Skype soll seit zwei Jahren abhörbar sein

Ferdinand Thommes
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Schon lange halten sich Gerüchte, Microsoft habe in Skype eine Hintertür zum Abhören der Kommunikation eingebaut. Neuen Informationen zufolge geht der Zugang allerdings auf einen Zeitpunkt zurück, bevor Microsoft Skype im Mai 2011 gekauft hat: Bereits seit dem 6. Februar 2011 soll Skype am Prism-Programm teilnehmen.

Folgt man der New York Times, sollen Skype und die Regierung mit „Project Chess“ bereits vor fünf Jahren eine tiefgreifende Zusammenarbeit ins Leben gerufen haben. Das Programm, von dem nur eine Hand voll Skype-Manager Kenntnis hatte, habe zum Ziel gehabt, die technischen und rechtlichen Voraussetzungen für das Mithören der NSA bei den Gesprächen über Skype zu definieren. Noch vor wenigen Jahren behauptete das Management bei Skype, es sei technisch gar nicht möglich, Konversationen abzuhören oder zu speichern.

Damit würden die Anfänge von Project Chess in die Zeit fallen, zu der Skype zu Ebay gehörte. Microsoft hatte im letzten Jahr dementiert, Änderungen an Skype vorgenommen zu haben, die das Abhören erleichtern. Im Licht der jetzt veröffentlichten Fakten kann dies stimmen, indem die Änderungen bereits vor dem Kauf durch Microsoft stattfanden. Zwischen 2009 und 2011 gehörte Skype mehrheitlich der Investmentgesellschaft Silver Lake.

Der vom Whistleblower Snowden kolportierte Termin liegt einige Monate vor dem Kauf durch Microsoft. Die Frage ist nun, ob Microsoft bei der Übernahme Kenntnis über diese vermeintliche Sachlage hatte.