Neues vom Sandia Cooler mit rotierendem Kühlkörper

Michael Günsch
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Im letzten Sommer machten US-Forscher der Sandia National Laboratories mit einem ungewöhnlichen CPU-Kühler-Konzept auf sich aufmerksam. Statt eines Lüfters rotiert beim „Sandia Cooler“ der Radiator selbst, ein zusätzlicher Ventilator wird nicht benötigt. Nun gibt es ein paar Neuigkeiten zu diesem Projekt sowie ein Video.

Wie ExtremeTech berichtet, ist der Kühler inzwischen fast bereit für eine Markteinführung. Die Entwickler hätten zudem angekündigt, dass bereits zwei Unternehmen eine Lizenz für die Technologie erworben hätten. Um welche Firmen es sich handelt, ist unbekannt, allerdings soll die eine ein Kühlerhersteller für Computer sein, die andere aus dem Bereich der LED-Fertigung stammen – auch in letzterem Segment spielt Kühlung eine große Rolle.

An der grundlegenden Technik hat sich nichts geändert, weshalb wir an dieser Stelle auf unseren ursprünglichen Artikel verweisen, in dem das Prinzip des rotierenden Lamellenkörpers detailliert beschrieben wird. Zudem veranschaulicht das vor kurzem veröffentlichte Video die Funktionsweise.

Der Sandia Cooler soll dabei nicht nur deutlich effizienter als herkömmliche Luftkühler für Prozessoren arbeiten, sondern dabei auch erheblich leiser als viele Modelle mit Lüfter zu Werke gehen, wie im Video ab Minute 3.30 demonstriert wird. In Sachen Effizienz wird eine Verbesserung gegenüber einem konventionellen Doppelturmkühler um den Faktor 30 genannt. Trotz der erheblich kleineren Oberfläche soll die Kühlleistung mithalten können, da deutlich mehr Abwärme pro Fläche abgeführt werden soll.

Sandia Cooler

Es werden auch Dimensionen des Kühlers genannt. Dieser hat einen Durchmesser von zehn Zentimetern bei einer Höhe von lediglich drei Zentimetern. Die grobe Angabe zur Lautstärke von weniger als 30 dB(A) gibt allerdings keinen guten Ansatzpunkt für Vergleiche mit anderen Kühlern. Der Stromverbrauch soll bei fünf Watt liegen, womit er auf dem Niveau von Turmkühlern mit zwei größeren Lüftern (je rund 2,5 W) liegen dürfte. An anderer Stelle werden jedoch 6,8 Watt für den Prototypen genannt. Die Produktionskosten sollen unter zehn US-Dollar liegen. Durch die vergleichsweise geringe Größe wird deutlich weniger Material benötigt.

Es bleibt abzuwarten, wann die ersten Hersteller Produkte auf Basis dieser interessanten Technik auf den Markt bringen. Sofern die Angaben der Entwickler halten, was sie versprechen, könnte das Konzept aufgehen und eine kleine Revolution im CPU-Kühler-Segment darstellen.

Vielen Dank an unsere Leser „a r e s !“, „Christoph“ und „CB_KeinNameFrei“ für die Hinweise!

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