SATA Express hält mit SATA 3.2 Einzug

Michael Günsch
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Nach über zwei Jahren hat die Serial ATA International Organization (SATA-IO) eine neue Version der SATA-Spezifikation verabschiedet. SATA 3.2 beinhaltet unter anderem SATA Express, neue Form-Faktoren wie M.2, Verbesserungen bei der Energieverwaltung sowie Optimierungen für SSHDs.

Die Ratifizierung von SATA 3.2 hatte im Januar 2013 begonnen, nun ist sie abgeschlossen. Die wichtigste Änderung ist die nun offiziell spezifizierte Unterstützung von SATA Express, einem neuen Standard zur Anbindung von SSDs und SSHDs. Dieser kombiniert die Software-Infrastruktur der SATA-Schnittstelle mit dem deutlich schnelleren PCI-Express-Interface, um so höhere Transferraten zu ermöglichen und gleichzeitig eine Kompatibilität zum SATA-Standard zu gewährleisten. Acht bis 16 Gigabit pro Sekunde soll SATA Express respektive der neue Anschluss SFF-8639 ermöglichen, während der bisherige SATA-Standard bei maximal sechs Gigabit pro Sekunde liegt und schnelle SSDs bereits limitiert. Die SATA-IO spricht aktuell von Transferraten von bis zu zwei Gigabyte/s über zwei PCI-Express-3.0-Lanes, was den genannten maximal 16 Gigabit/s entspricht.

Auf SATA Express basiert auch das neue SSD-Steckkartenformat M.2 für kompakte Notebooks. Dieses war zunächst von Intel unter der Bezeichnung Next Generation Form Factor (NGFF) entwickelt worden, am Ende setzte sich aber der Name M.2 durch. Diverse Hersteller – zum Beispiel Adata, Intel, Micron, Plextor und Samsung – haben schon erste SSDs im M.2-Format vorgestellt. Auf der Computex 2013 hatte Adata zudem eine NGFF/M.2-SSD mit sequenziellen Transferraten von 1.800 MB/s präsentiert. Intels SSD 530 im M.2-Format zeigt sich bereits im Preisvergleich.

Auch im Desktop-Segment soll SATA Express Einzug halten, wofür laut ursprünglichen Plänen neuartige Anschlüsse eingeführt werden sollen, wobei allerdings eine Abwärtskombatibilität zu bisherigen SATA-Steckern gewährleistet sein soll. Laut infoffiziellen Informationen wird Intels kommende Chipsatzserie 9 SATA Express unterstützen.

Abseits von SATA Express und den neuen Formaten bringt SATA 3.2 weitere Neuerungen und Verbesserungen mit sich, die folgender Liste der SATA-IO (PDF-Datei) zu entnehmen sind:

  • microSSD – standard for embedded solid state drives (SSDs) that enables developers to produce single - chip SATA implementation s for embedded storage applications .
  • Universal Storage Module (USM) – enables removable and expandable storage for consumer electronic devices. SATA r evision 3.2 introduces USM Slim, which reduces module thickness , allowing smaller removable storage solutions.
  • DevSleep – the lowest yet level of power m anagement where the drive is almost completely shut down , to meet the requirements of new always on, always connected mobile devices such as Ultrabooks.
  • ransitional Energy Reporting – p rovides the host with detailed information about the SATA storage device, facilitating better power management.
  • Hybrid Information – p rovides a mechanism in which the host can communicat e data caching information to the drive , improving s olid s tate h ybrid d rive (SSHD) performance.
  • Rebuild Assist – speeds the data reconstruction process in RAID configurations.
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.