Das NEUERE Nachfolgeprojekt 200€ PC v2.0
Projekt 200€ Gamer PC oder die „Eierlegende Wollmilchsau“
Inhaltsverzeichnis:
1.) Einleitung
2.) Ein paar kritische Worte
3.) Hintergrundinformation
4.) Die Komponenten
5.) Zusammenbau / Installation / Betrieb / Lautstärke / Temperaturen
6.) Tests / Benchmarks
7.) Fazit
8.) Kleine Anmerkung zum Test
9.) Preise und Umrechnung
10.) Diskussion der Kritik / Vergleichstest
1.) Einleitung
PC Hardware ist so billig wie noch nie zuvor. Insbesondere die Preise von Prozessoren, Grafikkarten und Arbeitsspeicher sind auf einem absoluten Rekordtief. Drei Komponenten im PC die hauptausschlaggebend sind für seine (Spiele-)Leistung. Da drängt sich irgendwann unweigerlich die Frage auf wie viel muss man noch in einen PC investieren um damit spielen zu können? Der günstigste Gamer-PC im CB FAQ beginnt bei 350€.
Doch wie sieht es aus, wenn man nur selten spielt und nicht mehr als 200€ in einen PC investieren will/kann. Dieser Frage möchte ich in diesem Projekt nach gehen.
2.) Ein paar kritische Worte
Etwas ungewöhnlich, dass bereits als Punkt 2.) die Kritik steht. Üblicherweise wäre der richtige Platz dafür am Ende des Tests. Ich mache das hier bewusst anders, weil ich der Meinung bin, dass in diesem speziellen Fall es sehr wichtig ist, dass man die Kritik bereits kennt wenn man den Test liest.
Wie in der Einleitung angesprochen ist Hardware momentan sehr günstig. Allerdings nicht nur PC Hardware. Eine Xbox 360 findet man bei geizhals.at bereits für unter 200€ gelistet. Sie stellt, das dürfte bereits im Voraus klar sein, die bessere Wahl für reine Zocker dar. (und auch die günstigere!)
Wieso dann noch dieses Projekt? Einerseits weil ein PC immer noch universeller einsetzbar ist als eine Xbox (was für jemanden mit begrenztem Budget nicht unwichtig sein dürfte) und andererseits weil es hierbei auch um das Prinzip der Machbarkeit eines solchen PCs geht.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass bei meinen 200€ keine Software oder Peripherie dabei ist. Somit täuscht der Titel evtl. etwas. Ich bin mir dessen bewusst und weise deshalb hier auch explizit darauf hin!
3.) Hintergrundinformation
Der Korrektheit halber muss ich noch etwas vorne weg bemerken. Ich bin Schweizer und habe deshalb für den PC keine 200€ bezahlt sondern in Schweizer-Franken (CHF). Um zu berechnen wie viel 200€ sind, habe ich die Schweizer-Preise wie folgt umgerechnet:
Preis(CHF) / 1.61 / 107,6 * 119 = Preis(€)
1.61 ist der Wechselkurs CHF-€ (zum Zeitpunkt des Kaufs) und der Rest der Berechnung berücksichtigt, dass wir in der Schweiz nur 7,6% MwSt. haben und nicht 19%.
Ich habe die Preise mit geizhals.at/de abgeglichen und sie sind durchaus realistisch. Allerdings ist die Marktlage bei günstigeren Teilen in Deutschland wesentlich besser, da es ein grösseres Sortiment gibt. Im Gegenzug dafür sind in der Schweiz die günstigsten Preise meist bei ein und den selben Shop, wodurch die Versandkosten etwas weniger ins Gewicht fallen. Konkret heisst das für den Test, ich benutze eine repräsentative Konfiguration die man aber nicht als einzig „richtige/mögliche“ ansehen darf.
4.) Die Komponenten
BILDER: Ich habe extra keine Bilder zu den Komponenten angefügt, da alle den Produktbildern bei geizhals entsprechen (und für CB der Speicherplatz ja auch nicht gratis ist ^^)
Komponente:
Gehäuse / Compucase 6k28 B/S Microtower
Spezifikationen:
Microtower, 2x 3,5“ Schächte für Optische Laufwerke, 1x 2,5“ Schacht, 1 interner 3,5“ HD Käfig (um 90° gedreht), Das Gehäuse ist so konzipiert, dass man es nur von einer Seite öffnen kann.
Bemerkungen:
Das Gehäuse ist qualitativ einwandfrei und bietet für einen Microtower genügend Platz. Leider hat es nur einen HD-Käfig, dafür versperrt nichts den Weg um auch eine lange Grafikkarte ein zu bauen. Praktisch in dieser Preisklasse ist, dass man die Slotblenden hinten nicht einfach heraus bricht sondern sie sind hinein gesteckt, so dass man sie später wieder einsetzen kann. Etwas heikel beim Einbau sind die Stecker an der Festplatte. Wer keine SATA Strom- und Datenkabel hat die abgewinkelt sind, bei dem wird es eng die Seitenwand zu zu bringen, da die Stecker an der gedrehten HD relativ weit vor stehen. Übrigens gibt es das 6k Gehäuse auch mit anderen Fronten, aber sonst baugleich. Mir persönlich hat das Design des 28er am meisten zugesagt.
Entscheidungsgrund:
Ich habe mich für dieses Gehäuse entschieden, weil es das günstigste in der Schweiz war.
->LINK<-
Komponente:
Netzteil / Jou Jye StarTronic CPBA 450 - 350W
Spezifikationen:
3,3V – 20A
5V - 16A
12V1 – 11A
12V2 – 13A
-12V – 0.3A
+5VSB – 2,5A
Combined Leistung von 3,3V und 5V ist 130W
Kurzschlussschutz / Überlastschutz / Überspannungsschutz
12cm Lüfter auf der Unterseite
Kabelstränge:
- 24Pin (teilbar 20+4Pin)
- 2x sata (Stecker recht nahe beieinander)
- 4Pin CPU Stecker
- 3x Molex
- 2x Molex + Floppy
Bemerkungen:
Das Netzteil kommt zwar nicht an ein teureres Markennetzteil heran (wobei gesagt sei Jou Jye hat auch 80+ NTs im Sortiment!), schlägt sich aber bei den von aussen wahrnehmbaren Kriterien sehr gut. So bleibt das Netzteil z.B. auch bei Last wirklich sehr leise. (Details zu den Spannungen folgen bei den Tests weiter unten)
Entscheidungsgrund:
Ich habe das Netzteil früher schon ein paar mal verbaut gehabt und es konnte mich durch einen soliden Eindruck, leisen Lüfter und fairen Preis überzeugen.
->LINK<-
Komponente:
Gehäuselüfter / Xilence RedWing 80mm
Spezifikationen:
80mm Lüfter, 3Pol und 4Pol Anschluss19,6CFM Airflow, 15dB (Herstellerangabe!!!), 0.48W
Bemerkungen:
Das Lüfterkabel ist eigentlich genug lang, allerdings ist das Tachokabel aus mir nicht bekannten Gründen deutlich kürzer und so kann es eng werden mit der Kabellänge, wenn man den 3Pin Anschluss nützen will.
Der Lüfter selber läuft bei ca. 6,5V an und ist bis ca. 8V so gut wie unhörbar. Darüber ist der erzeugte Luftzug wahrnehmbar. Für den Preis kann der Lüfter aber eindeutig überzeugen.
Entscheidungsgrund:
Einfach nur der Preis
->LINK<-
Komponente:
Mainboard / MSI K9AGM4-L
Spezifikationen:
AMD RS690V Chipsatz + SB600
CPU Support für Sockel AM2
2 Slots für DDR2 RAM, bis maximal 800MHz / 4GB
10/100 LAN OnBoard
Realtek ALC 888 5.1 Sound, Azalia Norm
1 IDE Port
2x SATA2 Anschlüsse
1x Floppy Anschluss
1x PCI-Express 16x, 2xPCI
Backpannel:
PS/2 Maus + Tastatur, 1 SerialPort, 1 ParallelPort, LAN, 5.1 Audio, 4xUSB
Intern:
1 USB Header, 1 Frontpanel-Audioconnecter, 1 CD-In Connecter
mATX Formfaktor
Lieferumfang:
1 SATA Datenkabel, 1 SATA Stromadapter, 1 IDE Kabel, Treiber CD XP, Treiber CD Vista, Quickinstall Guide, Handbuch, Slotblende
Bemerkungen:
Das Board macht einen gut verarbeiteten Eindruck. Für meine PC-Konfig. fehlte leider ein zweites SATA Datenkabel, dass ich aber zum Glück noch auf Reserve hatte. Ansonsten gibt es dazu nicht viel zu sagen. Die CPU-Lüftersteuerung ist nicht schlecht kommt aber z.B. nicht an die von Gigabyte heran. OC-Optionen würde das Board ebenfalls bieten, es bleibt in meinen Augen aber fraglich, wie sinnvoll diese sind.
Entscheidungsgrund:
Ich habe mich für dieses Board entschieden, weil es das günstigste mit AMD 690V Chipsatz war. Die Konkurrenz in dieser Preisklasse hat entweder Sis oder nForce 405 Chipsätze. Den Sis hatte ich einmal, der ist ansich gut, bietet aber keine Temp. Sensoren und die nForce405er haben keine echten PCI-Express 16x Steckplätze.
->LINK<-
Komponente:
Prozessor / AMD Athlon 64 LE-1640
Spezifikationen:
2.6GHz Single Core, 1MB L2 Cache, 1000er HT, Sockel AM2, 45W TDP
Bemerkungen:
Mitgeliefert wird Box-typisch, der CPU Kühler, das Handbuch und der obligatorische Kleber Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Der Box-Kühler ist zwar keine Turbine, mein Exemplar brummt allerdings sehr stark! Er ist - trotz relativ guter Lüftersteuerung – das Lauteste im PC!
Entscheidungsgrund:
Ich habe mich aus mehreren Gründen für diese CPU entschieden. Erstens ist der Preis absolut Top. (in der Schweiz gibt es leider keine kleinen X2 CPUs mehr!) Mit 2,6GHz und 1MB L2-Cache ist er immerhin ein „halber“ 5200+. Zudem kommt die geringe TDP die verspricht, dass die CPU einfach zu kühlen ist und das günstige 350W Netzteil etwas schonen dürfte.
->LINK<-
Komponente:
Arbeitsspeicher / 1GB Kingston Value Select DDR2 800MHz - CL6
Spezifikationen:
DDR2 Dimm 240Pin, 800MHz DDR Takt, CL6 Timing, 1.8V. KEIN Kit, somit bleibt ein RAM Slot weiter frei.
Bemerkungen:
Der RAM kommt mit Lifetime Warranty (je nach PC Shop sind das 10-999 Jahre) Ansonsten gibt es dazu kaum etwas zu sagen. Ich habe kein Kit genommen, da so der PC später einfacher aufgerüstet werden kann.
Entscheidungsgrund:
Ich habe mich für den Kingston Ram entschieden, weil er erfahrungsgemäss nie Zicken macht. Zudem ist der CL6er sehr günstig. Die Alternative wäre 667er mit CL5 gewesen. (oder für etwas mehr der 800er CL5)
->LINK<-
Komponente:
Grafikkarte / MSI RX2600Pro-T2D256E/D2
Spezifikationen:
ATI HD2600Pro, 256MB DDR2 Speicher mit 800MHz DDR Takt, 128Bit, 600MHz Coretakt
Die Karte entspricht also den normalen Spezifikationen einer HD2600Pro. Der Kühler ist eine MSI Eigenkonstruktion. Die Karte hat zwei DVI Ausgänge und einen S-Video. Wie alle HD2k Karten hat sie einen Videobeschleuniger und einen Soundchip für HDMI OnBoard. Was mir bis zum Kauf der Karte nicht bewusst war, sie unterstützt HyperMemory.
Als Zubehör wird mitgeliefert ein DVI-VGA Adapter, S-Video zu Cinch, S-Video verlängerung, S-Video zu Komponenten, Treiber CD, QuickInstallguide (die etwas versteckt unter dem Boden der Verpackung liegen)
Bemerkungen:
Zuerst hatte ich etwas „Angst“ vor der Karte. Die MSI Kühlung sieht etwas billig/laut aus und HyperMemory mit nur 1GB Systemspeicher scheint mir auch nicht optimal.
Allerdings merkte man nie etwas von HM. Der Lüfter, der mir etwas sorgen machte, entpuppte sich ebenfalls als relativ gut. Er ist zwar nicht der leiseste, gibt aber keinerlei nervige Geräusche von sich! Zudem ist er auch qualitativ OK. Hier täuscht also das Aussehen! Merkwürdig ist, dass der Lüfter einen 3Pin Anschluss hat (also inkl. Tachosignal) daraus lässt sich aber keinen Nutzen ziehen! Lediglich das ATI Tool konnte seine Geschwindigkeit auslesen. Allerdings nur in % und man kann ihn trotzdem nicht regeln! Etwas Überrascht war ich vom Zubehör. Es liegen sehr viele Adapter für den SVideo-Anschluss bei, aber kein DVI-HDMI Adapter.
Die Grafikkarte unterstütz übrigens MSI DOT Übertaktung. (falls mal mehr leistung von nöten ist. Ich habe es im Test allerdings immer ausgeschalten gehabt!
Entscheidungsgrund:
Ich habe mich für diese Karte entschieden, weil sie die günstigste mit HD2600Pro Chip ist. Preislich konkurrenzfähig wären sonst nur HD2400er oder 8400/8500er Karten gewesen.
->LINK<-
Komponente:
Festplatte / Samsung SpinPoint S250 200GB
Spezifikationen:
Samsung SpinPoint S250 Serie
SATA2, 7200U/min, 200GB, 8MB Cache
Wird geliefert mit 4 HD Schrauben und Handbuch.
Bemerkungen:
Die Platte hat deutlich hörbare Zugriffe, dreht allerdings ansonsten sehr ruhig. Mehr kann/muss man zu einer Festplatte kaum sagen.
Entscheidungsgrund:
Wer sich tatsächlich einen 200€ PC baut kann hier noch etwas sparen, indem er auf eine 80GB Platte zurück greift. Ich habe eine 200GB Platte genommen, weil ich den PC nach den Tests nicht mehr brauche und verkaufen muss – was deutlich besser geht mit den nur leicht teureren 200GB als mit 80GB. Ansonsten hat mich einfach der Preis zu Samsung gebracht. Von den anderen Herstellern wäre ich nur an kleinere 160GB Platten oder übermässig teurere 250GB Platten heran gekommen.
->LINK<-
Komponente:
DVD Brenner / LG GH20NS15 Black
Spezifikationen:
SATA DVD Brenner
Brennt alle gängigen DVD Formate
wird geliefert in Plastiksack inkl. Handbuch
Bemerkungen:
Der Brenner mach qualitativ einen guten Eindruck. allerdings hat er Probleme mit dem Kopierschutz von SimCity4. Positiv in dieser Preisklasse, er kennt verschiedene Drehgeschwindigkeiten und passt diese auch wirklich sinnvoll an!
Entscheidungsgrund:
Es war der billigste SATA DVD Brenner in schwarz that's it.
->LINK<-
5.) Zusammenbau / Installation / Betrieb / Lautstärke / Temperaturen
Der Zusammenbau ging problemlos von statten. Insofern gibt es dazu nichts gross zu sagen.
Im Betrieb hört man den PC deutlich. Hauptverantwortlicher ist der CPU Kühler. Ich habe ihn zum Test kurzzeitig ausgesteckt und siehe da, der Geräuschpegel sinkt markant. Nun ist das lauteste im PC die Grafikkarte. Die CPU lässt sich btw. passiv kühlen, solange man Cool and Quiet aktiviert hat und NUR kleine Dinge macht à la Word!
Das DVD Laufwerk läuft relativ ruhig, aber wenn es viele kleine Daten sucht, hört man es sehr deutlich.suchen!
Im BIOS muss nicht viel eingestellt werden. Was sich auf jeden Fall lohnt ist die Lüftersteuerung für die CPU. Der CPU Kühler ist zwar auch dann noch das lauteste im PC, aber es wird etwas besser.
Hier noch die BIOS Werte der Spannungen:
CPU Vcore: 1,272V
3,3V: 3,344V
5V: 5,244V
12V: 12,232V
Als Betriebssystem habe ich zum testen Windows XP Home 32Bit genommen. Es erkennt HD etc. problemlos. Die Festplatte habe ich in C:50GB, D:70GB und E: 70GB unterteilt. (ja richtig die 200GB Platte hat tatsächlich echte 190GB, nicht schlecht wie ich finde)
Die Installation von Windows benötigt folgende Zeiten:
Installation Windows bis zum ersten Desktop (inkl. formatieren von C:50GB): 35min
Installation Windows mit allen Treibern etc. (inkl. formatierung von C:50GB): 50min
Installation Windows mit allen Treibern und formatieren der ganzen HD: 90min
Temperaturen:
IDLE*:
CPU: 33°
Grafikkarte: 42°
Chipsatz: 38°
HD: 37°
LAST**:
CPU: 55°
Grafikkarte: 65°
Chipsatz: 52°
HD: 38°
Alle Temperaturen wurden mit Everest aufgezeichnet!
* IDLE = Temperatur nach vorheriger Vollast und ca. 30min Zeit im Idle zum abkühlen. CPU mit aktiviertem Cool and Quiet!
** Last = Prime95 Stresstest (In-Place large FFTs) + Furmark Fullscreen 1024x768 Stability 8xMSAA, Lüftersteuerung eingestellt auf 55° CPU Zieltemperatur.
Die Spannungen schwanken (inkl. Lastwechsel Idle -> Vollast) wie folgt:
12V: von 12,06V bis 12,32V
5V: von 5,22V bis 5,34V
3,3V: von 3,34V bis 3,36V
Hier noch die Bilder zu den Spielen als Anhang!
Projekt 200€ Gamer PC oder die „Eierlegende Wollmilchsau“
Inhaltsverzeichnis:
1.) Einleitung
2.) Ein paar kritische Worte
3.) Hintergrundinformation
4.) Die Komponenten
5.) Zusammenbau / Installation / Betrieb / Lautstärke / Temperaturen
6.) Tests / Benchmarks
7.) Fazit
8.) Kleine Anmerkung zum Test
9.) Preise und Umrechnung
10.) Diskussion der Kritik / Vergleichstest
1.) Einleitung
PC Hardware ist so billig wie noch nie zuvor. Insbesondere die Preise von Prozessoren, Grafikkarten und Arbeitsspeicher sind auf einem absoluten Rekordtief. Drei Komponenten im PC die hauptausschlaggebend sind für seine (Spiele-)Leistung. Da drängt sich irgendwann unweigerlich die Frage auf wie viel muss man noch in einen PC investieren um damit spielen zu können? Der günstigste Gamer-PC im CB FAQ beginnt bei 350€.
Doch wie sieht es aus, wenn man nur selten spielt und nicht mehr als 200€ in einen PC investieren will/kann. Dieser Frage möchte ich in diesem Projekt nach gehen.
2.) Ein paar kritische Worte
Etwas ungewöhnlich, dass bereits als Punkt 2.) die Kritik steht. Üblicherweise wäre der richtige Platz dafür am Ende des Tests. Ich mache das hier bewusst anders, weil ich der Meinung bin, dass in diesem speziellen Fall es sehr wichtig ist, dass man die Kritik bereits kennt wenn man den Test liest.
Wie in der Einleitung angesprochen ist Hardware momentan sehr günstig. Allerdings nicht nur PC Hardware. Eine Xbox 360 findet man bei geizhals.at bereits für unter 200€ gelistet. Sie stellt, das dürfte bereits im Voraus klar sein, die bessere Wahl für reine Zocker dar. (und auch die günstigere!)
Wieso dann noch dieses Projekt? Einerseits weil ein PC immer noch universeller einsetzbar ist als eine Xbox (was für jemanden mit begrenztem Budget nicht unwichtig sein dürfte) und andererseits weil es hierbei auch um das Prinzip der Machbarkeit eines solchen PCs geht.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass bei meinen 200€ keine Software oder Peripherie dabei ist. Somit täuscht der Titel evtl. etwas. Ich bin mir dessen bewusst und weise deshalb hier auch explizit darauf hin!
3.) Hintergrundinformation
Der Korrektheit halber muss ich noch etwas vorne weg bemerken. Ich bin Schweizer und habe deshalb für den PC keine 200€ bezahlt sondern in Schweizer-Franken (CHF). Um zu berechnen wie viel 200€ sind, habe ich die Schweizer-Preise wie folgt umgerechnet:
Preis(CHF) / 1.61 / 107,6 * 119 = Preis(€)
1.61 ist der Wechselkurs CHF-€ (zum Zeitpunkt des Kaufs) und der Rest der Berechnung berücksichtigt, dass wir in der Schweiz nur 7,6% MwSt. haben und nicht 19%.
Ich habe die Preise mit geizhals.at/de abgeglichen und sie sind durchaus realistisch. Allerdings ist die Marktlage bei günstigeren Teilen in Deutschland wesentlich besser, da es ein grösseres Sortiment gibt. Im Gegenzug dafür sind in der Schweiz die günstigsten Preise meist bei ein und den selben Shop, wodurch die Versandkosten etwas weniger ins Gewicht fallen. Konkret heisst das für den Test, ich benutze eine repräsentative Konfiguration die man aber nicht als einzig „richtige/mögliche“ ansehen darf.
4.) Die Komponenten
BILDER: Ich habe extra keine Bilder zu den Komponenten angefügt, da alle den Produktbildern bei geizhals entsprechen (und für CB der Speicherplatz ja auch nicht gratis ist ^^)
Komponente:
Gehäuse / Compucase 6k28 B/S Microtower
Spezifikationen:
Microtower, 2x 3,5“ Schächte für Optische Laufwerke, 1x 2,5“ Schacht, 1 interner 3,5“ HD Käfig (um 90° gedreht), Das Gehäuse ist so konzipiert, dass man es nur von einer Seite öffnen kann.
Bemerkungen:
Das Gehäuse ist qualitativ einwandfrei und bietet für einen Microtower genügend Platz. Leider hat es nur einen HD-Käfig, dafür versperrt nichts den Weg um auch eine lange Grafikkarte ein zu bauen. Praktisch in dieser Preisklasse ist, dass man die Slotblenden hinten nicht einfach heraus bricht sondern sie sind hinein gesteckt, so dass man sie später wieder einsetzen kann. Etwas heikel beim Einbau sind die Stecker an der Festplatte. Wer keine SATA Strom- und Datenkabel hat die abgewinkelt sind, bei dem wird es eng die Seitenwand zu zu bringen, da die Stecker an der gedrehten HD relativ weit vor stehen. Übrigens gibt es das 6k Gehäuse auch mit anderen Fronten, aber sonst baugleich. Mir persönlich hat das Design des 28er am meisten zugesagt.
Entscheidungsgrund:
Ich habe mich für dieses Gehäuse entschieden, weil es das günstigste in der Schweiz war.
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Komponente:
Netzteil / Jou Jye StarTronic CPBA 450 - 350W
Spezifikationen:
3,3V – 20A
5V - 16A
12V1 – 11A
12V2 – 13A
-12V – 0.3A
+5VSB – 2,5A
Combined Leistung von 3,3V und 5V ist 130W
Kurzschlussschutz / Überlastschutz / Überspannungsschutz
12cm Lüfter auf der Unterseite
Kabelstränge:
- 24Pin (teilbar 20+4Pin)
- 2x sata (Stecker recht nahe beieinander)
- 4Pin CPU Stecker
- 3x Molex
- 2x Molex + Floppy
Bemerkungen:
Das Netzteil kommt zwar nicht an ein teureres Markennetzteil heran (wobei gesagt sei Jou Jye hat auch 80+ NTs im Sortiment!), schlägt sich aber bei den von aussen wahrnehmbaren Kriterien sehr gut. So bleibt das Netzteil z.B. auch bei Last wirklich sehr leise. (Details zu den Spannungen folgen bei den Tests weiter unten)
Entscheidungsgrund:
Ich habe das Netzteil früher schon ein paar mal verbaut gehabt und es konnte mich durch einen soliden Eindruck, leisen Lüfter und fairen Preis überzeugen.
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Komponente:
Gehäuselüfter / Xilence RedWing 80mm
Spezifikationen:
80mm Lüfter, 3Pol und 4Pol Anschluss19,6CFM Airflow, 15dB (Herstellerangabe!!!), 0.48W
Bemerkungen:
Das Lüfterkabel ist eigentlich genug lang, allerdings ist das Tachokabel aus mir nicht bekannten Gründen deutlich kürzer und so kann es eng werden mit der Kabellänge, wenn man den 3Pin Anschluss nützen will.
Der Lüfter selber läuft bei ca. 6,5V an und ist bis ca. 8V so gut wie unhörbar. Darüber ist der erzeugte Luftzug wahrnehmbar. Für den Preis kann der Lüfter aber eindeutig überzeugen.
Entscheidungsgrund:
Einfach nur der Preis
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Komponente:
Mainboard / MSI K9AGM4-L
Spezifikationen:
AMD RS690V Chipsatz + SB600
CPU Support für Sockel AM2
2 Slots für DDR2 RAM, bis maximal 800MHz / 4GB
10/100 LAN OnBoard
Realtek ALC 888 5.1 Sound, Azalia Norm
1 IDE Port
2x SATA2 Anschlüsse
1x Floppy Anschluss
1x PCI-Express 16x, 2xPCI
Backpannel:
PS/2 Maus + Tastatur, 1 SerialPort, 1 ParallelPort, LAN, 5.1 Audio, 4xUSB
Intern:
1 USB Header, 1 Frontpanel-Audioconnecter, 1 CD-In Connecter
mATX Formfaktor
Lieferumfang:
1 SATA Datenkabel, 1 SATA Stromadapter, 1 IDE Kabel, Treiber CD XP, Treiber CD Vista, Quickinstall Guide, Handbuch, Slotblende
Bemerkungen:
Das Board macht einen gut verarbeiteten Eindruck. Für meine PC-Konfig. fehlte leider ein zweites SATA Datenkabel, dass ich aber zum Glück noch auf Reserve hatte. Ansonsten gibt es dazu nicht viel zu sagen. Die CPU-Lüftersteuerung ist nicht schlecht kommt aber z.B. nicht an die von Gigabyte heran. OC-Optionen würde das Board ebenfalls bieten, es bleibt in meinen Augen aber fraglich, wie sinnvoll diese sind.
Entscheidungsgrund:
Ich habe mich für dieses Board entschieden, weil es das günstigste mit AMD 690V Chipsatz war. Die Konkurrenz in dieser Preisklasse hat entweder Sis oder nForce 405 Chipsätze. Den Sis hatte ich einmal, der ist ansich gut, bietet aber keine Temp. Sensoren und die nForce405er haben keine echten PCI-Express 16x Steckplätze.
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Komponente:
Prozessor / AMD Athlon 64 LE-1640
Spezifikationen:
2.6GHz Single Core, 1MB L2 Cache, 1000er HT, Sockel AM2, 45W TDP
Bemerkungen:
Mitgeliefert wird Box-typisch, der CPU Kühler, das Handbuch und der obligatorische Kleber Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Der Box-Kühler ist zwar keine Turbine, mein Exemplar brummt allerdings sehr stark! Er ist - trotz relativ guter Lüftersteuerung – das Lauteste im PC!
Entscheidungsgrund:
Ich habe mich aus mehreren Gründen für diese CPU entschieden. Erstens ist der Preis absolut Top. (in der Schweiz gibt es leider keine kleinen X2 CPUs mehr!) Mit 2,6GHz und 1MB L2-Cache ist er immerhin ein „halber“ 5200+. Zudem kommt die geringe TDP die verspricht, dass die CPU einfach zu kühlen ist und das günstige 350W Netzteil etwas schonen dürfte.
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Komponente:
Arbeitsspeicher / 1GB Kingston Value Select DDR2 800MHz - CL6
Spezifikationen:
DDR2 Dimm 240Pin, 800MHz DDR Takt, CL6 Timing, 1.8V. KEIN Kit, somit bleibt ein RAM Slot weiter frei.
Bemerkungen:
Der RAM kommt mit Lifetime Warranty (je nach PC Shop sind das 10-999 Jahre) Ansonsten gibt es dazu kaum etwas zu sagen. Ich habe kein Kit genommen, da so der PC später einfacher aufgerüstet werden kann.
Entscheidungsgrund:
Ich habe mich für den Kingston Ram entschieden, weil er erfahrungsgemäss nie Zicken macht. Zudem ist der CL6er sehr günstig. Die Alternative wäre 667er mit CL5 gewesen. (oder für etwas mehr der 800er CL5)
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Komponente:
Grafikkarte / MSI RX2600Pro-T2D256E/D2
Spezifikationen:
ATI HD2600Pro, 256MB DDR2 Speicher mit 800MHz DDR Takt, 128Bit, 600MHz Coretakt
Die Karte entspricht also den normalen Spezifikationen einer HD2600Pro. Der Kühler ist eine MSI Eigenkonstruktion. Die Karte hat zwei DVI Ausgänge und einen S-Video. Wie alle HD2k Karten hat sie einen Videobeschleuniger und einen Soundchip für HDMI OnBoard. Was mir bis zum Kauf der Karte nicht bewusst war, sie unterstützt HyperMemory.
Als Zubehör wird mitgeliefert ein DVI-VGA Adapter, S-Video zu Cinch, S-Video verlängerung, S-Video zu Komponenten, Treiber CD, QuickInstallguide (die etwas versteckt unter dem Boden der Verpackung liegen)
Bemerkungen:
Zuerst hatte ich etwas „Angst“ vor der Karte. Die MSI Kühlung sieht etwas billig/laut aus und HyperMemory mit nur 1GB Systemspeicher scheint mir auch nicht optimal.
Allerdings merkte man nie etwas von HM. Der Lüfter, der mir etwas sorgen machte, entpuppte sich ebenfalls als relativ gut. Er ist zwar nicht der leiseste, gibt aber keinerlei nervige Geräusche von sich! Zudem ist er auch qualitativ OK. Hier täuscht also das Aussehen! Merkwürdig ist, dass der Lüfter einen 3Pin Anschluss hat (also inkl. Tachosignal) daraus lässt sich aber keinen Nutzen ziehen! Lediglich das ATI Tool konnte seine Geschwindigkeit auslesen. Allerdings nur in % und man kann ihn trotzdem nicht regeln! Etwas Überrascht war ich vom Zubehör. Es liegen sehr viele Adapter für den SVideo-Anschluss bei, aber kein DVI-HDMI Adapter.
Die Grafikkarte unterstütz übrigens MSI DOT Übertaktung. (falls mal mehr leistung von nöten ist. Ich habe es im Test allerdings immer ausgeschalten gehabt!
Entscheidungsgrund:
Ich habe mich für diese Karte entschieden, weil sie die günstigste mit HD2600Pro Chip ist. Preislich konkurrenzfähig wären sonst nur HD2400er oder 8400/8500er Karten gewesen.
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Komponente:
Festplatte / Samsung SpinPoint S250 200GB
Spezifikationen:
Samsung SpinPoint S250 Serie
SATA2, 7200U/min, 200GB, 8MB Cache
Wird geliefert mit 4 HD Schrauben und Handbuch.
Bemerkungen:
Die Platte hat deutlich hörbare Zugriffe, dreht allerdings ansonsten sehr ruhig. Mehr kann/muss man zu einer Festplatte kaum sagen.
Entscheidungsgrund:
Wer sich tatsächlich einen 200€ PC baut kann hier noch etwas sparen, indem er auf eine 80GB Platte zurück greift. Ich habe eine 200GB Platte genommen, weil ich den PC nach den Tests nicht mehr brauche und verkaufen muss – was deutlich besser geht mit den nur leicht teureren 200GB als mit 80GB. Ansonsten hat mich einfach der Preis zu Samsung gebracht. Von den anderen Herstellern wäre ich nur an kleinere 160GB Platten oder übermässig teurere 250GB Platten heran gekommen.
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Komponente:
DVD Brenner / LG GH20NS15 Black
Spezifikationen:
SATA DVD Brenner
Brennt alle gängigen DVD Formate
wird geliefert in Plastiksack inkl. Handbuch
Bemerkungen:
Der Brenner mach qualitativ einen guten Eindruck. allerdings hat er Probleme mit dem Kopierschutz von SimCity4. Positiv in dieser Preisklasse, er kennt verschiedene Drehgeschwindigkeiten und passt diese auch wirklich sinnvoll an!
Entscheidungsgrund:
Es war der billigste SATA DVD Brenner in schwarz that's it.
->LINK<-
5.) Zusammenbau / Installation / Betrieb / Lautstärke / Temperaturen
Der Zusammenbau ging problemlos von statten. Insofern gibt es dazu nichts gross zu sagen.
Im Betrieb hört man den PC deutlich. Hauptverantwortlicher ist der CPU Kühler. Ich habe ihn zum Test kurzzeitig ausgesteckt und siehe da, der Geräuschpegel sinkt markant. Nun ist das lauteste im PC die Grafikkarte. Die CPU lässt sich btw. passiv kühlen, solange man Cool and Quiet aktiviert hat und NUR kleine Dinge macht à la Word!
Das DVD Laufwerk läuft relativ ruhig, aber wenn es viele kleine Daten sucht, hört man es sehr deutlich.suchen!
Im BIOS muss nicht viel eingestellt werden. Was sich auf jeden Fall lohnt ist die Lüftersteuerung für die CPU. Der CPU Kühler ist zwar auch dann noch das lauteste im PC, aber es wird etwas besser.
Hier noch die BIOS Werte der Spannungen:
CPU Vcore: 1,272V
3,3V: 3,344V
5V: 5,244V
12V: 12,232V
Als Betriebssystem habe ich zum testen Windows XP Home 32Bit genommen. Es erkennt HD etc. problemlos. Die Festplatte habe ich in C:50GB, D:70GB und E: 70GB unterteilt. (ja richtig die 200GB Platte hat tatsächlich echte 190GB, nicht schlecht wie ich finde)
Die Installation von Windows benötigt folgende Zeiten:
Installation Windows bis zum ersten Desktop (inkl. formatieren von C:50GB): 35min
Installation Windows mit allen Treibern etc. (inkl. formatierung von C:50GB): 50min
Installation Windows mit allen Treibern und formatieren der ganzen HD: 90min
Temperaturen:
IDLE*:
CPU: 33°
Grafikkarte: 42°
Chipsatz: 38°
HD: 37°
LAST**:
CPU: 55°
Grafikkarte: 65°
Chipsatz: 52°
HD: 38°
Alle Temperaturen wurden mit Everest aufgezeichnet!
* IDLE = Temperatur nach vorheriger Vollast und ca. 30min Zeit im Idle zum abkühlen. CPU mit aktiviertem Cool and Quiet!
** Last = Prime95 Stresstest (In-Place large FFTs) + Furmark Fullscreen 1024x768 Stability 8xMSAA, Lüftersteuerung eingestellt auf 55° CPU Zieltemperatur.
Die Spannungen schwanken (inkl. Lastwechsel Idle -> Vollast) wie folgt:
12V: von 12,06V bis 12,32V
5V: von 5,22V bis 5,34V
3,3V: von 3,34V bis 3,36V
Hier noch die Bilder zu den Spielen als Anhang!
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