Ich finde das Ausschließen von Spielen auf Basis eines erzählerischen Konzepts ohne zu wissen was der Rest sein wird etwas verfrüht.
Nur weil man nicht alles in einem Play-Through machen kann, heißt nämlich nicht, dass es was schlechtes ist.
Gerade weil wenn man eine Begrenzung hat, dann wird das Pacing der Story um Größenordnungen besser und man hängt nicht mehr sinnlos in X Fetch oder Kill-Quests die keinerlei Relevanz für irgendwas haben.
Die Menge an Spielen, die eine Begrenzung in Zeit oder Scope haben sind ja durchaus einige und die meisten davon sind sehr gelungen: Nier Automata und Persona fallen mir hier direkt ein, wo man eben nicht einfach sinnlos Open World Tätigkeiten macht sondern einen festen Rahmen hat. Und beides sind Spiele die zu den Besten der letzten Dekaden gehören.
Von daher würde ich wirklich stärkstens empfehlen nicht einfach ein "Nein Zeit Begrenzung doof!" anzunehmen, wenn man überhaupt nicht weiß, wie das Gesamt-Konzept umgesetzt ist. Es ist durchaus möglich, dass das Resultat genau von einem solchen Konzept profitiert und deutlich intensiver wird als es vergleichbare Open World Endlos Spiele sein könnten.
Was mich dann zu dem gezeigten bringt. Es sieht wirklich sehr stark nach Witcher aus. Der Vampir Kniff scheint hier ja auch eher am Rande relevant zu werden und ich bin definitiv noch skeptisch in wie weit das gezeigte dreidimensionale Movement dank der Vampir-Fähigkeiten später wirklich gut umgesetzt sein wird. Auch sieht man am gezeigten noch nicht, in wie weit das Writing im Ganzen wirklich überzeugen kann. Plus, der Punkt von oben mit der Zeit-Begrenzung muss sich ja auch noch zeigen in wie er umgesetzt wird bzw. ob er in der Praxis überhaupt relevant wird.
Ich persönlich würde mir etwas mehr Eigenständigkeit wünschen: wenn man hier nicht wüsste, dass es nicht Witcher 3.2 ist, würde man annehmen es wäre Witcher. Und dann würde ich die Frage stellen, wenn man eh nur Witcher bekommt, wieso dann nicht gleich Witcher spielen? Klar, das mit dem Zeitdruck sowie die Perspektive als Vampir ist unterschiedlich zu Witcher aber solang man nicht sehr stark den Zeitdruck als Vorteil nutzt um spielerisch Unterschiede zu erzeugen (z.B. wie bei Nier in dem man mehrere Play-Throughs machen muss um das "True Ending" zu bekommen), dann gibt es hier kaum Alleinstellungsmerkmale.
Aber gut, mal abwarten. Alleine schon wenn das Writing gut wird, kann es sich ja trotzdem lohnen.