Kahlcke schrieb:
Narodnaya Soljanka DMX Mod finde ich doch eher mittelprächtig, einiges passt rein grafisch nicht zusammen, viele logikfehler sind auch noch vorhanden ...
Also zumindest der Umfang der Mod ist sehr beachtlich, die hier investierte Arbeit und Mühe kann man nur bewundern. Es gibt aber einige Punkte, die auch mich nicht so recht überzeugen können:
Die Zone ist für mein Empfinden nicht düster oder finster, sondern einfach zu dunkel geraten. Wenn um 11:00 Uhr bei fast wolkenlosem Himmel, der wirklich selten zu sehen ist, immer noch der Eindruck entsteht, man habe eine Sonnenbrille auf, stimmt was nicht. Ich habe Helligkeit und Gamma im Optionenmenü jedenfalls erstmal kräftig hochdrehen müssen, damit das halbwegs erträglich wurde. In der Höhlensequenz am Anfang habe ich beide Regler gar bis zum Anschlag nach rechts gezogen, da es sonst schlicht nicht möglich war, die Angreifer zu sehen.
Auch was die Kontraste und die Farben anbelangt habe ich so meine Probleme. Die Texturen sehen zum Teil einfach fantastisch aus (z. B: abblätternder alter Farbanstrich auf Metalluntergründen – göttlich!), aber leider sind die Farben an einigen Stellen für meinen Geschmack für die Zone einfach zu „knallig“. Auch der Kontrast der Texturen ist mir oft zu hoch. Da habe ich mich dann wohl doch schon zu sehr an die eher verwaschenen, manchmal fast farblosen Texturen aus den Original-Stalker-Spielen gewöhnt, die zur Atmosphäre der Spiele aber wesentlich beitragen.
Etwas genervt war ich auch von dieser Artefakte-als-Währung-Idee. Einerseits ja ein netter Gedanke, aber wenn man kaum Artefakte findet und vor allem auch keiner, mit dem man spricht, sie hat, wie können sie dann das Zahlungsmittel für bestimmte Dinge sein?
Etwas Ähnliches betrifft das Warenangebot. Es gibt eine unglaubliche Anzahl von Gegenständen, Waffen, Munition usw., aber ein Händler der z. B. drei verschiedene Scharfschützengewehre anbietet, führt keine Munition für diese? (Übrigens auch nicht, wenn man ihm Artefakte anbietet.)
Es gibt eine wirklich große Anzahl unterschiedlicher Anomalien, die überwiegend grafisch auch gut umgesetzt sind. Gut finde ich, dass sie sich verlagern und neu bilden können. Als nicht so gut erscheint mit, dass die Level, die ja eher ein freies „Herumstromern“ erlauben, manchmal an einigen Stellen derart mit Anomalien zupflastert sind, dass man Mühe hat überhaupt noch vorbeizukommen. Kürzlich war es im „Wild Territory“ für mich tatsächlich das einfachste, einen gerade gespeicherten Spielstand zu laden, in der (dann auch zutreffenden) Annahme, dass sich die Anomalien dadurch etwas günstiger verteilen würden.
An einigen Stellen sind mir auch Änderungen im Spielablauf sauer aufgestoßen, die ich für vermeidbar bis überflüssig halte. So war es mir z. B. nicht möglich den Militärposten im Süden des Kordon anzugreifen, ohne innerhalb kürzester Zeit von Kampfhubschraubern in die ewigen Jagdgründe gebombt zu werden. Kampfhubschrauber wohlgemerkt, die zuvor nirgends zu sehen und zu hören waren und die mich mit Röntgenaugen auch hinter Büschen und Bäumen entdecken. Aber gut, der Schwierigkeitsgrad ist - wie China ja schon schrieb - wirklich recht happig und es hat mich ja auch niemand gezwungen, in der höchsten Schwierigkeitsstufe zu spielen.
Bislang habe ich relativ wenige Grafikfehler gesehen; allerdings friert mir das Spiel hin und wieder ein und ist dann nur noch über Strg-Alt-Entf und den Taskmanager zu beenden.
Die Ladezeiten sind auf meinem System, auf dem das Spiel in den höchsten Einstellungen sonst (in 1.280 x 1.024) recht flüssig läuft, gerade noch erträglich, aber mit ca. einer Minute bei Levelwechseln oder dem Laden eines Spielstandes aus dem gleichen Level ist die Schmerzgrenze im Grunde schon überschritten. (Gerade weil man eben doch das eine oder andere mal abkratzt.)
Trotzdem insgesamt auf jeden Fall eine wirklich gute Mod. Ich würde allerdings jedem, der Stalker noch nicht kennt, raten, zuerst die Vanilla wenigstens anzuspielen, bevor er diese oder eine andere Mod drüberbügelt. Mods machen vielleicht vieles besser, aber einiges eben auch schlechter.