(Fast) offiziell: Clarkdale ersetzt Havendale

Volker Rißka
71 Kommentare

Bereits seit Wochen ist die Gerüchteküche am kochen, jetzt bestätigt eine unter NDA stehende Roadmap genau das, was schon vermutet wurde. Durch die Verschiebung des 45-nm-Prozessor Havendale bereits im letzten Jahr in das Jahr 2010 sieht sich der Hersteller nun genötigt, ihn ganz aus dem Portfolio zu streichen. Doch Ersatz ist da – und was für einer.

Im letzten September hatte Intel über unter NDA stehende Dokumente vermeldet, dass sich der zweite Mainstream-Prozessor mit dem Codenamen Havendale neben dem Lynnfield in das Jahr 2010 verschieben wird. Dieser Umstand ist jedoch nicht völlig mit einer Einstellung gleichzusetzen. Schaut man sich nämlich die bisher durchgesickerten Spezifikationen des Havendale an und vergleicht sie mit dem Nachfolger Clarkdale, fällt schnell auf, dass diese nahezu identisch sind. Intels großer Fortschritt bei der 32-nm-Fertigung, die bereits in Produkten zum Ende des Jahres 2009 auf den Markt kommen soll, sorgt vielmehr dafür, dass der neue Mainstream-Prozessor bereits zum Großteil von dieser neuen Herstellungsmethode profitiert. Neben dem eigentlichen Prozessor sitzt unter dem Gehäuse bekanntlich auch eine Grafikeinheit, die jedoch noch in 45 nm gefertigt wird. Das Clarkdale ist deshalb sozusagen eher eine Mischung aus halber Nachfolger und halber Ersatz. Doch nicht nur die fortgeschrittene 32-nm-Fertigung, sondern auch wirtschaftliche Gründe dürften in diesen Tagen eine deutlich größere Rolle spielen.

Intel Clarkdale ersetzt Havendale
Intel Clarkdale ersetzt Havendale

Der Clarkdale wird im Detail wie der ehemals angedachte Havendale auf zwei Kerne vertrauen, die jedoch mittels Hyper-Threading vier Threads bearbeiten können. Weiterhin wird auch die von den Core i7 bekannte Turbo-Boost-Technologie zum Einsatz kommen, 4 MByte Smart Cache (– so nennt Intel den Cache auch beim Core i7 –) sollen für einen schnellen und ausreichend großen Zwischenspeicher sorgen. Als Speicherunterstützung ist maximal DDR3-1333 vorgesehen, die Anbindung erfolgt über einen integrierten Dual-Channel-Controller. Neben der integrierten Grafikeinheit können jedoch auch bis zu zwei diskrete Grafiklösungen angesprochen werden. Als Plattform dient der kommende Sockel mit 1156 Kontaktflächen, auf dem auch der Lynnfield seinen Platz findet, die neue Intel-5-Series, auch bekannt als „Ibex Peak“, wird als Chipsatz zur Seite stehen. Ob der ursprüngliche Zeitplan vom Havendale, der zum ersten Quartal 2010 den Markt erreichen sollte, vom Clarkdale ebenfalls wie die meisten der Features übernommen wird, steht aktuell nicht fest.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.