Wissenswertes über HiFi und Audio

Morgoth

Captain
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Hallo zusammen,

weil immer wieder die gleichen Fragen nach Leistung, Lautstärke, Verbindungen, Tonformate etc. gestellt werden, möchte ich hier an zentraler Stelle mal einiges dazu erläutern.

1.) Schalldruck vs. Leistung

Immer wieder wird nach der Leistung gefragt. Die gängige Meinung ist nunmal leider: "Je mehr Watt, desto besser." Das ist eine kapitale Fehlinformation, die leider von vielen Herstellern und vor allem "Fachmärkten" gerne weiterverbreitet wird. Was hat es denn nun wirklich damit auf sich?

Der Schalldruck

Der Schalldruck wird in dB gemessen, das ist ein logarithmisches Maß, welches das Verhältnis zweier Größen angibt. Das Maß dB ist in der Nachrichtentechnik sehr verbreitet, weil es äußerst einfach zu handhaben ist. Die mathematischen Grundlagen würden jedoch den Rahmen sprengen.
Um den Schalldruck (SD) in abhängigkeit von der Leistung zu berechnen, benötigt man zuerst den sogenannten Kennschalldruck (KSD). Der wird bei einer Verstärkerausgangsspannung von 2,83V (entspricht 1W an 8Ohm, man nimmt die Spannungsangabe um Lautsprecher unterschiedlicher Impedanzen besser vergleichen zu können) in 1m Abstand gemessen. Wenn also ein 4-Ohm-LS einen KSD von 90dB hat, beträgt sein wirklicher Wirkungsgrad bei 1W nur 87dB. Warum das so ist? Weiterlesen!
Der SD berechnet sich nun so:
Code:
SD=KSD+10*lg(P/P0), P0=(2,83V)²/Z
P=Leistung, Z=Impedanz

Bevor aber jetzt jeder seinen Taschenrechner herauskramt, ein paar einfache Regeln:
Code:
doppelte Leistung=>+3dB
halbe Leistung=>-3dB
zehnfache Leistung=>+10dB
zehntel Leistung=>-10dB
halber Abstand=>+6dB
doppelter Abstand=>-6dB

Zusammenhang von Schalldruck und Lautstärke

Wer schon mal die c't und einen Test mit Lärmmessung gelesen hat, der wrd bemerkt haben, dass diese in der Einheit Sone misst. Dabei gilt, dass der doppelte Wert der doppelten Lautstärke entspricht. Dies ist bei der Maßeinheit dB nicht so:
Code:
+10dB=>doppelte Lautstärke
-10dB=>halbe Lautstärke
Leider ist dB als Maß nicht linear, d. h. +1dB entsprechen nicht 10% mehr Lautstärke. Das ist der Vorteil der Einheit Sone. Trotzdem wird hauptsächlich dB benutzt, weil man damit die Änderung der Leistung oder des Abstandes häufig ohne große Klimmzüge und Taschenrechner ermitteln kann.

Belastbarkeit eines Lautsprechers

Die Angabe "LS, 100W" sagt rein gar nichts über die Lautstärke aus. Es ist nur eine Angabe, wieviel Watt der Lautsprecher verkraften kann, ohne Schaden zu nehmen. Dabei unterscheidet man zwischen RMS-, Sinus-, Nenn-, Musik- und P.M.P.O.-Leistung. RMS, Sinus und Nenn sind sich sehr ähnlich (aber nicht gleich), Musik bedeutet die Belastbarkeit bei kurzen Impulsen, P.M.P.O bei noch vie kürzeren; die beiden letzteren Interessieren uns erstmal nicht.
Die Belastbarkeit lässt sich in zwei Bestandteile zerlegen: elektrisch und mechanisch. Die elektrische B. herrscht im Bereich über 100Hz vor, darunter regiert die mechanische.
Die elektr. B. ist leicht erklärt: die Lautsprecher werden von Strom durchflossen, sie haben einen Widerstand, ein Widerstand verwandelt einen Teil des Stromes in Wärme, wird die Wärme zu groß dann brennts - der Lautsprecher wird zu Schrott (genauer: dessen Schwingspule schmilzt).
Die mechanische B. ist etwas komplizierter, ich mache es aber mal ganz einfach, ohne auf die Hintergründe einzugehen: abhängig von der Frequenz hat der LS eine unterschiedliche Membranauslenkung, die auch noch abhängig von der Leistung ist. Gerade im Bassbereich wird diese Auslenkung sehr groß, so dass die Gefahr besteht, dass die Schwingspule aus dem Luftspalt heraustritt und sich verkantet. Dann reißt der Membranhals=>Schrott. Ganz mutige können sich den Effekt mal aus der Nähe betrachten: tieffrequente Töne erzeugen, laut aufdrehen und zuschauen - häufig sprüht es funken, wenn der Alu-Schwingspulenträger auf die hintere Polplatte trifft. Ist nen cooles Discolicht, aber leider nicht besonders lang zu genießen.
Da diese mechanische Belastbarkeit frequenzabhängig ist, lohnt es sich nicht, eine genaue Angabe zu machen. Aber so ziemlich jeder Lautsprecher ist mit Signalen unterhalb von 50Hz bei einer Leistung von 20W zu himmeln. Vor allem die Leistungsangabe bei einem Subwoofer macht aus dieser Sicht der Dinge keinen Sinn. Aber keine Angst, die wenigste Musik kommt leistungsmäßig in diesen Bereich, so dass man in der Regel die elektr. B. als Bezugsgröße nehmen kann.

Wie laut wird der LS denn nun?


Ganz einfach. Dazu zwei kleine Beispiele:
LS1, KSD 84dB, 500W Belastbarkeit
LS2, KSD 91dB, 100W Belastbarkeit

Bei Vollaussteuerung beträgt der max. Schalldruck:
LS1: 121dB (Das geht ohne Taschenrechner! Denkt mal drüber nach!)
LS2: 121dB

Wie Ihr seht, hat der KSD einen erheblichen Einfluss darauf, wie laut ein LS denn nun wirklich werden kann.

Der KSD oder die Belastbarkeit sagen nichts über die Klangqualität aus!



2.) Verstärkerleistung und Widerstand

Was ist die Leistung?

Die Leistung P lässt sich nach folgender Formel berechnen:
Code:
P=U*I=>P=U²/R
R ist dabei der Lastwiderstand, der zur Messung an den Verstärker geklemmt wird. Üblicherweise hat er Werte von 4/6/8Ohm.

Wie wird sie gemessen?

Das lässt sich einfach aus der obigen Formel ersehen. An einen Widerstand wird ein Voltmeter geklemmt, die Spannung gemessen und dann berechnet. Bei einem HiFi-Verstärker gibt es jedoch noch ein paar Einschränkungen. Laut der HiFi-DIN ist die maximale Leistung dann erreicht, wenn der Verstärker Verzerrungen (Klirrfaktor) von 1% erzeugt. Nutzt man diesen Wert aus, sind ziemlich hohe Werte möglich. Viele, vor allem seriöse Hersteller, messen daher bei niedrigeren Verzerrungen, der Wert steht dann meist dabei. Deswegen sind solche Werte leider nicht immer vergleichbar, weil man auch nicht weiß, wie die Verzerrungen mit zunehmender Leistung ansteigen. Darauf sollte man also achten.
Es gibt aber noch weitere Unterschiede. Ihr habt sicherlich schon mal von RMS, Sinus, Nenn, Musik, P.M.P.O. gehört. RMS wird mit sogenanntem rosa Rauschen gemessen, einem Frequenzgemisch, welches konstant mit 3dB/Oktave im Pegel abfällt und damit dem menschlichen Hörempfinden nahe kommt. Nenn wird mit weißem Rauschen gemessen, das hat bei jeder Frequenz den gleichen Pegel; entspricht weitestgehend RMS. Sinus wird mit einer einzelnen Sinuswelle gemessen. Musik wird mit impulsiven Signalen gemessen, die normaler Musik nachempfunden sein sollen. P.M.P.O. wird mit extrem kurzen Impulsen im µs-Bereich gemessen, so sind sehr hohe Leistungsangaben möglich, praktisch ist dieser Wert aber nicht relevant. RMS, Sinus und Nenn sind sich sehr ähnlich und letztendlich entscheidend.

Leistung und Widerstand

Idealerweise kann ein Verstärker an einem halben Widerstand die doppelte Leistung abgeben, wenn er an 8Ohm 50W liefert, könnte er an 4Ohm 100W liefern. Leider ist kein Verstärker ideal sondern hat einen Innenwiderstand, der mit dem Lastwiderstand einen Spannungsteiler bildet und so die Spannung an dem Lastwiderstand verringert. Man ist also auf die Angaben des Herstellers angewiesen.
Wenn der Hersteller die Leistung nur an 8Ohm angibt, dann heißt das nicht, dass der Verstärker nur mit 8Ohm-Lautsprechern funktioniert. Es funktioniert genausogut mit Lautsprechern höheren Widerstandes als auch mit niedrigeren. Eigentlich sollte jeder Verstärker auch mit 4Ohm-Lautsprechern funktionieren, sogra mit 2Ohm, solange man nicht voll aufdreht. Ausnahme sind häufig die Mickerverstärker in Mini-Anlagen.

Was passiert, wenn ich Lautsprecher mit zu kleinem Widerstand anschließe?

Es sollte nichts passieren. "Nichts" heißt dabei, entweder es läuft alles ganz normal weiter oder die Schutzschaltung/Strombegrenzung springt an. Es kann aber auch immer wieder ein paar seltsame Konstrukte geben, die nicht über solche Schutzvorrichtungen verfügen, bei denen besteht die Gefahr, dass sich der Verstärker mit unangenehmen Nebenwirkungen wie beißender Geruch, Rauchbildung oder, im schlimmsten Fall, Feuerwerk meldet. Der ist dann natürlich durch. Allerdings hat heutzutage praktisch jedes Gerät solche Schutzschaltungen, meine Empfehlung lautet trotzdem: lieber nichts riskieren, 4Ohm sollte die unterste Grenze sein.

Die Wahrheit über Leistungsangaben

In den Werbebroschüren zu Receivern/Verstärkern steht die Leistungsangabe immer ganz oben. Denn mit Leistung lässt sich vor allem in unteren Preisbereichen viel verkaufen. Wenn man mal solche Geräte verkaufen soll, ist tatsächlich die erste Frage des Kunden: "Wieviel Watt hat der denn?" und seine nächste Bemerkung ist: "Der xxx hat aber yyy Watt, und er kostet weniger." Jeder geschulte Verkäufer kommt dann in Erklärungsnotstand, vor allem wenn der Kunde auch noch ein Besserwisser ist (Ihr glaubt gar nicht, wie oft das vorkommt).

Wie ist das denn nun? Die Leistung, die uns wirklich interessiert, ist die Leistung RMS. Wie wir oben gelernt haben, kann es da auch die Sinus- oder Nennleistung sein. Dann wird die Leistung natürlich noch an einem bestimmten Widerstand angegeben (4, 6, 8 Ohm). Das kann man aber noch recht einfach ineinander umrechnen.
Das P.M.P.O und Musik nicht relevant und besonders P.M.P.O absolut nichts mit der Realität zu tun haben, sollte auch klar sein.
Aber auch mit RMS (Sinus, Nenn) wird gerne gelogen, besonders im A/V-Bereich. Dort werden Leistungen angegeben, die fast völlig (aber eben nicht ganz) aus der Luft gegriffen werden.
Zwei Beispiele (eins negativ, eins positiv):
Teac AG-10D, 6.1 AV-Receiver. Surround Ausgangsleistung 6*125W (6 Ohm), Leistungsaufnahme 270W, Preis 699€.
Rotel RSX 1055, 5.1 AV-Receiver. Surround-Ausgangsleistung 5*75W (8 Ohm), Leistungsaufnahme 450W, Preis 1999€.
Hä? Können die bei Rotel keine Verstärker bauen? Und dabei ist das Gerät so viel teurer!
Aber jetzt rechnen wir mal. Aus dem Energieerhaltungssatz folgt, das nicht mehr Energie (oder Leistung) rauskommen kann als reingekommen ist. D. h., bei 270W Leistungsaufnahme könnten maximal 270W herauskommen. Jetzt hat ein Class AB-Verstärker (und das sind beide) aber einen Wirkungsgrad von 60-70% (abhängig von der Lastimpedanz, hier nehmen wir mal für beide Verstärker 8 Ohm an), weil beide noch einen Vorverstärker und verschiedenste Digitalschaltungen haben, kann man guten Gewissens 50% annehmen. Das würde bedeuten, von den 270W kommen nur 135W an den Ausgangsklemmen an. Und die sollen jetzt noch auf die 6 Kanäle verteilt werden, macht 22,5W/Kanal. Enttäuschend.
Dagegen der Rotel-Verstärker. 450W Leistungsaufnahme, 50% davon sind 225W, geteilt durch 5 macht 45W/Kanal. Nanu? Plötzlich mehr. (Auch die Angabe von Rotel ist also etwas geschönt, bei 75W/Kanal hätten wir einen Wirkungsgrad von 83%->utopisch)
Wie kommen die Hersteller nun auf diese Leistungswerte? Ganz einfach: man misst nur einen einzigen Kanal, wieviel der zu leisten imstande ist, und gibt dann halt solche sinnlosen Werte wie 6*125W an. Steht dabei aber, wie z. B. bei Rotel, die Angabe "alle Kanäle betrieben" dabei, dann kann man schon von etwas realistischeren Angaben ausgehen.
Wenn euch also irgendwer einen Verstärker mit unglaublich viel Leistung andrehen will, dann fragt mal nach der Leistungsaufnahme. Wenn er die nicht weiß, die steht immer hinten am Verstärker auf dem Typenschild. Da kann man meistens schon erkennen, ob die Angabe der wirklichen Leistung entspricht.

Zum Kapitel 2.) habe ich noch ein paar Ergänzungen geschrieben. Aber Vorsicht! Stellenweise werfe ich mit Formeln nur so um mich! *klick*


Ergänzungen, Fehlermeldungen, Heiratsanträge bitte hier rein.

Gruß
Morgoth

Merci!

3.) Kabel und Stecker

Welche Kabel gibt es?

Eigentlich gibt es nur 3 Arten:
"normale", optische und Koaxialkabel.

Bei normalen liegen einer oder mehrere Einzelleiter nebeneinander, keine Besonderheiten. Theoretisch geeignet für alle Frequenzen, nimmt der Widerstand mit zunehmender Frequenz immer weiter zu (Tiefpassverhalten), bei sehr hohen Frequenzen steigt der Widerstand aufgrund des Skineffektes sehr stark. Der größte Nachteil liegt in der hohen Störanfälligkeit durch Einstreuungen von außen.

Koaxialkabel bestehen aus einem Außenleiter (Drahtgeflecht) und einem Innenleiter, getrennt durch ein Dielektrikum. Die Übertragung des Signals findet in diesem Dielektrikum statt, als elektromagnetische Welle. Die Bandbreite (obere Grenzfrequenz) ist sehr hoch, deshalb wird es auch als Fernseh- oder Satkabel (mehrere GHz) verwendet. Die älteren von uns werden sich auch daran erinnern, dass es auch mal für 10MBit-Ethernet verwendet wurde. Weitere, sehr großer Vorteil ist die äußerst geringe Störanfälligkeit.

Optische Kabel übertragen ein Lichtsignal, welches in der Buchse durch einen Optokoppler (i. W. ein durch Licht geregelter Widerstand) wieder in Strom verwandelt wird. In ihrem Inneren gibt es entweder durchsichtigen Kunststoff oder (bei den teureren) echte Glasfaser.

Welche Stecker gibt es?

Verdammt viele. Für den Audiobereich sind aber nur wenige interessant.

Cinch-Stecker:
Stecken sowohl auf normalen als auch Koaxialkabeln. Das Signal liegt auf dem inneren Stift, die Masse auf der Ummantelung.

Klinken-Stecker:
Kennt jeder von seiner Soundkarte. Gibt es (soweit mit bekannt) mit 2,5, 3,5 und 6,3mm Durchmesser. Jeweils auch in Mono und Stereo. Auf dem Bild sieht man die Belegung der Stereovariante. Bei Mono sind die ersten beiden Segmente miteinander verbunden. Weil bei Stereo beide Kanäle die gleiche Masse haben und im gleichen Kabel verlaufen, ist die Kanaltrennung nicht überragend.

XLR-Stecker:
XLR-Stecker sind zwar eher im Profibereich zu finden, der Vollständigkeit halber erwähne ich sie hier aber. Es gibt sie ebenfalls in verschiedenen Varianten, meist 3- oder 5-polig. Die 5-poligen sieht man noch an alten Plattenspielern, die diesen Anschluss benötigten. Die 3-poligen werden in der Studiotechnik gerne für einkanalige, symmetrische Verbindungen benutzt. Symmetrisch heißt, dass auf zwei Pins das Signal jeweils entgegengesetzt gepolt liegt, auf dem dritten die Masse. In der Eingangsbuchse werden diese beiden Signale voneinander subtrahiert, dabei werden sämtliche Störfrequenzen eliminiert, da sie ja auf beiden Leitungen gleichgepolt vorkommen.

Toslink:
Toslink ist der am häufigsten vorkommende Stecker für optische Kabel. Auch ODT-Stecker genannt.

Opti-Stecker:
Andere Variante, kommt eher selten vor. Werden hauptsächlich von MD-Playern mit 3,5mm-Optical-In/Out verwendet. Andere Geräte sind mir nicht bekannt.

Bananenstecker:
Werden oft auf Lautsprecherkabel gesteckt.

S-Video:
4-poliger (2 Signal, 2 Masse) Stecker zur Übertragung von Videodaten. Häufiger Ausgang von Grafikkarten mit TV-Out. Auch Y/C-Kabel genannt.

SCART:
21-poliger Stecker (einer ist die Ummantelung), französische Entwicklung mit dem Anspruch, alle für Audio/Video wichtigen Daten in einem Stecker zu übertragen. Manchmal sieht man SCART-Stecker, bei denen nicht alle Pins vorhanden sind. Da wurden dann unnötige Verbindungen ausgelassen. Fragt mich aber nicht, was SCART genau heißen soll.

VGA:
Auch 15-polig Sub-D genannt. Ürsprünglich für die Übertragung von der Grafikkarte an den Monitor gedacht, wird es inzwischen auch zur hochwertigen RGB-Übertragung an Beamer und Fernseher genutzt. Manche DVD-Player haben diese Schnittstelle, sind aber nur wenige und werden auch nicht mehr.

DVI:
Digital Video Interface, digitale und analoge (VGA, RGB) Übertragung von Bilddaten. Drei Ausführungen: DVI-D (nur digital), DVI-A (nur analog, selten) und DVI-I (beides belegt). Findet sich neuerdings bei DVD-Playern und Beamern, an LCD/Plasma-TVs ist sie mir noch nicht begegnet, kommt aber noch.

HDMI:
High-Definition Multimedia Interface, digitale Übertragung von Bild und Ton, die Zukunft im Audio/Video (Heimkino)-Bereich, mit einem A/V-Receiver als zentrale Schnittstelle.

Wirken sich Kabel auf den Klang aus?

Nicht, solange sie ausreichend für ihre Aufgabe dimensioniert bzw. geeignet sind. Ein normales Cinchkabel wird niemand für digitale Übertragungen nehmen (obwohl es auch funktioniert, allerdings könnten die Fehlerraten wegen der nicht ausreichenden Schirmung zu hoch werden). Auch ein zu geringer Querschnitt kann sich negativ auswirken, das betrifft aber hauptsächlich Lautsprecher. Für digitale Verbindungen funktionieren optische und koaxiale Kabel gleichgut.
Wenn euch mal ein Händler über den Weg läuft, und behauptet, diese neuartigen Kabel wären der absolute Hammer, dann geht ihm aus dem Weg. Oft sind diese nichts weiter als ganz normale Baumarktkabel, mit einem Netz- oder Schrumpfschlauch versehen und völlig überteuert.
Dafür können sie sich aufs Bild auswirken: Bilddaten werden im MHz-GHz-Bereich übertragen, in den Regionen ist ein gutes Kabel sehr wichtig. Koaxialkabel sind hier am besten geeignet, deshalb sind Composite und RGB-Kabel als Koax ausgeführt. Trotzdem ist S-Video besser als Composite, bitte nicht durcheinanderbringen.

Auch hier gilt wieder: Ergänzungen, ... hier rein.

Gruß
Morgoth
 
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Reaktionen: Naru, doubleballend und (gelöschtes Mitglied)
Und ich werde das ganze ausdrucken, und allen Golf-Idioten (ihr wisst, welche gemeint sind!) untern scheibenwischer klemmen......

Mal sehen, wie lang die noch mit ihren "Watt-Zahlen" rumprohlen...... :schaf:
 
Morgoth schrieb:
Wirken sich Kabel auf den Klang aus?

bedingt, es sollten nicht die billigsten HAMA Cinchkabel benutzt werden, auch die die bei den meißten Wechslerpaketen im Lieferumfang sind, sind eher für die Fische und ihr habt ganz schnell das Kohlenlaufgeräusch eurer Lichtmaschine eingefangen.

In meinen Augen empfiehlt sich hier die Firma Oelbach.

Gruß

Toaster

P.S.

ich errinere mich immer wieder gern zurück als ich die meisten der Angeber mit meinem 30 Watt Clarion angetriebenen Hornsubwoofer geärgert habe. Laut war er ja, sauberer Klang naja, aber das war mir damals wurscht ;)
 
Im Auto herrschen auch andere Verhältnisse, viele Störquellen befinden sich auf kleinstem Raum, die auch noch Signale im hörbaren Bereich absondern. Mit stinknormalen Cinchkabeln hat man da verloren. Koax-Kabel sind da die bessere Alternative. Theoretisch auch im Heimbereich, aber dort hat man mit weitaus geringeren Störungen zu kämpfen, weswegen der sich der Aufpreis meist nicht lohnt. Es kann aber trotzdem jeder für sich selber mal ausprobieren: 75-Ohm-Antennenkabel, auf beide Seiten ein Cinch-Stecker, funktioniert hervorragend.

Gruß
Morgoth
 
möchte mal ein bisschen klugscheißen *g*:

S=U*I

P=U*I*cos(phi)


zu irgentetwas muss schule ja zu gebrauchen sein *fg*

cu
 
@Morgoth:
Uuuhaa! Das hätte mein Prof in Technische Akustik net besser erklären können! Fein!
 
Viper87 schrieb:
S=U*I

P=U*I*cos(phi)

Korrekt. Weil die Leistung eines Verstärkers aber an einem reellen (sprich: ohmschen) Widerstand gemessen wird, ist phi=0, damit cos(phi)=1 und die Wirkleistung P geht in die Scheinleistung S über (es gibt auch noch die Blindleistung Q=U*I*sin(phi), die wäre dann 0).

@Focus-Biker: diese Profs sind ja auch nach meiner Erfahrung total weltfremde Personen, für die es nichts anderes als ihr Fachgebiet gibt. Ich studiere den Kram, aber das meiste habe ich mir selber angelernt; beigebracht kriegt man da von den wenigsten.

Gruß
Morgoth
 
Zuletzt bearbeitet:
ok, aber sobald man die lautsprecher anschließt, die ja ne ordentliche induktivität haben, ist P!=S.
ist aber eigentlich egal...

ps: Blindleistung = Q, nicht B. :rolleyes:

cu
 
Kewler Thread, den werden wir mal oben anpinnen.

Well done Morgoth.
 
Hab noch mal nachgeschaut, Q ist international richtig. B steht bei mir teilweise in den Lehrbüchern drin, ist aber veraltet. Dort steht aber auch noch W für Wirkleistung, wogegen die Gleichstromleistung als P bezeichnet wird. Ich habe es oben korrigiert.

Der Einwand mit dem Lautsprecher (der übrigens nicht nur induktiv ist, sondern auch einen Schwingkreis besitzt, ein Bassreflexlautsprecher sogar zwei, und bei Mehrwegeboxen wird es ganz verquer) ist schon richtig, nur wären dann die Hersteller dazu gezwungen, die Leistungsabgabe des Verstärkers über die Impedanz und die elektr. Phase in einem Diagramm abzudrucken, was dann ein dreidimensionales Gebilde gibt, mit dem ein Laie praktisch nichts anfangen kann. Die Audio druckt solche Diagramme, woraus die dann ihre Audiokennzahl ermitteln. Daran darf man sich übrigens gerne halten. Rein theoretisch müsste dieses Diagramm auch noch die Frequenz mit einbeziehen, weil so ein Verstärker selber interne Phasendrehungen hat, die bei manchen Geräten sogar den hörbaren Bereich bereffen - dann wären wir bei vierdimensional, und das muss doch nun wirklich nicht sein.

Gruß
Morgoth
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

höre auch ganz gerne Musik. Hab mir dann irgendwan mal son paar Selbstbaulautsprecher gekauft. Die klingen eigentlich ganz gut(soweit ich das beurteilen kann) und haben glaub ich 250 W Sinus oder so. Ist ja auch egal.

Zum damaligen Zeitraum gabs noch kein Surround oder so und ne Bastube brauch ich eigentlich auch nicht (4Wege). Bin halt nach ich glaube ca- 8-10. Jahren immer noch zufrieden mit.
(Edit: ist wohl doch etwas länger her, wie die Zeit vergeht)

Cu
Hier der Bauplan: http://www.computerland.de/Bauplan_ACR300RP.PDF
Als nächstes Bau ich mir dann mal nen Auto selber. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Viper87 schrieb:
das wär aber sehr verwirrend, denn W steht ja jetzt für arbeit ....

Jepp. Wurde halt alles anglisiert. Aber alte Gewohnheiten wird man nunmal nicht so schnell los. Ich versuche, mich dran zu halten (bei "P" klappts ja schon ganz gut :D).

4. Ein paar wichtige Begriffe (nicht alphabetisch)


CODEC

Abkürzung für Coder/Decoder, also ein System, das Daten kodieren oder dekodieren kann. Was Ihr kennt sind so Sachen wie MPEG, DivX, MP3 etc. Es gibt aber noch etliche andere in der Digitaltechnik.

AC3

Ein CODEC, der bei Dolby Digital zur Komprimierung der Tonformate genutzt wird. Er arbeitet mit einer konstanten Bitrate von 348kBit/s. Das klingt viel, allerdings ist das aufgeteilt auf 5 Kanäle plus den LFE (Subwooferkanal). Es sind aber auch noch mehr Kanäle möglich (Dolby Digital EX).

DTS

Wie AC3 ein CODEC, lang Digital Theater System, allerdings mit einer höheren Bitrate (? kBit/s, ich kanns nicht sagen). Die Komprimierung ist allerdings sehr gering, hat also eine höhere Klangqualität als AC3. Auch hier sind noch mehr als die 5.1 Kanäle möglich (DTS ES).
Dank DvP kann ich hier die Information über DTS vervollständigen:
DvP schrieb:
Dts arbeitet im Kino meist mit einer Auflösung von 1536 kbit/s, kann aber theorätisch im Bereich von 64kbit bis 1,5mbit liegen. Im Heimbereich wird der Stream je nach verfügbarer Kapazität zwischen 384 kBit/s bis 692 kBit/s angesiedelt sein. Die gängisten Größen auf DVDs sind 384 oder 448kbit/s, bei 5.1 wohlgemerkt. Die THX Trailer die man auf manchen Seiten zu finden sind sind teilweise sogar mit der vollen Tonbandbreite welche man im Kino verwenden würe ausgestattet. DiscreteES (6.1) geht bis 1.760 kbit/s


MPEG 1/2/4

Abkürzung für Movie Pictures Expert Group, ein anerkannter Standard zur Video/Tonkomprimierung. MPEG 2 ist der CODEC der DVD. MPEG 1 ist veraltet, wird noch auf der Video-CD verwendet. MPEG 4 ist nicht mehr wie 1 und 2 ein fest vorgeschriebenes Verfahren, es sind nur Eckpunkte vorgegeben. Daraus ergeben sich verschiedenste, zueinander nur bedingt kompatible (eigentlich gar nicht) Verfahren wie DivX, XviD oder Quicktime. Das "Original" stammt vom Fraunhofer-Institut, also ein deutsches Produkt.

SACD/DVD-A

Hochauflösende Musikformate. SACD steht für Super Audio CD, eine Entwicklung von Sony und Philips, DVD-A steht für DVD-Audio, hauptsächlich gepusht durch Panasonic. DVD-A ist eine Verbesserung der CD, mit 192kHz Abtastfrequenz und 24Bit Auflösung (CD: 44,1kHZ 16Bit). Die SACD arbeitet grundlegend anders als CD/DVD-A (Pulscodemodulation, PCM), es benutzt die Pulsweitenmodulation (PWM), von Sony DSD (Direct Stream Digital) genannt. Wie die beiden Verfahren genau funktionieren sowie deren Vor- und Nachteile, werde ich später mal erklären.

SP/DIF

Digitale Verbindung für Tonsignale, heißt lang "Sony Philips Digital Interconnect Format". Damit benennen sich auch gleich die Entwickler. Es kann ein Stereopaar mit einer Samplefrequenz von 96kHz bei einer Auflösung von 24 Bit übertragen. Dazu kommen noch einige weitere Daten, der sogenannte Subcode. darin steht z. B. der CD-Text. Für AC3 oder DTS reicht die Verbindung auch noch (da wird dann teilweise der Subcode für Nutzdaten missbraucht).
Übertragen wird entweder optisch (TOSLINK) oder elektrisch (idealerweise koaxial).

will be continued...

Weil ich garantiert einige Begriffe vergessen werde, bitte ich darum, mir mitzuteilen (entweder direkt hier oder per PN), ob ein wichtiger fehlt bzw. Ihr darüber gerne etwas wüsstet.

Gruß
Morgoth
 
Zuletzt bearbeitet:
Toll gemacht, Morgoth. :daumen:
Zur mechanischen Belastbarkeit von Lautsprechern sollte man imo erwähnen, dass die Grenze nicht erst am mechanischen Anschlag, sondern schon beim Verlassen des linearen Auslenkungsbereiches erreicht ist. Wenn die Polplatte nicht mehr im Bereich der Schwingspule liegt (oder umgekehrt), resultiert daraus eine rapide abfallende Kraft des Magnetfeldes, die durch unüberhörbare Verzerrungen auf sich aufmerksam machen. Und Leistung durch brutale Verzerrungen braucht heutzutage niemand mehr, von einigen bereits angesprochenen Golfern vielleicht abgesehen. ;)
 
Danke.

Stimmt alles, allerdings wird das Chassis dadurch nicht zerstört. Das passiert wirklich erst, wenn die Schwingpule inkl. Träger aus dem Luftspalt heraustritt. Dann kann sie sich verhaken und reißen. Das habe ich nur noch nie gesehen, da die Zentrierspinne meistens gute Arbeit leistet und die Schwingspule zentriert hält (ihre Hauptaufgabe ist allerdings die Rückstellkraft auf die Membran; die wird ausgedrückt durch die Härte der Membranaufhängung). Meist wird es wirklich erst zerstört, wenn es auf die hintere Polplatte trifft.

5.) Dolby Digital in Spielen

Aus aktuellem Anlass (*klick*) möchte ich hier mal etwas über Dolby Digital in Spielen schreiben, da hier (auch mir) bisher noch einiges unklar ist.

Was ist Dolby Digital?

Dolby Digital (DD) ist ein Verfahren, entwickelt von den Dolby Labs, um Mehrkanalton in einer einzigen Tonspur unter einen Film zu mixen. Verwandt ist es mit DTS.
Die Tonspur ist AC3-kodiert (siehe 4.). Inzwischen gibt es auch DD-EX, das mit mehr Kanälen (6.1, 7.1) arbeitet. Das x.1 bedeutet, dass ein Subwoofer mit von der Partie ist und separat angesteuert wird. Der Kanal wird LFE (Low Frequency Effects) genannt

Meine Soundkarte hat 6 analoge Kanäle, ist das DD?

Nein, denn wie der Name schon sagt, ist es digital. Die Soundkarte gibt aber das Signal analog in seine Kanäle aufgesplittet aus.
Wenn die Soundkarte über einen digitalen Ausgang (SP/DIF) verfügt, dann kann sie darüber DD (aber auch DTS) ausgeben.

Wie funktioniert das in Spielen?

Inzwischen gibt es immer mehr Spiele, auf denen das DD-Logo prangt. Sie werben damit, über die Soundkarte DD ausgeben zu können. Das funktioniert aber bisher nur mit dem Soundstorm von NVidia.
Dabei passiert folgendes: erst berechnet die Karte den Sound ganz normal mit allen Effekten aus jeder Richtung. Das Ergebnis (5 Kanäle plus LFE) wird dann von einem DSP (Digital Signal Processor) in Echtzeit in DD codiert. Dieser Vorgang ist sehr rechenaufwändig und kann deshalb nicht von der CPU übernommen werden. Diese letzte Stufe nennt sich DD-ICE (Dolby Digital Interactive Content Decoder).

Habe ich jetzt in allen Spielen DD?

Alle Spiele, die DirectSound 3D verwenden, können so in DD wiedergegeben werden. Spiele, auf denen das Dolby Digital Logo prangt, wurden von den Dolby Labs getestet. Sie entsprechen damit den Qualitätsanforderungen von Dolby. Da diese Lizenzierung Geld kostet, sind Spiele ohne Logo nicht unbedingt schlechter.

Gruß
Morgoth
 
Zuletzt bearbeitet: (1.) Richtig gestellt nachdem ich den TechBrief von NVidia gelesen habe 2.) nochmals einen Fehler korrigiert)
Jo danke, genau das hab ich zwar eben in dem Artikel von Gamestar gelesen aber das war nicht wirklich eindeutig erklärt. Was mich jetzt noch interessiert ist, woraus der Soundstream besteht, ohne dass die Spielsituation jetzt darauf "aufgespielt wird. Bei Kriegsspielen in denen immer Schlachtsambiente herrscht ist das noch relativ einfach aber was ist bei einem Spiel in dem ich mich in einem Wald bewege. Da ist doch alles von der Spielsituation abhängig. Der Bach muss aus der richtigen Richtung rauschen und der Vogel soll dort zwitschern wo er ist und nicht immer von links hinten schreien.

Was man nochmal schnell erwähnen sollte ist, dass man mit dem Soundstorm von nVidia wirklich alle Spiele in DD5.1 ausgeben kann, aber eben nur die angesprochenen mit DD-ICE berechnet werden. Alle anderen werden klassisch berechnet und dann von dem Soundstorm "einfach" in ein DD Signal eingepackt.

ZU DTS :
Dts arbeitet im Kino meist mit einer Auflösung von 1536 kbit/s, kann aber theorätisch im Bereich von 64kbit bis 1,5mbit liegen. Im Heimbereich wird der Stream je nach verfügbarer Kapazität zwischen 384 kBit/s bis 692 kBit/s angesiedelt sein. Die gängisten Größen auf DVDs sind 384 oder 448kbit/s, bei 5.1 wohlgemerkt. Die THX Trailer die man auf manchen Seiten zu finden sind sind teilweise sogar mit der vollen Tonbandbreite welche man im Kino verwenden würe ausgestattet. DiscreteES (6.1) geht bis 1.760 kbit/s

Kleine Demo dazu gibs HIER! Muss ich aber selber erstmal anhorchen. :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, danke! Jetzt weiß ich zwar nicht wie ich mir dann die Soundberechnung von Spielen wie Doom3 vorstellen soll, aber wenn es keine Infos gibt, kann man nunmal nicht viel machen. Wobei ich ja finde, dass nVidia nichts damit zu tun hat, was die Entwicklung der Software angeht. Der Encoder hat ja im Endeffekt nicht wirklich etwas mit der Berechnung zu tun, das müsste schon die "SPU" machen.
Ich würde zwar gern noch mehr über die interne "Ausarbeitung" vom Spieleton wissen: Beispielsweise ob schon oder seit wann wirklich 6 Kanäle separat angesteurt werden oder ob immer noch mit 4 Kanal gearbeitet wird. Auch ob sich da demnächst mit der neuen Generation von Spielen wirklich größeres ändert oder ob DD5.1 eben nur als Gag verwendet wird, der in Wirklichkeit ja nur die Anschluss- und Ausgabemöglichkeiten ändert bzw. verbessert.
Aber ich denke das gehört nicht hier rein und macht die Sache nur unübersichtlich.
 
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