Hochschulkontaktmesse

falke_

Lt. Junior Grade
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Apr. 2011
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334
Hey Leute,

ich werde demnaechst eine hochschulkontaktmesse besuchen und wollte nach erfahrungen fragen.
1.) Wie sind bei euch die Gespraeche so verlaufen? Kam es bereits zu ersten "Bewerbungsgespraechen" oder war das eher ein beschnuppern?
2.) Wie erfolgreich wart ihr auf solchen Messen?
3.) Benoetigt man eine Visitenkarte hierfuer? Ich finds ja eher albern, als Student seine Karte zu vergeben, aber ich habe keine Ahnung was da ueblich ist. Wenn ja, was gehoert da drauf? Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail? Eventuell noch Studienrichtung oder der Bachelor?

Danke!
 
1) Smalltalk. Am besten quatscht du einfach mal mit den Leuten dort und fragt was sie so machen etc. Wenns da Schnittmengen gibt zeigt sich das sehr schnell. Die sind ja auch dort um Leute zu werben. Ob du gleich zu nem Bewerbungsgespräch eingeladen wirst kann ich dir nicht sagen. Hängt davon ab obs direkt "passt". Ansonsten hilft es ohnehin einfach mal die Firmen kennenzulernen.
2) Kommt drauf an.. Probiers einfach mal aus dann siehst du es.
3) Du kannst ja mal welche mitnehmen, nur für alle Fälle. Meistens läuft es aber eher umgekehrt. Du bekommst von den Firmen entsprechendes Material. Trotzdem würde ich niemandem ungefragt ne Visitenkarte aufzwingen.
 
IceMatrix schrieb:
Am besten quatscht du einfach mal mit den Leuten dort und fragt was sie so machen etc

Komplett falsch. Mit der Frage bist du bei denen sofort unten durch. Klüger ist es sich vor der Messe die Liste der teilnehmenden Unternehmen anzuschauen und dir schon im Vorfeld die für dich interessanten Unternehmen rauszusuchen. Schau deren Websites an und denk dir 1 oder 2 inhaltlich fundierte Fragen aus. "Was macht ihr so" und "Sucht ihr noch Leute" gehören nicht dazu. Das weitere Gespräch ergibt sich dann. Wenn es das Gespräch hergibt, dann kannst du anbieten deinen Lebenslauf da zu lassen. Meistens kommt jedoch der Hinweis, dass sie die Unterlagen digital bevorzugen.

Wichtig ist, dass du die Visitenkarte von deinem Gesprächspartner erhälst oder dir seinen/ihren Namen merkst und ihn dir nach dem Gespräch notierst. Das kannst du später in dein Anschreiben einbauen, indem du dich für das nette Gespräch mit Herr/Frau XY auf der Messe am xxxx bedankst.
 
Am besten ist es am Anfang nicht direkt zu den Unternehmen zu gehen die dich am meisten interessieren. Sprech erstmal mit denen die für dich nur bedingt interessant sind um quasi warm zu werden.
Der Rest läuft dann von alleine.

Du kannst einen Lebenslauf mitnehmen, aber jedem unter die Nase reiben würde ich den nicht, einfach gucken was sich ergibt.
 
Von der Hochschulmesse, die direkt bei mir am Campus war, habe ich eher gemischte Erfahrungen. Bei den Großkonzernen kann man es sich meiner Erfahrung nach komplett sparen, vorbeizuschauen. In 95% aller Fälle war bei mir das Ergebnis: "Schauen Sie auf unsere Homepage, da finden Sie alle Stellen und können sich dann auch direkt bewerben."

Eher sinnvoll ist es meiner Meinung nach, gezielt Mittelständler anzusprechen. Dort waren oft auch Leute von der Entwicklungsabteilung dabei, was ich als Ingenieur angenehm empfunden habe. Da konnte man ein bisschen fachsimpeln, was mir leichter fiel als Smalltalk mit Personalern. Und generell hatte ich bei Mittelständlern eher den Eindruck, dass die auf der Messe tatsächlich Leute anwerben wollen und nicht wie die großen nur Präsenz zeigen. Und wie schon erwähnt: Sich davor informieren hilft hier viel. Man kann gezielt die interessanten Firmen heraussuchen und das macht gleich einen deutlich besseren Eindruck, wenn man schon grob weiß, was die Firma macht.
 
Für mich waren die sehr gut, hätte ich in Deutschland bleiben wollen, hätte ich mir danach die Jobs aussuchen können. Das lag allerdings daran, dass ich eine mit etwa 100 Ausstellen mit organisiert habe. Als Gastgeber hat man natürlich einen ganz anderen Draht zu den Personalern, und nachdem man den Personalleiter eines Stahlwerks mit ein paar tausend Mitarbeitern in der Mittagspause an seinem Stand vertreten hat, kann man sich das Anschreiben bei der Bewerbung auch sparen. Wenn man denn in ein Stahlwerk will, war jetzt nicht direkt mein Traum.

Als normaler Besucher ist es sicher hilfreich, einen normalen, offenen, neugierigen Eindruck zu machen - das ist kein Bewerbungsgespräch, du musst dich nicht verkaufen. Unterhalt dich mit den leuten, wie sie so ganz persönlich Krise und Fachkräftemangel erleben, welche Möglichkeiten sich in dem Unternehmen so bieten und wie die sich mit deinen persönlichen Vorstellungen decken könnten. Lass dir Visitenkarten geben und wenn du dich entscheidest, dich bei einer Firma zu bewerben, ruf vorher nochmal kurz deinen Ansprechpartner an, wecke kurz die Erinnerung an dich, frag ob sie die Bewerbung in Word oder PDF haben wollen und schick umgehend die entsprechend vorbereiteten Dateien raus an deren personalisierte Adresse - so kannst du sicher sein, dass der Kram sofort in den richtigen Händen landet, die dich ganz nebenbei als Mensch und nicht als Stück Papier kennen lernen :)

Noch eine Bemerkung zu Konzernen vs. Mittelständler: Meine Erfahrung ist auch, dass die Großkonzerne zwar tollste Stände haben, aber oft nur überforderte Prakitkanten hinstellen. Bei den Mittelständlern sind es meistens Personalreferenten, gern auch mal Leute aus den Fachabteilungen, mit denen man sich direkt über den Alltag im Job unterhalten kann.
 
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