Eigene Benchmarks zu Assassin's Creed III

Wolfgang Andermahr
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Der November scheint der wichtigste Monat für Spiele dieses Jahres zu werden, denn so viele große Titel gibt es nicht allzu häufig auf einen Schlag. Call of Duty: Black Ops 2, Hitman: Absolution, Assassin's Creed 3 und bereits in der nächsten Woche folgt Ubisofts Far Cry 3.

In dieser News wollen wir uns mit der zu erwartenden Performance in Assassin's Creed 3 beschäftigen. In Ubisofts neuem Teil der Reihe kommt die „Next“-Version der „Anvil“-Engine zum Einsatz, die laut Ubisoft stark überarbeitet wurde. So kann die Technik nun zum Beispiel mit der DirectX-11-API umgehen, alternativ ist das Spiel genauso mit DirectX-10- sowie DirectX-10.1-Hardware kompatibel – DirectX 9 und damit einhergehend auch Windows XP werden nicht mehr unterstützt.

Die Engine nutzt DirectX 11 unter anderem für Tessellation, was zum Rendern des Wassers und des Schnees (bezüglich der Fußspuren) genutzt wird. Gegenüber der Konsolenversion gibt es neben höheren Bildschirmauflösungen zusätzlich deutlich höher aufgelöste Texturen und eine bessere Kantenglättung.

Apropos Kantenglättung: Mit dieser haben sich die Entwickler viel Mühe gegeben, denn neben der Post-Processing-Variante FXAA gibt es ebenso Multi-Sampling-AA und das Nvidia-Kepler-exklusive TXAA. Weniger gefallen haben uns aber die zur Verfügung stehenden Konfigurationsmöglichkeiten bezüglich der Kantenglättung. Anstatt alle Modi mit verschiedenen Samples separat einstellen zu können, gibt es nur die Optionen „Normal“, „Hoch“, „Sehr Hoch“ und „TXAA“ – ohne eine weitere Erklärung.

Assassin's Creed 3 - FXAA
Assassin's Creed 3 - FXAA
Assassin's Creed 3 - FXAA + 4xMSAA
Assassin's Creed 3 - FXAA + 4xMSAA
Assassin's Creed 3 - TXAA
Assassin's Creed 3 - TXAA

Unter den Auswahlmöglichkeiten „Normal“ und „Hoch“ versteckt sich schlussendlich nichts anderes als FXAA, „Hoch“ stellt einfach nur eine aufwendigere Variante von FXAA dar. Dementsprechend ist es nicht möglich den Effekt in Assassin's Creed 3 zu deaktivieren. „Sehr Hoch“ verbindet dann FXAA mit vierfachem Multi-Sampling-AA, während TXAA selbsterklärend ist. Ob dabei TXAA 1 oder TXAA 2 verwendet wird, ist aber unklar. Wir versuchen das so schnell wie möglich zu klären.

Der Effekt von FXAA (Hoch) hat uns nicht gefallen. Zwar werden einige Kanten bereits gut geglättet (zum Beispiel die der Charaktere), andere dagegen nur schlecht. Das fällt weniger auf den Screenshots, sondern vielmehr bei Bewegungen auf. Unsere Videos zeigen ein extremes Flimmern an den Schiffsmasten, den Bodenbalken und den Kisten. Das Bild ist insgesamt sehr unruhig und wird durch das nicht abschaltbare FXAA ein wenig weichgespült.

„Sehr Hoch“ mit 4xMSAA hat uns dagegen deutlich besser gefallen. Zwar ist das Flimmern nirgendwo durchweg verschwunden, fällt aber überall deutlich geringer aus. In dieser Einstellung lässt sich die Grafik durchaus genießen, auch wenn die Bildruhe noch weit weg vom Optimum ist.

Zusätzliche Videos für den AA-Vergleich in Assassin's Creed 3

Selbst mit TXAA wird eine perfekte Bildruhe nicht erreicht, doch ist der neue AA-Algorithmus nicht mehr allzu weit davon entfernt. Das Bild wirkt ruhig, es flimmert nur noch (recht) unauffällig. Die Bildschärfe nimmt dagegen nur minimal weiter ab (vor allem an den Charakteren zu erkennen), was aber nur wenig stört, da die erreichte Bildruhe den größeren Gewinn darstellt. Damit ist Assassin's Creed 3 nicht nur das Spiel mit der besten TXAA-Implementierung, sondern genauso der erste Titel, bei dem der neue Modus die mit Abstand besten Ergebnisse liefert – so wünschen wir uns das auch in den kommenden Spielen!

Hochwertige Kantenglättung kostet in Assassin's Creed 3 viel Leistung. Während es zwischen den beiden FXAA-Modi im Bereich des Messbaren keinen Unterschied gibt, kostet die Einstellung „Sehr hoch“ mit MSAA bereits 28 Prozent an Leistung. TXAA ist dann nochmals zwei Prozent langsamer, wobei dies keinen spürbaren Unterschied ausmacht.

TXAA in AC 3 – GTX 680
  • 1920x1080, 16xAF:
    • FXAA
      82,4
    • FXAA + 4xMSAA
      59,4
    • TXAA
      58,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Neben den Screenshots bieten wir für den AA-Vergleich darüber hinaus Vergleichsvideos an. Wir empfehlen, diese manuell herunter zu laden, um die höchstmögliche Qualität zu erzielen. Darüber hinaus sollten die Videos nicht skaliert werden.

Als Testsequenz für die nachfolgenden Prozessor- sowie Grafikkartenbenchmarks nutzen wir einen Abschnitt zu Beginn des Spiels, der neben zahlreichen Fahrzeugen, KI-Charakteren, Explosionen und Rauch ebenso eine dichte Vegetation aufweist. Es kommt unser Grafikkartentestsystem zum Einsatz, wobei wir als Treiber den Catalyst 12.11 Beta 8 beziehungsweise den GeForce 310.61 einsetzen. Wir bitten zu entschuldigen, dass wir für die Prozessortests aus Zeitgründen ausschließlich eine CPU verwendet haben.

CPU-Benchmark – 1920x1080
  • 1xAA/1xAF:
    • 3770K @ 3,5 GHz + 4K
      85,2
    • 3770K @ 4,5 GHz + 4K + HTT
      82,8
    • 3770K @ 4,0 GHz + 4K + HTT
      78,4
    • 3770K @ 3,0 GHz + 4K
      76,2
    • 3770K @ 3,5 GHz + 4K + HTT
      71,4
    • 3770K @ 2,5 GHz + 4K
      66,9
    • 3770K @ 3,5 GHz + 3K
      66,4
    • 3770K @ 2,0 GHz + 4K
      56,4
    • 3770K @ 3,5 GHz + 2K
      47,8
    • 3770K @ 3,5 GHz + 1K
      26,2
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Assassin's Creed 3 ist sehr CPU-lastig, denn solch eine Skalierung haben wir selten zuvor in einem Spiel gesehen. Der Titel skaliert fast schon 1:1 mit dem Takt, und auch die Kernskalierung ist sehr gut. So bringt der Sprung von zwei auf drei Prozessorkerne einen Leistungszuwachs von 39 Prozent, wird ein weiterer Kern hinzugefügt, so sind es weitere 28 Prozent.

Die Taktskalierung ist gar beispielhaft. Von 2,0 GHz auf 2,5 GHz entstehen 19 Prozent mehr Geschwindigkeit, beim Wechsel von 2,5 GHz auf 3,0 GHz sind es 14 Prozent. Dementsprechend müssen es für das Actionspiel also viele Kerne sowie ein hoher Takt sein, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Allerdings reagiert die Engine negativ auf Intels Hyper-Threading-Technologie. Denn so verliert die CPU satte 16 Prozent Performance, wenn dieses Feature aktiviert ist. Bei Performance-Problemen sollte man HTT also deaktivieren. Problematisch könnte es dann aber bei Intels Dual-Core-CPUs werden. Mit zwei Kernen könnte es selbst bei einem hohen Takt etwas eng mit den Leistungsreserven in anspruchsvollen Szenen werden.

GPU-Benchmark – 1920x1080
  • FXAA/16xAF:
    • Nvidia GeForce GTX 680
      82,4
    • Nvidia GeForce GTX 670
      77,0
    • Nvidia GeForce GTX 660 Ti
      72,7
    • AMD Radeon HD 7970 GHz
      68,1
    • Nvidia GeForce GTX 580
      66,2
    • AMD Radeon HD 7950
      58,4
    • AMD Radeon HD 6970
      51,0
    • AMD Radeon HD 7870
      48,9
    • AMD Radeon HD 7850
      45,7
    • Nvidia GeForce GTX 650 Ti
      44,4
    • AMD Radeon HD 7770
      37,9
  • 4xMSAA+FXAA/16xAF:
    • Nvidia GeForce GTX 680
      59,4
    • Nvidia GeForce GTX 670
      56,0
    • Nvidia GeForce GTX 660 Ti
      49,8
    • Nvidia GeForce GTX 580
      48,1
    • AMD Radeon HD 7970 GHz
      45,0
    • AMD Radeon HD 7950
      41,1
    • AMD Radeon HD 6970
      37,8
    • AMD Radeon HD 7870
      35,5
    • AMD Radeon HD 7850
      33,3
    • Nvidia GeForce GTX 650 Ti
      28,2
    • AMD Radeon HD 7770
      21,5
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Trotz der hohen Wichtigkeit der CPU darf die Grafikkarte für ein flüssiges Spielerlebnis in Assassin's Creed 3 jedoch ebenso wenig vergessen werden. Zumindest mit den aktuellen Treibern haben die Nvidia-Karten die Nase deutlich vorn. Mit aktiviertem FXAA sowie der anisotropen Filterung sind neben der GeForce GTX 680 auch die GeForce GTX 670 und die GeForce GTX 660 Ti schneller als AMDs Single-GPU-Flaggschiff Radeon HD 7970 GHz Edition. Diese kommt auf 68,1 Bilder pro Sekunde, wobei die GeForce GTX 680 gute 21 Prozent schneller arbeitet.

Dennoch schafft es schlussendlich genauso eine Radeon HD 7850, über der kritischen 40-FPS-Marke zu bleiben. Damit ist die AMD-Karte aber nur noch drei Prozent zügiger unterwegs als die ansonsten viel langsamere GeForce GTX 650 Ti. Die Radeon HD 7770 schafft die Marke nicht mehr, wodurch das Spielgeschehen etwas beeinträchtigt wird. Die alten Generationen in Form der Radeon-HD-6000- und der GeForce-GTX-500-Reihe haben mit dem Spiel keinerlei Schwierigkeiten.

Mit hinzu geschaltetem Multi-Sampling-Anti-Aliasing sieht es für Nvidia sogar noch besser aus. In diesem Szenario ist selbst die GeForce GTX 580 schneller als die Radeon HD 7970 GHz Edition, so dass die GeForce GTX 680 32 Prozent mehr Geschwindigkeit leistet. Während bei Nvidia nur die GeForce GTX 650 Ti die 40-FPS-Hürde nicht schafft, gilt das auf den Seiten AMDs bereits ab der Radeon HD 7870 – inklusive der letztjährigen High-End-Karte Radeon HD 6970.

Um Assassin's Creed 3 mit maximalen Details spielen zu können, benötigt es also nicht nur einen schnellen Prozessor, sondern ebenso eine schnelle Grafikkarte. Bei Nvidia gibt es keine Probleme, während AMD mit einem optimierten Treiber hoffentlich noch nachlegen können wird.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.