24W im Aus-Zustand, Straight Power 11 550W

Der_Alex

Ensign
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Tag,

ich habe Mit einem Leistungsmessgerät den Aus-Zustand meines Rechners gemessen.
Es sind 24W im Aus-Zustand, dies ist genau so hoch wie bei "Energie sparen".

Ich habe folgende Komponenten verbaut:
be quiet! - Straight Power 11 550W
Ryzen 7 2700X (Offset -0,1V)
GTX 960 4GB
Gigabyte - B450 I AORUS PRO WIFI Mini ITX AM4
Klevv - BOLT 8 GB DDR4-3000 Memory (2 x 8 GB)
Samsung - 970 Evo 500 GB M.2-2280


Die Leistungsaufnahme in stand-by beträgt laut BeQuiet Website <0.12 W

Könnt ihr mir weiterhelfen, an was kann dies liegen, abseits von einem möglichen defekten Netzteil?
 
Hallo Alex,

Du musst lediglich im BIOS „ErP“ aktivieren.

Dann ist zwar USB aus und WOL tot, aber du sparst viel Strom.

Zusätzliche Anmerkung: Je nach Board wirst da ab dem Zeitpunkt wenn ErP "on" ist, einen sogenannten Double Boot" haben. Das ist jedoch normal.

ErP Support determines whether to let the system consume less than 1W of power in S5 (shutdown) state. When the setting is enabled, the following four functions will become unavailable: PME Event Wake Up, Power On By Mouse, Power On By Keyboard, and Wake On LAN
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist aber ganz bestimmt auf einen Messfehler zurückzuführen. Im Standby nimmt das Netzteil nämlich keinen sinusförmigen Strom mehr aus dem Netz auf, weshalb das Energiekostenmessgerät Probleme hat das richtig zu messen. Wenn es wirklich 24 W wären, dann musst du beispielsweise noch ein Smartphone an einer USB Buchse verbunden haben, das gerade geladen wird.
 
Ich habe ErP nun aktiviert, an den gemessenen 24W im Aus-Zustand hat sich nichts geändert.

Um einen Messfehler auszuschließen, bzw. zu beweisen, fehlt es mir an geeigneten Gerätschaften.
Ist das ein verbreitetes Phänomen von günstigen Steckdosenmessgeräten?
 
Dann werde ich mal den Praxistipp austesten, mal schauen, ob ich noch eine Glühlampe herumliegen habe.
 
Hallo Alex,

Einfache Energiekosten-Messgeräte liefern bei niedriger Last an einem PC-Netzteil leider oft komplett falsche Werte, da u.a. der sogenannte Powerfactor (cos phi) nicht berücksichtigt wird.

Das Messgerät zeigt dann nahezu nur die „Blindleistung“ (VA) an, die im runtergefahrenen oder ausgeschalteten Zustand um ein vielfaches höher als die Wirkleistung sein kann.

(Die Blindströme werden im ausgeschalteten Zustand durch die Entstör-Schaltung am Eingang aufgenommen.)

Die tatsächlich aufgenommene Wirkleistung liegt im Standbybetrieb beim Straight Power bei ca. 0.12 W und ist bei ausgeschaltetem Netzschalter nur noch schwer messbar.

Auf der Stromrechnung erscheint nur die verbrauchte Wirkleistung.

Viele Grüße

Marco
 
Das Billigst Messgerät, mit einer Genauigkeit von "Watt: ±5 % des gemessenen Wertes /±10 W ", misst bei

-PC im Aus-Zustand 24W (240V ; 0,1A 1.0 cosΦ ),

-einer 40W-Glühbirne nach Aufwärmphase 43,02W (239V ; 0,18A 1.0 cosΦ ),

-einer 40W-Glühbirne + PC im Aus-Zustand 38,7-40,46W. (239V ; 0,2-0,21A 81-82 cosΦ ).

Das Messgerät zeigt trotz cosΦ-Anzeige keine verlässlichen Werte an.
Bei Messung der Glühbirne+PC mit 82 cosΦ wären dies P=7W.



Dass die Blindleistung nicht auf der Stromrechnung erscheint, jedoch vom Stromanbieter bereitgestellt werden muss, freut diesen sicherlich nicht. Daher schreiben Energiekonzerne einen Leistungsfaktor von mindestens 0,9 vor oder verlangen eine Blindleistungskompensation. In normalen Haushalten werden Netzteile kaum eine Rolle spielen. Dennoch eine Frage hierzu.
Ist es sinnvoll in Netzteilen eine entsprechende Blindleistungskompensation zu verbauen damit gesamtheitlich gesehen weniger Strom hergestellt werden muss? (Weil geringere Übertragungsverluste)

Edit: Mir ist eingefallen, dass dies bereits verbaut wird und in den Computerbase-Tests auch gemessen wird.
Allerdings ausgelegt auf den Arbeitsbereich des Netzteils und nicht auf den Aus-Zustand des Computers.
Daher soll die Frage sich auf den Aus-Zustand des Netzteils beziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Aus-Zustand werden vom Netzteil weniger als 10W aus dem Netz entnommen. Da wäre es sehr ineffizient, wenn die PFC des Netzteils dauerhaft arbeiten würde und die Energiesparrichtlinien könnten dann auch nicht erfüllt werden. Außerdem würde da die PFC bauartbedingt sowieso nur einen relativ schlechten Leistungsfaktor erzielen können (siehe Abfall der Leistungsfaktorkurve bei kleinen Leistungen).

Die Netzbetreiber interessiert das aber nicht, wenn solche Kleinverbraucher einen mieserablen Leistungsfaktor haben. Deshalb ist es auch erst für Netzteile mit einer Leistungsaufnahme von über 75W gesetzlich vorgeschrieben, dass eine PFC verbaut wird. Denn wenn viele Kleinverbraucher zusammen am selben Niederspannungsnetz hängen, kann es sein, dass sich deren Blindleistungen gegenseitig auslöschen und der Netzbetreiber deswegen keine Blindleistung bereitstellen muss. Ein Problem wird es erst, wenn in Industrieanlagen große Motoren (ohne Umrichter) am Netz betrieben werden, weil für die auf jeden Fall Blindleistung bereitgestellt werden muss, wenn keine Kompensation stattfindet. Deshalb gelten für Industriekunden extra Stromtarife, bei denen die Blindleistungsaufnahme mit einfließt.

Ein größeres Problem für Netzbetreiber ist die Bereitstellung von einem DC-Anteil, der bei gewöhnlichen Netzteilen im Auszustand aber auch nicht auftritt, weil ein Brückengleichrichter dies verhindert. Bei einem zu hohen DC-Anteil sättigt nämlich irgendwann der Mittelspannungstrafo :D
 
Verstehe ich das Richtig, dass man das Stromnetz mit einer DC-Rückspeisung lahm legen könnte?
 
... sollen das mal besser keine der Gesellschaft nicht wohlgesonnenen Gruppierungen erfahren.
Wobei vielleicht gibt es, seitens der Stromanbieter, Schutzschaltungen die das unterbinden.

Danke für die ausführlichen Antworten
 
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