Neue Smartwatch „Agent“ mit drahtloser Ladetechnik

Przemyslaw Szymanski
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Seit Längerem sind „Smartwatches“ in aller Munde, sodass auch große Konzerne, wie beispielsweise Apple und Google, mit den computergestützten Armbanduhren in Verbindung gebracht werden. Doch nun wagt sich neben dem bekannten Vorreiter „Pebble“ ein weiteres kleines Unternehmen über Kickstarter an die neue Geräteklasse.

Wie bei der „Pebble“ kommt auch bei der „Agent“ den Herstellerangaben zufolge ein besonders sparsames, schwarzweißes E-Paper-Display von Sharp ohne Touch-Funktion zum Einsatz, welches jedoch statt einer Bildschirmdiagonale von 1,26 Zoll und einer Auflösung von 144 × 168 Pixeln eine Größe von 1,28 Zoll und eine Auflösung von 128 × 128 Bildpunkten bietet. Als Prozessor kommt ein mit 120 Megahertz getakteter ARM-Cortex-M4 zum Einsatz, der von einem sekundären Prozessor unterstützt wird, wenn sich die Uhr im Schlafmodus befindet.

Die Verbindung zum Smartphone soll offenbar über den stromsparenden Funkstandard Bluetooth 4.0 Low Energy (Smart) laufen; als kompatibel geben die Entwickler iPhone ab dem Modell 4S, Smartphones mit Android 2.3 oder höher und Handys mit Windows Phone 8 an. Somit werden Nutzer auf dem Bildschirm der Armbanduhr beispielsweise Anrufe, Alarme und sonstige Benachrichtigungen des verbundenen Smartphones anzeigen können. Außerdem soll auch die Steuerung der Musikwiedergabe möglich sein.

Agent-Smartwatch
Agent-Smartwatch (Bild: kickstarter.com)

Zudem sorge in dem als „Agent OS“ bezeichneten Betriebssystem das .NET Micro Framework 4.3 von Microsoft dafür, dass sich die Smartwatch-Apps nicht untereinander bezüglich der zur Verfügung stehenden Ressourcen der Armbanduhr bekämpfen und damit unnötig Strom verbrauchen. Die Apps für die „Agent“ sollen sich in C# unter Verwendung von Microsoft Visual Studio 2012 – einschließlich der freien Express Edition – schreiben lassen, die per Bluetooth von der Uhr aus auch mit anderen Geräten, wie beispielsweise Pulsfrequenzmessern und Ähnlichem, interagieren können.

Des Weiteren ist in die Uhr den vorliegenden Spezifikationen nach ein 3-Achsen-Beschleunigungsmesser sowie ein Lichtsensor eingebaut. Die Akkulaufzeit der Uhr soll bei einer Bluetooth-Verbindung mit einem Smartphone respektive einem sonstigen Gerät bei rund sieben Tagen liegen. Wenn die „Agent“ nur im „Watchface-Only“-Modus betrieben wird, mit welchem nur die Uhrzeit angezeigt wird, soll das Gerät nach Herstellerangaben 30 Tage lang betrieben werden können. Geladen wird die Armbanduhr drahtlos per Qi-Wireless-Standard durch das Auflegen auf eine Ladeschale. Zudem soll die Uhr wasserdicht sein, wobei jedoch eine genauere Angabe seitens des Herstellers fehlt.

Agent-Smartwatch mit drahtloser Ladetechnik
Agent-Smartwatch mit drahtloser Ladetechnik (Bild: kickstarter.com)

Die Chancen für die Realisierung des Projekts stehen den vorliegenden Informationen zufolge nicht schlecht: Am ersten Tag haben die Entwickler, Secret Labs und House of Horology, der als „Agent“ bezeichneten Armbanduhr über die bei Start-Up-Unternehmen beliebte Finanzierungsplattform Kickstarter mehr als 200.000 US-Dollar eingesammelt – rund doppelt soviel wie die beiden Unternehmen ursprünglich angepeilt haben.

Eine Uhr kostet rund 150 US-Dollar, wobei diese Option nur für Anwender gedacht ist, die schon eine Qi-Ladeschale besitzen – mit Ladestation schlägt die Uhr mit 200 US-Dollar zu Buche. Die Auslieferung soll ab Dezember 2013 beginnen, wobei für einen Aufpreis von 15 US-Dollar auch der Versand an Unterstützer außerhalb der USA angeboten wird. Allerdings sollten hierbei die Einfuhrschwierigkeiten der „Pebble“ beim deutschen Zoll erwähnt werden, welche den Anbieter der „Smartwatch“ aktuell dazu zwingen, den Versand der Uhren nach Deutschland zu stoppen.