Linaro-Gruppe will Linux-Entwicklung für ARM-Server vorantreiben

Michael Günsch
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Spätestens seit der Vorstellung der ersten ARM-64-Bit-Prozessoren und der Ankündigung, dass AMD künftig Opteron auf deren Basis herausbringen will, nimmt das Thema „ARM in Servern“ wieder Fahrt auf. Eine von Linaro geführte Initiative soll nun die Linux-Entwicklung für ARM-Server beschleunigen.

Hierfür hat Linaro, eine nicht profitorientierte Organisation zur Entwicklung und Optimierung von Open-Source-Software für die ARM-Architektur, die Linaro Enterprise Group (LEG) gegründet und sich weitere namhafte Mitstreiter ins Boot geholt. Zu den bisherigen Linaro-Mitgliedern ARM, HiSilicon, Samsung und ST-Ericsson sind nun AMD, AppliedMicro, Calxeda, Canonical, Cavium, Facebook, HP, Marvell und Red Hat hinzugestoßen, wie die Organisation mitteilte.

Von der Kooperation verspricht man sich neben einer beschleunigten Entwicklung auch geringere Entwicklungskosten. Die Aufgabe der gemeinsamen Entwicklungsarbeit sei zunächst, eine Low-Level-Boot-Architektur sowie Kernel für ARM-Server auf 32- und 64-Bit-Basis zu schaffen. Linaro geht davon aus, dass erste Software noch in diesem Jahr präsentiert werden kann, weitere Releases sollen folgen.

Von Servern auf Basis der ARM-Architektur verspricht sich die Branche Einsparungen bei Energie, Platz und Kosten für Rechenanlagen. Insbesondere als Cloud- und Datenserver sollen sie eingesetzt werden, wo hohe Rechenleistung eine untergeordnete Rolle spielt. ARM-CEO Warren East spricht in diesem Zusammenhang von einer „kompletten Neuerfindung des Serverbereichs“. Inwieweit sich ARM-Prozessoren gegen die dominierende x86-Architektur durchsetzen werden, die ihrerseits auch in Sachen Energieeffizienz zugelegt hat, muss sich jedoch erst noch zeigen.

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