UEFI im Jahr 2011 erstmal vor dem BIOS?

Volker Rißka
70 Kommentare

Große Töne aus der UEFI-Fraktion: Der bisher kaum verbreitete BIOS-Nachfolger soll im Jahr 2011 zahlenmäßig erstmals das bisherige BIOS in ausgelieferten PCs übertrumpfen. Wie genau dies jedoch über die Bühne gehen soll, das gab man in einem Interview mit der britischen BBC nicht bekannt.

Die Hauptplatinen für Komplett-PCs, die aktuell nicht mit einem traditionellen BIOS, sondern UEFI verfügbar sind, lassen sich an einer Hand abzählen. Lediglich Apple setzt in einigen Bereichen bereits vollständig auf EFI. Bereits seit dem Jahr 2005 versucht das UEFI-Forum als Nachfolger von Intels 1999 initiierter „Extensible Firmware Interface“-Spezifikation (kurz: EFI), aber mit Unterstützung von nahezu allen namhaften IT-Herstellern, das heute 30 Jahre alte BIOS abzulösen. Da es jedoch nie einen triftigen Grund gab, konnte die Technik dem Nischendasein bis heute nicht entweichen.

Es sind die Grenzen der aktuellen Technik, die UEFI endlich zum Durchbruch verhelfen sollen und können. Da sind unter anderem die immer größer werdenden Massenspeicher zu nennen, die mit Kapazitäten jenseits der 2 TByte das traditionelle BIOS vor große Probleme stellen. UEFI habe damit keine Probleme, biete zudem andere Vorteile in Sachen Konnektivität und leichte Erweiterbarkeit. Gleichzeitig soll sich die Bootzeit eines PCs, die heute maßgeblich vom BIOS abhängt, sehr deutlich „auf lediglich ein paar Sekunden“ reduzieren.

Ob diese Punkte jedoch reichen, um bereits im kommenden Jahr das alte BIOS zu übertrumpfen, scheint aktuell höchst zweifelhaft. Dafür müssten gerade unzählige Mainboardhersteller ihre Hausaufgaben machen, was beispielsweise bei den bisher gesichteten kommenden Platinen für Intels „Sandy Bridge“, die im Jahr 2011 den einen oder anderen Marktanteil einnehmen werden, bislang nicht der Fall ist.