LG beteiligt sich an MeeGo-Entwicklung

Patrick Bellmer
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Der südkoreanische Elektronikkonzern und Smartphone-Hersteller LG will sich künftig an der Entwicklung einer Handy-Version des offenen Betriebssystems MeeGo beteiligen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Valtteri Halla, einem der führenden Köpfe hinter der MeeGo-Entwicklung.

Demnach ist das Unternehmen im Laufe dieser Woche einer Arbeitsgruppe beigetreten, die die Fertigstellung einer Smartphone-tauglichen Variante der Software vorantreiben will. Laut Halla hatten in der Vergangenheit schon mehrere Gerätehersteller Interesse an einem Einstieg gezeigt, seien jedoch von Nokias großer Rolle bei dem Projekt abgeschreckt worden. Konkrete Pläne bezüglich eines MeeGo-Smartphones hat LG bislang noch nicht bekanntgegeben. Allerdings hatte das Unternehmen schon vor etwa einem Jahr mit dem GW990 einen Prototypen mit der entsprechenden Software gezeigt, zur Serienreife wurde das Projekt aber nicht gebracht.

MeeGo ist ursprünglich aus Nokias Maemo- und Intels Moblin-Projekt hervorgegangen und wurde auf dem Mobile World Congress 2010 offiziell angekündigt. Geplant ist der Einsatz des Betriebssystems auf Smartphones, Tablets und in Autos. Bislang gibt es mit dem Nokia N900 – im Werkszustand mit Maemo betrieben – aber nur ein einziges Handy zu kaufen, für das auch eine MeeGo-Version bereit steht. Nach der verkündeten Zusammenarbeit mit Microsoft hatte Nokia Mitte März mitgeteilt, dass man die Prioritäten zulasten MeeGos verschieben würde. Allerdings halten die Finnen offiziell weiter an ihrem Plan fest, noch in diesem Jahr ein Smartphone auf Basis von MeeGo auf den Markt zu bringen.