Foxconn erwägt nun doch Ausweitung der Fertigung in den USA

Ferdinand Thommes
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Nachdem heute die Nachricht durch die Presse ging, Apple wolle seine Computer teilweise wieder in den USA fertigen lassen und dafür im nächsten Jahr 100 Millionen US-Dollar investieren, ließ auch Auftragsfertiger Foxconn verbreiten, man plane, die Produktion in den USA zu erweitern.

Noch vor knapp einem Monat hatte Foxconn Meldungen über eine Ausweitung seiner Fertigungsstätten in den USA dementiert. Heute kam nun die Kehrtwende. Als Grund nannte Foxconn-Sprecher Louis Woo gegenüber dem Branchendienst Bloomberg in einem Telefon-Interview, die Konsumenten wünschten mehr Produkte „Made in USA“. Er machte aber keine Angaben, für welche Kunden man in den USA zu produzieren gedenke, noch skizzierte er einen zeitlichen Ablauf.

Die Foxconn Technology Group mit Hauptsitz in Taipeh und vielen Fertigungsstätten in China und anderswo hat weltweit schätzungsweise 1,6 Millionen Angestellte. Einige davon arbeiten bereits in den USA in Fabriken in Kalifornien und Texas. Während Apple durch die Fertigung von iPhone und iPad durch Foxconn wahrscheinlich deren prestigeträchtigster Kunde ist, fabrizieren sie aber beispielsweise auch die PlayStation für Sony, Server für Hewlett-Packard und Notebooks für jede Menge große Namen. Die Zuliefererkette und die Schulung der Techniker sind laut Woo die größten Herausforderungen einer weiteren Produktions-Verlagerung in die USA. Während der Großteil der Zulieferer von Foxconn in China sitzen, werden die Prozessoren für iPhones in den USA entwickelt und Corning Gorilla Glass für die Displays bereits dort hergestellt. Die Geräte werden aber derzeit in Asien assembliert.

Die Ankündigung folgte der von CEO Tim Cook, Mac-Computer wieder teilweise in den USA fertigen zu lassen auf dem Fuße. Jedoch hat keine der beiden Firmen bisher einen eventuellen Zusammenhang kommentiert.