Begründung bekannt gegeben wurde und es sich nicht um Punkt 21 handelt, den ich OK gefunden hätte, kann man sich darüber aufregen, wenn man möchte.
 
Cepheus77 schrieb:
@Jelais99) Wikileaks hat die Infos ja zuerst mal renommierten Tageszeitungen gegeben. Gibt es einen Unterschied zwischen den Veröffentlichungen von Wikileaks und dem was die Zeitungen brachten (weiß es selber nicht)?
.

Ja es gibt einen wesentlichen Unterschied. Wikileaks hat bei der Veröffentlichung auf der eigenen Seite zum Teil sehr schlampig gearbeitet und einige Klarnamen von Informanten usw nicht geschwärzt oder Beschreibungen über Lebensverhältnisse von Informanten nicht herausgenommen, so dass eine Identifizierung möglich war. Mir ist kein Artikel der Printmedien bekannt, welche die Artikel zu dem Material verfasst haben, in dem die Klarnamen veröffentlicht wurden. Wie Assange dazu stand kannst du den von mir zitierten Aussagen entnehmen.
Selbst Daniel Domscheit Berg und einige andere Mitarbeiter von Wikileaks haben dies kritisiert und zum teil hatte das auch Konsequenzen. Im Netz gibt es einige Interviews und Artike,l die sich damit näher beschäftigen. Aber hier drei weitere Links zu dem Thema:
http://www.netzwelt.de/news/84189-wikileaks-mitarbeiter-quittieren-dienst-update.html
http://www.netzwelt.de/news/83976-wikileaks-mitarbeiter-fordern-assange-ruecktritt-update.html
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF4...28A6483FCF2CA49830~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Und selbst Wikipedia Mitbegründer Jimmy Wales kritisiert die Art wie die Afghanistandokumente veröffentlicht wurden: http://www.handelsblatt.com/technol...-gruender-kritisiert-wikileaks-scharf;2663049

Daher finde ich den zweiten Teil von Apples Begründung "and may not put an individual or group in harm’s way" nicht unbedingt falsch. Die Begründung von Assange, man habe schließlich die USA gebeten bei der Schwärzung behilflich zu sein, zählt meiner Meinung nach nicht. Wikileaks hat die Dokumente veröffentlicht und sollte daher auch die Verantwortung übernehmen, wenn dabei solche schwerwiegenden Fehler passieren. Wie Assange selbst dazu steht kannst Du den Artikeln entnehmen, die ich in diesem Thread verlinkt habe.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Naja, dann macht Apple halt nochmal einen Schritt weiter nach oben in meiner persönlichen Top-10 der verachtenswertesten Firmen. Auch wenn ich ihnen zumindest zugute halten muss, hier keine wirre Story um die Löschgrunde zu erzählen.
 
Ich finde nicht, dass ein Hardwarehersteller so viel Entscheidungsgewalt haben sollte.
Gerade bei einem so brisanten und umstrittenen Thema wie Wikileaks, finde ich es anmaßend in den Raum zu stellen, die ganze Sache sei illegal oder würde Menschen in Gefahr bringen. Klar ist das ganze Diskussionswürdig, ohne Frage.
Ich finde so arbeitet die Firma nur an ihrem Unterdrückerimage weiter. Hätten sie sich einfach ruhig zurück gehalten, ständen sie jetzt besser da.
Apples Glück, dass die treuen Kunden einfach alles blind abnicken und bejubeln.
 
Zurück
Oben