Nvidia Tegra lässt 10 Stunden HD-Filme zu

Wolfgang Andermahr
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Anders als das Quadro-, GeForce-, GeForce-M- und gar das Ion-Line-Up von Nvidia richtet sich der Tegra-Chip an wirkliche Kleingeräte wie Smartphones oder Mini-PCs. Angekündigt ist das „System on a Chip“-System zwar schon länger, lieferbar ist aber noch kein Produkt. Da sich das bald aber ändern wird, rührt Nvidia die Werbetrommel nun immer heftiger.

So hat man nun einige weitere Details über Tegra bekannt gegeben. Generell sieht Nvidia in Tegra die Möglichkeit, einen riesigen Markt bedienen zu können. Nicht nur Smartphones sondern auch andere Möglichkeiten wie zum Beispiel aufwendige Navigationssysteme, Telefonstationen und noch mehr sollen für den Chip prädestiniert sein. Und trotz der kleinen Größe von Tegra sollen einige aufwendige Rechenaufgabe möglich sein – und das bei einem Verbrauch von unter einem Watt.

Tegra, der auf der ARM-Architektur basiert und somit inkompatibel zu x86 ist, läuft auf Windows CE, was laut Nvidia am besten geeignet für den kleinen Chip ist. Das Surfen im Internet wird mit einem ressourcenschonenden Browser ermöglicht, der dennoch die Darstellung von Webseiten wie auf einem handelsüblichen PC ermöglicht. Nvidia arbeitet derzeit mit Adobe zusammen, um einen Tegra-kompatiblen Flash-Player zu entwickeln, der die GPU zur Beschleunigung nutzen kann.

Nvidia Tegra

Zudem hat man noch einige interessante Angaben zur Akkulaufzeit von Tegra gemacht, die auf einer 24-Whr-Batterie und einem 1-Watt-Display basieren. Dabei sei das Display laut Nvidia noch der größte Stromverschwender, da Tegra im Milliwatt-Bereich arbeitet. So soll Tegra ein reines Musikhören von 25 Tagen ermöglichen, während zum Beispiel Qualcomms Snapdragon-Plattform nur auf 60 Stunden kommt, ein Atom-Prozessor gar nur auf fünf Stunden. Erreicht wird die Akkulaufzeit durch die Fähigkeit, nicht benötigte Baugruppen abzuschalten. So nutzt Tegra bei einer reinen Audioübertragung wirklich nur den Soundchip, während alles andere abgeschaltet ist. 10 Stunden HD-Video (720p) sind ebenso möglich.

Zu guter Letzt gibt man noch einen kleinen Einblick in der Tegra-Entwicklung. Der aktuelle Tegra-Prozessor hört auf den Namen „650“, und soll im ersten Halbjahr 2010 durch den Nachfolger „T2“ abgelöst werden, der gleich die vier-fache Leistung bringen soll. Im ersten Halbjahr 2011 steht dann das „T3“-Modell an. Irgendwann soll Tegra gar mit CUDA-Software umgehen können – das ist mit dem Tegra 650 noch nicht möglich.