Rickmer
Fleet Admiral
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Erfahrungsbericht: Acer TravelMate 5760G
Ich habe mir vor kurzem ein neues Notebook gekauft und will euch meine Erfahrungswerte mal nicht vorenthalten.
Beim Auspacken war im Paket vorhanden:
• der Laptop selber in einer Stofftüte
• eine Kurzanleitung sowie ein Schriftstück das die Garantie betrifft sowie ein weiteres Schriftstück zur "International Travelers Warranty" (welche für ein Jahr gültig ist)
• der Akku in einer separaten Tüte
• das Netzteil
eine Windows-DVD oder eine ausführliche Gebrauchsanweisung sind nicht mitgeliefert.
Es handelt sich, wie bereits erwähnt, um das Acer TravelMate 5760G mit folgenden Eigenschaften:
• Core i5-2410M (2x 2.30GHz)
• 4096MB RAM
• 640GB Festplatte (WD Scorpio Blue mit 5400rpm)
• DVD+/-RW DL
• NVIDIA GeForce GT 540M 1024MB (zu NVidia Optimus fähig)
• 15.6" WXGA non-glare LED TFT (1366x768)
• Windows 7 Home Premium (64-bit)
• 6-Zellen Li-Ionen-Akku (48 Wh, auswechselbar)
Zusätzlich zu Windows 7 sind einige Acer-Programme sowie einige Testversionen von Programmen vorinstalliert. Eins der Acer-Programme erinnert einen auch sofort daran dass es eventuell eine gute Idee wäre, ein Backup des Auslieferungszustandes zu erstellen für den Fall der Fälle. Gut so, aber schöner wäre gleich eine Windows-Installations-DVD.
Beim Nachwiegen mit Akku hat der Laptop 2494 Gramm gewogen. Subjektiv gesehen ist er im Rucksack deutlich leichter als mein alter 17" Laptop.
Die Abmessungen liegen bei 37,7 x 2,31 / 3,38 x 25,3 cm (B x H x T), beim Aufklappen muss man wegen der Art der Schaniere noch mindestens 1cm in die Tiefe hinzuaddieren.
Die Anschlüsse sind folgend:
Hinten ist der Akku und damit keine Anschlussmöglichkeiten
Vorne sind einige Statuslampen sowie ein Schalter für das W-Lan und ein Cardreader für Memory-Karten im SD-Format
Links (von vorne nach hinten angeordnet):
- Kopfhörer und Mikrofon
- 1x USB 2.0
- HDMI
- VGA
- dann kommt der Lüftungsschlitz
- LAN
- Kensington-Schloss
Rechts (wieder von vorne nach hinten)
- 2x USB 2.0 (der Anschluss ist genau wo man auch mit der Maus neben sitzt - ärgerlich)
- DVD-Laufwerk
- Stromanschluss (der Stromstecker ist um 90° angewinkelt und kann nach hinten weggeführt werden)
Display:
Wie schon geschrieben, es handelt sich um ein 15,6" Display in der Auflösung 1366x768 Pixeln.
Die Entspiegelung ist sehr gut umgesetzt und die Helligkeit ist hoch genug, dass sich das Gerät auch mit direkter Sonnenbestrahlung auf den Bildschirm noch gut verwenden lässt.
Nur bei direktem Lichteinfall von starker Sommer-Sonne ist das Display zu dunkel. Reflektionen entstehen immer noch keine, aber der Bildschirminhalt ist nur erschwert zu erkennen. Zum lesen ist es ausreichend, aber Bildbearbeitung oder DVD-gucken kann man vergessen. Allerdings wird bei solcher Sonne das schwarze Plastik so heiss, dass man sich die Finger dran verbrennen kann (Erfahrungswert!) und man sowieso mit einem Schattenplatz besser beraten ist.
Um die Farbtreuigkeit, die Ausleuchtung oder die Kontrastwerte zu beurteilen fehlen mir die Ausrüstung und die Expertise.
Haptik:
Vorneweg: Es handelt sich durchgehend um Kunststoff. Vor allem der Deckel sieht von außen etwas billig aus - wer stark auf Optik achtet ist hier eventuell falsch bedient.
Hinweis: Den Deckel gibt es auch in Grau, aber das ist mir erst nach dem Kauf klar geworden -_-
Am Gehäuse rüttelt nichts, der Akku sitzt fest im Schacht und auch der Monitor hält die gewollte Position ohne irgendwelches Spiel in den Schanieren.
Die Tastatur lässt sich an keinem Punkt stark eindrücken und alle Tasten haben einen genauen Druckpunkt. Es lässt sich insgesamt mit der Tastatur sehr angenehm schreiben. Die Lautstärke hierbei ist relativ gering und (zumindest für mich) nicht störend.
Es ist leider nicht möglich, den Boden in der Nähe des Lüfters zu öffnen - das Entstauben könnte sich hierdurch als etwas kompliziert erweisen.
Lautstärke und Temperaturen
Hier kann ich leider nur subjektive Eindrücke geben, da mir ein Lautstärkemessgerät fehlt.
Vorab will ich sagen, dass der Geräuschcharakter der Lüftung ein dumpfes rauschen ist und damit auch bei höheren Lautstärkepegeln gut ausgehalten werden kann.
Leerlauf: Der Lüfter läuft fast durchgehend, ist aber auf einem recht niedrigem Lautstärkeniveau. Leise Musik kann den Lüfter mühelos übertönen, ein konzentriertes Arbeiten ist noch gut möglich.
Die Temperatur liegt hier zwischen 40-45°C bei Textbearbeitung und ähnlichem.
Leichte Last: Bei leichter Last (z.B. beim Entpacken von RAR-Dateien oder ein etwas anspruchsvolleres Flash-Game) oder hohen Umgebungstemperaturen kommt die CPU schon mal über 50°C, weswegen der Lüfter dann aufdreht. Da er aber wieder runterdreht sobald die Temperatur unter 48°C fällt kommt es teilweise zu einem regelmäßigem Auf- und Abdrehen welches durch den dauerhaft veränderlichen Lärmpegel nervig werden kann.
Schwellentemperatur: 50°C
Spielelast: Hier dreht der Lüfter merkbar auf und das Geräusch ist auch bei moderaten Hintergrundgeräuschen noch gut zu hören aber merkbar leiser als meine HD 6950 @ stock als ich sie hatte. Da es sich noch immer um ein Luftrauschen handelt ohne hochfrequente Töne kann dieses von einem geräuschetolerantem Mensch gut ausgeblendet werden. Besonders empfindliche Menschen sollten eventuell mit Headset zocken, aber das gilt ja leider für alle Notebooks.
Die Grafikkarte kommt hier auf ca. 75-80°C (75° mit Notebookkühler, 80° direkt auf dem Tisch), die CPU kommt auf 90°C. Throttling konnte ich nicht erkennen, ich denke dass die Lüftersteuerung einfach auf 90° geeicht ist und nicht weiter aufdreht als nötig.
Das DVD-Laufwerk gehört zu den leisereren (leisesten?) vertretern seiner Art. Die Wiedergabe von Multimedia-Dateien und Videos ist praktisch nicht heraushörbar und auch beim einlesen verhält sich das DVD-Laufwerk sehr zurückhaltend. Ein Klappern oder Rattern tritt zu keiner Zeit auf.
Die Festplatte gibt ein leises Rauschen von sich im Leerlauf, welches aber schon von der niedrigsten Lüfterstufe übertönt wird. Das Suchgeräusch ist kaum lauter und auf keinen Fall als störend zu bezeichnen.
Insgesamt könnte ich mir hier nur eine zurückhaltenderere Lüftersteuerung im Idle-Zustand des Rechners wünschen. Leider lässt sich diese weder im Bios noch mit Speedfan oder Afterburner verändern, da die Programme ganz einfach keinen Lüfter erkennen.
Akkulaufzeit
Bei meinem normalem Surfverhalten (leicht reduzierte Bildschirmhelligkeit, eventuell ein Flash-Game oder Internetradio, WLAN aktiv) kommt der Akku auf nicht ganz 4 Stunden Laufzeit. Dafür dass es sich um ein recht schwachbrüstiges Exemplar mit nur 48 Wattstunden handelt ist dies ein sehr gutes Ergebnis, will ich meinen.
Von Hersteller sind 5 Stunden Laufzeit angegeben, aber bei allen Energiesparmaßnahmen (W-Lan aus, Bildschirmhelligkeit niedrig, beim Lesen eines Dokuments das im Arbeitsspeicher hängt) komme ich auf über 6 Stunden Laufzeit. Das reicht zwar nicht, um einen Tag lang ohne Netzteil zu arbeiten, aber für die gelegentliche Zugfahrt oder mal etwas Arbeit an der Uni ist es mehr als ausreichend.
Einen stärkeren Akku für das Notebook konnte ich der Acer-Webseite bisher nicht entnehmen, aber da es sich um ein normalen austauschbaren Akku hinten am Gehäuse handelt gehe ich davon aus dass es einen passenden Akku gibt und dieses Notebook einfach noch nicht bei der Kompabilität gelistet ist.
Leistung
Die CPU ist ein Sandy-Dualcore mit Hyperthreading und Turbo-Boost bis 2,9 GHz. Laut Notebookcheck ist die CPU auf etwas höherem Niveau als der Core 2 Quad Q6600 auf dem Desktop, also für die meisten Spiele mehr als genug um flüssig spielbare Framerates auf den Bildschirm zu bringen.
Die GPU ist die Geforce GT 540M mit 1GB DDR3-Speicher mit 900MHz Takt.
Diese ist etwas schneller als die GT 435M bzw. der 5650/6550M und damit etwas schneller als eine Radeon HD 5570 oder etwas langsamer als eine GT 430 auf dem Desktop. Damit lassen sich die meisten aktuellen Spiele bei nativer Auflösung auf mittleren bis hohen Einstellungen flüssig spielen.
Wer mehr zur Leistung wissen will kann hier den Test eines gleich ausgerüsteten Gerätes von Asus nachlesen.
Sound
Ich war von den eingebauten Lautsprechern positiv überrascht: Sicher, es ist keine klangliche Meisterleistung, aber das Anhören von Musik habe ich nicht als ein schmerzhaftes Erlebnis befunden - was bei Laptop-Lautsprechern schon ein Kompliment ist. Nur bei sehr hellen Tönen ist bei voller Lautstärke manchmal ein Schnarren zu hören.
Die Lautstärke der Lautsprecher dürfte jeder Laptop-Anwender als ausreichend bezeichnen, aber leider ist der Bass - Laptop-typisch - bei richtig tiefen Frequenzen als fast nichtexistent zu bezeichnen. Wobei zugegeben der Vergleich zu einer 2.1-Anlage mit 20cm Subwoofer ziemlich unfair ist.
Mein Fazit zum Laptop:
Positives:
• der Preis von 650 Euro ist ca. 200 Euro günstiger als das Limit meines Budget war
• der Bildschirm ist entspiegelt und hell genug für meine Zwecke
• die Leistung reicht für aktuelle Spiele auf meistens der zweithöchsten Einstellung
• trotz recht "kleinem" Akku eine gute Laufzeit von ca. 4 Stunden beim Surfen im Internet und >6 Stunden im Idle
• Gute Verarbeitung und gute Tastatur (für den Preis)
Negatives:
• recht nerviges Verhalten des Lüfters bei leichter Last
• bei der GT 540M wurde nur DDR3 verbaut - GDDR5 hätte eine spürbare Mehrleistung gebracht
• die Windows-Installation ist unnötig zugespammt mit vorinstallierten Programmen
• das Plastik (vor allem der Deckel) wirkt etwas billig
Falls ihr noch Fragen oder Anregungen habt - immer her damit
Zuletzt bearbeitet:
(Erfahrungen zur Akkulaufzeit und Temperatur ergänzt)