Ich habe zum Thema 802.16 WiMAX gerade eine Studienarbeit geschrieben. Dafür musste ich natürlich sehr viele Quelllen, in erster Linie aus dem Internet, durchlesen. Die Informationen, die ich zusammengetragen habe, werden einigen hier wohl nicht sonderlich schmecken. Vor allem werden diejenigen enttäuscht, die sich in WiMAX eine Alternative zu DSL erhoffen, das in abgelegenen Regionen nicht verfügbar ist. Aus wirtschaftlicher Sicht wird es für die Betreiber ziemlich unrentable sein, Sendestationen in solchen Gebieten aufzustellen. Die Stationen sind sehr teuer und auch die Anbindung der Stationen an das Netz des Betreibers (Backhaul) kostet eine Menge Geld. Ob es genügend Nutzer geben wird, damit die Betreiber die Kosten wieder durch Einnahmen ausgleichen können, ist eher zweifelhaft. In weit entwickelten Industrieländern, wie Deutschland eins ist, wird sich WiMAX nicht als DSL-Ersatz, bzw. Alternative verbreiten. In Entwicklungsländern, die kein so gut ausgebautes Telefonnetz haben, ist die Technik schon deutlich interessanter. Bei uns wird sich eventuell der 802.16e Standard am Markt etablieren. Dieser zielt in erster Linie auf mobile Benutzer. Solche WiMAX Netze werden sich aber auch auf Ballungszentren beschränken und nicht über das ganze Bundesgebiet gespannt. WiMAX ist kein mobiler sondern ein nomadischer Standard. Mobile Alternativen sind UMTS und der irgendwann erscheinende 802.20. Und die immer in den News erwähnten 70MBit/s Übertragungsraten sind reine Bruttowerte. Diese könnte man theoretisch erreichen, wenn an einer Basisstation lediglich ein einziger Teilnehmer hängt. WiMAX setzt aber stark auf Quality of Service, das jedem Teilnehmer und jedem Dienst eine festdefinierte Bandbreite zusichert. Netto werden pro Teilnehmer definitiv nicht mehr als 1-2 MBit/s übrig bleiben. Bis 802.16e Netze hierzulande aufgebaut sind, dauert mit Sicherheit noch mindestens bis Ende 2007. Grundsätzlich ist WiMAX nicht schlecht, wird sich durch Intel und deren Centrino Plattform gewiss in Zukunft auch in den meisten Notebooks befinden. Als DSL-Alternative wird es jedoch für die wenigsten in Betracht kommen.