Religionsunterricht in Deutschen Schulen. Gut oder reformbedürftig?

Wie steht ihr zum verpflichtenden, durchgehenden Religions- und Ethikunterricht in der Schule?

  • Sollte ersatzlos abgeschafft werden

    Stimmen: 32 26,9%
  • Sollte durch ein freiwilliges Angebot ersetzt werden

    Stimmen: 16 13,4%
  • Sollte durch ein allgemeines Fach ersetzt werden (Inhalte ähnlich wie Ethik)

    Stimmen: 52 43,7%
  • Sollte in der jetzigen Form beibehalten werden

    Stimmen: 15 12,6%
  • Andere Option (ich schreibe sie unten)

    Stimmen: 4 3,4%

  • Umfrageteilnehmer
    119
Status
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@Sanjuro:
Und? Waren sich die Juden zur damaligen Zeit einig, dass Jesus der Messias ist?
Nein ... und die kannten die alten Schriften alle ... nicht ganz wenige hielten ihn aber dennch nicht für den Erlöser, von dem die alten Schriften sprechen. Die Römer hielten Jesus gar für dermaßen unwichtig, dass Herodes quasi betteln musste, damit der zum Schweigen gebracht wird.
Nach heutigen Stand der historischen Wissenschaft war zu der Zeit keines der Bücher älter als ca. 1.000 Jahre ... in Teilen sogar jünger als 500. Wie alt die vorherigen mündlichen Überlieferungen sind, und ob die mündliche Überlieferung exakt war, kann heute niemand sicher sagen.

Dass das Buch Genesis 5.000 Jahre alt ist, dafür hätte ich gerne einen Beleg.

Aber bitte keinen aus der Bibel, denn da kommt als Autor des AT im Grunde (tradtionell) nur einer in Frage ... und das war Gott selbst (Moses hat der jüdischen Glaubenstradition zufolge das Penteteuch am Berg Sinai lediglich in Empfang genommen).
BOBderBAGGER schrieb:
Das könnte zusammen mit Musik und Kunst in ein gemeinsames Fach aufgehen und auch dinge wie Medienkompetenz enthalten.
Was habt ihr eigentlich gegen Kunst und Musik?

Ich bin da sicherlich voreingenommen (bin Musik- und Kunstbeigestert), und habe diese Fächer in der Schule immer geliebt (naja ... es kam schon sehr auf die Lehrkräfte an).

Ich halte Kunst und Musik für sehr viel wichtiger, als die Beschäftigung mit den religiösen Schriften.
Diese Schriften gehören in den Kunst- und Musikunterricht aber ganz sicher mit hinein, weil eben Jahrhundertelang religiöse Motive vorherrschten (zumindest in dem, was überliefert wurde) und man einige Jahrhunderte der Kunstgeschichte ohne eine Grundbildung in religiösen Dingen kaum verstehen kann.

Die Anfänge von Kunst und Musik sind wahrscheinlich eng mit dem Glauben der damaligen Menschen verknüpft ... wie man eine primitive Flöte oder Trommel baut, haben diese Menschen wahrscheinlich durch die Natur gelernt (durch Beobachtung und Nachahmung), und genau aus der Quelle kamen später auch die von Aristoteles so genannten "Physiker".

Medienkompetenz sollte nicht auf einzelne Fächer begrenzt sein, denn die spielt meiner Meinung nach in nahezu jedem Fach eine bedeutsame Rolle. Es ist eine Grundkompetenz, die für die eigenständige vertiefende Beschäftigung mit einem Fachbereich heutzutage unerlässlich ist.

Daher sollte man nicht einzelne Fächer durch ein Fach "Medienkompetenz" ersetzen, sondern diese Kompetenz einfach in allen Fächern als grundlegend betrachten und ganz selbstverständlich ins Fachcurriculum aufnehmen.
 
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Axxid schrieb:
Glaube ist Privatsache. Davon losgeloeste Religion als (ehemaliger) Stuetzpfeiler unserer Gesellschaft und treibende Kraft in unserer vergangenen und gegenwaertigen Geschichte, ist ein Thema, dass man imho unterrichten sollte. Religion hat die Geschichte und Kultur weltweit seit beginn unserer Zeitrechnung beeinflusst.
Aufklären, nicht unterrichten. Ich verstehe da zweierlei darunter.
 
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DerOlf schrieb:
Was habt ihr eigentlich gegen Kunst und Musik?

Gegen die dazugehörigen Schulfächer habe ich, dass es ähnlich wie beim Religions- oder Ethikunterricht einfach eine menge Inhalte gibt, die nicht wirklich sinnvoll für die Allgemeinheit erscheinen... Warum werde ich gezwungen die farben in einem Kunstwerk zu analysieren? Kann der Künstler nicht einfach nen blaues Dach gemalt haben, weil er es einfach schön fand¿ Muss doch keine Bedeutung rein interpretiert werden...

Genauso warum soll jemand der mit musik nichts am Hut hat unbedingt noten lesen können. Das sind vlt wichtige Fähigkeiten, aber keine die jeder beherrschen muss...
Aber das ist wirklich eine andere Nebendiskussion, die ich ganz bewusst ausgelassen habe. Also auch wenn ich gerade nicht wiederstehen konnte, seid so gut und lasst das mal aus dieser Diskussion hier raus ;)
 
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Sanjuro schrieb:
Und dann was ist das Alte Testament überhaupt? Das Kommen des Messias ist das zentrale Thema im AT, auf das immer wieder hingedeutet wird. Das AT ist der Typos und das NT der Antitypos. Was im Alten verborgen ist, ist im Neuen enthüllt.

das AT wurde nur in die Bibel aufgenommen, weil dort Hinweise über Jesus zu finden sind, ansonsten ist für die Christen das NT maßgeben und das AT nur ein Beiwerk, , denn was ist das AT? richtig es ist der Tanach, die hebräische Bibel und die heiligen Schriften des Judentums

das Jesus nicht der verheißte Messias des Judentums, der im Tanach angekündigt wurde, war, ist bekannt, auch ist bekannt, das ein griechischer Jude, der zwar zu Jesuszeiten gelebt hat, aber weder Jesus persönlich noch seinen Jüngern begegnet ist, seine eigene Version des Jesus niederschrieb und somit seine eigene Religion erfand und die Auferstehung Geschichte missionierte.

Axxid schrieb:
Zu besonderen Tagen (Hochzeit, Beerdigung, Weihnachten) spielt die Kirche auch heute noch eine Rolle fuer viele Menschen. Dieses Grundwissen und diese Traditionen sollte man imho auch heute noch in der Schule lehren.

gerade Weihnachten ist gar kein christliches Fest ;)

im Zuge der Christianisierung des alten Europas, hat man alte Bräuche sich einverleibt ( wahrscheinlich um mehr Akzeptanz zu haben und die Heiden nicht komplett zu verstimmen ) . das Julfest und weil das Julfest nunmal heidinische Gebräuche waren, hat man die Geschichte von der Geburt des Jesus erfunden ( denn das er zu Weihnachten geboren wurde, ist doch stark zu bezweifeln ) . denn das heiligste Fest der Christen ist nicht Weihnachten, sondern Ostern, weil zu Ostern Jesus gekreuzigt wurde und angeblich wieder auferstanden sei. und das Christentum baut auf die Auferstehung auf


DerOlf schrieb:
(Moses hat der jüdischen Glaubenstradition zufolge das Penteteuch am Berg Sinai lediglich in Empfang genommen).

apropo Moses, es gibt die These, das die Moses Geschichte nur kopiert bzw umgeschrieben wurde,

denn der Auszug der Israeliten aus Ägypten und der eine Gott Glaube hat Ähnlichkeit mit der Echnaton Geschichte

Möglich wäre es, denn die Noah Geschichte ( Sinflut ) wurde auch nur abgekupfert vom Atrachasis-Epos
 
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@DerOlf

ja du hast Recht, 5000 Jahre ist falsch, da hab ich mich vertan. Die ältesten Bücher des AT sind über 3600 Jahre alt. Also Genesis entstand etwa 1.606 vor. Chr.
 
Sanjuro schrieb:
Also Genesis entstand etwa 1.606 vor. Chr.

die Genesis entstand bestimmt nicht aus dieser Zeit, wenn dann sind das Quellen, wo sich die Genesis sich bedient hatte, heutzutage nennt man sowas Plagiat ;)

im übrigen gabs zu dieser Zeit noch nicht den jüdischen Glauben, denn zu dieser Zeit haben die Israeliten an
mehrere Götter geglaubt ( JHWH hatte ne Ehefrau, die man auch verehrte , ihr Name taucht ca 40 mal in der Bibel auf )
 
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Sanjuro schrieb:
Warum sollte Jachwe eine Ehefrau haben? Meinst du Esther oder Waschti?
Amaryo sprach zu seinem Herrn: …
Ich habe dich gesegnet durch JHWH und seine Aschera.

Uriyahu, der Reiche, hat dies geschrieben:
Ein Gesegneter ist Uriyahu durch JHWH -
aus seinen Bedrängnissen hat er ihn durch Aschera gerettet.

in der Bibel wird Aschera der Hurerei mit JHWH bezichtigt, kommt einen bekannt vor ;), laut Bibel hat Jesus doch Maria Magdalena 7 Dämonen ausgetrieben

Aschera war eine Göttin und Ehefrau von JHWH, irgendwann wurde sie aus dem Glauben verbannt und es entstand das zweite mal eine monotheistische Religion ( der ein Gott glaube ) . Echnaton war , was man bisher weiß , der erste der mit seinem Aton Kult, eine monotheistische Religion einführte
 
Zuletzt bearbeitet:
Leute, gehört das wirklich noch in dieses Thema rein?
Ich meine in wie weit die Bibel der Realität entspricht und inwieweit es Kritik an dieser zu analysieren gibt gehört zwar zu der Überlegung, was Inhalte eines zukünftigen Religions-/Ethikunterricht sein sollten, aber ich glaube kaum dass es zielführend ist diese Diskussionen in diesem Thread hier zu führen. Oder liege ich falsch?

Vielmehr würde mich mal Interessieren, wenn es schon so viel über die Bibel gibt. Wieviel Zeit würdet ihr so etwas pro Religion einräumen? Ich mein ein Halbjahr mit einer Religion zu verbringen artet dann ja auch wieder ziemlich aus vom Stundenpensum her und wäre ja dann auch nicht die angedachte Reformierung die Platz für andere Inhalte schaffen sollte? Andererseits gibt es denke ich viel was man besprechen kann...
 
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Nilo schrieb:
Leute, gehört das wirklich noch in dieses Thema rein?

finde ich schon, denn die Entstehungsgeschichte der Religion , gehört nun mal dazu, denn Religion, war nie auf einmal da und der Ursprung sollte genauso Beachtung finden, wie das ausüben der Religion

auch beim Religionsunterricht sollte auf dem Ursprung eingegangen werden, und nicht blindlinks theologisch die heiligen Schriften durchzugehen
 
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Es gibt eine Frage der Bedeutung, wenn man als Gläubiger davon ausgeht dass die Bibel wahr ist, dann ist es in Europa als Erbe der Bibel eine Pflicht auch den Glauben an Jesus Christus zu verkünden, darum gab es den Religionsunterricht. Unter dieser Annahme ( Hypothese) hätte das Fach eine besondere Schwere an Bedeutung, welche nicht durch Lernfächer ersetzbar wäre. klingt logisch oder?

Wenn man Religionen dagegen nur als kulturelles Gut betrachtet, ist die Frage müßig. Da könnte man auch auch 45min über Filme, Romane oder Games sprechen oder was die Kinder am liebsten essen. Dann ist es ja egal was die Kinder wählen, es hat so oder so keine Bedeutung.
 
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Sanjuro schrieb:
wenn man als Gläubiger davon ausgeht dass die Bibel wahr ist, dann ist es in Europa als Erbe der Bibel eine Pflicht auch den Glauben an Jesus Christus zu verkünden
In dem Fall sorgt ja der Staat für diese Verkündung im Religionsunterricht. Da der Staat aber völlig kirchenneutral sein sollte und nichts mit Religion am Hut haben, sollte das in dieser Form meiner Meinung nach auch nicht in die Schule gehören.
Ergänzung ()

hotzenplot schrieb:
finde ich schon, denn die Entstehungsgeschichte der Religion , gehört nun mal dazu, denn Religion, war nie auf einmal da und der Ursprung sollte genauso Beachtung finden, wie das ausüben der Religion
Ja da hast du natürlich recht. Aber ich denke es macht Sinn, dies als Thema für den Unterricht hier zu nennen und mit einigen Beispielen und Argumenten zu untermauern.
Aber dieses Thema, welches einfach "nur" ein zu behandelndes Thema ist, hier an dieser Stelle auch lebhaft auszudiskutieren halte ich (zumindest mit meinem urpsrünglichem Gedanken bei der Eröffnung des Threads) für nicht notwendig.
Ausser natürlich man möchte alle Leute hier bekehren um damit den Standpunkt pro Religionsunterricht (oder kontra) festigen und die Leute auf diese Weise dazu zu bringen es für wichtig und sinnvoll zu erachten. Aber selbst da die Frage an die stärker Gläubigen: Ist es sinnvoll jedem das in diesem extremen Ausmaß (13 jahre lang) einzutrichtern? (Ja klar kann man wählen, und wird nicht zwangsbekehrt, aber ich hoffe ihr versteht trotzdem was ich meine) Oder sollte man es nicht lieber bei den basics belassen und diese so gestalten, dass die leute sich danach freiwillig in ihrer Freizeit damit beschäftigen können?
Ergänzung ()

Noch eine Frage die mir da gerade einfällt. Wäre es (um auch die sehr Gläubigen etwas zufrieden zu stellen) vorstellbar, dass man den Reli Unterricht in ein (ethisches) Fach zusammenfasst, dessen Stunden-Anzahl kürzt um Zeit für anderes zu schaffen und die Religionen stärker in Geschichte behandelt (kann ja dann sogar eine Wochenstunden mehr bekommen, weil Religion/Ethik dem weichen kann) und aber gleichzeitig in diesem zusammegefassten Fach einmalig in einem Schuljahr (am besten dem wo die meisten Schüler*innen religionsmündig sind) Priester/Pfarrer/Imame/... einlädt, damit sie die Chance erhalten ihre Religion, ganz in ihrem Sinne, vorzustellen und "Mitglieder zu werben". Dazu natürlich eine kritische vor- und Nachbereitung im Unterricht. :confused_alt:
 
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Nilo schrieb:
Noch eine Frage die mir da gerade einfällt. Wäre es (um auch die sehr Gläubigen etwas zufrieden zu stellen) vorstellbar, dass man den Reli Unterricht in ein (ethisches) Fach zusammenfasst, dessen Stunden-Anzahl kürzt um Zeit für anderes zu schaffen und die Religionen stärker in Geschichte behandelt (kann ja dann sogar eine Wochenstunden mehr bekommen, weil Religion/Ethik dem weichen kann) und aber gleichzeitig in diesem zusammegefassten Fach einmalig in einem Schuljahr (am besten dem wo die meisten Schüler*innen religionsmündig sind) Priester/Pfarrer/Imame/... einlädt, damit sie die Chance erhalten ihre Religion, ganz in ihrem Sinne, vorzustellen und "Mitglieder zu werben".

es gibt doch katholische,evangelische ,jüdische und islamische Schulen in Deutschland, die sehr gläubigen , werden ihre Kinder in diese Schulen stecken. Von daher warum sollen Priester usw in normalen Schulen eingeladen werden?

das die Christen mit Nachwuchs zu kämpfen haben liegt nicht an fehlenden Religionsunterricht, sondern weil der Nachwuchs schlicht kein Interesse hat,
 
Oder tue ich eich Unrecht und verkenne eine gute Diskussion darüber, auf welcher Basis der Unterricht eingeführt wurde? Ich mein wenn man über den Sinn von etwas diskutiert, ist der ursprüngliche Hintergrund nicht zu missachten. Aber Argumente, warum er in der jetzigen Form beibehalten werden sollte, oder Vorschläge wie er abgeändert werden sollte, lese ich gerade leider nur schwerlich heraus...
Ergänzung ()

hotzenplot schrieb:
warum sollen Priester usw in normalen Schulen eingeladen werden?
Weil ein Lehrer ja nicht alle facetten einer religion kennt, bzw. diese aus Sicht der Gläubigen ggf. nur unzureichend vermittelt. Wenn also Leute "vom Fach" diese Möglichkeit wenigstens einmal bekämen, würde es denke den Kindern im Rahmen des Unterrichts nicht schaden, und es könnte sich keiner beschweren, dass die Kinder nie ordentlich über "den wahren Glaube" aufgeklärt worden wären... Hauptsächlich eben um den vers. Kirchenorganisationen einen Kompromiss und eine Chance zu bieten. Verstehst du?
Ergänzung ()

hotzenplot schrieb:
das die Christen mit Nachwuchs zu kämpfen haben liegt nicht an fehlenden Religionsunterricht, sondern weil der Nachwuchs schlicht kein Interesse hat
Das halten wir mal als Argument dafür fest, dass man den bisherigen Religionsunterricht ersetzen sollte.
 
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Nilo schrieb:
Hauptsächlich eben um den vers. Kirchenorganisationen einen Kompromiss und eine Chance zu bieten. Verstehst du?

wenn der Nachwuchs kein Interesse hat, benötigt man auch kein Kompromiss. der Kirche gehen die Pfarrer aus, weil kaum einer die Berufung bekommt und für sich entscheidet Theologie zu studieren, der Kirche gehen die Ministranten aus, weil die Jugend heutzutage andere Interessen hat, anstatt bei der Messe zu sein. Immer mehr Leute treten aus der Kirche aus ( unter anderem weil sie keine Kirchensteuern mehr zahlen wollen )
 
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hotzenplot schrieb:
wenn der Nachwuchs kein Interesse hat, benötigt man auch kein Kompromiss.
Ja nir da wären wir wieder bei meinem Eröffnungspost, dass sich A) ein großer Gläubiger Teil der Bevölkerung gegen eine Reformierung stellen würde und B) Die Kirche (leider) doch recht viel Einfluss auf unseren Staat hat (Verträge, Verankerung im Gesetz, etc.). Und um bei etwas voranzukommen, sollte man doch immer Kompromisse anbieten, mit denen alle leben können. Warum ihnen also nicht diese Kompromiss anbieten, vlt können sie damit eher zustimmen und das vorhaben unterstützen als anders? Wahrscheinlich bin ich sowieso zu optimistisch:stacheln:
Ergänzung ()

Du meinst, lieber warten bis die Kirche "ausgehungert" ist und das Thema so sehr an Relevanz verliert, dass der Unterricht ganz nebenbei durch was anderes ersetzt wird?
Ergänzung ()

hotzenplot schrieb:
wenn der Nachwuchs kein Interesse hat, benötigt man auch kein Kompromiss
Und eben um den Nachwuchs zu ersparen, viele Jahre mit etwas zu verbringen, für dass sie keinerlei Interesse hegen (ich weiß... Bitte keine Diskussion über das Schulsystem und andere Fächer...es gibt viele Baustellen, wir sind hier erstmal nur auf einer), sollte man meiner Meinung nach was ändern. Und zwar lieber früh als spät.
Ergänzung ()

https://www.lsvrlp.de/de/article/4004.trennung-von-schule-staat-und-kirche.html hier übrigens eine Untermauerung, dass der Nachwuchs ein großes Interesse hat, dieses Fach zu verändern.
 
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Die Menschheit musste die Erweiterung ihres Wissenshorizont meist gegen die Geistlichen durchsetzen und Humanität war für die Kirchen nur solange gültig, wie man nach deren Pfeife tanzte. Tat man das nicht, war man nicht mehr lebenswert.
Alles gar nicht so furchtbar lange her und in Teilen der Welt nach wie vor gültig.

Hierzulande konnte man sich ab einem bestimmten Zeitpunkt den Erkenntnissen der Wissenschaft und des Geistes sowie den Ansprüchen des Individuums nicht mehr wiedersetzen und sieht sich nur noch in der Rolle den theoretischen Anspruch der Religion in Einklang mit dieser Moderne zu bringen. Profitieren tut man dabei fast ausschließlich von Traditionen und Riten, die herzlich gerne von der Wirtschaft gewinnbringend gefördert werden.
Das Bedürfnis nach Spiritualität vieler Menschen, seit Jahrtausenden verankert, hat die Aufklärung natürlich nicht beseitigt. Der Faktor Angst und Bedrohung ist aber weg. Somit haben die Kirchen an Autorität eingebüßt.

Mit dem Religionsunterricht gewährt man den Kirchen immerhin einen Teil der Autorität zu bewahren, muss aber seine gesellschaftliche Stellung immerhin gut begründen. Man muss aber etwas begründen, was eigentlich nicht sinnvoll begründbar ist.
An genau dieser Stelle hat dann eben m.E. die Kirche nichts in einer Lehranstalt verloren, vom historischen Kontext abgesehen. Dafür braucht es aber keine Theologen, sondern Historiker.
 
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Nilo schrieb:
Also auch wenn ich gerade nicht wiederstehen konnte, seid so gut und lasst das mal aus dieser Diskussion hier raus
Gerne ... ich schrieb ja bereits, dass ich da nicht ganz objektiv bin.
Mich hat es einfach etwas geschockt, dass diese beiden Fächer von einigen hier scheinbar für ähnlich unwichtig gehalten werden, wie Reli.
Aber das ist wohl nur mein eigener Blick. Wahrscheinich bewerte ich diese Fächer zu hoch.

Mir ging es auch mehr um den letzten Absatz in dem Beitrag, in dem ich auch auf Kunst und Musik eingegangen bin.

Medienkompetenz spielt nicht nur in einem Fach eine Rolle, sondern eigentlich in allen. Ich lehne es sogar ab, Medienkompetenz als gesondertes Fach zu betrachten. Ein solches "Fach" muss befüllt werden und nicht einfach als Selbstzweck dastehen.
Medienkompetenz ist eine "Metakompetenz" ... ähnlich wie Lesen, Schreiben oder Rechnen ... und die setzt man in der Schule auch nicht nur in Sprachen und Mathe ein, sondern ständig.
Zumindest bei mir ist das noch immer so, dass ich diese drei wirklich ständig brauche.

PS:
An deinem Spoiler habe ich zumindest sehen können, dass mein Kunst- und Musikunterricht irgendwie ganz anders war, als bei dir. Er war bei mir sehr praktisch ... die Theorie habe ich mir (später) selbst angeeignet.
Bis weit in die 10. Klasse konnte ich keine Noten lesen und orientierte mich bei der Farbenlehre eher an Da Vinci als an Küppers.
In Kunst ging es weniger um die Aussage eines Bildes oder eines Bildelementes, als darum, wie das gemacht wurde. Stundenlanges Gelaber über mögliche Bedeutungen hätte ich nur langweilig gefunden.
Unsere Lehrer waren mehr darauf aus, uns zu erklären, wie man blaue Farbe selbst herstellen kann.
Wir haben im Kunstunterricht gemalt, gezeichnet, fotografiert, kollagiert, Modell gesessen ... wir haben Kunst gemacht, statt drüber zu reden.
Unsere Lehrkräfte waren aber auch größtenteils echte Künstler und Musiker und nicht nur Lehrer in diesen Fächern. Ich fühle mich bis heute privilegiert, weil ich von solchen Menschen lernen durfte.
 
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Ja da hast du wohl gänzlich andere Erfahrungen. Schön dass es so sein konnte:p. Da sieht man halt auch wieder wie uneinheitlich die Bildung doch eigentlich ist und dass man seine eigenen Erfahrungen nie für pauschal nehmen kann.

Zum Thema Medienkompetenz. Rechnen und Schreiben als Grundfähigkeit werden ja auch in den Fächern Mathematik und Deutsch gezielt vermittelt und gefördert. D.h. warum sollte Medienkompetenz als Grundfähigkeit nicht auch, zumindest teilweise, ein eigenes Fach gewidmet werden. Es gibt nunmal unglaublich viele Inhalte für dieses Themenfeld und wenig Zeit während dem normalen Unterricht in anderen Fächern, auch noch diese zu vermitteln, wenngleich es wichtig ist in anderen Fächern auf diese zurückgreifen zu können und zurückzugreifen.
 
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