Pi oder anderes Gerät <5W für Cloud, DNS, ...?

ascer

Captain
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Hallo Community,

ich plane derzeit - abgesehen von einem RetroPie - mein erstes, richtiges Abenteuer mit einem Einplatinencomputer:
Ich würde gerne eine private Nextcloud zu Hause betreiben und per DynDNS von unterwegs drauf zugreifen. Außerdem sollte ausreichend Leistung vorhanden sein, dass ich auch noch andere Dienste parallel betreiben kann, beispielsweise einen DNS-Server wie Pi-hole oder ein Apache+MariaDB zu Dev-Zwecken kleiner Testprojekte.

Ein Pi 3B+ zieht laut Wikipedia max. 7W, d.h. bei einem headless Linux (GPU untätig), Bluetooth aus, WLAN aus (würde Ethernet verwenden) usw. sollte der Regelbetrieb ja sicher <5W liegen?
Da das Teil 24/7 laufen würde, würde ich für Umwelt und Geldbeutel <=10W insgesamt ganz nett finden und Festplatten mit <=5W gibt es laut Geizhals mehrere.

Ist sowas realistisch?

Gibt es noch andere Modelle, etwa ein Arduino, ODROID, Banana Pi usw., die dafür geeigneter wären?
 

bubu9

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Kommt drauf an, wie performant das ganze werden soll. Der Gbit-Lan Controller des Pi 3B+ hängt am USB 2.0 Controller. Sprich maximal 315 Mbit/s. Die Festplatte kann auch nur mit USB2-Speed angesprochen werden. Wenn dir das reicht, warum nicht.

Eine gute Alternative wäre ein gebrauchter Intel NUC oder ein Rock64. Ich musste jetzt aber selbst googeln, ob Pi-hole auf dem Rock lauffähig ist. Gibt ein paar Forenbeiträge zu dem Thema.
 
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ascer

Captain
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Ja, Geschwindigkeit ist vollkommen egal, solange die CPU für mehrere Services gleichzeitig ausreicht (zu geringer Takt oder Single-Core wäre wohl schwierig?!).

Ein Pi-hole und DNS im Allgemeinen braucht ja nicht viel (hängen ja nur meine Clients zu Hause dran) und meine private Cloud ist nur für mich und auch nur Datengrab, d.h. die allermeiste Zeit nur Leerlauf und das meiste, was da drin liegt, sind PDFs. Also außer einmal initial beim Umzug würden da meistens nur ein paar bis wenige Hundert MB geschrieben.

Datenbank und Apache wäre auch nur für interne Dev-Zwecke, sodass ich nicht mehr lokale DB+Apache für eigene Projekte nutzen muss, d.h. Mini-DB und auf dem Webserver nur Testen, ob überhaupt irgendwas läuft.
 

bubu9

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Vorteil des Pi3 ist halt, dass garantiert vor dir auch bereits jemand exakt dieses Projekt bereits umgesetzt hat und man nur googeln muss, wie es geht. Ein Nuc wäre auch kein Problem, weil Linux perfekt für Intel optimiert ist.
 

ascer

Captain
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Das habe ich auch schon überlegt, aber NUCs haben sehr häufig einen deutlich höheren Stromverbrauch. Ich würde den schon gerne so gering wie nur möglich halten, da kommen mir die sparsamen ARM-SoCs wie beim Pi schon ganz recht.

Bei Arduino, Banana Pi, ODROID usw. würdest du also nicht noch groß weiter nachgucken?
 

ChrisM

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Erwarte mit einer Pi nur nicht wirklich gute Performance. Ich hatte mit einer Pi Modell 2 eine Owncloud zum Test laufen, war extrem langsam. Habe derzeit ein NUC-Gegenstück von Zotac (eine ZBoX Nano) laufen, ist deutlich flotter und auch passiv gekühlt.
 

bubu9

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Doch, guck dir mal den Rock64 an. USB3 und Gigabit Ethernet. Dürfte als NAS etwa 8 bis 9 mal so schnell wie ein Pi3 B+ sein. Ein DN2820FYK NUC verbraucht 3,2 Watt Idle und maximal 8,3 Watt und ist 10 mal so schnell.
 

till69

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Eine Fritzbox 4040 hat einen QuadCore, 5x Gigabit-Lan, einen schnellen USB3 für HDD/Stick (110MB/s).
Mit OpenWRT eine nette Kiste und durchaus eine PI Alternative.
Braucht kaum Strom und kann auch noch AccessPoint bei Bedarf ;)
 

Siri

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Hab auch schon Nextcloud 14.x auf dem Raspberry Pi 3B laufen gehabt, leider nicht wirklich sehr performant. Gerade beim Aufrufen der Bilder (egal ob PC oder per Handy App) braucht der teilweise ewig, wenn viele Bilder im Ordner sind.
 

ascer

Captain
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Zitat von Siri:
Hab auch schon Nextcloud 14.x auf dem Raspberry Pi 3B laufen gehabt

3B oder 3B+? Und nur die Weboberfläche oder auch Sync mit dem Desktop-Client? Die Weboberfläche nutze ich kaum, da das ja auch nur für meine privaten Dokumente ist und da hab ich auf all meinen Geräten den Client installiert.

Zitat von bubu9:

Rock64 sieht interessant aus, der NUC verbraucht aber laut Datenblatt deutlich mehr.
 

Siri

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Zitat von ascer:
3B oder 3B+? Und nur die Weboberfläche oder auch Sync mit dem Desktop-Client? Die Weboberfläche nutze ich kaum, da das ja auch nur für meine privaten Dokumente ist und da hab ich auf all meinen Geräten den Client installiert.

3B. Desktop-Client ging gut, nutze halt viel die Weboberfläche bzw. die App und da laggt es schon arg.
 
L

linuxfan

Gast
Neulich hat jemand den ODROID-HC2 empfohlen. Und tatsächlich scheint er für so ein Vorhaben wie gemacht zu sein, im Gegensatz zu Raspberry & Co., die eher "missbraucht" werden und hier und dort im Sinne von "NAS" Schwächen haben. Habe sogar überlegt, mir einen zu bestellen, aber wenn man schon was anderes zuhause hat, dann lohnt es sich weniger. Falls völliger Neukauf ansteht, dann wäre ich mit dem HC2 wohl besser bedient.
 

ascer

Captain
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Zitat von linuxfan:
ODROID-HC2 empfohlen (...) im Gegensatz zu Raspberry & Co., die eher "missbraucht" werden und (...) "NAS" Schwächen haben.

Inwiefern eignet sich denn der HC2 besser? Ist die CPU derart schneller? Bei nicht deutlich höherem Stromverbrauch?
 
L

linuxfan

Gast
Hinten steckt man die Festplatte an SATA wie sonst in einem externen Gehäuse. Und vorne hat er Gigabit-Ethernet. Flaschenhälse wie USB 2.0 und/oder nur Fast Ethernet fallen also weg. Die CPU ist dieselbe wie beim ODROID-XU4, also sehr schnell. Das Power Supply hat 12 V, 2 A. Man muss bedenken, dass die Festplatte gleich mitbetrieben wird. Wie viel Strom denn nun tatsächlich gezogen wird, weiß ich aber auch nicht, gute Frage.
Mein Pi 2 schafft nur 10-11 MB/s wegen Fast Ethernet, mein ODROID-C2 immerhin rund 22 MB/s, limitiert durch USB 2.0. Aber Gigabit ist das nicht. Das wären dann 100+ MB/s.
 

ascer

Captain
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Ich hatte bisher noch keine persönliche Erfahrung mit einem ODROID, kann ich da ganz normal Ubuntu Server für ARM (oder Debian oder Arch für ARM) installieren und betreiben?
 
L

linuxfan

Gast
Anstatt Arch ARM würde ich lieber das originale Ubuntu (minimal) von Hardkernel nehmen. Habe selber den C2 einige Monate lang headless mit Arch betrieben und immer wieder gab es nach Updates Probleme. Mal ging der FTP-Server nicht mehr, mal fiel Dnsmasq aus (Stichwort Pi-Hole). Weil sich Optionen und Voraussetzungen der Software unvorhersehbar geändert haben. Viel Recherche und Zeitaufwand, um den Fehler zu finden. Zuletzt ging nach einem reinen Updaten und Neustart gar nichts mehr, kein SSH-Zugang mehr. Zur Fehlerbehebung hätte ich einen Monitor anschließen müssen. War mir dann zu blöd. Arch ist sehr interessant, aber als Server nehme ich es nicht mehr. Der soll ja dauerhaft funktionieren und nicht immer wieder nach Updates rumnerven.

Aber guck noch mal wegen Stromverbrauch, nicht dass es da eine böse Überraschung gibt. Und wenn dir 10 MB/s reichen, dann würde es auch ein Pi 2 tun, der im Idle weniger zieht als der Pi 3.
 

ascer

Captain
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Alles klar, vielen Dank!

Ich frage dann einfach mal im ODROID Forum nach, wie es mit dem Stromverbrauch aussieht. Werde auch gleich mal noch für den neuen H2 nachfragen, der soll ja noch flotter sein, wegen dem X86 Celeron - wobei der dann bestimmt zu viel verbraucht. Mal sehen.

Mit Raspbian war ich bis jetzt immer recht zufrieden und bei einem X86 würde ich dann auch einfach Ubuntu Server oder Debian nehmen, denke ich. Dann sollte das Zeug ja auch sehr stabil laufen.
 
L

linuxfan

Gast
Der H2 ist gut, aber kostet bei Pollin 200+ Euro mit 4 GB RAM, Netzteil usw.
 

ascer

Captain
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Ja, beim H2 würde ich dann warten bis Intel in die Pötte kommt und wieder ordentlich liefern kann. Da ja nicht mit der Produktion vom Celeron nachkommen, sind die Preise auch sicherlich höher, als sie es eigentlich sein müssten.
 
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