Micron kündigt M500-SSDs an, neuer Formfaktor inklusive

Michael Günsch
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Micron stellt die neue SSD-Serie M500 vor, die mit Modellen in gleich drei verschiedenen Formfaktoren angeboten werden soll. Neben dem klassischen 2,5-Zoll-Format sowie dem mSATA-Steckkartentyp wird das sogenannte „M.2“-Format eingeführt, hinter welchem sich Intels Next Generation Form Factor (NGFF) verbergen dürfte.

Die genannten Dimensionen von 80 × 22 × 3,5 (L × B × H) Millimetern passen zu den von Intel für kommende NGFF-Steckkarten genannten Werten, welche dieselbe Breite sowie verschiedene Längen von eben auch 80 Millimetern aufweisen können. Micron vergleicht das Format mit „der Größe eines Kaugummistreifens“.

Dem offiziellen Datenblatt (PDF) zufolge sind bei der M500-Serie in allen drei Formaten Kapazitäten von 120, 240 und 480 GByte vorgesehen. Im 2,5-Zoll-Format soll es darüber hinaus ein Modell mit 960 GByte geben. Als Speicher kommt MLC-NAND-Flash mit 20 Nanometer Strukturbreite zum Einsatz. Über die SATA-Schnittstelle mit bis zu 6 Gb/s soll eine sequenzielle Leserate von maximal 500 MB/s erzielt werden. Die Schreibrate fällt je nach Kapazität unterschiedlich aus und bewegt sich laut Micron zwischen 130 und 400 MB/s. Die genauen Werte sind der unteren Tabelle zu entnehmen. Als weiteren Anhaltspunkt für die theoretische Leistung wird ein PCMark Vantage Score von bis zu 80.000 genannt.

Micron/Crucial M500 SSD
Formate - 2,5 Zoll (100,45 × 69,85 × 7 mm)
- mSATA (50,80 × 29,85 × 3,75 mm
- „M.2“ / NGFF (80 × 22 × 3,5mm)
Schnittstelle SATA 6 Gb/s
Kapazitäten 120, 240, 480 GB (+960 GB bei 2,5 Zoll)
Controller Marvell 88SS9187-BLD2
NAND-Flash (Fertigung) MLC (20 nm)
Leistungsaufnahme active 0,15 W, idle < 0,1 W
Garantie 3 Jahre
Leistung
120 GB 240 GB 480/960 GB
Seq. Lesen 500 MB/s 500 MB/s 500 MB/s
Seq. Schreiben 130 MB/s 250 MB/s 400 MB/s
Random Read (4K) 62.000 IOPS 72.000 IOPS 80.000 IOPS
Random Write (4K) 35.000 IOPS 60.000 IOPS 80.000 IOPS

Während die Leistungswerte keine neuen Bestmarken erreichen, fällt die Leistungsaufnahme den Angaben zufolge äußerst gering aus. Selbst im „aktiven“ Betrieb soll diese durchschnittlich gerade einmal 0,15 Watt betragen, im Leerlauf sinke sie unter 0,1 Watt. Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen werden hier nicht aufgeführt. Zudem werde der Sleep Low-Power Mode unterstützt, der als eine Voraussetzung für Ultrabooks gilt.

Anhand des geringen Energiebedarfs sowie der kompakten Formate wird deutlich, wofür Micron die M500 vornehmlich entworfen hat: den Markt mobiler Geräte wie beispielsweise Ultrabooks oder Tablets, wo hohe Akkulaufzeiten durch geringe Leistungsaufnahme eine große Rolle spielen. Als weitere Merkmale preist der Hersteller die „klassenbeste“ Hardwareverschlüsselung inklusive der Standards TCG Opal 2.0 und IEEE 1667, den Schutz gegen Datenverlust bei Stromausfall durch zusätzliche Kondensatoren sowie eine automatische Drosselung der Leistung wenn die Temperaturen bedenkliche Bereiche jenseits 65 Grad Celsius erreichen sollten, was Micron „Adaptive Thermal Throttling“ nennt.

Bei den neuen SSDs wird ein Marvell 88SS9187-BLD2 als Controller eingesetzt. Der im März 2012 vorgestellte 88SS9187 findet beispielsweise auch bei der Plextor M5 Pro Verwendung. Es wird erwartet, dass die Micron M500 SSD innerhalb des ersten Quartals 2013 verfügbar sein wird. Im Endkundenhandel dürfte sie wie gewohnt unter der Marke Crucial vertrieben werden.

In einem sicher nicht ganz ernst gemeinten Video präsentiert Micron das neue „M.2“-Format: