Sondierungs- und Koalitionsgespräche Wahl 2021

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Der Paule schrieb:
Stattdessen richtest Du Deinen Blick wieder ausschließlich auf Europa und moralisierst zudem an dieser Stelle, indem Du von einer historischer Verantwortung sprichst
Schon witzig, dass ich nun derjenige sein soll, der das einseitig sieht. Du reitest doch hier ununterbrochen auf den Negativbeispielen rum und stellst das so dar, als würde der Rest der Welt auf das Klima pfeifen und das naive Deutschland die Welt im Alleingang retten wollen. Das ist lediglich eine Gegendarstellung zu deiner sehr einseitigen Ausführung.

Ich weiß nicht, das scheint heutzutage üblich zu sein, insbesondere bei der jüngeren Generation in Deutschland, schuldbeladen durch die Vergangenheit, durch das Leben zu gehen, also Zeiten, indem der jeweilige Mensch noch nicht einmal flüssig war, ich vermute das haben wir unseren Bildungseinrichtungen zu verdanken
Traurig genug, dass gerade die, die weniger Schuld haben, mehr dazu bereit sind Verantwortung zu übernehmen - das aber auch noch zu kritisieren setzt dem noch die Krone auf.
Scheinbar hat das Bildungswesen früher nicht sehr viel Wert auf Verantwortungsbewusstsein gelegt.

Der Paule schrieb:
und auch Großbritannien setzt neben wohl auch zukünftig anteigenden Importen
Großbritannien hat primär Windenergie ausgebaut und den Anteil von erzeugtem Kohlestrom von 2012 (~43%) bis heute massiv reduziert (~2 %). Der Anteil an Windenergie in den UK ist im übrigen etwa 3x so hoch wie der von Atomenergie. Mit der aggressiven Ausbau-Offensive verfolgt man zudem das Ziel, auch immer unabhängiger von Importen zu werden.

Aber ja lass uns das besser noch länger aussitzen und nicht in die Pötte kommen. Hier siehst du komischerweise keine Bedrohung von Existenzen, wenn der Preis für Kohlestrom durch die Decke schießt, Deutschland völlig abhängig wird, weil man Alternativen nicht zeitnah ausgebaut hat und der Rest von Europa nur müde lächeln kann. Soviel zum Thema Vorbereitung und weitsichtiges Handeln.

Du malst hier fröhlich dein Bild der sozialen Verwerfungen durch klimapolitsche Maßnahmen weiter, ohne die Risiken eines Stillstands zu sehen.

Es ist mir sowieso ein Rätsel wie man die Fahne sozialer Gerechtigkeit schwenkt und gleichzeitig konservativ eingestellt sein kann? Wenn dir das so wichtig ist, müsstest du ja eine Partei gewählt haben, die für Dinge wie Mindestlohn, Besteuerung von Reichen, Steuerentlasungen für Geringverdiener etc. stehen.

Der Paule schrieb:
Also die Agenda 2010 wurde doch unter Rot-Grün verabschiedet, das Resultat im Hinblick auf Arbeitsplätze ist bekannt, da braucht man nicht auf die Stellen in der Energieindustrie zu verweisen.
Was hat das mit Klimapolitik zu tun? Du versuchst hier nur abzulenken und irgendwie noch den Grünen den schwarzen Peter zuzuschieben, weil du anscheinend nicht in der Lage bist zuzugeben, dass die Union das Thema viel zu lange hat schleifen lassen und damit maßgeblich verantworlich dafür ist, dass notwendige Maßnahmen immer radikaler sein müssen.

Ich klinke mich an dieser Stelle aber nun aus der Debatte aus, weil ich nicht das Gefühl habe, dass du meine Argumente wirklich verstehen willst und das zunehmend in Whataboutism ausartet (auch von mir).
 
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Die neue Regierung, insbesondere die FDP, ist ihren hehren Grundsätzen dann doch schneller untreu geworden als gedacht.
Die im GG verankerte Schuldenbremse will sie nun irgendwie einhalten und doch nicht einhalten.

Dabei ist die Schuldenbremse gar kein striktes Verbot, ein bestimmter Prozentsatz ist durchaus erlaubt, in Krisenzeiten sogar mehr. Aber auch dem sind Grenzen gesetzt und es muss einen Bezug zur Krise haben. Die Ampel will aber 60 Milliarden für ihre Zwecke "umbuchen". Zudem herrscht Zeitdruck. Die Kreditermächtigungen würden zum Jahresende verfallen, daher eiligst der Nachtragshaushalt in dem sie schnell untergebracht werden sollen.
Als die GroKo ähnliches tat letztes Jahr, dabei hat sie lediglich Coronamittel auf weitere Jahre gestreckt, hat die FDP das natürlich als verfassungswidrig geätzt. Nun will sie eine "Fond für Klima und Transformation" anlegen, also nicht nur Corona, sondern alles was man so vorhat damit finanzieren.
Entscheidend soll aber nicht mehr sein, wann das Geld ausgegeben wird, sondern wann der Nebenhaushalt die Ermächtigung erhält.
Belastbare Gründe, warum das alles nicht dem Geist der Schuldenregel entspricht bekommt man von Lindners Leuten nicht zu hören. Corona hätte Investitionen verhindert – aber nun sind die Mittel dafür noch da. Die Pandemie hätte die Planung der Projekte verzögert – aber vor der Ampel gab es diese gar nicht. Man dürfe die Neuverschuldung nicht zu abrupt herunterbremsen – erst plant man mit zu vielen Schulden, dann soll diese Fantasiesumme alles mögliche rechtfertigen. Es wird auf die schwierige Wirtschaftslage verwiesen – anders als früher sieht die Schuldenregel keine aktive Konjunktursteuerung vor. Die Steuereinnahmen lägen noch lange unter den Prognosen von vor der Pandemie. Man könnte sie erhöhen, aber das will man ja nicht. Das Bundesverfassungsgericht habe selbst auf mehr Klimaschutz gedrungen – das Kabinett macht sich hier gar nicht mehr die Mühe, einen Bezug zu Corona herzustellen.
Man hat halt mein Finanztableau vorgelegt, da man nicht offenlegen wollte, wozu man sie Kohle aus den Corona Notkrediten alles braucht. Schließlich hat das BVerG selbst auf mehr Klimaschutz gepocht. Mühe, da jetzt einen Bezug zu Corona herzustellen, macht man sich erst gar nicht.
Irgendeine Oppositionspartei wird sicher klagen dagegen. Und falls sie Recht bekommt, kann man ja gemütlich doch die Steuern erhöhen und es auf Sachzwänge schieben. Hätte man ehrlicher Weise auch gleich tun können, aber erst mal so tun, als sei man der Hüter der Interessen des bürgerlichen Lagers, ist man seinen Wählern ja schließlich schuldig.

Die FDP ist also angekommen in der neuen Regierung und die anderen sinds zufrieden. Die Wähler blicken das Gemauschel eh nicht, der Unmut über Lindner wird sich also in Grenzen halten, und damit ists auch die FDP zufrieden.
 
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...
Revan1710 schrieb:
Schon witzig, dass ich nun derjenige sein soll, der das einseitig sieht. Du reitest doch hier ununterbrochen auf den Negativbeispielen rum und stellst das so dar, als würde der Rest der Welt auf das Klima pfeifen und das naive Deutschland die Welt im Alleingang retten wollen.

Es geht um die schiere Anzahl und Gewichtung der Negativbeispiele. Indien wird zukünftig wohl sogar noch mehr Einwohner begrüßen dürfen als China. Pakistan wird ebenfalls an Einwohnern reichlich zulegen.

Schau Dir doch einfach einmal den Abschlussbericht bzw. das Feedback der Presse zu dem Gipfel in Glasgow an. Kein Phase Out zur Kohle, sondern ein Phase Down, insbesondere auf Wunsch von Indien. Auch ansonsten lese ich nur das übliche Geschwafel.

Revan1710 schrieb:
Traurig genug, dass gerade die, die weniger Schuld haben, mehr dazu bereit sind Verantwortung zu übernehmen - das aber auch noch zu kritisieren setzt dem noch die Krone auf.
Scheinbar hat das Bildungswesen früher nicht sehr viel Wert auf Verantwortungsbewusstsein gelegt.

Verantwortung für etwas zu übernehmen ist etwas sehr Gutes, nur sollte man auch verantwortlich sein.

Revan1710 schrieb:
Aber ja lass uns das besser noch länger aussitzen und nicht in die Pötte kommen. Hier siehst du komischerweise keine Bedrohung von Existenzen, wenn der Preis für Kohlestrom durch die Decke schießt, Deutschland völlig abhängig wird, weil man Alternativen nicht zeitnah ausgebaut hat und der Rest von Europa nur müde lächeln kann.

Ich habe doch einen Link zur Importabhängigkeit von Energie der Länder in Europa in dem vorherigen Beitrag gepostet. An dieser Stelle müsste man nun überprüfen, ob sich die europäischen Länder weitestgehend nur untereinander Energie verkaufen, oder ob auch außereuropäisch im größeren Stil eingekauft wird. Im letzteren Fall wäre ganz Europa bereits abhängig. Nord Stream kennen wir bereits.

Revan1710 schrieb:
Du malst hier fröhlich dein Bild der sozialen Verwerfungen durch klimapolitsche Maßnahmen weiter, ohne die Risiken eines Stillstands zu sehen.

Das wäre harte Realität um das Ziel zu erreichen, und natürlich sehe ich die Risiken zu dem wohl Unvermeidlichen. Ich hatte Dir ein paar Fragen dazu gestellt, wie würdest Du sie beantworten?

Revan1710 schrieb:
Es ist mir sowieso ein Rätsel wie man die Fahne sozialer Gerechtigkeit schwenkt und gleichzeitig konservativ eingestellt sein kann? Wenn dir das so wichtig ist, müsstest du ja eine Partei gewählt haben, die für Dinge wie Mindestlohn, Besteuerung von Reichen, Steuerentlasungen für Geringverdiener etc. stehen.

Versuche es besser erst gar nicht mich politisch anhand unseres Parteiensystems oder dem heutzutage geltenden Narrativ einzuordnen, das bereitet vielen Kopfschmerzen, mir selbst manchmal auch, das ist letzten Endes auch nicht von Belang für unsere Diskussion.

Revan1710 schrieb:
Was hat das mit Klimapolitik zu tun? Du versuchst hier nur abzulenken und irgendwie noch den Grünen den schwarzen Peter zuzuschieben, weil du anscheinend nicht in der Lage bist zuzugeben, dass die Union das Thema viel zu lange hat schleifen lassen und damit maßgeblich verantworlich dafür ist, dass notwendige Maßnahmen immer radikaler sein müssen.

Mir geht es nicht darum Dreck von der Union wegzuschaufeln, sondern darum Dich ein wenig mehr zu sensibilisieren.

Die Grünen haben als Regierungspartei die Agenda 2010 mit verabschiedet. Ein Ausbau des Niedriglohnsektors, Arbeitsplätze ohne Sozialversicherungspflicht und etwas, was ich heute einen modernen Sklavenmarkt nennen würde waren die Folge. Das Bürgergeld wird das vermutlich auch nicht ändern, bisher ist es in Summe schlicht eine Umbenennung, dazu verweise ich allerdings hier auf den Thread Weltanschauungen, da habe ich mich vor ca. einer Woche detaillierter mit befasst.

Heute können Menschen hier in Deutschland noch nicht einmal mehr den Strom bezahlen und frieren teilweise im Winter da die Heizkosten nicht gestemmt werden können, dazu Regelsätze die hinten und vorne nicht reichen und künstlich unter Frau Merkels Führung niedrig gerechnet wurden, das betrifft sowohl Arbeitslose, Kranke und Rentner. Alles wird in einen Topf geworfen, damit man anschließend kollektiv allen Gruppen Leistungen vorenthalten kann, vorzugsweise muss der Arbeitslose in der "Öffentlichkeitsarbeit" der Regierenden im Hinblick auf die Argumentation dafür den Kopf hinhalten. Den Grünen ist das schlicht egal und zwar genauso wie allen anderen an den Regierungen beteiligten Parteien seit 1998.

Revan1710 schrieb:
Ich klinke mich an dieser Stelle aber nun aus der Debatte aus, weil ich nicht das Gefühl habe, dass du meine Argumente wirklich verstehen willst und das zunehmend in Whataboutism ausartet (auch von mir).

Ich fasse unser Dilemma einmal zusammen:

Wenn wir zwei ohne Fallschirm aus einem Flugzeug aus 5.000 Metern Höhe geschmissen würden, bist Du derjenige der noch daran glaubt, dass die Schwerkraft sich für Dich zur rechten Zeit kurzfristig eine Auszeit nimmt, während ich mir im Klaren darüber bin, dass meine Reise beim Aufschlag vorbei ist.
 
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Revan1710 schrieb:
Du reitest doch hier ununterbrochen auf den Negativbeispielen rum und stellst das so dar, als würde der Rest der Welt auf das Klima pfeifen und das naive Deutschland die Welt im Alleingang retten wollen. Das ist lediglich eine Gegendarstellung zu deiner sehr einseitigen Ausführung.

Man muss bei der "Weltrettung" meiner Meinung nach zwei verschiedene Dinge trennen: Die lokalen und die globalen Emissionen.

Wenn Deutschland den CO2 Ausstoß auf Null fährt, macht das global natürlich nicht viel aus (außer der schon erwähnten Vorbildfunktion), lokal jedoch hat es erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität. Da die Luftverschmutzung, der Feinstaub, die Umsiedelung und alles, was mit der Kohleverbrennung einhergeht nicht mehr hier statt findet.

Indien hat damit wohl Erfahrungen gemacht, weil die Kohlekraftwerke zeitweise abgeschaltet werden, um die Luftqualität zu verbessern: Indien schaltet wegen Smog Kohlekraftwerke ab

Ebenso verhält es sich mit den Elektroautos: Es gibt kein lokalen Emissionen (Abgase) mehr.
 
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@Der Paule
Ich werde mich nicht noch eine weitere Runde im Kreis drehen. Ich bin mehrfach auf verschiedene Punkte von dir eingegangen und habe auch Verständis für deine Skepsis aufgebracht. Du weichst meinen Hauptargumenten aber bewusst aus, wiederholst weiterhin nur die Risiken einer Seite und treibst die Diskussion immer weiter weg vom Kern, weil es dir scheinbar extrem schwer fällt, bestimmte Dinge neutral zu bewerten (schon wieder Agenda 2010 anstatt Unions-Klimapolitik?)

Der Paule schrieb:
Wenn wir zwei ohne Fallschirm aus einem Flugzeug aus 5.000 Metern Höhe geschmissen würden, bist Du derjenige der noch daran glaubt, dass die Schwerkraft sich für Dich zur rechten Zeit kurzfristig eine Auszeit nimmt, während ich mir im Klaren darüber bin, dass meine Reise beim Aufschlag vorbei ist.
Damit implizierst du nur wieder, dass die Klimwende ein Alles oder Nichts Vorhaben sei mit keinerlei Chance auf Erfolg. Mein Beispiel einmal auf deines übertragen: Ich versuche soviele Fallschirme wie möglich zu ziehen - der Aufprall wird hart, aber mit jedem Fallschirm steigen die Chancen. Du dagegen warnst während dem Fallen nur von den Risiken, die ein Ziehen des Fallschirms mit sich bringen könnten. Vielleicht hoffst du auch darauf, den Aufprall garnicht mehr mitzubekommen.
 
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spinthemaster schrieb:
Man muss bei der "Weltrettung" meiner Meinung nach zwei verschiedene Dinge trennen: Die lokalen und die globalen Emissionen.

Wenn Deutschland den CO2 Ausstoß auf Null fährt, macht das global natürlich nicht viel aus (außer der schon erwähnten Vorbildfunktion), lokal jedoch hat es erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität.

Ich stimme dir im Prinzip bei allem zu, es gibt da aber noch einen weiteren Punkt zu betrachten.

Man kann Deutschland und die Welt nicht so einfach trennen dass man sagen könnte Deutschland allein hilft uns nichts. Mit der selben Logik könnte ich ja sagen es ist egal was im Saarland getrieben wird, bringt für Deutschland ja nichts, und es ist auch egal was man in Nürnberg macht, bringt für Bayern ja nichts und es ist egal was ich mache, hat ja keinen Effekt für meine Stadt... Am Ende kann also jeder machen was er will, spielt ja keine Rolle.

Ein Schuh wird eher in der umgekehrten Betrachtung draus - Deutschland ist ein sehr relevanter Teil der EU, wenn wir wollen dass die EU etwas tut dann muss Deutschland da vorangehen und die EU im Ganzen ist dann auch global ein sehr relevanter Player was den CO2 Ausstoß angeht.

Dazu muss man auch den pro Kopf Ausstoß betrachten, da sind wir in Deutschland ja recht weit vorn (im negativen Sinne) dabei - nur weil unser Bundesstaat zufällig aus "nur" 83 Mio Menschen besteht nimmt uns das doch nicht aus der Verantwortung.
 
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Revan1710 schrieb:
Ich werde mich nicht noch eine weitere Runde im Kreis drehen. Ich bin mehrfach auf verschiedene Punkte von dir eingegangen und habe auch Verständis für deine Skepsis aufgebracht. Du weichst meinen Hauptargumenten aber bewusst aus, wiederholst weiterhin nur die Risiken einer Seite und treibst die Diskussion immer weiter weg vom Kern, weil es dir scheinbar extrem schwer fällt, bestimmte Dinge neutral zu bewerten (schon wieder Agenda 2010 anstatt Unions-Klimapolitik?)

Das nenne ich einmal eine Verkehrung von Tatsachen. Du weichst doch ständig meinen inhaltlichen Fragen aus, selbst wenn ich sie doppelt stelle. Ich habe Dir bereits zahlreiche Argumente, Erklärungen, zudem Quellen dazu, welche mich zu meiner Auffassung bringen, zur Verfügung gestellt.

Selbst wenn ich mich detailliert auf Deine Positionen einlasse und mich damit befasse, wie das Dokument zu dem Kohleausstieg in Europa, welches Du vor ein paar Beitragen gepostet hast, und sie entsprechend mit einer weitere Quelle (Import von Energie), im Hinblick auf meine Argumentation untermaure, nimmst Du sie nicht zur Kenntnis.

Noch nicht einmal die Ursache des ständig steigenden Importbedarfs oder das Verhältnis von Import/Export für Energie in Europa und woher diese Energie stammt interessiert Dich.

Du siehst auch keinen Zusammenhang von Armutsquote in Deutschland und der Problematik im Zuge des Klimaschutzes unsere Energie weiter zu verteuern, stattdessen unterstellst Du mir ich erwähne das nur, um abzulenken, die Grünen schlecht dastehen zu lassen bzw. von der Union abzulenken, und versuchst mir zu erzählen, das hätte ja doch gar nichts mit dem Thema zu tun. Das hat es aber. Zudem bekommt die von mir angeblich beschützte Union ebenfalls ihr Fett weg, wie man anhand meiner Beiträge auch sehen kann.

Offensichtlich gibt es bei Dir zu diesem Thema kein nach links und rechts schauen, sondern nur einen Tunnelblick Richtung Klima. Und genau deswegen wird die FFF Bewegung wohl auch wieder in der Versenkung verschwinden. Eine Ein-Themen Bewegung die militant fordert, aber zu allem was sich außerhalb des zu erwartenden Klimawandels befindet nicht viel begreift.

Revan1710 schrieb:
Damit implizierst du nur wieder, dass die Klimwende ein Alles oder Nichts Vorhaben sei mit keinerlei Chance auf Erfolg. Mein Beispiel einmal auf deines übertragen: Ich versuche soviele Fallschirme wie möglich zu ziehen

Ich impliziere diesbzgl. gar nichts, und ja, 1,5 Grad ist meiner Auffassung nach vollkommen utopisch, und zwar argumentativ bereits innerhalb der Klimamodelle mit Blick auf den IST-Zustand, die Begründungen, Quellen und Zahlen dazu habe ich bereits geliefert.

Magellan schrieb:
Ein Schuh wird eher in der umgekehrten Betrachtung draus - Deutschland ist ein sehr relevanter Teil der EU, wenn wir wollen dass die EU etwas tut dann muss Deutschland da vorangehen und die EU im Ganzen ist dann auch global ein sehr relevanter Player was den CO2 Ausstoß angeht.

Wie so etwas geht, hat Schweden bereits vorgemacht, nur setzten sie auf regenerative Energien und weiterhin auf Atomkraft, etwas was uns dank Frau Merkel ohne weiteres nicht mehr möglich ist. Trotzdem musste Schweden 2019 immer noch 30% seines Energiebedarfes importieren.

Magellan schrieb:
Dazu muss man auch den pro Kopf Ausstoß betrachten, da sind wir in Deutschland ja recht weit vorn (im negativen Sinne) dabei - nur weil unser Bundesstaat zufällig aus "nur" 83 Mio Menschen besteht nimmt uns das doch nicht aus der Verantwortung.

Was schlägst Du also kurz- bis mittelfristig konkret vor? Bisher sehe ich hier ein allgemeines postulieren einer Verantwortung. Wie möchtest Du dafür sorgen:

1. Das Menschen die hier an der Armutsgrenze leben wieder und weiterhin Zugang zu Strom und Wärme haben?
2. Deutschland als Land unabhängig von Energieimporten bleibt, wenn wir 1/3 unserer Stromerzeugung (Kohle) einfach einmal so abschaffen?
3. Das die notwendigen EU Energieimporte, wo möglich, nicht aus nicht regenerativen Quellen kommen?
4. Sicherstellen, dass die EU zukünftig nicht erpressbar bleibt?

Bei Punkt 3 sieht man doch bereits der Idiotie bei der Sache, hier wird alles zurück geschraubt und wo wird sich bedient? Damit ist unsere Luft vielleicht ein Stück weit sauberer, aber dem Klima ist ganz sicher nicht im notwendigen Umfang geholfen, die Verantwortung zudem abgeschoben.
 
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Der Paule schrieb:
Ich fasse unser Dilemma einmal zusammen:...
Das Beispiel ist äußerst unpassend gewählt da Du damit suggerierst die Lage wäre hoffnungslos, ein Gegensteuern entsprechend sinnlos. Glücklicherweise entspricht das aber nicht der Realität. Du kannst es ja als eine Art Krankheit, Fieber ansehen und wie meine Oma immer sagte: Es muss erst schlimmer werden bevor es besser werden kann. Und so wird es kommen, wenn wir wollen...
Das erklärt allerdings Deine Haltung gegenüber den laufenden und geplanten Maßnahmen.
spinthemaster schrieb:
Man muss bei der "Weltrettung" meiner Meinung nach zwei verschiedene Dinge trennen: Die lokalen und die globalen Emissionen.
Da hast Du teilweise recht, jedoch kannst Du beim Klima nicht wirklich nach lokal und global trennen. Die Atmosphäre transportiert den Mist problemlos mehrmals um die Erde bevor er dann irgendwo runterkommt. Dadurch findet man z.B. auch Mikroplastik dort wo es gar keins geben darf.
Aber wenn ich mit den Rad in der Stadt unterwegs bin, dann tangiert mich der Diesel suv neben mir natürlich mehr als das Kohlekraftwerk in Indien :-)
 
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Der Paule schrieb:
1. Das Menschen die hier an der Armutsgrenze leben wieder und weiterhin Zugang zu Strom und Wärme haben?

Die Frage impliziert dass du 1. den Status Quo für billiger hältst und 2. der Preisunterschied heute dem Bürger zugute kommt und diesen zukünftig belastet.

Die Realkosten von Kohle und Atomenergie sind bedeutend höher als die reinen Erzeugungskosten, das schöne ist nur dass die Betreiber nicht umfänglich für die Verschmutzung, Krankheitsfolgen oder gar die Endlagerung von Atommüll aufkommen müssen. Das zahlen heute bereits die Bürger, auch die an der Armutsgrenze - es steht nur nicht auf der Stromrechnung sondern ist Teil der Steuern und Sozialabgaben.
Es hindert uns auch niemand daran Dinge wie einen steigenden CO2 Preis für den kleinen Bürger auszugleichen, sei das nun ein Klimageld, eine Steuerentlastung oder was auch immer - wichtig ist vor allem die Lenkwirkung für die Industrie.

Der Paule schrieb:
2. Deutschland als Land unabhängig von Energieimporten bleibt, wenn wir 1/3 unserer Stromerzeugung (Kohle) einfach einmal so abschaffen?
Bis 2030 wären noch gut 8 Jahre, bis dahin kann man den Anteil durch eine Kombination aus neuen, viel weniger Klimaschädlichen Gaskraftwerken, mehr Windanlagen, mehr Stromspeichern usw abfangen.
Gerade die dezentrale Stromspeicherung wird bei aktuellen ~20% Kosteneffizienzsteigerung Pro Jahr in der Speichertechnologie die Spielregeln auf absehbare Zeit völlig verändern.

Der Paule schrieb:
3. Das die notwendigen EU Energieimporte nicht aus nicht regenerativen Quellen kommen?
Auf was willst du hinaus? Natürlich kommen Öl/Gasimporte nicht aus regenerativen Quellen, ziel ist es doch am langen Ende diese Importe zu verringern.

Der Paule schrieb:
4. Sicherstellen, dass die EU zukünftig nicht erpressbar ist?
Sind wir im Falle Öl und Erdgas heute auch, Erdgas durch noch mehr Kohle ersetzen oder neue AKW bauen wenn wir bis heute nicht wissen was wir mit dem Atommüll machen sollen sehe ich da nicht als Lösung.

Dazu kommt noch dass "Green Tech" im Gegensatz zu Öl und Gas etwas ist mit dem man auch hierzulande Geld verdienen kann und das weltweit einen enormen Boom erleben wird - man sollte nicht den Fehler machen und nur auf die Kosten einer Energiewende blicken während man sowohl deren Chancen als auch die Realkosten des Status Quo ausblendet.
 
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Der Paule schrieb:
Das nenne ich einmal eine Verkehrung von Tatsachen. Du weichst doch ständig meinen inhaltlichen Fragen aus, selbst wenn ich sie doppelt stelle
Du meinst das?:
Der Paule schrieb:
Wie viele Existenzen möchtest Du alleine in Deutschland noch zerstören um ein Ziel zu erreichen, dass offensichtlich nicht erreicht werden kann? Wie viele Menschen sollen Deiner Auffassung nach weltweit zukünftig wieder mehr verelenden, hungern, aufgrund dessen sterben oder in potentiellen Unruhen und Bürgerkriegen ums Leben kommen? Oder möchtest Du gar bereits heute eine Güterabwägung treffen, lieber jetzt (fiktive Zahl) eine Milliarde Menschen opfern (zur Not mit Gewalt), damit zukünftig vielleicht alles wieder ins Lot kommt? Um diese Fragen kommst Du nämlich nicht herum, wenn Du das Ziel erreichen willst, wie stehst Du also dazu?
Das ist eine hypothetische Frage, mit der du behauptest, dass klimapolitische Maßnahmen pauschal solche Probleme schafft/verschlimmert. Dabei haben wir noch nicht einmal über konkrete Maßnahmen gesprochen. Ich kann mir bspw. jetzt nich vorstellen, dass das Bauen weiterer Windräder, Solar-Panels auf öffentlichen Gebäuden oder höhere Besteuerung von 300 PS SUVs hier jetzt große soziale Probleme schafft.

Zudem habe ich bereits gesagt, dass ich nicht die "Klimamaßnahmen ohne jegliche Rücksicht"-Meinung vertrete.

Du dagegen bist immer noch nicht auf die Folgen eingegangen, die ein ungebremseter Wandel mit sich bringt (Hunger in Dimensionen, die keine Maßnahmen auch nur annähernd verursachen könnte, schwindender Lebensraum und daraus folgende gewaltige Flüchtlingswellen, Naturkatastrophen mit verheerenden Todeszahlen und wirtschaftlichen Schäden, drohende Kriege bei Zuspitzung der Lage...)

Genauso macht du auch einen Bogen, um das Argument, dass es schon einen gewaltigen Unterschied macht, ob es nachher 2 oder 4,5 °C Erwärmung sind - schließlich musst du ja an deinem Mantra festhalten, dass 1,5 °C utopisch sind und jede Maßnahme dadurch ein sinnloses Unterfangen auf Kosten der Bürger.

Der Paule schrieb:
Noch nicht einmal die Ursache des ständig steigenden Importbedarfs oder das Verhältnis von Import/Export für Energie in Europa und woher diese Energie stammt interessiert Dich.
Das scheint ja nun dein neuer Lieblingsaufhänger zu sein. Und auch darauf bin ich eingegangen am Beispiel Großbritannien, die gerade duch ihren frühzeitigen Ausbau nicht nur von teuer werdendem Kohlestrom weggekommen sind, sondern auch unabhängiger werden. Du hast aber bisher weder eingestanden, dass auch viele andere Länder sich dem Thema bereits angenommen haben und uns schon davonziehen (und es nicht nur Länder gibt, die sich kaum um das Klima kümmern), noch scheinst du das Risiko zu sehen, dass gerade der Stillstand Deutschland wirtschatlich und sozial teuer zu stehen kommen wird.

Ist es denn so schwer für dich einzugestehen, dass manches eben auch funktionieren kann und vlt. auch Vorteile/Chancen bietet?
 
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Aufgrund der Faktenlage und die sieht so aus...

https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-12/kohlekraftwerke-co2-emissionen-kohlestrom-klimawandel?utm_referrer=https://www.google.de/

ist die Schönfärberei zur Energiepolitik von China, Indien, USA usw. in keinster Weise nachvollziehbar.

Selbst wenn die EU morgen auf Null-CO2-Ausstoß switchen würde, wäre das wahrscheinliche Szenario immer noch, dass ein CO2-Atmosphären Wert von 500 ppm erreicht wird, dann halt 5 Jahre später.

Welche Ressourcen will man für diese 5 Jahre Verzögerung aufwenden, wenn am Ende dasselbe Ergebnis auf dem Tisch liegt?

Setze ich alle Ressourcen für den Ausbau meiner Bremsen ein, wenn ohnehin schon feststeht, dass es gegen die Wand geht oder denke ich zusätzlich auch über Sicherheitsgurt und Airbag nach?

Die EU kann machen was sie will, sie wird China, Indien, USA und Russland nicht bändigen. Mit was wollen wir den Russen drohen? Mit der Abschaltung unserer thermischen Kraftwerke und einem Importstopp für Erdgas?

Ich meine ein realistisches Szenario sieht so aus:

In 10 Jahren wird man feststellen, dass die Welt die CO2-Kurve nicht kriegt, gleichzeitig nehmen die Folgen des menschgemachten Klimawandels immer schlimmere Ausmaße an. Dann wird der Mensch das tun was er immer tut, wenn die Not groß ist, nämlich eine alternative Lösung suchen. Die wird spätestens dann in Form von Geoengineering diskutiert werden. Dann wird Deutschland dabei sein, wenn es sich vorbereitet oder als gutgläubiger Looser am Spielfeldrand stehen, für den es außer Häme nichts zu ernten geben wird.

Wir haben auf Basis der thermischen Kraftwerke ein funktionierendes und noch halbwegs bezahlbares Energieversorgungssystem. Einen Ersatz in Form eines Systems mit gleichwertiger Versorgungssicherheit und Planbarkeit gibt es nur in Hochglanzstudien, die die Fülle an Parametern der realen Welt nicht ansatzweise beinhalten.
 
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Das Leben von 90% der Einwohner dreht sich nicht primär um Klimaschutz, sondern um elementare Dinge wie Miete, Futtern, Strom, Tanken und Heizen. Die letzten Jahre konnte man die Inflation noch unter der Ausrede des Klimaschutzes verkaufen. Der Punkt ist mit den ausufernden Kosten jetzt hinfällig, es geht einfach nicht mehr.
 
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@mo schrieb:
Die neue Regierung, insbesondere die FDP, ist ihren hehren Grundsätzen dann doch schneller untreu geworden als gedacht.
Die im GG verankerte Schuldenbremse will sie nun irgendwie einhalten und doch nicht einhalten.

Bist du wirklich von treue ausgegangen?

Ich sehe das Problem da noch an einer anderen Stelle.
Hätte die CDU diese Trick gemacht, wäre der Aufschrei der jungen Wähler viel größer. Ist ja schließlich typisch CDU. Der Deckmantel "Ist ja fürs Klima" zählt für mich hier aber nicht.
Wenn ich einen Kredit aufnehme für Corona-Schulden , der explizit von der Schuldenbremse ausgenommen ist, kann ich hingehen und einfach der Grund ändern.
Das die Transformation Geld kostet, sollte jedem klar sein, aber man wollte bei der Ampel ja aufzeigen dass man das alles ohne neue Sculden hinbekommt.... .
Bei der Klage (CDU strebt die ja an) ist man auch wieder gefangen zwischen Baum und Borke.
Klage erfolgreich, Sieg für CDU und Gesetz, aber Niederlage beim Wähler weil kein Geld für Klima.
Klage verloren, Sieg für die Regierung da sie in ihrem handeln besärkt wird, aber Niederlage für den Nachtragshaushalt und seine Deutung (BGH sagte der geht nur für Coronaschäden).

Bei Habecks neuer E-Auto Prämie bin ich auch mal gespannt: "Nachweislich elektrisch gefahren" soll gefördert werden bei Hybriden.


Lauterbach und sein "wir haben zu wenig Impfstoff" ist auch cool. Man kann es positiv ausdrücken und sagen wir sind überrascht von der Impfbereitschaft und kommen mit der Bestellung nicht hinterher oder man sagt wie er jetzt "die CDU hat schlecht bestellt, wir hätten das besser gemacht". Oh wait die SPD war ja auch in der GroKo....
 
Binalog schrieb:
Setze ich alle Ressourcen für den Ausbau meiner Bremsen ein, wenn ohnehin schon feststeht, dass es gegen die Wand geht oder denke ich zusätzlich auch über Sicherheitsgurt und Airbag nach?
Ich nehme mal an, dass jeder, der in der Schule Physik hatte, diese Frage eindeutig beantworten kann. Und die Antwort lautet in dem Fall "Bremsen"
 
P4ge schrieb:
Bei Habecks neuer E-Auto Prämie bin ich auch mal gespannt: "Nachweislich elektrisch gefahren" soll gefördert werden bei Hybriden.

Du meinst "Nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt" oder? Was sich wiederum irgendwie aus el. Fahranteil und el. Reichweite ergeben soll.
Da hatte ich auch direkt Bauchweh als ich die Formulierung hörte - einfach nur auf 100% Elektro und gut, aber dann haben unsere Deutschen Hersteller wieder ein Problem weil da der Löwenanteil relativ sinnlose Hybride sind da man den Elektroboom zu lange ignoriert hat. Also braucht man jetzt wohl eine Regelung welche die ganz schwachsinnigen Hybride ausschließt aber noch genug drin lässt damit die deutschen Hersteller noch was davon haben.

P4ge schrieb:
Lauterbach und sein "wir haben zu wenig Impfstoff" ist auch cool.
Ich fand es vor allem erschreckend, dass es da erstmal eine "Inventur" brauchte um das zu erkennen - heißt das wenn wir nicht gerade neu nachzählen wissen wir gar nicht was eigentlich so herumliegt? Vermutlich werden die Lagerlisten auch auf Papier geführt und dann bei Bedarf an andere Stellen gefaxt. #neuland
 
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Wer Physik hatte fragt: Welche Geschwindigkeit und welche Entfernung noch bis zur Wand? Bei 50 km/h und einem Meter Abstand zur Wand helfen Bremsen nicht mehr viel, Gurt und Airbag retten hingegen das Leben.
 
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Revan1710 schrieb:
Das ist eine hypothetische Frage, mit der du behauptest, dass klimapolitische Maßnahmen pauschal solche Probleme schafft/verschlimmert. Dabei haben wir noch nicht einmal über konkrete Maßnahmen gesprochen. Ich kann mir bspw. jetzt nich vorstellen, dass das Bauen weiterer Windräder, Solar-Panels auf öffentlichen Gebäuden oder höhere Besteuerung von 300 PS SUVs hier jetzt große soziale Probleme schafft.

Hypothetisch?

Es geht nicht um das weitere etablieren/ausbauen von regenerativen Energien in Deutschland, sondern um das vorzeitige abschalten (und die Verteuerung) der Alternativen, insbesondere auch der Atomkraftwerke, die Auswirkung auf den Preis dürfte klar sein und bereits heute können sich den viele Menschen in Deutschland nicht mehr leisten (Dir auch bekannt), ganz zu schweigen von der Volatilität der erneuerbaren Energien. Das Resultat wird höchstwahrscheinlich eine Menge Stromerzeugung durch dann teures importiertes Erdgas sein, da freut sich das Klima schon.

Es gibt Regionen wie Pakistan, Indien und Indonesien da haben sich die Menschen gerade einmal an eineinhalb bis drei Mahlzeiten am Tag gewöhnt, manchmal noch nicht einmal das, ich bin mir ziemlich sicher, dass sowohl diese Menschen, als auch die administrativ Verantwortlichen (diese aus naheliegenden Gründen), nicht wollen, dass sich das wieder ändert, denn genau darauf liefe es hinaus, um die Klimaziele realistisch zu halten. Was meinst Du warum keine Bereitschaft in diesen Ländern existiert, um etwas zu ändern, sondern noch weiter neue Kraftwerke errichtet werden, auch im Hinblick auf die zu erwartenden Bevölkerungsexplosion dort? Diese Kraftwerke die dort errichtet werden, werden ganz sicher nicht in den nächsten 20 Jahren wieder abgeschaltet.

Revan1710 schrieb:
Du dagegen bist immer noch nicht auf die Folgen eingegangen, die ein ungebremseter Wandel mit sich bringt (Hunger in Dimensionen, die keine Maßnahmen auch nur annähernd verursachen könnte, schwindender Lebensraum und daraus folgende gewaltige Flüchtlingswellen, Naturkatastrophen mit verheerenden Todeszahlen und wirtschaftlichen Schäden, drohende Kriege bei Zuspitzung der Lage...)

Warum sollte ich darauf eingehen, die setze ich als bekannt voraus. Das ist die Kehrseite der Medaille.

Revan1710 schrieb:
Genauso macht du auch einen Bogen, um das Argument, dass es schon einen gewaltigen Unterschied macht, ob es nachher 2 oder 4,5 °C Erwärmung sind - schließlich musst du ja an deinem Mantra festhalten, dass 1,5 °C utopisch sind und jede Maßnahme dadurch ein sinnloses Unterfangen auf Kosten der Bürger.

Wie viele Grad wären für Dich in Ordnung, um wie vielen Menschen ihre Existenzgrundlage wegzunehmen?

Das ist die zentrale Frage um die Du Dich drückst, vermutlich um nicht sehen zu müssen, dass Klimamaßnahmen ebenfalls Opfer und Leben fordern und zwar nicht wenige. Diese Frage wird bereits heute von den Staaten unterschiedlich beantwortet, eine Güterabwägung findet bereits faktisch statt. Das passiert bereits, da ist absolut nichts hypothetisches dran.

Revan1710 schrieb:
Das scheint ja nun dein neuer Lieblingsaufhänger zu sein. Und auch darauf bin ich eingegangen am Beispiel Großbritannien, die gerade duch ihren frühzeitigen Ausbau nicht nur von teuer werdendem Kohlestrom weggekommen sind, sondern auch unabhängiger werden.
https://de.statista.com/statistik/d...ugung-in-grossbritannien-nach-energietraeger/

Primär Gas, dazu Atomenergie und Windkraft (in den letzten Jahren).

https://de.theglobaleconomy.com/United-Kingdom/electricity_imports/

Zunehmender Stromimport bis 2019.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/oelfelder-grossbritannien-johnson-101.html

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/warum-grossbritannien-so-tief-in-der-gaskrise-steckt

Das führt dann mitunter dazu.

Revan1710 schrieb:
Du hast aber bisher weder eingestanden, dass auch viele andere Länder sich dem Thema bereits angenommen haben und uns schon davonziehen

Und wie genau, wozu das führt, und worin sich diese von Deutschland unterscheiden, zudem alle in Europa liegen nimmst Du nicht zur Kenntnis?

Magellan schrieb:
auch die an der Armutsgrenze - es steht nur nicht auf der Stromrechnung sondern ist Teil der Steuern und Sozialabgaben.

Der Regelsatz steigt hier von 2021 auf 2022 um ganze 3 Euro, während bereits die Stromkosten bei einem gleichbleibenden Verbrauch von 2000kw/h eine Mehrbelastung von 15 Euro im Monat ausmachen (38 sind insgesamt vorgesehen), von den ganzen anderen gestiegenen Preisen wie (nicht angemessene, da meist viel zu niedrig angesetzte) Heizkosten und Lebensmittel ganz zu schweigen. Das ist eine hohe Leistungskürzung unter das ohnehin niedrige Existenzminimum, laut einem Gutachten verfassungswidrig. Ich glaube nicht, dass dieses Argument diese paar Millionen Menschen hier überzeugt.

Magellan schrieb:
Es hindert uns auch niemand daran Dinge wie einen steigenden CO2 Preis für den kleinen Bürger auszugleichen, sei das nun ein Klimageld, eine Steuerentlastung oder was auch immer - wichtig ist vor allem die Lenkwirkung für die Industrie.

Doch, die Regierungsparteien hindern uns daran. Du entscheidest das nicht, ich auch nicht.

Magellan schrieb:
Bis 2030 wären noch gut 8 Jahre, bis dahin kann man den Anteil durch eine Kombination aus neuen, viel weniger Klimaschädlichen Gaskraftwerken, mehr Windanlagen, mehr Stromspeichern usw abfangen.

Je nachdem wem man glaubt:

https://www.deutschlandfunk.de/forscher-warnen-erdgas-ist-ein-klimaschaedling-genau-wie-100.html

Und darauf wird es auch hinauslaufen, mehr Gaskraftwerke und da Gas dann als einziger fossiler Brennstoff zur nicht volatilen Stromerzeugung übrig sein wird, kann ich mir den Preis jetzt schon vorstellen, zudem wir das Gas nun auch importieren müssen und Frau Baerbock sich vehement gegen Neuerschließungen im Handel sträubt (siehe Nord Stream 2, derzeit klammert sie sich an das EU Recht, vor Regierungsbildung war sie strickt dagegen). Schau Dir die heutigen Gaspreise doch an. Der Vorteil wäre für die Menschen hier die sauberere Luft, der Nachteil eine weiter wachsende Abhängigkeit zu Russland und den anderen EU Staaten, dem Klima ist damit zumindest wohl nicht geholfen und wozu das führen kann, sieht man am Beispiel Großbritannien.

Magellan schrieb:
Auf was willst du hinaus? Natürlich kommen Öl/Gasimporte nicht aus regenerativen Quellen, ziel ist es doch am langen Ende diese Importe zu verringern.

Vergiss diesen Punkt. Ich wollte auf etwas anderes hinaus und habe mich verkehrt ausgedrückt, mein Fehler. Siehe Punkt davor.

Magellan schrieb:
Erdgas durch noch mehr Kohle ersetzen oder neue AKW bauen wenn wir bis heute nicht wissen was wir mit dem Atommüll machen sollen sehe ich da nicht als Lösung.

Zur Endlagerung hat diese Dame eine etwas andere Auffassung:

https://www.focus.de/perspektiven/e...hrt-bei-unseren-strompreisen_id_24312136.html

Es war wohl äußerst unklug von Frau Merkel, im blinden Aktionismus unsere Kraftwerke abzuschalten, gerade auch im Hinblick auf die Energiewende. Derzeit kauft Deutschland wieder verstärkt Strom aus Frankreich (Meldung kam gestern), die fahren mit über 70% Atomenergie, zudem hat sich wieder der Stromimport gegenüber des Vorjahres erhöht.

Magellan schrieb:
Dazu kommt noch dass "Green Tech" im Gegensatz zu Öl und Gas etwas ist mit dem man auch hierzulande Geld verdienen kann und das weltweit einen enormen Boom erleben wird - man sollte nicht den Fehler machen und nur auf die Kosten einer Energiewende blicken während man sowohl deren Chancen als auch die Realkosten des Status Quo ausblendet.

Die Kosten der Energiewende müssen nun leider auch erst einmal gestemmt werden und wer wird das dank der Privatisierung letzten Endes tun und zwar über die Kosten hinaus? Ich habe Dir oben schon einmal ein Rechenbeispiel für Millionen von Menschen in Deutschland da gelassen und das ist bereits heute Realität. Ferner wird der Strombedarf in Deutschland in den kommenden Jahren weiter zunehmen, eine flächendeckende Versorgung mit erneuerbaren Energien ist hier mehr als fraglich. Bleibt also: Importiertes Gas.
 
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P4ge schrieb:
Klage erfolgreich, Sieg für CDU und Gesetz, aber Niederlage beim Wähler weil kein Geld für Klima.
Na ja, Sachzwänge die dann eben doch Neuverschuldung legitimieren. Das lässt das Schuldengesetz bei Notfällen ja zu. Und die Klimakatastrophe ist ausdrücklich als solcher anerkannt.
Oder eben doch Steuererhöhung.


P4ge schrieb:
Klage verloren, Sieg für die Regierung da sie in ihrem handeln besärkt wird, aber Niederlage für den Nachtragshaushalt und seine Deutung
Ich bin überzeugt davon, dass auch eine zukünftige Regierung mit Beteiligung der Union, davon dann rege gebraucht machen würde.

Es würde mich ehrlich gesagt auch nicht wundern, wenn die das eh alle gemeinsam so ausgekungelt haben.

Von daher....

P4ge schrieb:
Bist du wirklich von treue ausgegangen
......, ich, Nein!

Die Wähler der FDP aber zum größten Teil schon.



Magellan schrieb:
Ich fand es vor allem erschreckend, dass es da erstmal eine "Inventur" brauchte um das zu erkennen
Wenn das nicht zentral erfasst und quasi täglich aktualisiert ist, wird es halt schwierig. Habe aber jetzt keine Ahnung, wie es tatsächlich abläuft.
Ganz ehrlich, ich bin eher erstaunt, dass die das in Wochenfrist hin bekommen haben.
 
Magellan schrieb:
Du meinst "Nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt" oder?
Das hat er gesagt. Wie soll das praktisch bei einem Hybrid Diesel oder Hybrid Benzin gehen?
10.000km Gesamtleistung. Also soll wohl 5.001km Co2 besser sein als 4.999km. Gehen wird von der These aus (was unser Gesetzgeber bis 2021 tat) das Elektrische Fahrweise Co2=0 ist, muss Diesel oder Benzin von seinem derzeitigen Wert von ca. 160g runter. Selbst Syntetisch schafft man das nicht. Also bleibt es praktisch (mmn) nur noch übrig mehr Eletrisch zu fahren.
Magellan schrieb:
Da hatte ich auch direkt Bauchweh als ich die Formulierung hörte - einfach nur auf 100% Elektro und gut, aber dann haben unsere Deutschen Hersteller wieder ein Problem weil da der Löwenanteil relativ sinnlose Hybride sind da man den Elektroboom zu lange ignoriert hat.
Man könnte darüber streiten das Elektrisch fahren nur lokal Co2 null ist, aber Gesamt +-Werte hat, aber erstmal egal. Hybride an sich sind von der Grundannahme nicht verkehrt, wenn sie im richtigen Profil gefahren werden. Nehmen wir den Typischen Pendler. 30-40km am Tag, entweder zuhause oder bei der Arbeit laden und für die wirklich langen fahrten kommt der Verbrenner. Perfekt. So kann man die Early-Bird Phase übersringen.
Das Allerdings derzeit Hybride eher Langstrecke fahren und selten Kurzstrecke, weil Förderung falsch aufgesetzt wurde, stellt den Hybriden in ein schlechtes Licht.
Magellan schrieb:
Also braucht man jetzt wohl eine Regelung welche die ganz schwachsinnigen Hybride ausschließt aber noch genug drin lässt damit die deutschen Hersteller noch was davon haben.
Der Grundgedanke von Habeck ist ja nicht schlecht (wie so oft bei den Grünen), nur frage ich mich immer, haben die mal überlegt wie das in der Praxis gehen soll? Bzw. was man damit bewirkt?
Wenn ich einen Hybriden mit Fahrtenbuch bewege, stellt sich für mich die erste Frage: Muss der klimafreundliche km Anteil Insgesamt ergeben oder im betrieblichen Bereich? Bei Insgesamt, fahre ich teuer auf Staats/Steuerkosten und habe einen doppelten privaten Vorteil.
Muss sich der klimafreundliche Bereich nur im betrieblichen Bereich ergeben, dann könnten Hybride noch mal ne Ecke schlechter gemacht werden. Denn betrieblich mit 80km sich zu bewegen ist dann schon eine Herausforderung und Privat müsste ich aufpassen nicht zuviel elektrisch zu fahren sondern eher die Langstrecke, aber nicht zu viel wegen km.

Bei 1% entfällt das geschreibsel, trotzdem muss ich irgendwie meine E-Kilometer nachweisen, da könnte dann auch die Frage aufkommen, "ist der PKW überhaupt betriebtsnotwendig?". // Sorry das ist halt mein Beruf der da durchkommt.
Magellan schrieb:
Ich fand es vor allem erschreckend, dass es da erstmal eine "Inventur" brauchte um das zu erkennen - heißt das wenn wir nicht gerade neu nachzählen wissen wir gar nicht was eigentlich so herumliegt?
Mal ernsthaft. Im September/Oktober heißt es Moderna soll zuerst benutzt werden, weil kurz vor MHD. Dazu die Frage ob wir das nicht nach Afrika und Co spenden sollen. Jetzt 2 Monate später haben wir "Impfrekorde" noch und nöcher (höhere Verbrauch) und die erste Reaktion ist "wir haben zuwenig bestellt"... . Was soll dieser Move?
Magellan schrieb:
Vermutlich werden die Lagerlisten auch auf Papier geführt und dann bei Bedarf an andere Stellen gefaxt.
Naja bei 300Mio Dosen verteilt auf 4-5 Großlager, mit unterschiedlichen Abfüllgrößen (bekommt man nun 4 Dosen oder 5, vielleicht auch 6?). Dass man da nicht sicher ist ob das bei derzeitiger Impfung bis Ende Januar reicht, oder vielleicht doch bis Mitte März kann ich schon verstehen. Das versteht jeder der in einem Büro arbeitet und abschätzen soll, wie lange ein Karton Papier halten soll (2500Blatt). Würdest du da die Beschaffung anrufen und anpflaumen, dass dein Karton schon früher leer ist als gedacht?

Das mit der Digitalisierung der Verwaltung ist auch son Ding. Es wird auf das Fax eingedroschen was das Zeug hält, aber da weiß ich wenigstens ich habe es weg und der andere hat gleich einen Ausdruck. Bei Mail muss ich hoffen das die nicht im Spam landet und der Empfänger der richtige ist (Mail-Delivery).
Wenn dann auch noch dank Log4j die Verwaltung Down geht, vielen Dank. Das Fax geht dann Gott sei dank immer noch.
 
Zwei Dinge.

Erstens: Ich finde es nur so semi pralle, dass trotz meines (freundlichen) Hinweises die Umweltdebatte entgegen des Threadthemas immer noch so ausführlich behandelt wird.

Zweitens: Wir haben den Thread jetzt seit dessen Entstehung mehrmals umbenannt. Und obwohl es natürlich immer noch um den Bundestag geht, wird der Thread einem geordneten und zumindest halbwegs abgegrenzten Gesprächsverlauf nicht mehr gerecht. Wir haben uns daher entschlossen den Thread zu schließen, da er für neue User, durch den Beginn auf Seite 1 und dem Verlauf bis zur Seite 223, nicht mehr zu bewältigen ist.

Wenn der Bedarf an weiteren Threads besteht, könnt ihr diesen natürlich befriedigen.
 
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