Projekte für Freelance

RobertVox

Cadet 3rd Year
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Nov. 2016
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59
Hallo,

Ich habe eine über 10 Jährige Erfahrung in Java Software Entwicklung.
Ich erwäge ein Freelancer zu werden.
Nur eine Sache macht mir Sorgen.
Ist es nicht so, dass Freelancer vor allem für alte Projekte gesucht werden, in denen nicht zukunft orientierte Technologien eingesetzt wurden, gesucht?
Ist es nicht so, dass Firmen suchen Freelancer vor allem bei diesen Projekten für die es besonders schwer ist jemanden zu finden, weil kaum einer die entwickeln möchte?


Das mach mir wirklich Sorgen.

Danke schön für eure Antworten im Voraus!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne Netzwerk und konkreten Plan an Aufträge zu kommen, wird das Scheitern. Wenn man das nicht kann und unbedingt irgendwas machen möchte, ja, dann bleibt sowas vielleicht übrig und man nimmt es an.
 
Hi,

nicht ausschließlich, aber natürlich gebe ich einem Freelancer, der im Zweifel mehr kostet als ein Festangestellter, auch entsprechende Aufgaben.

Softwareentwicklungs-Erfahrung alleine reicht nicht. Du brauchst auch eine Art "Vertrieb", selbst wenn du das selbst machst. Wie kommst du an Aufgaben und Projekte? Was unterscheidet dich von einem anderen Entwickler? Was sind realistische Stundensätze etc.

Das ist alles wichtig. Abgesehen davon: ist Startkapital vorhanden, um eine Zeit land zu überbrücken? Du musst alles selbst zahlen und versteuern.

VG,
Mad
 
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Zu einem konkreten Plan gehört dann auch dazu, Werbung für sich zu machen und sich fortzubilden. Wenn man als Freelancer richtig fit in Machine Learning, Neuronalen Netzen o.ä. ist, findet man sich auch Projekte zu diesen "Zukunftsthemen". Aber du musst die Unternehmen/Kunden auf dich aufmerksam machen, musst dich um Projekte bewerben und damit rechnen auch mal Phasen ohne gut bezahlte Aufträge zu erleben.

Um solche Phasen zu überbrücken, musst Kapital vorhanden sein. (siehe Madman1209s Antwort).

Außerdem: Du arbeitest dann nicht mehr mit Kollegen oder Vorgesetzten, sondern mit Kunden. Dementsprechend kann sich der Ton ändern und vernünftige Geschäftskorrespondenz wird wichtig. Und da würde ich - nicht despektierlich gemeint - schon Verbesserungspotenzial sehen.
(zum Beispiel "Ist es nicht so, dass Freelancer vor allem für alte Projekte[...] gesucht werden?" anstelle von "Ist es nicht so, dass Freelancer werden vor allem für alte Projekte[...] gesucht?" )
 
Interessante Einschätzung von Freelancern hast du da.

Ich würde sagen: Firmen suchen sich das Personal passend zum Projekt. Wie Fortatus schreibt hängt das von den Qualifikationen und den Erfahrungen ab.

Freelancer werden nicht (nur) für besonders schwere Projekte genommen, sondern dann, wenn das Personal benötigt wird. Wenn eine Firma intern Entwickler hat, die das alte, besonders schwere Projekt meistern können, dann wird die Firma das auch machen. Oder ein Dienstleister wie Accenture wird auf Freelancer zurückgreifen, wenn sie nicht genug eigene Mitarbeiter haben, um die Dienstleistung zu liefern (soll bei Gott keine Werbung für das Unternehmen sein).
 
Ist wie in jedem Gewerbe auch.... Immer ganz ganz gründlich überlegen und einen Business Plan erstellen.
An alles denken und erst einmal vom worst case ausgehen.
Wenn du im worst case Fall über die Runden kommst, dann kann es eher Sinn machen.

Dann muss du die promoten können, dich verkaufen können. Generell sind Jobs für Selbstständige oder Freelancer welche, wo es ganz alleine auf dich ankommt.
Du bist die treibende Kraft.
Auch kannst du auf dich schauen, bist du eher ein Typ, der gerne alleine arbeitet, wenig soziale Kontakte hat? Oder eher die Rampensau, du gehst irgendwo alleine hin und nach 10 Minuten bist du in Gesellschaft.
Es ist nicht nur die fachliche Arbeit, denn bis du dahin kommst, dass du diese zeigen kannst musst du die große Hürde nehmen den Auftrag zu bekommen.
Du darfst keine Dumping Preise anbieten, dich aber nicht unter Wert verkaufen. Du musst ein gutes auftreten haben und wirken.
Immerhin musst du deinem Gegenüber das Verkaufen was er sucht, in dem Fall Dich selbst und deine Arbeit.

Stell es dir so vor wie im Supermarkt. Du gehst an die Fleischtheke, da ist ein äußerst sympathischer und taffer junger Mann, der wirkt einfach per se schon als hätte er Ahnung. Dem würdest du, egal ob er Ahnung hat oder nicht, das 50€/kg Filet Steak eher abkaufen, als dem lustlosen Metzgermeister, der mürrisch daher brabbelt aber wesentlich mehr Ahnung hat.

Als Freelancer musst du das alles selbst in die Hand nehmen.
Außer du hast jetzt schon ein Netzwerk und potentielle Arbeitgeber, die dir raten: "Ey, RobertVox, mach dich doch selbstständig, wir würden deine Arbeit sofort nehmen."

Aus welcher Idee kommt das denn?
Bist du gerade unzufrieden in deiner aktuellen Position/Job?
Hast du überhaupt gerade einen Job?
Willst du dich einfach nur verändern oder kommt das aus der Not heraus?
Planst du damit ein nächstes Level zu erreichen und weniger Arbeit = mehr Geld zu schaffen?

In den meisten Fällen bist du Anfangs höllisch viel unterwegs, musst richtig placken. Wenn du dann irgendwann einen Ruf hast musst du weiterhin up to date sein.

So wie du aber jetzt schon Sorgen äußerst würde ich fast sagen, dass diese Selbstständigkeit nichts für dich ist.
Im wahrsten Sinne des Wortes wirst du in dem Business erst einmal "Scheisse Fressen" bis du wirklich etabliert bist.
Außer du bist die Koryphäe in deinem Beruf und jeder lechzt nach deiner Arbeit, das hättest du in den 10 Jahren aber bereits gemerkt.
 
Danke Euch für eure Antworten, Kritik und Beratungen.
Ich kann mich gut verkaufen und bin energisch und entschlossen.
Alles ist mir bewusst!

Ich wollte nur Eure Meinungen hören weil jeder von meinen 3 erfahrenen Freelance-Bekannten immer nur ein Scheißprojekt hat.

Darum habe ich mich gefragt ob es vor allem Freelancer betrifft oder hatten sie einfach Pech.
Andereseits sehe ich auch ab und zu interessante und zukunft orientierte Freelance-Projekte in Jobbörsen. Man muss einfach sich sehr gut verkaufen weil die Konkurrenz groß ist.
 
Ich bin seit 2016 Freelancer.

Wenn Du was kannst, wirst Du IMMER unterkommen, Netzwerk schadet nie.
Firmen suchen Spezialisten, deren Kompetenzen sie aus den eigenen Reihen nicht füllen können, oder wo einfach kein Budget für eine dauerhafte Stelle da ist.

Du solltest Dir nur klar darüber sein, dass im Moment, Corona-bedingt - eine krasse Preisdrückerei am Markt herrscht.

Du wirst als Freelancer auch meist immer einen "Zuhälter" haben, wenn Du für große Firmen arbeiten solltest/wolltest. Große Firmen gehen kaum direkte Verträge mit Freelancern mehr ein. Eine Lieferantennummer wirst Du selber auch nicht kriegen ;-)
D.h. irgendein Zwischenhändler macht den Vertrag mit Dir und schlägt nochmal im Schnitt ab 25% aufwärts auf.
Pass hier auch auf die vertraglichen Klauseln was das Zahlungsziel betrifft auf. Sonst erbst Du neben dem Zahlungsziel des Zwischenhändlers auch noch dessen Zahlungsziel beim Endkunden - das kann sich insgesamt sonst schon mal auf 4 Monate summieren. Das finanzielle Risiko der Zahlung des Endkunden an den Zwischenhändler ist gefälligst nicht Deine Sache, wozu knöpft Dir der Zwischenhändler sonst die Provision ab? Da ist wirklich Vorsicht angesagt. Meist steckt dieser Ballast im Rahmenvertrag mit dem Zwischenhändler, der vorab zum Projektvertrag abgeschlossen wird.

Du musst Dir auch genau ausrechnen, was Du verlangen musst. Kalkulatorisch ist 80 - 100 € / Stunde ohnehin MINIMUM um überhaupt kostendeckend arbeiten zu können. Wenn keine Vollauslastung ist, musst Du das erst recht einkalkulieren.

Ich stand auch von 01.07. von heute auf morgen für 3 Monate komplett ohne Aufträge da - Corona sei dank - und mein Hauptauftraggeber war ein DAX-Konzern und die Vertragslage eigentlich lang gestrickt. Das muss auch eingepreist werden. Das Risiko will aber natürlich kein Auftraggeber zahlen... Deine beständige Fortbildung auch nicht, ....

Ich hatte freiwillig in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt und habe nicht ganz das rausbekommen, was ich eingezahlt hatte. Wenn ich das nicht gemacht hätte sondern die Corona-Hilfen in Anspruch genommen hätte, wäre ich finanziell besser weggekommen. Also auch das überlegen: Zahle ich freiwillig in die AV ein, oder nicht.

Rechne Dir auch durch, ob Du nicht in der gesetzlichen Krankenkasse bleiben willst, gerade wegen des Beitragsanstiegs im Alter, falls du nicht jetzt schon hohe Beträge in die private Krankenkasse einzahlen möchtest.
Wenn Du Dein Gewerbe anmeldest, mach unbedingt Besteuerung nach Vereinnahmung.

Folgende Portale sind ganz ordentlich für Akquise - alle Portale sind aber dennoch überfüllt mit altem, ungültigem Schrott.
https://www.solcom.de/de/projektportal/projektangebote
https://www.freelance.de/index.php
https://www.freelancermap.de/
https://www.gulp.de/
Schließ Dich auf Xing auch der Freiberufler-Gruppe an, da laufen immer eine Menge Aufträge drüber. Das Pendant dazu auf Linkedin ist leider zu einer Werbeplattform für Selbstdarsteller innerhalb der Freiberufler-Kaste verkommen. Da kommt mir manchmal echt das Würgen.

Sei Dir auch darüber im klaren: Bei einer Prüfung durch die Rentenkasse läuft das so ab, dass die jede Deiner einzelnen Beauftragungen auf Scheinselbständigkeit prüfen, nicht nur den Gesamteindruck. Das ist auch leider "Ermessenssache". 50% der freiwilligen Anträge auf Überprüfung gehen nicht durch - und man kann davon ausgehen, dass da wirklich vom Antragsteller optimiert wurde, was geht.
Ziemlich aktiv ist hier die https://www.vgsd.de/ die wirklich engagiert für klare Verhältnisse für Freelancer streiten.

Mach Dir eine ordentliche Business-Canvas, plane den Einstieg sorgfältig und geh auch gut vorbereitet zum Finanzamt. Ohne einen einzigen Kunden in die Selbständigkeit zu gehen würde ich persönlich nicht machen.
 
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HerbertGozambo schrieb:
Bei einer Prüfung durch die Rentenkasse läuft das so ab, dass die jede Deiner einzelnen Beauftragungen auf Scheinselbständigkeit prüfen, nicht nur den Gesamteindruck. Das ist auch leider "Ermessenssache". 50% der freiwilligen Anträge auf Überprüfung gehen nicht durch - und man kann davon ausgehen, dass da wirklich vom Antragsteller optimiert wurde, was geht.
Könntest du bitte etwas mehr darüber schreiben.

Hmmm. Wenn ich als Freiberufler befristete Projekte implementiere (sogar 12+) und für verschiedene Kunden wie kann es Scheinselbständigkeit - Probleme geben?

Irgendwelche Ratschläge, Hinweise. Danke!
 
@HerbertGozambo

Schreib mir noch bitte wie lange durchschnittlich bist du Jährlich ohne Projekt (1-3 Monate? länger?).
Wie früher beginnst du schon einen neuen Projekt zu suchen bevor das alte endet.

Danke im Voraus!
 
@HerbertGozambo danke für die ehrlichen und realistischen Einblicke! Fand es sehr interessant sowas mal aus erster Hand zu lesen. Habs manchmal selbst überlegt aber nie gemacht und dann stattdessen ne "bessere" Festanstellung gesucht nach einigen Jahren.
Im Heise-Forum tummeln sich immer nur die "ich mach jedes Jahr ne Millionen" Selbstdarsteller-Spinner bei dem Thema.
 
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Die Kunden von uns, die in solchen Bereichen unterwegs sind, verdienen meistens irgendwas im Bereich von 100-250 T€ p.A.
Ist aus den Abschlüssen aber schwer nachzuvollziehen, was sie genau machen und wie erfolgreich/fleißig die Leute so sind.

Als grobe Faustregel kann man sagen, dass man als Selbstständiger schon ca. das Dreifache von dem verdienen sollte, das man als Angestellter hätte.
Ansonsten ist es längerfristig fraglich, inwiefern sich das ganze für einen lohnt, da man deutlich mehr Risiken selbst trägt.
 
Zur Überprüfung. Was jetzt folgt ist erstmal eine subjektive Einschätzung: Ich persönlich habe ganz stark den Eindruck, dass Freiberufler gezielt in die Rentenkasse getrieben werden sollen. Die ganzen Hürden und das Melken durch "Zuhälter" sind in meinen Augen kein Zufall. Mein Modell wäre aber in den Anfangsjahren mit Einzahlung in die Rentenkasse finanziell nicht tragbar gewesen. Ich hatte aber einen Plan für mich mit "Break-Even-Point" Altersvorsorge nach 3 Jahren. Hat auch perfekt hingehaut - ich habe aber auch RICHTIG Glück und viel Unterstützung in Form eines guten Kunden gehabt.
Der Freiberufler in der IT-Branche müsste ja auch nicht geschützt werden, die Scheinselbständigkeitsregelungen sind ja eher zum Schutz für Ausbeutergewerbe mit niedrigen Löhnen. Man sieht ja wie gut das klappt. Gar nicht, weil das im Niedriglohnsektor nämlich gar nicht gewünscht ist. Wer bringt Euch die Post/Pakete - nahezu alles "Selbständige" oder in von der Post ausgelagerte Drückerfirmen. Das Modell Post funktioniert ohne gar nicht und das weiß "die Politik" auch ganz genau. Das ist reine Augenwischerei. Geil auch kürzlich nach dem Aufschrei bei Tönnies dann die Maßnahmen dort. Da wurden halt dann die tausende Zeitarbeiter dann nicht mehr in einer Organisation gebündelt sondern entsprechend in Cluster zu max. 50 Zeitarbeiter in neu gegründete GmbHs aufgeteilt, weil dann erfüllt man ja die neue Norm... so läuft das.

Dem Schweizer Modell bezüglich Rentenkasse würde ich aber sofort folgen.

Nun gut. Die Überprüfung der Rentenkasse - so sie einen "erwischt", lässt sich alle Beauftragungen der letzten Jahre benennen und dann wird richtig gründlich gekuckt. Weisungsgebunden gewesen? Arbeitsmittel des Endkunden genutzt, Wie sah die Zusammenarbeit aus - auch vor Ort, .... es gibt da ne Menge Kriterien - und die zu 100% einzuhalten ist nahezu nicht möglich, wenn man überhaupt eine ordentliche Dienstleistung erbringen will. Das ist in Deutschland echt irre, gerade was agiles Arbeiten angeht, ist das eigentlich nach Gesetzeslage gar nicht möglich. So gesehen bin ich halber Jurist geworden und "berate" unentgeltlich nebenher meine Endkunden bezüglich sauberer Prozesse, weil Sie in Ihrer Arbeitsweise sonst unabsichtlich gegen solche Auflagen verstoßen könnten. Das mache ich aber auch nur, damit ich und meine internen Ansprechpartner dann betreff Compliance sicher sind, denn die will ich mir ja schön warm halten. Ich habe das enorme Glück, in einem Bereich bei einem großen Endkunden gelandet zu sein, wo man fair, transparent und vor allem auch auf Augenhöhe miteinander umgeht. Das geht auch völlig anders - beim gleichen Kunden. Extern bedeutet in manchen Augen schon gern mal Untermensch.

D.h. auch wenn man mindestens 15% (Pflicht!) oder mehr Jahresumsatz aus anderen Quellen bezieht ist man noch lange nicht sauber, es reicht, wenn in einem Auftragsverhältnis was nicht passt und Bumm, kann der Hammer der Rentenkasse zuschlagen.

Ich bin eigentlich nie "ohne Projekt" weil ich durchgängige Beauftragungen und deswegen nicht so viele Kunden habe (Geringe Diversifikation kann auch ein Risiko sein, ganz klar). Ich bin auch kein Entwickler sondern Berater für Agiles Projektmanagment, also Scrum Master, Coaching, Teamentwicklung, Mediation und Organisationsentwicklung und Anteile Prozessmgmt sind auch auch mit dabei - aber rein in IT-Projekten. Von Entwicklung habe ich ehrlich gesagt bis auf die Basics, die man halt so im Laufe der Jahre aufschnappt, wie der organisatorische Ablauf ist, keinen blassen Schimmer.
Eigentlich sollte sowas gar nicht funktionieren, aber einen Tag in ein großes IT-Projekt eingetaucht und es stellt sich raus: Wo Menschen sind, da menschelt´s - und schon bin ich wieder dick im Spiel und äußerst nützlich. Ich bringe Ruhe und Struktur in Organisationen, gepaart mit einer ordentlichen Prise Infantilität und Fäkalhumor. Kunden bei denen ich mal war geben mich eigentlich nicht mehr her, weil neben den aufgeführten Punkten auch die Stimmung deutlich besser wird. Stimmung gut, Arbeit wird besser - das ist wohl meine USP.
 
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@RobertVox
Du könntest das Pferd auch von hinten aufziehen. Ich meine damit, bevor Du Dich als Freelancer ins Haifischbecken wirfst, arbeite vielleicht eine Zeitlang bei einem IT-Dienstleister in Festanstellung?

Ich arbeite bei einem und ich bin fast autark. Mir werden Projekte vorgeschlagen und ich kann selbst aussuchen, was ich machen will. Für die die mich interessieren, habe ich dann Bewerbungs- und auch Informationsgespräche. Dabei werden fachliche Qualifikationen und alte Projekte besprochen. Was kann man, welche Positionen hatte man inne, an welchen (Teil)Projekten hat man gearbeitet, wie lange und an was hat man daran gemacht. Wenn alles Stimmig ist, wird man dann als Mitarbeiter verliehen. Vorort oder Remote (was ich bevorzuge) erbringe ich meine Arbeitsleistung, verbuche erbrachte Stunden mit detaillierten Positionen in einem Tool für den Dienstleistungsbetrieb zur Abrechnung und bespreche alles selbstständig mit dem Kunden (Arbeitszeit, Ziele und etc).

Vertragskonditionen, Stundenlohn und etc verhandelt der IT-Dienstleister. Auch kümmert sich der Dienstleister um andere Dinge wie z.B. Wenn der Kunde weiter weg ist, um Unterkunft und etc. Ich bekomme am Ende meinen festen Lohn und oft auch einen guten Bonus sowie habe zudem meinen zugesicherten Urlaubstage.

Man kann es wie erweiterte Zeitarbeit oder halber Freelancer unter Verwaltung sehen. Man arbeiten viel selbständig, muss sich jedoch nicht um das Kaufmännische kümmern.

Einige Zeit hatte ich auch überlegt mich als Freelancer durchzuschlagen, aber dann hatte ich per Zufall meinen jetzigen Arbeitgeber gefunden und ich muss sagen, dass dieses Model besser zu meinem Charakter und Arbeitsweise passt. Was mir gefällt selbst zu bestimmen, aber was ich nicht mag an andere abdrücken (Verwaltung, Preisverhandlung, dem Geld nachlaufen und etc).

Komplett alles selbst zu erledigen wie es @HerbertGozambo macht, braucht sehr viel verhandlungssicheres und organisatorisches Talent sowie sehr viel Selbstdisziplin (Arbeitsweise, Geldmanagement und etc). Ebenfalls eiserne Nerven, da das Arbeitsleben auf und ab läuft sowie da man nicht in die Zukunft schauen kann. Von mir hat er viel Respekt, denn das können nicht viele von uns.
 
Vielen Dank für eure aufschlussreiche antworten!
Ich kann mir schon davon ein besseres Bild bauen.
 
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Sagt mir noch bitte eine Sache.
Ich miete eine Wohnung. Muss / soll ich meinen Vermieter darüber informieren, dass ich als Freelancer - Softwareenwickler arbeiten werde?

Muss ich dem Finanzamt ein Einverständnis vom Vermieter einreichen?

Ich denke eine Sache hat mir der anderen nichts zu tun oder?
Ich meine, ich nehme doch keine Kunden in meiner Wohnung auf und ich brauche kein Schild an meiner Tür usw.
 
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Dem Vermieter kann das im Grunde ganz egal sein, solange Niemand belästigt wird, die Miete pünktlich kommt und die Wohnung nicht explodiert. Es sollte halt eine Wohnung bleiben, kein reines Großbüro mit Kundenempfang.
Wofür sollte das FA ein Einverständnis vom Vermieter wollen ? Bzw. womit soll er einverstanden sein ?
Nur weil du evtl. von Zuhause arbeitest, wird deine Wohnung nicht gleich zur Geschäfts-/Bürofläche deklariert.
Du könntest auch im Van hinterm McFit parken und Hotspot, Dusche, usw. nutzen, solange du irgendwo gemeldet bist und einen Briefkasten hast, der regelmäßig kontrolliert wird, um das mal überspitzt darzustellen.

Eventuell übersehe ich aber auch etwas, was genau war denn dein Gedankengang bei der Frage ?
 
@RobertVox : Im Grunde hast du ja nur ein häusliches Arbeitszimmer, das sollte überhaupt gar kein Problem mit dem Vermieter sein. Nur als Hinweis: Du hast hier als Freelancer wesentlich mehr "Gestaltungsspielraum" mit dem Finanzamt!
 
Ich denke auch so. Das war mir klar nur gestern meine Frau hat erwähnt, dass sie irgendwo gelesen hat dass man dass dem Vermieter melden sollte. Aber es ging um Gewerbe also etwas was mich nicht betrifft.

Danke Euch für die erklärung!
 
^beim Vermieter muss man idR nur Tätigkeiten mit Publikumsverkehr melden. Als Programmierer dürfte das recht egal sein.
 
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