Sondierungs- und Koalitionsgespräche Wahl 2021

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Noxiel schrieb:
Die Argumentation erinnert mich frappierend an jene als es darum ging, dass wir den deutschen Untertagebau für Kohle nicht aufgeben dürfen weil da zehntausende Arbeitsplätze dranhängen. Lieber ein hoch defizitäres Produkt über Jahre weiter subventionieren weil wir uns an die Kumpels so gewöhnt haben.
Letztlich war der Kohleausstieg ein gutes Beispiel wie der Wechsel von "alten" Technologien sozialverträglich über die Bühne gebracht werden konnte.

Ja, und deshalb ist NRW auch nach wie vor die Geldkammer Deutschlands. Was ist aus Duisburg geworden, einst einer der reichsten Städte? Gelsenkirchen? Bochum?


Noxiel schrieb:
Der Verbrenner ist ein Auslaufmodell, da muss man nur zu unseren europäischen Nachbarn schauen, bis wann dort die letzten Verbrenner vom Band rollen. Da wird sich auch VW und Mercedes und Porsche nicht vor verschließen können.

Definiere "extrem viel".

Unsere europäischen Nachbarn haben schon immer ein ganz anderes Marktsegment bedient. Deshalb sind sie ja auch so motiviert strenge Normen einzuführen: Das senkt die Marktanteile der deutschen Hersteller (und Lieferanten) und erhöht die der Einheimischen.

Mir ist das Antriebskonzept am Ende egal, mein Fahrzeug ist auch nach außen unauffällig und ich fahre, wenn es sich aufgrund von Terminen so ergibt, auch mal auf der rechten Spur den LKW hinterher. Es geht mir aber um die Wahlmöglichkeit und das zeitliche Einsparpotential. Fahren ist für mich Mittel zum Zweck, kein Hobby, nichts, womit ich unbedingt mehr Zeit als notwendig verbringen mag.


Extrem viel:
Auf meinen zwei Hausstrecken (mehrere hundert Kilometer) erreiche ich je nach Zeit und Verkehr unter Einhaltung aller Geschwindigkeitsvorschriften +10km/h einen Durchschnitt zwischen 120km/h und 180km/h.
Fahre ich dieselbe Strecke mit einem Firmen-Pool-Fahrzeug sind maximal 130km/h erlaubt. Hier liegt der Durchschnitt dann bei ähnlichen Umständen zwischen 80km/h und 100km/h. In Frankreich sieht die Sache deutlich schlechter aus, weil meiner Erfahrung nach zwar weniger Spurwechsel stattfinden, dafür aber deutlich aggressiver gefahren wird und entsprechend die allgemeine Geschwindigkeit sinkt, sofern man nicht alleine auf weiter Strecke ist.

Beim täglichen Arbeitsweg meiner Frau macht das etwa 7 Minuten pro Richtung aus, also 14 Minuten. Jeden Tag.
 
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Der Öffentliche Nahverkehr muß bundesweit, wohl eher weltweit endlich vernünftig ausgebaut werden. Wir müssen weg vom Auto für Jedermann. Unserer Umwelt zuliebe. Ich sehe das Auto eher als Auslaufmodell für die Zukunft, zumindest in den Städten.
 
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Ihr beiden dürft eure Fehden auch bei PN austauschen ;)

Ansonsten beim Thema bleiben. Seitenlang auf einen mögliche Detailfrage rumzureiten und vollständig ausdiskutieren bringt ja auch nichts - es gab übrigens einen sehr ausführlichen Thread zum Thema Tempolimit hier im PuG..
 
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Discovery_1 schrieb:
Der Öffentliche Nahverkehr muß bundesweit, wohl eher weltweit endlich vernünftig ausgebaut werden. Wir müssen weg vom Auto für Jedermann. Unserer Umwelt zuliebe. Ich sehe das Auto eher als Auslaufmodell für die Zukunft, zumindest in den Städten.

Richtig, und der Nahverkehr muss auch deutlich billiger, wenn nicht gar kostenlos werden.

Ich glaube aber kaum, dass darüber über die Bundestagswahl entschieden wird. Ich sehe die Grünen nicht als Umweltpartei.
 
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Idon schrieb:
Ja, und deshalb ist NRW auch nach wie vor die Geldkammer Deutschlands. Was ist aus Duisburg geworden, einst einer der reichsten Städte? Gelsenkirchen? Bochum?
Ist das jetzt ein Argument für oder gegen Abbau von Alttechnologien, die nur aus Vertrautheit und Bequemlichkeit weiter quersubventioniert werden?
Ich würde mich freuen, wenn du anstatt offene Fragen zu stellen, einfach mal klare Aussagen tätigen würdest, damit ich dein Argument auch gleich erkennen kann und nicht raten muss, welches es sein könnte.
Idon schrieb:
Unsere europäischen Nachbarn haben schon immer ein ganz anderes Marktsegment bedient. Deshalb sind sie ja auch so motiviert strenge Normen einzuführen: Das senkt die Marktanteile der deutschen Hersteller (und Lieferanten) und erhöht die der Einheimischen.
Welche anderen Marktsegmente sollen das sein? Ich bin ehrlich verwirrt, denn mir wäre kein Nischenautoprodukt aus dem Ausland bekannt, dass nicht ebenso in Deutschland produziert wurde, gerade im Bezug auf Verbrenner.
Skoda, Volvo, Fiat, Citroen, Peugeot, Renault etc pp... wo war da der überdurchschnittliche Druck strengere Normen einzuführen? Gerade weil es doch alles Europa ist.

Und im Bezug zum Verzicht auf Verbrenner kann ich dein Argument ebenfalls nicht nachvollziehen.

Idon schrieb:
Extrem viel:
Auf meinen zwei Hausstrecken (mehrere hundert Kilometer) erreiche ich je nach Zeit und Verkehr unter Einhaltung aller Geschwindigkeitsvorschriften +10km/h einen Durchschnitt zwischen 120km/h und 180km/h.
Fahre ich dieselbe Strecke mit einem Firmen-Pool-Fahrzeug sind maximal 130km/h erlaubt. Hier liegt der Durchschnitt dann bei ähnlichen Umständen zwischen 80km/h und 100km/h. In Frankreich sieht die Sache deutlich schlechter aus, weil meiner Erfahrung nach zwar weniger Spurwechsel stattfinden, dafür aber deutlich aggressiver gefahren wird und entsprechend die allgemeine Geschwindigkeit sinkt, sofern man nicht alleine auf weiter Strecke ist.

Beim täglichen Arbeitsweg meiner Frau macht das etwa 7 Minuten pro Richtung aus, also 14 Minuten. Jeden Tag.
Sieben Minuten pro einfacher Strecke. Also für mein Dafürhalten ist das tatsächlich marginal.
Ich habe jetzt spontan und nicht allzu intensiv nach Berichten über die Zeitersparnis beim schneller Fahren gegoogelt und das Urteil ist recht eindeutig.

Es lohnt schlicht nicht.
https://sz-magazin.sueddeutsche.de/auto-mobilitaet/beim-autofahren-hoert-der-verstand-auf-81520

oder auch

Fährt man allein 160 Stundenkilometer statt 130, ist man auf einer 50 Kilometer langen Autobahnstrecke (entspricht ungefähr Wien–St. Pölten) zwar um 4,3 Minuten schneller. Sind aber andere, langsamere Autos auf der Straße, sinkt die Durchschnittsgeschwindigkeit.
Die Folge: Man ist nur noch 2,3 Minuten schneller, weil nicht durchgängig 160 gefahren werden kann. Geht man dann noch von der im Alltag üblichen Tür-zu- Tür-Version aus, bei denen 30 Prozent der 50 Kilometer nicht auf der Autobahn, sondern auf anderen Straßen gefahren werden, sinkt der Zeitgewinn auf magere 1,6 Minuten, die man früher in der Arbeit oder zu Hause ist. Und dass nur in „Schwachlastzeiten“, wenn die Autobahnauslastung unter 30 Prozent liegt.

https://www.derstandard.at/story/2013059/16-minuten-zeitgewinn

Worauf ich hinaus will ist die Frage was hier wirklich in die Einschätzung zur Wählbarkeit einer Partei hineinspielen sollte. Natürlich ist das ein interessanter Fakt zu wissen, dass die Grünen ein Tempolimit von 130 fordern, aber sollte das über ihrer Einstellung zu Lobbyismus, Umweltschutz, Zukunftstechnologie, Rentenkonzepte etc. stehen? Ich finde ja Nein.
 
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@Noxiel

1) Es ist ein Argument gegen schlecht geplante 0Verschiebungen von Schwerpunkten ganzer Bundesländer. Insbesondere, wenn diese Bundesländer erhebliche Wichtigkeit für den Gesamtstaat haben. So wurde der Wegfall NRWs durch das Aufstreben Bayerns und zum Teil Baden-Württembergs abgefangen.

2) Die deutschen Hersteller besetzen vor allem die Premiumsegmente, selbst VW. Die europäischen Nachbarn, faktisch Frankreich und Italien, besetzen die Segmente darunter. So sind dort vor allem auch kleinere, leistungsschwächere Motoren vornehmlich anzutreffen, die natürlich einfacher Abgasausstoßnormen etc. erfüllen.

3) Wenn für dich 14 Minuten pro Tag marginal sind, warum setzt du dich dann nicht 14 Minuten pro Tag press vor eine Wand und schaust diese an? Vermutlich, weil du mit dieser Zeit besseres anfangen kannst.

4) Ich habe mein eindeutiges Urteil getroffen. Ich sehe mit eigenen Augen auf der Uhr, wie viel mehr Zeit ich habe, je schneller oder langsamer ich fahre. Wir wissen bei uns auch genau: Vom Hauptsitz bis zu Niederlassung XY braucht man bei der Geschwindigkeit um diese Uhrzeit ca. so und so viele Minuten. Nimmt man jetzt die üblichen Faktoren wie Berufsverkehr oder Tagesbegrenzungen raus, weil man z. B. eine Stunde früher los fährt, lässt sich Zeit einsparen. Weil ein durchschnittlich deutlich schnelleres Vorankommen möglich ist.

Zu deinem Link:
Bei uns tankt das Fuhrparkmanagement die Fahrzeuge voll. Aber selbst wenn man selbst tankt, so dauert der Tankvorgang in aller Regel (= nicht 5 Leute vor einem, die auch alle noch einen Kaffee wollen) weniger lang. Jetzt aber der Clou: Tanken muss ich sowieso. Die Zeit für in die Tankstelle fahren, aussteigen, einsteigen, bezahlen etc. geht sowieso verloren. Man steht einfach nur ein paar Sekunden länger an der Tankstelle.

Zu deinem zweiten Link:
Man kann auch nicht durchgängig 130 fahren. Deshalb schrieb ich oben von Durchschnittsgeschwindigkeiten.

Natürlich ist das auch vom PKW abhängig. Wer den typischen Vertreterdiesel mit 130-170PS fährt, der braucht einfach länger, um auf VMAX zu sein und ist dann bei ~200km/h gekappt.
 
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Discovery_1 schrieb:
Der Öffentliche Nahverkehr muß bundesweit, wohl eher weltweit endlich vernünftig ausgebaut werden. Wir müssen weg vom Auto für Jedermann. Unserer Umwelt zuliebe. Ich sehe das Auto eher als Auslaufmodell für die Zukunft, zumindest in den Städten.
Und meiner Meinung nach ist der Individualverkehr für (fast) alle eine unserer größten Errungenschaften. Ich habe auch keine große Lust auf Öffis. Finde erste Klasse Bahn schon so maximal mittelprächtig. Dazu die längeren Fahrzeiten.
Von den anderen Öffis mal ganz zu schweigen.
Kann man ja gerne ausbauen und wer das toll findet, soll die benutzen. Aber dann bitte ohne Politik, die den Individualverkehr immer weiter einschränken will, sei es über Regulierung oder Kosten/Abgaben.
 
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Das wird dieses Jahr sehr interessant. Ich empfinde es zunehmend schwer, eine Wahl zu treffen. Die CDU hat sich ganz gut selbst zerlegt und mit der Wahl zum Parteivorsitz und nun zum Kanzlerkandidaten habe ich den Eindruck, sie wollen in die Opposition. Das wäre m.E. auch nicht so wild und eigentlich mal bitter nötig aber für mich sind die Alternativen keine.

Linke? Nein! Ich möchte keinen Systemwechsel und (noch) weniger Eigenverantwortung. Programmatisch habe ich hier nur sehr wenige Überschneidungen. Für mich deutlich zu ideologisch. Spannend ist hier, dass die alte SED-Garde dabei pragmatischer ist, als die jungen Ideologen.

Grüne? Nee! Ähnlich viele Schnittstellen wie bei Links. Identitätspolitik, Verkehrspoltik, Migrationspolitik, Außenpolitik, Geldpolitik, Wirtschaftspolitik, Verkehrspolitik, Klimapolitik.....you name it. Da bin ich allerdings auch durch berufliche Kontakte in den Berliner Politikbetrieb etwas vorbelastet.

SPD? War mal wählbar zu Schröders Zeiten, weiß aber mittlerweile nicht mehr wofür sie eigentlich stehen und wer ihre Zielgruppe ist.
Ist mittlerweile eine Mischung aus grün und links, kombiniert aus altem Gewerkschaftsfilz auf der einen Seite und scholzscher Attitude auf der anderen Seite.

FDP? Schon besser aber richtig liberal geht anders.

CDU? Verfilzt bis in die Haarspitzen, Reformstau, verantwortungs- und entscheidungsavers. Leider in den letzten Jahren nach leicht links gerutscht und inhaltlich aufgeweicht. Digitalisierung..... ein Desaster. Eigentlich bräuchten sie ne Pause.

AFD? Protestpartei. Programmatisch stark konservativ; leider (zu) starke rechte Ideologen in Schlüsselpositionen. Im Ursprung liberal-rational gestartet aber weit rechts-national gelandet. Keine Alternative!

Bin jetzt im Zwiespalt. Ist es mir wichtiger, einen grünen Kanzler zu verhindern oder sind 16 Jahre Union genug!?

Was fliegt denn noch an Splitterparteien durch die Gegend? Empfehlungen?
 
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e-ding schrieb:
Was fliegt denn noch an Splitterparteien durch die Gegend? Empfehlungen?
Wenn du im konservativen Lager suchst: Die Freien Wähler (wenn auch für mich nicht konservativ/patriotisch genug). Machen bei uns in Bayern zumindest auf kommunaler Ebene gute Arbeit. Von der Arbeit in der Landesregierung habe ich leider zu wenig mitgekriegt.

Trotz einiger Erfolge bei Landtagswahlen haben die bundesweit mMn aber nicht die Chance, 5% zu knacken.
 
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Thane schrieb:
Und meiner Meinung nach ist der Individualverkehr für (fast) alle eine unserer größten Errungenschaften. Ich habe auch keine große Lust auf Öffis. Finde erste Klasse Bahn schon so maximal mittelprächtig. Dazu die längeren Fahrzeiten.
In vielen Wohngebieten fehlen Parkplätze, weil jeder unbedingt ein Auto haben muss. Das gibt Platzprobleme.
 
Thane schrieb:
Und meiner Meinung nach ist der Individualverkehr für (fast) alle eine unserer größten Errungenschaften. Ich habe auch keine große Lust auf Öffis. Finde erste Klasse Bahn schon so maximal mittelprächtig. Dazu die längeren Fahrzeiten.
Individualverkehr braucht kein eigenes Auto.
Oft reicht auch ein Fahrrad und in Städten könnte der Verkehr und das Stadtleben mit Fahrrädern und anderweitige Nutzung von Parkplätzen deutlich verbessert werden.

Mit autonomen Fahren wäre es dann auch ein leichtes das Auto für Jedermann wegrationalisieren ohne merkliche Einschränkungen zu haben:
Sollte man z.B. als Stadtbewohner doch mal ein Auto benötigen, kommt es eben auf Abruf. Ansonsten gibt es zahlreiche Möglichkeiten in der Stadt gut voranzukommen.

Du kommst jetzt bestimmt wieder damit, dass autonomes Fahren ja noch in den Kinderschuhen stecken würde und der Öffi ja so shit sei und man deshalb keine fortschrittliche Politik machen kann, aber mit dieser Denkweise bleibt auch die Technologie eher stecken und wir als Land werden noch weiter abgehängt.
Mit fortschrittlicher Politik käme das fast ganz von allein. Riecht stark nach einem herbeigeredetem Henne-Ei-Problem.
Thane schrieb:
Aber dann bitte ohne Politik, die den Individualverkehr immer weiter einschränken will, sei es über Regulierung oder Kosten/Abgaben.
Kosten sind ein gutes Mittel um für die Allgemeinheit zu regulieren ohne harte Verbote durchzuführen.
Wer sich Extrawürste auf Kosten der Allgemeinheit leisten möchte, soll doch bitte auch dafür zahlen.
Dann kann jeder für sich selbst entscheiden wie viel einem das wert ist und ab wann man lieber einlenkt.
 
e-ding schrieb:
Was fliegt denn noch an Splitterparteien durch die Gegend? Empfehlungen?
+1 für die Freien Wähler auch von mir. Alles was du oben schreibst kann ich praktisch 1 zu 1 unterschreiben. Würde es die AfD aus den Anfangstagen noch geben, wäre das wohl meine politische Heimat. Aber wie du schon sagst: seit Jahren auf dem Weg eine NPD 2.0 zu werden und der großteil der handelnden Personen ist mittlerweile schlicht nicht regierungs- bzw. koalitionsfähig.

moonwalker99 schrieb:
In vielen Wohngebieten fehlen Parkplätze, weil jeder unbedingt ein Auto haben muss. Das gibt Platzprobleme.
Zumindest in meiner Nachbarschaft (Speckgürtel von Stuttgart) gäbe es kein Platzproblem, wenn die Menschen ihre Garagen nicht als Rumpelkammer zweckentfremden würden. Verschärft wird die Situation durch die Politik, die bei Neubauten die Anzahl der vorgeschriebenen Parkplätze pro Wohnung immer weiter reduziert, weil angeblich niemand mehr ein Auto braucht. Sehen die Bewohner, die dann einziehen, natürlich anders und stellen ihr Auto entsprechend auch auf die Straße.

KitKat::new() schrieb:
Kosten sind ein gutes Mittel um für die Allgemeinheit zu regulieren ohne harte Verbote durchzuführen.
Nein, sind sie nicht. Alle sagen immer, dass Klimapolitik "sozial gerecht" sein muss. Über die Kosten eine Verhaltensänderung zu erzwingen ist zutiefst unsozial. Denn der, der Geld hat, kann sich vom Zwang der Verhaltensänderung problemlos freikaufen. Die Dummen sind die, die es im Leben sowieso schon schwerer haben. Die viel beklatschten Krankenschwestern z. B. Für die kommt eine Steuerung über den Preis einem Verbot gleich. Deshalb: wenn Klimapolitik, dann bitte über Gebote und Verbote, die alle gleich betreffen. Alternativ den Slogan "sozial gerecht" nicht mehr in den Mund nehmen.
 
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Der uneingeschränkte Individualverkehr ist ein Verkehrskonzept aus dem letzten Jahrhundert und es wird die Mitte dieses Jahrhunderts nicht überleben.

In einem relativ kleinen Flächenland wie Deutschland, kommen auf 80 Millionen Einwohner etwa 60 Millionen Kraftfahrzeuge. Das Ergebnis kann man jeden Tag im Verkehr sehen. Macht der Individualverkehr auf dem Land noch Sinn, ist er in den Zentren und Metropolen längst zur Plage geworden, vom ökonomischen und ökologischen Unsinn ganz abgesehen.
Die Autos müssen raus aus den Städten und da braucht es intelligente Verkehrskonzepte die alles mit einbeziehen. Nur wird das halt nicht ohne entsprechende Regelungen gehen. Ist leider so!

Tempolimit AB. In absehbarer Zeit wird es eine Zweiklassengesellschaft, oder besser Zweisystemegesellschaft auf der AB geben. Zum einen die mit Verbrennungsmotor, die fröhlich das Gaspedal durchdrücken um möglichst schnell von A nach B zu kommen, ohne lästige Zwischenstopps. Zum anderen die E-Autos, die genau das Gegenteil machen um möglichst ökonomisch von A nach B zu kommen, da ansonsten der lange Stopp droht. Mit wachsendem Anteil der E-Autos wird es also immer problematischer, das unter einen Hut zu bekommen. Ergo wird man sich an dem "schwächeren" Level orientieren und das zum Standard machen. Sprich Tempolimit (s).
Dazu gehört nicht allzu viel Phantasie. Und nein, das wird kein originär grünes Anliegen sein, sondern der gesunde Menschenverstand, der mitunter bei fast allen Politikern vorhanden ist. Die Frage ist eben nur ab wann und nicht ob. Dass das in Deutschland eine ähnlich heilige Kuh ist, wie in den USA der Waffenbesitz, macht es halt nicht einfacher.
Wer künftig rasen will, muss auf den Nürburgring!
 
BelaC schrieb:
Über die Kosten eine Verhaltensänderung zu erzwingen ist zutiefst unsozial. Denn der, der Geld hat, kann sich vom Zwang der Verhaltensänderung problemlos freikaufen.
Wir sind immer noch im Kapitalismus, wo reiche Möglichkeiten haben, die ärmere nicht haben.

BelaC schrieb:
Nein, sind sie nicht. Alle reden immer, dass Klimapolitik "sozial gerecht" sein muss.
Klimapolitik sollte auch sozial gerecht sein.
Nichtstun ist übrigens sozial am ungerechtesten, weil gerade die Reichen am wenigstens vom Klimawandel und dessen Folgen betroffen sind.
Das kommt doppelt zu Wirkung, wenn man betrachtet, dass reiche für den Klimawandel am meisten verantwortlich sind: https://kontrast.at/co2-ausstoss-verursacher/
Daher ist nichts tun keine wirkliche Option, wenn man am Wohle der Bevölkerung interessiert ist.
Verhaltensänderung ist notwendig. Und Verhaltensänderung ist auch nicht unbedingt negativ.

Unter sozial gerechter Klimapolitik über Preise wird z.B. meist eine CO2-Bepreisung mit Klimadividende im Blickpunkt.
Falls nicht bekannt: Eine gute Analyse des aus der Wissenschaft entspringendem Vorschlags, bietet MaiLab - wer sie nicht kennt, sollte sich das auf jeden Fall geben:

Angenommen man würde das nun umsetzen (inkl. Abfangen von Härtefällen). Was würde passieren, wenn ärmere nichts ändern und reiche nichts ändern:
Es findet im Schnitt ein starker Geldfluss von den reichen (welche sich bezüglich des Klimas deutlich kontraproduktiver verhalten) zu den ärmeren statt.
Wirtschaftlich ergibt das eine enorme Motivation klimafreundlich (seitens Unternehmen natürlich auch für die Masse - da ändert sich nichts) zu agieren.
Als Gegner treten hier vorwiegend Leute ein, welche derzeit die Sau auf Kosten der Allgemeinheit rauslassen.
Für andere, gerade arme, welche ohne Änderung profitieren würden, sollten eher dafür sein.
Und diese profitieren in zweierlei Hinsicht:
  • Durch die Maßnahme
  • Durch die Milderung des Klimawandels

Daher verstehe ich nicht wirklich wie man hier so ein Problem sieht - es sei denn man gehört zu den reicheren, die auf die Allgemeinheit pfeifen und nun Schiss haben, dass der Geldberg schrumpft, wenn sie sich nicht anpassen

BelaC schrieb:
Deshalb: wenn Klimapolitik, dann bitte über Gebote und Verbote, die alle gleich betreffen.
z.B. das Auto verbieten macht keinen Sinn. Ein Auto ist nützlich, und selbst Stadtbewohner mit Supermarkt vor der Haustür brauchen manchmal ein Auto.
 
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Idon schrieb:
3) Wenn für dich 14 Minuten pro Tag marginal sind, warum setzt du dich dann nicht 14 Minuten pro Tag press vor eine Wand und schaust diese an? Vermutlich, weil du mit dieser Zeit besseres anfangen kannst
Mach du das mal, das ist gar nicht so schlecht.
Man sagt nicht von ungefähr, dass man auf dem Klo die besten Ideen hat.
Gerhard Richter hat extra einen Raum in seinem Atelier in dem NICHTS ist. Ein Hocker, sonst nix. Nicht mal Tapete.

14 Minuten am Tag sind marginal. Lass im Aldi die zweite Kasse zumachen, zack, 14 Minuten mehr.
3 Leute vor dir an der Tanke? Zack, 14 Minuten mehr.
14 Minuten sind gemütlich kacken gehen. Kein Grund mit 180 durch die Pampa zu brettern.
Wenn 14 Minuten so unendlich wichtig sind, ist dein Zeitmanagement sub-par. Punkt.

Tempo 120 oder 130 wird in den nächsten 10 Jahren auf jeden Fall eingeführt. Wo ist denn überhaupt noch offen? Stuttgart Flughafen und runter an den Bodensee kann man theoretisch schnell fahren, praktisch ist da aber so viel Verkehr dass es doch wieder auf 130 rausläuft.

Deine Zeit in Ehren, aber die zusätzliche Gefahr von Rennfahrern wiegt da einfach schwerer. Vom Lärm ganz zu schweigen. Man hört Raser einfach Meilenweit.
 
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Das Thema Individualverkehr wird man nicht mit ÖPNV für alle erschlagen. Dafür ist die Zersiedelung in Teilen Deutschlands viel zu krass. Schau mal nach Oberbayern. Da hast du alle paar hundert Meter einen Einsiedlerhof. Wie willst du die denn sinnvoll mit Nahverkehr erschließen?
Und da ist ein Bus der 3x täglich fährt vieles aber sicher keine Alternative zum PKW.
Das mag für Stadtbereiche gelten, aber nicht für die weitläufige Landbevölkerung. Erster Schritt in der Stadt: Bewohnerparkplätze abschaffen bzw. Kostenpflichtig machen. Wer meint, er muss in der Stadt wohnen und will im dümmsten Fall noch auswärts pendeln, der kann für den Platz auch bezahlen. Die Pendler sind nunmal die, die für die Verkehrsprobleme sorgen – nicht die Touris und Besucher, die mal zum bummeln reinfahren.
Das ist aber viel zu komplex um es „mal eben“ zu lösen. Das Bedarf verschiedenster Lösungen – und der Individualverkehr wird einer davon sein und bleiben. Eine Bestrafung des Individualverkehrs wird wieder die am härtesten treffen, die ohnehin nichts anderes zur Verfügung haben. Und dann wird sich wieder gewundert, warum Miet- und Kaufpreise in Stadtnähe explodieren. Eine Regelung muss wenn dann überhaupt nach Wohnort, nicht pauschal stattfinden. Ist doch das gleiche Thema wie mit EFHs. Alle über einen Kamm scheren macht da nicht soviel Sinn.

@mo schrieb:
Tempolimit AB. In absehbarer Zeit wird es eine Zweiklassengesellschaft, oder besser Zweisystemegesellschaft auf der AB geben
Naja, das ist jetzt wieder schwierig zu pauschalisieren. Das mag auf die Kleinwagen E-Autos zutreffen. Die Teslas bei mir in der Gegend sind oft die, die am härtesten in der PKW-Schlage hinterm LKW vorschießen und überholen. Auf der AB sind sie nur die, die dann bei 150 vom Gas gehen während der 200PS Audi-Diesel weiter durchdrückt.
Generell finde ich ein Tempolimit nicht verkehrt, man muss sich aber mMn über die Höhe unterhalten. 130 wäre mir zu langsam und behäbig, über z.B. 150 könnte man aber getrost reden. Ich brauche die 200+ Tiefflieger auch nicht mehr auf der AB. Aber 150, 160 finde ich bei halbwegs freier Strecke eine sehr angenehme Reisegeschwindigkeit. Erschließt sich mir halt nicht, warum ich Sonntag Nacht um 11 mit 130 auf einer nahezu leeren AB dahintuckeln soll. Ökologischer Gedanke mal hin oder her.
Wobei man aber auch sehen muss, dass mittlerweile ohnehin viele Streckenteile schon limitiert sind. Da kann man drüber sprechen, ob man den Rest nun per Zwangsdekret ebenfalls limitieren muss.

Es gibt aber ganz grundsätzlich viele Punkte, an denen man aus ökologischer Sicht auch angreifen könnte. Schlecht isolierte Altbauten, Privatkamine und -öfen, Nahwärmeversorgung von BHKWs und Biogasanlagen.
Nicht zuletzt sogar der Stromverbrauch für Unterhaltungselektronik.

Ich bin davon überzeugt, dass wir in 20 Jahren Strompreise von 40-50 cent/kwh (inflationsbereinigt dann noch höher) haben werden wenn wir von den vermeintlich billigen Erzeugungsformen Kohle, Atom und Gas wegkommen hin zu den EE. Die werden enorme Speicherkapazitäten erfordern um die Netzstabilität zu erhalten. Und den Spaß wird sicher nicht das Energieunternehmen selbst bezahlen. Das wird schön auf den Strompreis umgelegt. In dem Zuge werden auch Eigenverbrauchsanlagen inkl. Smart Systems immer interessanter werden.

Die Grünen haben da in vielen Punkten schon Ideen die auch sinn machen. Es ist und bleibt für mich aber immer die Frage: Wie soll das bezahlt werden? Das ist aber ein Thema, das nahezu alle Parteien betrifft und sehr ungern vor Wahlen ausgesprochen wird.
Am Ende zahlt jemand die Zeche. Das werden wir mit den ganzen Corona-Gieskannenhilfen noch früh genug merken.
 
Zuletzt bearbeitet:
@mo schrieb:
[...]
Wer künftig rasen will, muss auf den Nürburgring!

Schnell auf der Autobahn fahren hat erstmal nichts mit rasen zu tun und in vielen Fällen auch nichts mit Hobby oder Vergnügen.
 
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Khaotik schrieb:
Das Thema Individualverkehr wird man nicht mit ÖPNV für alle erschlagen. Dafür ist die Zersiedelung in Teilen Deutschlands viel zu krass. Schau mal nach Oberbayern. Da hast du alle paar hundert Meter einen Einsiedlerhof. Wie willst du die denn sinnvoll mit Nahverkehr erschließen?
Völlig klar! Auf dem Land gelten andere Regeln als in der Stadt. Das hatte ich oben aber schon vermerkt.


Khaotik schrieb:
Naja, das ist jetzt wieder schwierig zu pauschalisieren. Das mag auf die Kleinwagen E-Autos zutreffen.....
Wir stehen aber erst ganz am Anfang der Entwicklung, da es noch keinen nennenswerten Anteil an Stromern gibt. Das wird sich aber kurzfristig drastisch ändern und dann hast eben das Problem. Mit Stromern wird im Schnitt anders gefahren, auch in der Summe der Stromermodelle.
Heißt, die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der AB wird sich in dem Maße reduzieren, wie die Stromer zunehmen. Irgendwann ist dann der Punkt erreicht, wo schon Tempo 160 auf Links zum Risiko wird. Von mehr gar nicht zu reden. Jedenfalls zu normalen Tageszeiten.

Idon schrieb:
Schnell auf der Autobahn fahren hat erstmal nichts mit rasen zu tun und in vielen Fällen auch nichts mit Hobby oder Vergnügen.
Schon klar!
Aber die Anmerkung macht klar, was irgendwann Mal der Vergangenheit angehört. Und nebenbei bemerkt, woanders, und das ist in dem Fall fast überall, völlig normal ist.
Ich sag auch nicht, dass ich darüber glücklich bin, habe es einige Jahrzehnte selbst praktiziert und tue es noch. Ich verschließe aber nicht die Augen vor dem, was kommen muss/wird.

Corona hat die Parameter hier etwas verändert, aber nicht zwangsläufig positiv. Homeoffice entlastet zwar die Straßen, dafür wird andererseits wieder verstärkt das Auto benutzt, weil die Leute Schiss vor Ansteckung im ÖPNV haben. Mal sehen, wie das weiter geht.
Frankfurt z.B., als Pendlerhauptstadt in Deutschland, 400.000 im Schnitt an Werktagen rein und 1xx.000 raus, hat erstmals seit längerem keinen Bevölkerungszuwachs gehabt und stagniert bei etwa 760.000 EW aber 600.000 Arbeitsplätze.
Gefühlt hat sich das alltägliche Chaos eher nicht verändert.
 
Falls noch jemand einen guten Grund sucht die Linke zu wählen:
Während die Grünen sich mit ihrer Haltung zur Homöopathie schwertun, hat der Parteivorstand der Linkspartei sich eindeutig positioniert: In einem Beschluss fordert er, dass „Mittel und Therapien, deren Wirkung nicht nachgewiesen werden kann, (…) nicht von der Solidargemeinschaft finanziert werden“. Im Fokus steht dabei die Homöopathie.
https://www.deutsche-apotheker-zeit...nke-will-bevorzugung-der-homoeopathie-beenden
 
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@SE.
Auf jeden Fall ein interessanter Aspekt.

Aber wenn die Grüne nun wirklich so stark bleiben sollten, wie die Forsa Umfrage vermuten lässt, wäre auch Grün/Rot/Rot möglich. Das wäre dann schon eine Radikale Änderung.
 
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