Facebook mit Drohnen & Satelliten zum Internet für alle

Przemyslaw Szymanski
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In Zukunft möchte Facebook auch schwer zugängliche Regionen am World Wide Web teilhaben lassen und wird dafür neben Satelliten und Drohnen auch Laserstrahlen einsetzen. Mit der Bekanntgabe bestätigt Facebook teilweise die in der jüngsten Vergangenheit aufgekommenen Spekulationen.

An dem von Facebook als Connectivity Lab bezeichneten Projekt wird neben der US-amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA auch das britische Unternehmen Ascenta beteiligt sein, das laut Bloomberg im Rahmen des Vorhabens für rund 20 Millionen US-Dollar von Facebook übernommen wurde.

Ascenta stellt Drohnen her, die mit Hilfe der auf den Flügeln befestigten Solarzellen und der damit erzeugten elektrischen Energie mehrere Monate ohne Unterbrechung in der Luft bleiben können. Die unbemannten Flugzeuge von Titan Aerospace können dank der ebenfalls zum Einsatz kommenden Solarenergie sogar bis zu fünf Jahre lang in der Luft bleiben.

Die nun vorgesehenen und von Ascenta entwickelten Modelle sollen bei diesem Vorhaben eine Flughöhe von rund 20.000 Metern erreichen und hauptsächlich in „vorstädtischen Gebieten in geographisch eingeschränkten Regionen“ zum Einsatz kommen. In Bereichen mit einer geringeren Dichte sollen hingegen unterschiedliche Satelliten die Kommunikation übernehmen.

Die Verbindung zwischen den Satelliten und den solarbetriebenen Drohnen wird mit der auf Infrarot-Laserstrahlen basierenden FSO-Technologie (Free-space orbit communication) realisiert. Neben der Kommunikation zwischen Satelliten und Drohnen verspricht sich Facebook von dieser Technik auch eine „enorme Steigerung der zur Verfügung stehenden Übertragungsgeschwindigkeit“.

Wie Facebook selbst zugibt, steht das Projekt erst in den Anfängen, wobei noch „einige Probleme“ gelöst werden müssen. Unterstützt wird das Vorhaben von der von Marc Zuckerberg im August 2013 gegründeten Organisation Internet.org, die sich dem Ziel verschrieben hat, den Zugang zum Internet für Milliarden Menschen zu fördern. Damit würde sich für Facebook eine Möglichkeit ergeben, neue Nutzer zu erreichen.

Denn bereits seit Längerem hat Facebook ein Wachstumsproblem: Die USA und Westeuropa hat Facebook schon weitgehend abgedeckt, eine große Zahl neuer Mitglieder kann nur aus den Entwicklungsländern kommen, die dafür allerdings mit ausreichend Internetzugängen versorgt sein müssten. Wann diese Technik wirklich zum Einsatz kommen soll, ist zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt.

Google verfolgt mit Project Loon ein ähnliches Vorhaben. Mit Hilfe von solarbetriebenen Helium-Ballons sollen Internetzugänge in Entwicklungsländern angeboten werden.