Der Tualatin-Mod auf BX-Boards ohne speziellen Slotket!

Crazy_Bon

Rear Admiral
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Ich will euch mal zeigen wie man die neueren Celeron mit dem Tualatin-Core relativ einfach auf einen schon älteren Board mit dem 440BX-Chipsatz. Das ist möglich ohne einen schweineteuren und Tualatin-fahigen Slotket für Slot1-Mainboards zu kaufen.
Der Celeron-Tualatin ist ein besonderes Kind von Intel, er hat anstatt 128kb satte 256kb 2nd Level Cache und ist problemlos dank der 0.13 mikron Fertigungsprozesses von 100MHz auf 133MHz FSB überredbar.

Inspiriert und darauf aufmerksam zu der Tat hat mich ein Bekannter aus der ICQ/Trillian-Liste, der mich ganz spontan einen Link zu einem englischsprachigen Forum gegeben hat. Wohl gesagt, das war erst gestern Abend her gewesen.
Faszimiert über der Sache habe ich mich seitenweise durch diesen Thread durchgeschmökert und versucht mir ein Reim darüber zu machen wie diese Modifkation im einzelnen funktioniert.

Stammen tut diese Modifaktion aus dem asiatischen Raum, einer aus Hong Kong gab der Welt preis wie man mit ein bisschen Geschick die Sperre vom Tualatin ausserdem eines i815B-Chipsätzes überwindet.
Angeblich soll diese Person ein Mitarbeiter von Powerleap sein und erklärte im einzelnen welche Pins vom Celeron/Tualatin für was zuständig ist.
Auch wenn vielleicht das nicht so bewahrheiten lässt, es ist schon beachtlichtlich mit welchem Know-How die Asiaten vorgehen. ;)

Nun zurück zum eigentlichen Thema, schnell liessen sich Links zu anderen Diskussionen und Anleitungen im Web finden und sogar auch schon deutschsprachige.
3 gute und sehr leicht verständlichen wären diese, Link 1, Link 2 und Link 3.

Nachdem ich mich ausführlich genug um den Tualatin-Mod beschäftigt hatte (einige Stunden am Stück), beschloss ich das auch zu tun kaufte heute in einem PC-Laden einen Celeron 1.2GHz mit dem Tualatin-Kern, sofort erkennbar an dem Heatspreader/Deckel auf der Die, ähnlich wie beim P4.
Zuhause angekommen ging es gleich zu Sache, aber zunächst mal meine Hardware.
Ich habe da ein Abit BH6 Rev. 1.1 und einen Slotket von MSI MS-6905 Rev .2.0 (Master) zur Verfügung mit dem zuvor ein Celeron 600 mit 900MHz betrieben wurde ;)
Ideale Vorraussetzungen für diesen Mod und ich besorgte mir noch einige wichtige Dinge aus dem Haushalt, die noch brauchen könnte.
-Nagellack
-Nagellackentferner
-dünnen Draht zum löten
-Lotkölben
-einen schmallen Schraubendreher

Wie es schlussendlich ausging hätte ich nur den Schraubenzieher gebraucht, muss aber nicht bei jeden auch so ausgehen.
Ich versuchte zuerst mal die 3 Pins (die rot makierten)zu lackieren um sie wie erforderlich zu isolieren, bei Kleckser lässt es sich wieder mit dem Nagellackentferner wieder rückgängig machen.
Leider wurden die bemalten Pins zu arg vom Sockel gequetscht und der Lack blätterte ab so dass es keinen Sinn und nicht die gewünschte Funktion hatte.
Also habe ich es vollständig abgewaschen und es standen noch 2 Möglichkeiten zur Verfügung. Entweder ich breche die Pins vom Prozessor oder ich öffne den Sockel vom Slotket und breche dort mit dem Schraubendreher vorsichtig die erforderlichen Fingerchen ab.
Ich entschloss mich für die Slotket-Variante, der kostet nicht soviel wenn er kaputt geht und einen neuen brauche als wie für einen neuen Celeron. Das öffnen des Sockels ging relativ einfach, nicht vergessen dass nun die Pins seitenverkehrt sind! Ein Fehler wäre unverzeihlich, also arbeite ich sorgfältig und überprüfte mehrmals bevor ich was rausbrach (musste ja nur 3 mal).
Allerdings ist dann der Slotket nicht mehr für die PPGA und FCPGA-Prozessoren verwendbar, nur noch für FCPGA2/Tualatin.

Nun waren diese 3 Pins absolut perfekt "isoliert", so ganz ohne Kontakt. ;)
Ich setze den Celeron drauf, brachte den CPU-Kühler an und setze fertig preparierten Slotket auf das Mainboard ein.
Und schaltete den PC an und er bootete!!! Ein Tualatin-Prozessor läuft auf meinem BX-Board! Zu meinem Glück musste ich keine weitere Modifaktionen betätigen um ihn startfähig zu machen.
Wie ich es vermutete können diese 3 Pins völlig ausreichen, so trickst man den Tualatin aus und der Schutz greift nich ein.
Laut dem Mod-Erfinder aus Hong Kong ist die CPU keinen irgendwelchen Schaden ausgesetzt, da nun der Proessor einen etwas erhöhte Spannung (darauf schlägt der Sperre an) vom FSB ab bekommt.
Allderdings bootete mein Celeron 1.2GHz nur mit 800MHz, da er nur mit 66MHz FSB lief. Umstellungen im Bios behielt er nur einen Bootvorgang an, V-Core Einstellungen setzte sich auch immer wieder auf die Default-Einstellung zurück.
Bevor ich an die Lötarbeit ging wie sie auf den oben genannten Seiten empfohlen wird, verscuhte ich mein Glück mit den Jumpereinstellungen auf dem Slotket.
Ich setze die FSB-Wahl nicht mehr auf CPU-define, sondern jumperte für 133MHz FSB CPU´s. Sicherheitshalber jumperte ich die V-Core von auto (CPU wählt immer 1.5V als default) auf 1.65 Volt Spannung an.
Ich bootete neu und nun schliesslich behielt das Bios meine ausgewählten Einstellungen und ich könnte spielerisch bis auf 133MHz FSB takten. Zu meinem Glück liegt der PCI-Teiler bei dem hohen FSB-Takt bei 4 und somit tuckert der PCI-Bus bei normalen 33MHz. Das können nicht alle BX-Boards, sonst könnte es Probleme mit Platten oder PCI-Karten geben.

Das ersparte mir nun die kleine Lötarbeit für eine richtige V-Core, so ein Glück hatten wohl die wenigsten von den Tualatin-Modder.
Allergings bootet der Rechner nicht mit rechnerisch 1596MHz, sondern "nur" mit 1562 MHz. Das ist allerdings verträglich und ich könnte mal wieder nach einem neueren Bios Ausschau halten.

Ich müsste nicht einmal eine Brücke verlegen zwischen 2 Pins wenn der Rechner sich instabil verhält, meine Hardware steht fest wie der Fels in der Brandung! :D
Ich müsste aber noch Windows installieren damit ich endlich mal benchen kann was nun mein neues "altes" System nun kann.
Dafür werde ich dann die GF3Ti500 vom AthlonXP einsetzen, mal schauen wie gefährlich nahe er meinen XP1900+ kommt.
Aus den Foren habe herausgelesen, dass die Prozessorleistung etwa was zwischen einem P4 1.8GHz und P4 2.0GHz liegt.
Bald werde ich es besser wissen und vielleicht funktioniert auch 140MHz FSB! ;)
Gekostet hat mich der Mod nur den Prozessor alleine und etwas von meiner kostbaren Zeit. :D

Sollte jemand auch sein BX-Board um einen Tualatin-Celeron bereichern möchte, mit meinen Erklärungen nicht klar kommt oder sonst einige Fragen bezüglich dazu hat, der kann ruhig an mich wenden.
Die Bilder habe ich von anderen Seiten entnommen, da ich selbst keine Digitalkamera oder Webcam habe.

Nachtrag: Shit, schon wieder.. Rechtschreibfehler sind natürlich voll beabsichtigt für die allgemeine Belustigung. :lol:
 
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hey, das hört sich verdammt interessant an :)

Mein Board wäre eigentlich wie gemacht für diese Aktion. Ach, verdammt, warum hat man als Schüler nie Geld für solche Aktionen übrig? :(
 
Ich glaube gelesen zu haben, dass bei deinem Board es nicht so einfach geht wie bei mir.
Bin mir nicht ganz sicher, aber bei einigen gab es kleinere Probleme und mussten 2 Pins auf dem Prozessor verbinden für die Stabilität. Infomieren kannst du dich in den oben genannten Links.
Auch solltest du einen hochwertigen Slotket verwenden wie z.B. meines, den MSI MS-6905 Rev. 2.0.
Was ich vergessen hatte in meinem Bericht, der Slotket sollte mit einem IC bestückt sein mit dem Aufdruck TVC16222 (diesen IC trägt auch der spezielle Powerleap-Slotket). Wozu er gut ist weiss ich nicht, garantiert aber einen einwandfreien Funktion des Mods.
Näheres darüber gibt es bei http://www.tualatinmod.de.vu/
Wenn jemand Fragen hat wie man die V-Core lötet (ich musste es glücklicherweise nicht unt ;)) und verwirrt ist mit den unterschiedlichen Darstellungen, ich glaube den Überblick darüber zu haben.
 
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Ich muss auch einen kleinen Rückschlag vermelden, ich habe Probleme mit der Stabilität bei 133MHz FSB.
Ich habe die Lötarbeit an den beiden Pins durchgeführt, das für Stabilität sorgen soll.
Allerdings bracht mir das nur einen Teilerfolg ein, auf jeden Fall konnte ich nun die CPU länger mit der Taktfrequenz betreiben als hoher.
Ich habe dann mal das Programm WCPUID gestartet und die korrekte Taktfrequenz anzeigen lassen.
Die CPU läuft mit 1603.63MHz während mir stattdessen das Bios nur 1562MHz beim booten anzeigt, warum auch immer.

Vielleicht könnte ich die Sache mit der Stabilität mit einem besseren Lüfter hinbekommen, aber ich will keinen monströsen und lauten Teil drauf haben. Zu dem noch soll der Slotket nicht ins Ungleichgewicht fallen, auch wenn es mit einer Führung von der Slot1-Schnittstelle gehalten wird.

Momentan bin ich gerade dabei die CPU einen Burn-In durchzuführen. Dabei setze ich die V-Core so hoch wie möglich/verträglich bei einem niedrigen FSB.
So habe ich es auf 1.7 Volt eingestellt und die FSB runter auf spärliche 66MHz.
Dazu lasse ich zum auslasten das Program CPU Stability Test laufen, hätte auch SETI nehmen können oder sowas.

Wenn ihr das Programm auch wollt dann könnt ihr es von http://www.vtoy.fi/jv16/ saugen, dagibt es noch andere nützliche Tools.
 
Original erstellt von Mogadischu
hey, das hört sich verdammt interessant an :)

Mein Board wäre eigentlich wie gemacht für diese Aktion. Ach, verdammt, warum hat man als Schüler nie Geld für solche Aktionen übrig? :(

jo so gehts mir leider auch *schnief*

Würd das auch gern mal ausprobieren, sollte dann aber schon auf 133 Mhz FSB laufen, wießt du crazy bon, ob das mit meinem normalen Asus p2B möglich ist?
Ich habe bisher bloß leider noch nie den FSb auf 133 mhz gebracht, und weiß leider auch nicht obs an der graka liegt, oder am chipsatz oder der CPU!

Chipsatz könnte ich schon eher ausschließen, da ich aber nicht weiß ob ich bei 133 Mhz FSb wieder ienen PCI von 33 mhz habe, kann ich keine genaue möglichkeit herrausfidnen, laut einer kleinen tabelle auf meinem board ist der PCI bei 133 Mhz FSB wieder stabil auf 33 mhz, somit kanns dann doch nur die cpu sein!
Hab auch den MSI 6905 Revision 2.3, aber richtig trau ich mich das net auf dem slotadapter rummzuhämmern, und 100 euro für die cpu ist auch net wenig!Aber wenn das natürlich laufen würde wärs der hammer!
 
Also eigentlich sollte das auf jedem BX-Board funktionieren, Markenboards sollte man wie bei allen Sachen bevorzugen.
Für einen FSB-Takt von 133MHz ist ein PCI-Teiler von 4 nötig damit normale 33MHz PCI-Takt erreicht werden.
Bei älteren Board mit einer niedrigeren Revisionszahl könnte das noch nicht der Fall sein und nur der PCI-Teiler von 3 vorhanden sein.
Am besten ins Handbuch, Bios oder auf der Webseite vom Herteller nachschauen.
Aber es muss doch nicht immer 133MHz FSB sein, bei mir läuft das System bzw. Windows nicht stabil damit. Solange versuche ich das mit demBurn-In weiter.
Dafür stellt 126MHz FSB überhaupt keinen Problem dar und so läuft der Prozessor immerhin schon mit 1512MHz.
Windows läuft völlig problemlos, auch 3DMark2001 macht da keine murren.
Ich habe auch schon mal gehört, dass 1600 MHz das Ende der Fahnenstange wäre, das ich ja bei 133MHz FSB erreiche.
Vielleicht hätte ich auch lieber einen 1.1 GHz Tualatin-Celeron nehmen sollen, der hätte das locker gepackt und vielleicht bessere Reserven gehabt.
Vielleicht liegt es auch gar nicht am Prozessor, ich habe da 3 für 133MHz RAM-Riegeln drin, allerdings alle NoName-Teile.
Ich sollte mal checken ob da ein Riegel der Verursacher ist, die RAM-Einstellungen laufen aber schon auf CLK 3-3-3.
 
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