Build 2015: Microsoft bleibt Termin für Windows 10 schuldig

Update Frank Hüber
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Build 2015: Microsoft bleibt Termin für Windows 10 schuldig

Entgegen aller Erwartungen und Gerüchte hat Microsoft auf der Build-Entwicklerkonferenz keinen Termin für Windows 10 bekanntgegeben. Im Mittelpunkt der Auftakt-Keynote standen die Entwickler und Microsofts neue Offenheit gegenüber anderen Plattformen, was die Transformation des Unternehmens unter Satya Nadella unterstrich.

Auch zu der bereits auf Microsofts Windows-Update-Servern bereitliegenden neuen Technical Preview, der Namensänderung in Insider Preview und der kostenlosen Version von Windows 10 für Tester verlor Microsoft zur Eröffnung der Build 2015 kein Wort. Zuletzt hatte AMD einen Veröffentlichungstermin von Windows 10 für Ende Juli proklamiert. Während der Präsentation kam Build-Nummer 10075 zum Einsatz, die nochmals neuer als die auf den Windows-Servern aufgetauchte Version 10074 ist. Auch sie zeigte die zuletzt vorgenommenen Änderungen am Startmenü, dem Sprachassistenten Cortana und einen 3D-Effekt bei den Live-Kacheln.

Neben der Präsentation dieser optischen Veränderungen gab Microsoft außerdem bekannt, dass der bislang als Project Spartan bekannte, neue Browser in Windows 10 „Microsoft Edge“ heißen wird und Erweiterungen von Firefox und Chrome nutzen kann. Unter dem Namen „Continuum“ können zukünftig zudem ausgewählte Windows-10-Smartphones an einen externen Monitor angeschlossen werden, so dass dieser eine Desktop-Oberfläche anzeigt, auf der der Nutzer mit Maus und Tastatur navigieren und arbeiten kann. So soll quasi jeder Bildschirm durch den Anschluss eines passenden Windows-10-Smartphones zum Desktop-PC werden.

Darüber hinaus hat Microsoft die Möglichkeiten vorgestellt, wie bereits vorhandene Android- und iOS-Apps mit zwei neuen SDKs auf Windows 10 übertragen werden können, ohne gänzlich neu geschrieben werden zu müssen. Wie dieser Ansatz, mit dem Microsoft in kurzer Zeit möglichst viele Anwendungen auf Windows 10 bringen möchte, in der Praxis funktioniert, bleibt vorerst abzuwarten.

Visual Studio Code für Windows, Mac und Linux
Visual Studio Code für Windows, Mac und Linux

Dass es sich bei der Build 2015 um eine Entwicklerkonferenz handelt und Microsoft Entwickler wie zuletzt wieder stärker wertschätzen und umgarnen möchte, machte Microsoft auch dadurch deutlich, dass dem Thema Cloud beziehungsweise Azure und der Ankündigung des kostenlosen, ab heute verfügbaren Visual Studio Code für Windows und erstmals auch Mac und Linux rund eineinhalb Stunden der auf zweieinhalb Stunden angesetzten Keynote eingeräumt wurden. Visual Studio Code setzt auf Microsofts Cloud-Plattform Azure auf und erlaubt so auch ein gemeinsames Arbeiten mehrerer Programmierer an einem Projekt. Erneut zeigte Microsoft deutlich den unter Satya Nadella vorangetriebenen Wandel des Unternehmens auf, dessen Ansatz nicht die komplette Abschottung und Konzentration auf eigene Dienste, sondern auch die Öffnung und Unterstützung etablierter Dienste ist.

Update

Inzwischen hat Microsoft doch noch die Buildnummer 10074 von Windows 10 per Windows Update für die Technical Preview und als ISO-Datei freigegeben. Microsoft testet mit dieser Version auch die neue Transparenz des Startmenüs, die aufgrund des bisherigen Feedbacks der Nutzer Aero Glass von Windows 7 nachempfunden ist. Je nach Rückmeldung könnte der Blur-Effekt auf weitere Bereiche von Windows 10 ausgedehnt werden.

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