News Bundestag: Update-Pflicht für digitale Produkte kommt

Discovery_1 schrieb:
damit nicht so viele Menschen begreifen, was hier los ist.

Das ist ja aber in jedem Jahrtausend richtig. Die sogenannte herrschende Klasse möchte nicht, dass alle ihr Niveau erreichen, obwohl sie immer glauben müssen, sie könnten es schaffen.

Die Tatsache, dass zu wenig Geld in Bildung investiert wird, liegt mMn jedoch nicht darin begründet, dass die Politik sich einbildet, zur herrschenden Klasse zu gehören.

Hohe Renten für viele alte Menschen klingt aber nun einmal für das Wahlergebnis besser, als gute Bildung für wenige Kinder. Für beides zusammen ist kein Geld da. (nur ein Beispiel)

serval schrieb:
Die Idee an der freiheitlich-demokratischen Grundordnung war mal, daraus zu lernen, dass sich aus dem Wunsch nach dem "Schutz der Bürger" nicht das Recht ergibt, beliebig in Freiheiten einzugreifen.

Die Tatsache, dass man am antifaschistischen Schutzwall nicht auf eigene Bürger schießen sollte, die einfach nur weg wollen, ist immer gegeben. Daher existiert die Gewaltenteilung und wir sind keine Diktatur.

In Freiheiten muss aber leider Gottes hin und wieder eingegriffen werden. Bildung hilft bei einfachen Dingen. Es versucht ja keiner vom Hochhaus zu springen und glaubt fliegen zu können. :heilig:

Bei komplizierteren Dingen oder dem Schutz von schwachen gegen starke (daher existiert das STGB) Menschen, müssen Gesetze her.

Einfach ist da nichts und Beliebig schon gar nicht.

mfg
 
WoFNuLL schrieb:
Man stelle sich mal vor man müsse das 800-1000 Euro Gerät in 12 Monaten an den Anbieter abbezahlen anstatt in 24 Monaten ...
für viele wärs eventuell auch besser, würde man diese Bundleverträge generell verbieten. Dann würde manche evtl. mal mehr darüber reflektieren ob sie nun wirklich einen völlig überdimensionierten Vertrag mit einem Smartphone brauchen, das normal weit über 1000€ kostet. und dafür 24 Monate lang 79€ pro Monat hinlegen, was aber eher 2300€ entspricht, nur weil sie sich die Einmalzahlung nicht leisten können. Die Situation wird aber dann nicht wirklich besser wenn man ständig über den Verhältnissen auf Pump lebt.
 
Gilt dann nur für alle deutschen Hersteller. 😁
 
Manegarm schrieb:
Der Trend wird aber nicht eintreten dass Menschen ein Handy 5 oder 10 Jahre nutzen. Das machen wenn überhaupt nur die wenigsten.
Ich würde mal vermuten, dass wir in Deutschland eine durchschnittlich kürzere Handy Nutzungsdauer haben, als die Menschen in anderen Ländern, in denen überwiegend nicht überteuerte Handyverträge angeboten werden, die mit einem inkludiertem Handy aufwarten / alle weiteren 2 Jahre bei Verlängerungen ein neues Handy (oder einen Pauschalbetrag von 100 bis 200€ überwiegend aber nur als Gutschrift) anbieten.

Wenn es solche Bundles nicht mehr geben würde, die für den Nutzer ja noch nicht mal günstiger sind, mit Glück im Idealfall lediglich nicht teurer, dann dürfte die durchschnittliche Nutzungsdauer von Handys in Deutschland sicher hochgehen. (vielleicht nicht bis zu 10 Jahre, aber schon deutlich länger, als bisher)
 
duckycopper schrieb:
Das problem bei Android ist doch, dass Qualcomm oftmals die Treiber nicht offen lehr und somit keine Updates möglich sind?
Das ist ein Problem. Weil die Hersteller von ARM Chips meist die Treiber nicht offenlegen, ist es für die Nerd Community schwer Custom-ROMs zu bauen. Ich glaube Qualcomm war noch der Einäugige unter den Blinden.

Ein ganz anderes Problem ist, dass Qualcomm durchaus regelmäßig Firmwareupdates veröffentlicht (was angesichts der Sicherheitslücken dringend notwendig ist). Nur dann ist es an den Herstellern diese Updates auch auszuliefern.

Am Ende kann man sagen, dass der Gesetzgeber an der Komplexität gescheitert ist: Es ist nicht so einfach zu sagen, was genau zu updaten ist. Der Linux-Kernel? Android? Reichen dann Sicherheitsupdates? Oder sollten es am besten noch Feature-Updates sein? Und was ist mit Treibern/Firmware? Es hilft der Sicherheit nicht wirklich, wenn alle Android-Sicherheitslücken gepatcht sind und in der Firmware weiter Lücken offen sind, die das Gerät angreifbar machen.
 
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dorian.grey schrieb:
Am Ende kann man sagen, dass der Gesetzgeber an der Komplexität gescheitert ist

ganz genau - es ist vielleicht gut gemeint, aber letztendlich ist das gesetz, so wie es jetzt ist, einfach nur eine mehrbelastung für die gerichte, weil damit haufenweise präzedenzfälle und einzelfälle geschaffen werden.

man hätte im gesetz viel spezifischer und näher an der materie sein müssen, damit das gesetz die angelegenheit regelt und nicht einfach nur eine grobe idee in die welt ballern und das ganze dann auf die gerichte abwälzen.

und wenn man dabei ist, hätte man auch gleich eine 3-5 jährige gesetzliche garantie auf bestimmte elektronikartikel und eine art "right to repair" dazupacken sollen, damit die geräte auch so lange halten, wie updates ausgeliefert werden. das ganze betrifft ja in erster linie smartphones.
 
Das Gesetz hat gute wie schlechte Punkte. Ich hätte mir gewünscht, dass konkrete Grenzen festgelegt werden, wie lange es eine Updatepflicht geben muss. Ich sehe schon, dass sich die im Sinne der Sachmangelhaftung bei 2 Jahren einpendelt, was ich für zu wenig halte. Man hätte gleich sagen müssen, mindestens 5 Jahre.
Die kürzeren Handyverträge, da bin ich mal gespannt. Der Wettbewerb wird dadurch vielleicht größer, weil der Kampf um neue Kunden jedes Jahr stattfindet und nicht mehr alle 2 Jahre. Ich denke aber, dass die Änderungen zu massiven Nachteilen bei der Handysubventionierung führen wird. Gute Verträge wird es gar nicht mehr geben. Flagships werden kaum noch angeboten werden. Gut vielleicht sinken dann die teilweise völlig überzogenen Preise auch wieder. Ich bin aber noch nicht sicher, ob das Ganze letztlich zum Vorteil der Kunden sein wird, außer vielleicht für die Nasen, die es verpeilen, ihren Vertrag zu kündigen (wofür sie ja selbst schon auch ein bisschen verantwortlich sind; was ich in dem Zusammenhang nervig finde, dass nach 2 Jahren die Grundgebühren teilweise deutlich steigen (z.B. statt 30 Eur auf einmal 60Eur im Monat). Dagegen hätte man mal was machen sollen.)
 
gerade in D wird mit mobilfunkverträgen seit jeher viel schindluder getrieben. automatische verlängerung um 2 jahre mit einer kündigungsfrist von 3 monaten, aber der finanzierungsanteil fürs gerät wird natürlich dann nicht augesetzt und der tarif wird natürlich auch nicht an die tarife für neukunden angepasst.

hier werden bestandskunden einfach nur ausgenommen und der verwaltungsaufwand für einen mobilfunkvertrag ist enorm hoch. viele wollen einfach ein handy+vertrag, damit die erreichbarkeit gewährleistet ist ohne sich regelmäßig um kündigungen und neuverträge kümmern zu müssen - das teil soll einfach funktionieren.

vodafone hat auch gerne mal zusatzservices, die absichtlich schwer zu kündigen sind aber fast schon von selbst angemeldet werden. gerade erst im umfeld mit einem SMS dienst erlebt, der weder von vodafone als solcher gekennzeichnet ist, noch eine möglichkeit bietet, direkt gekündigt werden zu können. da musste eine bestimmte servicenummer gegoogelt werden. kostenpunkt 200€ in 2 jahren.

wenn man den provider nicht mehr von halsabschneiderischen abo-fallen unterscheiden kann, besteht dringend handlungsbedarf.
 
duskstalker schrieb:
viele wollen einfach ein handy+vertrag, damit die erreichbarkeit gewährleistet ist ohne sich regelmäßig um kündigungen und neuverträge kümmern zu müssen - das teil soll einfach funktionieren.

Warum lassen sie sie dann auf den Vertragsquatsch ein ?

Meine Handys habe ich bisher immer direkt bezahlt, und eine Prepaidkarte verwendet.
 
Wer digitalisieren möchte, muss auch für Sicherheit sorgen. Meiner Meinung nach ist eine Updatepflicht nicht ausreichend - aber ein Schritt in die richtige Richtung.
 
Genauso wie die Vereinheitlichung der Ladestecker bei Mobiltelefonen woran sich Apple z.B. nicht hält?
Staatliche Regulierung hat selten was gutes hervorgebracht.
 
JMP $FCE2 schrieb:
Warum lassen sie sie dann auf den Vertragsquatsch ein ?

Meine Handys habe ich bisher immer direkt bezahlt, und eine Prepaidkarte verwendet.

geschäftstelefon mit prepaid ist viel zu unzuverlässig und wartungsintensiv. keine firma nutzt prepaid für die mitarbeiter.
 
duckycopper schrieb:
CB: bessere updatepolitik
Bundestag: jo, wir fangen an
CB: was ein dreck, so braucht das keiner
Danke, ich musste herzlich lachen!
 
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Hornblower schrieb:
Ich denke was hier im Fokus steht ist die Versorgung von Routern, Autonavigationssystemen, TV-Betriebssystem und vorallem der Raubbau mit Smartphones.
Router auf jedenfall, Netgear hatte es bei meinem alten (zur Zeil ADSL2 mit 6Mbit) geschafft ganze 2 Updates in 4 Jahren nach Markstart heraus zu bringen. Für VDSL hatten wir uns den W921V von der Telekom gekauft und das Teil bekam auch nur eine Handvoll Firmwareupdates. Hinsichtlich Schutz von Cyberkriminalität wie prävention gegen DoS attacken beispielsweise (das ich nicht angegriffen werde und umgekehrt, dass meine Hardware nicht genutzt wird um andere zu stören) ist das eine Schande. Nur bezweifle ich, dass da ein jährliches verpflichtendes Update gegen helfen wird. Da müssten kontinuierlich neue Updates raus, wie beim Defender oder anderer Software gegen Spyware.
Die Autonavis werden doch regelmäßig mit Kartenupdates versorgt oder irre ich mich da? Nachdem Garmin ihre ganzen Handheld Navis auf Grund mangelnden Absatzmarktes eingestampft haben, produzieren die doch unter anderem für BMW die NaviSoftware und pflegen die Karten. Wenn ich falsch liege bitte Korrigieren.

Ich würde noch zukünftig die ganzen SmartHome Applikationen dazu packen. Und dort, vor allem im Bereich wo es um Steuerungsmaßnahmen oder Sicherheitseinrichtungen geht, sollte eine deutlich längere Pflicht als 2 Jahre gelten. 10 Jahre sollten die Systeme da schon mit Updates versogt werden, oder alternativ nach Ablauf des Supports die Netzwerkkonnektivität in Richtung WAN stark eingeschränkt oder ganz abgeschaltet werden. Wäre mal interessant wie die Versicherungslage aussieht, falls jemand ein elektronisches Türschließsystem mit entfallenem LTS nutzt und dadurch Dritte über nicht mehr behobene Sicherheitslücken easy ins Haus einsteigen können und Wertsachen mitgehen lassen.
 
ghecko schrieb:
Immerhin kannst du es so länger nutzen.
Und wenn du das nicht bezahlen willst, es gibt auch Handys die weniger kosten.
Das stimmt doch sowas von überhaupt nicht. Als ob man ein nicht aktualisiertes Gerät grundsätzlich nicht mehr benutzen könnte sobald es keine Updates mehr bekommt. Allein bei Daten zu genutzten Android Versionen wird klar, dass die meisten Leute Updates eh meiden weil "mein Gerät funktioniert doch".

Und als Lösung für die gestiegenen Produktkosten ein Gerät einer tieferen Produktklasse zu kaufen ist wohl alles andere als eine tolle Aussicht.

Warum kann einem nicht die Wahl gelassen werden, auf kosten weniger lang supporteter Software ein Hardwaremässig stärkeres gerät kaufen zu können?! Warum müssen die einem wieder in die Suppe Spucken mit ihren "gut gemeinten" schwammig formulierten bevormundungen? Es gibt doch genug Produktdiversität wo jeder das Mass an Softwaresupport bekommt das er braucht.
 
GoZx schrieb:
Allein bei Daten zu genutzten Android Versionen wird klar, dass die meisten Leute Updates eh meiden weil "mein Gerät funktioniert doch".
So ein Schmarrn.
Wenn keine Updates kommen, kann man kaum eine neue Version installieren.
Und 1-2 Jahre alte Smartphones wegschmeissen und ein neues kaufen ist ja noch schlimmer
 
duckycopper schrieb:
Wenn das Gesetzt auf B2B abzielt, wäre das eine Katastrophe. Man kann doch nicht Geschäftsleuten vorschreiben, wie sie Verträge untereinander auszuhandeln haben. Das Recht Vorschriften zu machen gilt primär nur in Bezug auf strafrechtliche Verhältnisse.

1.) Auf der einen Seite: Ja das würde erhebliche Probleme verursachen in Bereichen wo absichtlich auf eine stabile Vorgängertechnologie gesetzt wird und wo Updates unerwünscht bzw. unnötig sind. Klassischer Fall ist hier z.B. eine Steuerung in einem Produktionsbetrieb mit Windows CE, die zwar keine Updates mehr bekommt aber dadurch dass sie so abgespeckt ist trotzdem noch sicherer ist als eine aktuelle mit Win 10 LTSC, die in der Praxis auch keine Updates bekommt, da sie nicht am Internet hängt.

Auf der anderen Seite: Was nützt es die Händler zu einer Leistung zu verpflichten, die sie rein technisch gar nicht erbringen können? Will man ernsthaft dem kleinen PC Laden um die Ecke mit 3 Mann eine existenzbedrohende Geldstrafe umhängen wenn Microsoft wie gerade jetzt überraschend den Windows 10 Support nach 4 Jahren einstellt?
Auch ist es für Privatkunden in der Regel ziemlich irrelevant, ob für ihre Produkte Sicherheitsupdates geboten werden. Ein Datenverlust bzw. Ausfall der Geräte ist hier selten existenzbedrohend. Es sind die Firmen und vor allem kritische Infrastruktur, die auf lange Suppirtzeiten angewiesen sind und diese wird derzeit leider nicht geboten.
 
Yoshi_87 schrieb:
Auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.
Allerdings hätte ich mir wirklich gewünscht das man eine "Mindestupdatezeit" mit beschließt. Denke da so an 5 Jahre bei Smartphones und 10 Jahre beim Fernseher und anderen "einfacheren" Produkten, etc.
Genau. So wies jetzt beschlossen wurde, darfst jetzt jedes mal die "Updatepflicht" beim Gericht einklagen. Als wären die Ämter nicht schon überfordert genug Kleinkram in einer angemessen Zeit abzuarbeiten.
Dieser Beschluss zur "Updatepflicht" ist grad gut genug für den Hintern. Dank CDU, CSU und SPD.^^ Toll gemacht. Ironie off*
 
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