Sammelthread Lautsprecher Selbstbau

Erster Post im neuen Jahr :D

2016 habe ich wieder viele Boxen gebaut. Ich scheitere gerade daran mir alle wieder ins Gedächtnis zu rufen. Bei Gelegenheit Poste ich mal ein paar Schnappschüsse, denn Umstandbedingt war ich aufgrund Zeitmangel nicht mal in der Lage, eine ordentliche Fotodokumentation zu erstellen, bevor die Boxen zum Empfänger gingen.
Ein Projekt ist mir aber ans Herz gewachsen, weil ich bei Endstufe und Lautsprecher weder auf Module noch auf fertige Bausätze zurückgreife.
Das ganze ist ein Stereosystem mit Vorverstärker und Endstufe, wobei der Vorverstärker gleichzeitig als Medienserver und Airplaydevice dient. Die Lautsprecher sind konzeptionell 2-Wege Bassreflex Standboxen, die auf den Visaton BG20 mit Zusatzmagneten und einem Bändchenhochtöner mit Hornvorsatz von Monacor aufbaut. Weichenbestückung und Baupläne werde ich beizeiten hier einfügen, gegenwärtig ist das alles auf Papier. Besonders stolz bin ich auf meine Endstufe, die auf einen Wartungsschaltplan von Thel basiert. Aber genug geredet, hier ein paar Fotos:

DSC02346.jpg
DSC02349.jpg
DSC02350.jpg
DSC02348.jpg
Design ist eher schlicht. Das MDF wird noch Mattschwarz gestrichen.
Der BG20 wird eher flach nach oben gefiltert und kann so im Mittelton ganz er selbst sein. Von der Bassabstimmung ist die Box dominant, aber weniger direkt. Kunde wollte, dass es Wummert. Ich mag es eher wenn der BG20 wie in der Notch spielt, dazu müsste man aber nur den Bassreflexkanal verlängern. Das Experiment nennt sich übrigens Mona, nach dem Hersteller des Bändchen. Die Weiche ist rein nach Gehör abgestimmt, da ich leider nicht über das nötige Equipment verfüge um den Frequenzgang genau zu vermessen. Ich bin mit dem Klang zufrieden, aber bei der Weiche ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

DSC02342.jpg
DSC02345.jpg
Der Vorverstärker. Herzstück ist eine Lautstärkeregelung auf Basis des PGA2311. Mit dem Board bin ich allerdings nicht zufrieden, in Zukunft werde ich wohl auf Bausätze von anderen Entwicklern zurückgreifen: https://sites.google.com/site/picplayer/laustrkeregelung-volcon
Ansonsten haben wir einen Raspberry Pi 3 mit Openelec, welcher an einer USB-Festplatte hängt und einen Hifiberry Dac+ Pro bedient, dessen Spannungsversorgung überarbeitet und nun unabhängig vom Raspberry ist. Das Netzteil ist linear geregelt. Ein LT1085 für die 5V und ein LT1086 für die 3,3V des DAC. Die Boardantenne wurde entfernt und durch ein externes Anschraubmodell ersetzt. Leider fehlt mir noch die Rückplatte. Zahlendreher beim bestellen.

DSC02318.jpg
DSC02320.jpg
DSC02324.jpg
DSC02328.jpg
Die Endstufe: Doppelmono, Mosfet Klasse AB. Mit Einschaltverzögerung, Remoteeinschaltung, Lautsprecherfreischaltung und Temperaturkompensation. Die Inspiration war wie erwähnt ein Wartungsschaltplan von Thel. Konnte es am Ende selbst kaum fassen als da Musik raus kam, nachdem ich erst die (alte) Siebung verpolt hatte und dann eine Diodenkette auf der Steuerplatine verkehrt herum eingelötet hatte.
Die Endstufe ist an den 3Ohm meiner Audimax stabil und steht klanglich meiner großen Thel Endstufe in nichts nach außer der Leistung. Die große hat pro Kanal 500VA, mein kleiner Nachbau nur 200. Reicht :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Gratuliere, aber was mich dann doch sehr irritiert bzw. fast schockiert hat, ist diese Aussage:

ghecko schrieb:
Die Weiche ist rein nach Gehör abgestimmt, da ich leider nicht über das nötige Equipment verfüge um den Frequenzgang genau zu vermessen.

Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass Du ja mehrere Speaker baust und auch noch die Technik dazu, sollten die paar Euro für ein Messmikrofon und ggf. ein gebrauchtes Soundinterface doch wohl drin sein. So könntest Du sogar im Raum des "Kunden" die Akustik am Hörplatz vermessen und die Weiche dann wirklich auf den Punkt bringen statt nur "Pi mal Daumen" bzw. nach Gehör...
 
Generell benutze ich ja Bausätze und benutze Verstärker ohne DSP. Das Paket ist bezüglich des Frequenzganges ohnehin sehr statisch. Mona ist jetzt mein erstes Wagnis, einen Lautsprecher komplett selbst zu berechnen. Was Messtechnik betrifft bin ich für ein Elektrolabor gut ausgestattet, bei akustischen Vermessungen habe ich aber messtechnisch noch nicht viel zu bieten. Ich hab nen Signalgenerator genommen und bin Stück für Stück in 10Hz Schritten durch den Wiedergabebereich geschlichen und hab nach Buffle Steps, Resonanzen und Löchern gesucht. Als nächstes wird wohl ein dB-Messgerät geholt. Oder ist in dieser Hinsicht ein Messmikrofon besser? ein Interface habe ich schon. Nur kenne ich keine Softwarelösung für Linux, bzw habe mich noch nicht genauer damit beschäftigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein brauchbares, kalibriertes Mikro für nicht-kommerzielle Zwecke gibt es ab ca. 60,-. Ausreichende Sound-Interfaces liegen gebraucht um 40,-. Als Mess-Computer reicht ein älteres Notebook, dazu einen kleinen Digi-Amp. Dann noch eine kostenlose Version von Arta oder ggf. auch REW, schon hast Du das nötige Equipment, um zumindest grundlegende Messungen durchzuführen. ;)
 
Ich benutze zum Messen ein UMIK-1, da spart man sich das Interface da das Mikrofon über USB läuft.
 
Hat jemand eine gute Alternative zu einer Oberfräse?
Will mal wieder ein Paar Lautsprecher bauen für meinen Schreibtisch, genauer gesagt diese hier: https://www.intertechnik.de/Shop/La...T12Top_1768,de,2675,155435?sys_cookie_legal=1
Da ich das aber nicht teurer machen will als nötig möchte ich die Frontplatte nicht mit dazu bestellen. Wenn ich die Treiber nicht versenke sondern aufschraube, dann müsste ich doch mit einer Stichsäge gut klar kommen oder?
 
Zur Not kannste Dir auch einen Fräszirkel basteln. Die FT12 Top sind aber gschlossene Böxchen, die nicht wirklich tief gehen. Da sollte ein Sub ergänzt werden.

Wenn es Gradient sein soll, dann lieber die Quickly 14.
 
Ok, das mit dem Fräszirkel muss ich mir mal anschauen.
Die Quickly 14 sind natürlich dann wieder 20€ teurer.
hmm. Ich bin jetzt nicht an Gradient gebunden, sollen kleine Spaßlautsprecher sein.

Edit: Ich brauche auch nicht wer weiß wie viel bass. Die kommen auf den Tisch für gemütlich Musik hören, keinen hohen Pegel, keine Bassorgien.
Haben die Lautsprecher die aktuel aufm Tisch stehen auch nicht. Die reichen da dicke, aber der Klang von denen ist eben nicht so toll.
Könnte ich die FT12 nicht auch einfach mit einem Bassreflexrohr ausstatten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Müsste man anhand der TSP simulieren. Auf gut Glück ein BR-Rohr reinsetzen würde ich nicht.
Aus dem Bauchgefühl heraus würde ich aber verneinen, Bassreflex braucht gerne größere Gehäuse für eine vernünftige Abstimmung.
 
Hallo Luke,
da Du ja keine Oberfräse hast, kannst Du natürlich auch nichts mit einem Fräszirkel anfangen. Auf diesen wird nämlich die Oberfräse montiert, um runde Ausfräsungen herzustellen.

Bei einer geschlossenen Box kann man nicht einfach ein Bassreflexrohr "einbauen". Das wird nichts. Im Prinzip wäre dazu eine kleine Neuentwicklung der Box notwendig.

Um Dich komplett zu verwirren, habe ich hier noch einen weiteren Bauvorschlag "ausgegraben" :)

https://www.gazza-diy-audio.de/speakers/harris/

Die Bauvorschläge von Gazza genießen in DIY Kreisen einen sehr guten Ruf. Der Preis der Komponenten ohne Holz läge so bei ca. 90€/Box.

Das Einlassen der Chassis ist hier dadurch realisiert, daß zusätzlich auf der Front Moosgummi geklebt wird, das die Ausschnitte für die Chassis beinhaltet. Die Löcher im Holz könntest Du bei sorgfältiger Arbeit auch allein mit einer Stichsäge erstellen.

Gruß
T0m1nat0r
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi, Danke für die weiteren Antworten!
Das mit dem Bassreflex wusste ich nicht! Aber jetzt ja ^^
90€ bzw 180€ sind mir leider zu viel muss ich sagen. Dafür, dass ich darüber nie ernsthaft Musik höre (dafür habe ich eher meinen Avinity AHP 967). Soll bei Single Player Spielen und für Spotify eben genügen. Daher ja auch die Überlegung mit den FT12top.
Die Lautsprecher die ich aktuell habe sind bei leicht höheren Pegeln schon voll überfordert, gerade was den Bass angeht.
 
Meiner Frau habe ich mal die RS 100 PC zusammengezimmert. Aus meiner Sicht, für den Schreibtisch, vollkommen ausreichend. Einfach auf den Hörplatz ausrichten und genießen.
 
Wie groß sind die denn? Anbei mal ein Bild vom Arbeits/Zockplatz (unaufgeräumt xD):

IMG_20170412_192700.jpg
 
Ratterkiste schrieb:
Müsste man anhand der TSP simulieren. Auf gut Glück ein BR-Rohr reinsetzen würde ich nicht.
Aus dem Bauchgefühl heraus würde ich aber verneinen, Bassreflex braucht gerne größere Gehäuse für eine vernünftige Abstimmung.

Nicht zwingend. Die 4Ohm-Version des Gradient W115 läuft in 5 Litern netto mit einer BR-Abstimmung auf ca. 80Hz recht ordentlich. Der Bass ist dabei relativ knackig und geht mit passender Aufstellung locker recht linear unter 60Hz und erreicht dabei mehr als ausreichend Pegel für den Schreibtisch und sogar mittelgroße Zimmer.
Natürlich kann man die Abstimmung noch tiefer wählen (65-70Hz), aber dann muss man je nach Aufstellung und persönlichem Hörempfinden ggf. entsprechend entzerren, also z.B. am PC per EQ nachhelfen.

Noch tiefer in vergleichbarem Volumen geht z.B. der Mivoc WAL 416 (Abstimmung BR-Rohr auf ca. 60-65Hz), braucht aber für vergleichbaren Pegel erheblich mehr Leistung.
 
Was bringt es ihm, wenn andere Chassis im vorhandnen Gehäuse in BR laufen würden? Wer entwickelt die notwendige neue Frequenzweiche?
 
Da es ja afaik kein GHP ist, sollte die Frequenzweiche unangetastet bleiben können, wenn man lediglich auf BR umstellt.
Ich weiß leider nicht, ob in dem Bausatz die 4- oder 8Ohm-Version vorgesehen ist. Prinzipiell sind die TSP aber nicht groß unterschiedlich, BR sollte also auch genauso mit 8Ohm machbar sein. Beim 4Ohm hab ich eben selbst schon erfolgreich getestet.
Dass natürlich bei dem Mivoc-Chassis wieder ein komplett anderer Bausatz gilt, ist klar. Einfach nur den TMT tauschen geht natürlich nicht. Ich wollte damit auch nur sagen, dass BR mit einem 4-Zöller mit einigen Chassis auch in kleinem Volumen funktioniert, also genau der Baugröße der BS/FT112.

Edit: Ich hab mir mal die Weichenschaltung der BS/FT112 angesehen. Wie vermutet ist es eine recht klassische 12dB-Weiche mit Widerstand vor dem HT zur Pegelanpassung an den TMT. Auf den Bassbereich hat sie also keinerlei Auswirkung. Einer Umstellung auf BR mit Abstimmung auf 70-80Hz für den BR-Kanal steht somit nichts im Wege, weil die Daten des W115 dies erlauben. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Deshalb schrieb ich oben auch, dass man es mal simulieren müsste.

Meine Ansicht, dass Bassreflexgehäuse gerne größer sein dürfen als geschlossen leitet sich eher aus dem Subwooferbau ab.
Will man vermeiden, dass der Port komprimiert braucht es einfach eines gewissen Durchmessers. Und je größer der Portdurchmesser, desto länger muss er sein. Und kleinere Gehäuse brauchen ebenfalls längere Ports. In den üblichen auf Kompaktheit getrimmten Subs von der Stange landet man dann bei schmalen Rohrdurchmessern, die trotzdem sehr lang sein müssen (aufgrund der zu kleinen Gehäuse). Im Endeffekt komprimieren die bei höheren Pegeln vor sich hin, und man hätte die Kiste auch gleich geschlossen bauen können.
Sieht man häufig auch bei Bauvorschlagen, wo die empfohlenen Gehäuse für BR gerne mal doppelt so groß wie die empfohlenen Geschlossenen Gehäuse sind.

Bei einem Tiefmitteltönerchen mag das irrelevant sein, ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Wie gesagt, muss man simulieren obs passt.

Ist die 8-Ohm Version. Musste aber vorher googelt weiß im Shop selbst nicht drinsteht.
 
Zurück
Oben