Das Huawei Ascend P6 ausprobiert

Nicolas La Rocco
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Am gestrigen Nachmittag hat Huawei in London das außerordentlich schlanke Ascend P6 vorgestellt. Mit 6,18 mm ist es laut Huawei das aktuell dünnste Smartphone der Welt. Auch bei der technischen Ausstattung setzt Huawei auf High-End und stattet das Ascend P6 mit aktueller, wenn auch nicht top-aktueller Technik aus.

Obwohl viele Spezifikationen zum Huawei Ascend P6 bereits vor der offiziellen Bekanntgabe öffentlich gemacht wurden, war die versammelte Presse durchgehend von dem äußerst dünnen und mit 120 Gramm auch sehr leichten Smartphone angetan. ComputerBase konnte erste Eindrücke mit dem Gerät sammeln, jedoch machten die lauten Umgebungsgeräusche ein Nachvertonen des Videos vonnöten, sodass es diesem etwas an Authentizität fehlt.

Das schlanke Gehäuse aus Glas und Aluminium hinterlässt bei uns einen sehr guten Eindruck, denn es fühlt sich hochwertig an und liegt angenehm und nicht zu groß in der Hand. Selbst das bereits sehr dünne und leichte iPhone 5 kann mit der Leichtfüßigkeit des Ascend P6 nicht mithalten. In gewissen Bereichen, wie etwa dem Metallrahmen, scheint sich Huawei aber das ein oder andere Detail aus Cupertino abgeschaut zu haben. Dass Apple in gewissen Bereich als Vorbild diene, gab Richard Yu, CEO der Huawei Consumer Business Group, auch offen auf der Bühne zu. Dabei nannte er speziell den einfachen und intuitiven Aufbau der Geräte mit Apfel.

Diesen Weg geht auch das Ascend P6, dessen unaufdringlicher Korpus SIM- und SD-Karte in Schubfächern auf der rechten Seite versteckt. Die Kopfhörerbuchse findet sich im unteren, linken Eck und wird durch eine Abdeckung geschützt. Entnommen dient diese gleichzeitig als Werkzeug für das Öffnen der genannten Schubfächer. Das hat Huawei nicht nur clever, sondern auch als einziger Anbieter so gelöst. Die Micro-USB-Buchse findet sich am Kopfende.

Das 4,7 Zoll große Display löst mit 1.280 × 720 Bildpunkten auf, was zwar nicht mehr ganz zur High-End-Klasse zählt, im Alltag aber wenn überhaupt nur minimal auffällt. Die Helligkeit bewegt sich subjektiv auf einem guten Niveau, was auch auf die Farbdarstellung sowie die Blickwinkel zutrifft. Wie es indes mit der Qualität der 8- beziehungsweise 5-Megapixel-Kamera bestellt ist, wird erst ein ausführlicher Test zeigen können.

Huawei Ascend P6 ausprobiert

Eine erste Einschätzung kann aber bereits bezüglich des verbauten Quad-Core-SoCs abgegeben werden. Dieser setzt mit Cortex-A9-Kernen zwar nicht mehr auf die aktuellste ARM-Generation, doch im Zusammenspiel mit zwei Gigabyte Arbeitsspeicher konnten auch mit diesem Prozessor keine Ruckler auf dem Ascend P6 festgestellt werden. Außerdem scheint Huawei die eigene Oberfläche „Emotion UI“ wenig ressourcenfressend gestaltet zu haben. Selbst bei aufwendigeren Animationen kommt das Smartphone nicht ins Schwitzen. Gut gefallen hat außerdem die Individualisierbarkeit der Oberfläche, für welche aktuell etwa 100 Themes zur Auswahl stehen. Gleichzeitig wirkt das Emotion UI gut organisiert und nicht überfrachtet, und dass, obwohl Huawei traditionell auf einen App-Drawer verzichtet und alle Apps auf den Homescreens ablegt.

Kleine Wermutstropfen des Ascend P6 sind der mit acht Gigabyte etwas knapp bemessen interne Speicher, der sich aber erweitern lässt, sowie das Fehlen von NFC, WLAN-ac sowie LTE. Letzteres soll im vierten Quartal aber nachgereicht werden, so CEO Richard Yu. Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 449 Euro hat Huawei mit dem Ascend P6 nach aktueller Einschätzung ein gut geschnürtes Paket abgeliefert, das nicht nur technisch, sondern auch optisch überzeugt.

Weitere Details und ein technischer und optischer Vergleich mit anderen aktuellen Flaggschiffen wie iPhone 5, One, Xperia Z und Galaxy S4 finden sich in unserer Meldung zur Präsentation in London.

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