News Offline-Handel: Amazon will Ladengeschäfte in Deutschland eröffnen

Amazon go schön und gut aber auch das wird wieder Arbeitsplätze kosten. Und wie sich Amazon bislang gegenüber seinen Mitarbeitern verhält, ist auch schon zur genüge durch den Kakao gezogen worden.

Ich kann mir nicht so wirklich vorstellen, wie das in Deutschland funktionieren soll.
 
"Amazon Go soll den Bezahlvorgang an der Kasse obsolet machen, indem Kameras und Sensoren tracken, was die Kunden aus den Regalen nehmen und womit der Laden verlassen wird."

Tolle neue Welt!
 
Wenn du mit 15 ein Bier einpackst und zum Ausgang spurtest, fährt blitzschnell eine Plexiglaswand hoch.
 
Auch ein Konzept, über den Onlinehandel die Händler vor Ort in den Ruin zu treiben und dann die leer stehenden Geschäfte für einen Appel und ein Ei zu übernehmen. Und die ehemals selbstständigen Buchhändler von einst werden zu Minijober bei Amazon...

Und irgendwann werden die Firmen feststellen, dass keiner mehr was kauft, wenn keiner mehr Arbeit hat...
 
fitzelsche schrieb:
Amazon go schön und gut aber auch das wird wieder Arbeitsplätze kosten. Und wie sich Amazon bislang gegenüber seinen Mitarbeitern verhält, ist auch schon zur genüge durch den Kakao gezogen worden.

Ich kann mir nicht so wirklich vorstellen, wie das in Deutschland funktionieren soll.

Das ist ein ziemlich blindes Argument, welches leider nicht besonders weit gedacht ist...
Kleines Rechenexempel dazu:

1) Da Anlieferung, Verwaltung, Artikel in die Regale räumen und sonstiges weiterhin durchgeführt werden muss, wird es hier schon mal keine Änderung geben, also Gleichstand.

2) "Wegfallen" können also lediglich die Kassierer, für den Fall, dass es jedoch einen Systemausfall gibt, wird es immer ein Notsystem, aber wenigstens einen Kassierer geben, wenn auch im Backup. Zusätzlich benötigt die Technik aber Wartung und Pflege und bei der Menge an Erfassungssystemen und Rechenleistung, die notwendig ist, werden als wohl pro Laden 2 Personen in dem Bereich benötigt. Insgesamt also die Anzahl, die der durchschnittlichen Anzahl an Kassierern entspricht... es ändert sich also das Konzept und sicherlich auch die notwendige Ausbildung, damit aber auch das Gehaltsniveau... also gleich viele Beschäftigte mit durchschnittlich besserem Gehalt... nichts was ich bemängeln würde...


Zusammenfassend: Ich habe immer das Gefühl, dass die Leute annehmen, dass IT ganz ohne Menschen auskommt... Das tut es aber nicht... und wird es so schnell auch nicht.


Ich persönlich finde das Öffnen der Stores zwar überflüssig, aber nicht schlimm.
 
Darklordx schrieb:
Und irgendwann werden die Firmen feststellen, dass keiner mehr was kauft, wenn keiner mehr Arbeit hat...
Das haben sie schon erkannt und daher gibt es auch in der Wirtschaft einige Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens.
Ergänzung ()

Rome1981 schrieb:
Insgesamt also die Anzahl, die der durchschnittlichen Anzahl an Kassierern entspricht... es ändert sich also das Konzept und sicherlich auch die notwendige Ausbildung, damit aber auch das Gehaltsniveau... also gleich viele Beschäftigte mit durchschnittlich besserem Gehalt... nichts was ich bemängeln würde...
Würde es sich für Amazon nicht rechnen (Sprich: wäre es nicht möglich, Personalkosten einzusparen), würden sie so ein System vermutlich nicht flächendeckend einführen. Daher denke ich schon, dass für die Gesellschaft das Einkommenspotential sinkt, während Amazon den eigenen Gewinn optimiert (was in einem kapitalistischen System ja auch nicht wirklich überrascht).
 
Zuletzt bearbeitet:
Darklordx schrieb:
Und irgendwann werden die Firmen feststellen, dass keiner mehr was kauft, wenn keiner mehr Arbeit hat...
Es ist schwachsinnig Arbeitsplätze, die automatisiert werden können bewusst nicht zu automatisieren um die Arbeitsplätze zu erhalten. Bisher hat die Automatisierung neue Arbeitsplätze geschaffen. Das wird diesmal etwas anders sein, es werden tatsächlich Arbeitsplätze abgebaut. Das macht ein bedingungsloses Grundeinkommen unumgängig.

Abgesehen davon ist hier der Markt doch fast selbstregulierend. Menschen werden wegen der Automatisierung immer weniger Arbeiten, deswegen immer weniger verdienen. Damit sie trotzdem mehr oder gleich viel kaufen, müssen die Produkte weniger kosten, was wiederrum durch Automatisierung ermöglicht wird. Am Ende könne sich die Menschen im Optimalfall genauso viel oder mehr leisten, haben aber mehr Freizeit.

Der Staat muss trotzdem eingreifen und beispielsweise eine "Robotersteuer" einführen. Die Steuer sollte natürlich nicht mehr kosten als der ersetzte Mensch. Die Steuer kommt wie beispielsweise eine CO2-Steuer in den Pool für das bedingungsloses Grundeinkommen.
 
Damit offenbart sich ganz offen die langfristige Strategie von Amazon: Zuerst wird der Einzelhandel durch das billigere und bequemere Online-Angebot so stark unter Druck gesetzt, dass er sich zur Aufgabe gezwungen sieht, und dann nutzt Amazon seine Martkmacht, um die offenen Stellen in diesem Marktsegment zu besetzen. Das ist eine allumfassende Verdrängungsstrategie, die schließlich, wenn sie zur Vollendung geführt ist, den Kunden auf allen Ebenen in ein Abhängigkeitsverhältnis versetzt. Deswegen kaufe ich schon seit Jahren nichts mehr bei diesem Unternehmen.
 
Lumin schrieb:
Es ist schwachsinnig Arbeitsplätze, die automatisiert werden können bewusst nicht zu automatisieren um die Arbeitsplätze zu erhalten. Bisher hat die Automatisierung neue Arbeitsplätze geschaffen.
Grundsätzlich ja, aber: Das darf meiner Meinung nach nicht für alle Berufe gelten. Erzieher, Pflege, Lehrer etc. würde ich nicht automatisiert sehen wollen.


Lumin schrieb:
Abgesehen davon ist hier der Markt doch fast selbstregulierend. Menschen werden wegen der Automatisierung immer weniger Arbeiten, deswegen immer weniger verdienen. Damit sie trotzdem mehr oder gleich viel kaufen, müssen die Produkte weniger kosten, was wiederrum durch Automatisierung ermöglicht wird. Am Ende könne sich die Menschen im Optimalfall genauso viel oder mehr leisten, haben aber mehr Freizeit.
Auf der anderen Seite sind hochautomatisierte Wertschöpfungsketten extrem kapitalintensiv, was im Laufe der Zeit zu Oligopol- oder Duopol-Strukutren führt. Märkte mit zwei oder drei Anbietern und hohen Markteintrittsbarrieren (durch hohe Kapitalkosten) führen dann dazu, dass Preise in der Regel höher ausfallen, als es bei einem funktionierenden Markt der Fall wäre.
 
Gizmo0815 schrieb:
"Amazon Go soll den Bezahlvorgang an der Kasse obsolet machen, indem Kameras und Sensoren tracken, was die Kunden aus den Regalen nehmen und womit der Laden verlassen wird."

Tolle neue Welt!

Wenn man die Kameras weglässt eigentlich eine gute Idee. Einfach einen Sensor an den Artikel und alles was man bei sich trägt und einen Sensor hat wird beim verlassen des Ladens gescannt und gebucht.

So könnte man eigentlich auch Diebstahl ausschließen
 
Cr4y schrieb:
Grundsätzlich ja, aber: Das darf meiner Meinung nach nicht für alle Berufe gelten. Erzieher, Pflege, Lehrer etc. würde ich nicht automatisiert sehen wollen.



Auf der anderen Seite sind hochautomatisierte Wertschöpfungsketten extrem kapitalintensiv, was im Laufe der Zeit zu Oligopol- oder Duopol-Strukutren führt. Märkte mit zwei oder drei Anbietern und hohen Markteintrittsbarrieren (durch hohe Kapitalkosten) führen dann dazu, dass Preise in der Regel höher ausfallen, als es bei einem funktionierenden Markt der Fall wäre.

Das mit der Pflege gibt es (leider) schon, siehe die Pflegeroboter in Japan. Wer mehr Geld hat, wird von einem echten Menschen versorgt, schöne neue Welt...

Das ist nur ein weiteres Symptom unseres Systems, welches früher oder später sowieso auseinander fallen wird.
 
Kassierer? Ernsthaft? Die heutigen Kassierer können doch nicht viel mehr, bzw müssen nicht mehr können, als Barcodes scannen. Häufig müssen sie noch nicht mal mit Bargeld arbeiten, da dieses die Automaten erledigen die das Rückgeld geben.

Früher war ich als Kind immer hochgradig fasziniert als die Damen an der Aldi-Kasse dir schon den Endbetrag entgegen riefen ehe alles auf dem Band war. Meine Herren haben die Artikelnummern in ihr Tastenfeld geprügelt.
 
Amazon zeigt aber auch wie Kunden Service wirklich aussehen sollte.
Es gab bei mir noch nie ein anliegen das nicht zügig und zu meiner Zufriedenheit erledigt wurde.

Wenn ich da an meine letzte telefonische bestellung zurückdenke , ja ich habe tatsächlich mal nur zeit für das Telefon gehabt, dann kommt es bei mir dreimal rückwärts aus der Galle heraus !
Komplett anderer Preis als Online, der Typ hat gefühlte 15 H gebraucht um meine Daten zu erfassen und zum schluss ging es nicht durch, weil er keine Bestätigungsmail geschickt hat . Das war nicht Amazon, ein renomierter Hardawarehändler in DE. Nein Danke, nie wieder.

Suche ich ein mal was beim einem "echtem" Shop, heist es " müssen wir bestellen"
Nein, ich bin kein Illusionist, man kann nicht jeden Artikel haben, wir sprechen hier aber nicht von einem 65 Zoll fernseher, sondern von einem Artikel der kleiner ist als ein Atom ( USB WLAN Stick) und davon war nicht EINER in einem 6000qm grossem geschäft.
Hab dann auch mal mit dem VK leiter gesprochen, der hat sich geschämt so rot ist er angelaufen.

Also ich bekomme immer mehr abscheue von ECHTEN geschäften und allem das nicht mit AMAZON zu tun hat und so geht es vielen die ich kenne.

Amazon und echte Geschäfte? Immer her damit take my $$..$$$
 
Zuletzt bearbeitet:
Christock schrieb:
Damit offenbart sich ganz offen die langfristige Strategie von Amazon: Zuerst wird der Einzelhandel durch das billigere und bequemere Online-Angebot so stark unter Druck gesetzt, dass er sich zur Aufgabe gezwungen sieht, und dann nutzt Amazon seine Martkmacht, um die offenen Stellen in diesem Marktsegment zu besetzen. Das ist eine allumfassende Verdrängungsstrategie, die schließlich, wenn sie zur Vollendung geführt ist, den Kunden auf allen Ebenen in ein Abhängigkeitsverhältnis versetzt. Deswegen kaufe ich schon seit Jahren nichts mehr bei diesem Unternehmen.

Klingt plausibel. Aber wenn Amazon es nicht tut, tuts jemand anderes. Thats the Style of modern market economy

Irgendwie muss ich an den Film "Idiocracy" denken. Willkommen bei Costco, ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ob die zukünftigen Ladenmitarbeiter bei Amazon auch den deutlich schlechter bezahlten Logistik-Tarif bekommen anstelle den des Einzelhandels?
 
@knoxxi
ich bin auch ein kind der zeit als die bei aldi noch getippt haben wie die weltmeister. was die allerdings getippt haben waren die preise und nicht die artikelnummern. sich 100-200 artikel mit 4 stelligen beträgen zu merken is einfacher als die selbe zahl mit 8-10 stelligen art. nummern.
 
Cr4y schrieb:
Das haben sie schon erkannt und daher gibt es auch in der Wirtschaft einige Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens.
Das bedingungslose Grundeinkommen ist Schwachsinn hoch zehn, weil wie soll das Finanziert werden, ohne dass die Steuern bzw. Preise steigen werden?

Aber zurück zum Thema.

Ich kann mir solche Läden sehr gut als Abholstationen für die Bestellungen vorstellen bzw. kann direkt Bestellt werden für die ältere Generationen oder zum Umtauschen!
IKEA hat auch Abholstationen mit kleiner Ausstellungsfläche.
 
@DarkInterceptor:
Ja das kann sein bzw damit wirst Du recht haben. Die kamen aber wie aus der Pistole geschossen, wenn man fragte was die Packung Tempo kostet. Frag das heute mal im DM oder Rossmann, ohne Scan werden 8/10 dir das nicht beantworten können.

@Corros1on: Ja stimmt als Gegenstück zur DHL Packstation die dafür für alle Versender nutzbar ist.
 
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