Free to Play: MMO WildStar wechselt Geschäftsmodell

Max Doll
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Free to Play: MMO WildStar wechselt Geschäftsmodell
Bild: NCSoft

Die Zahl großer MMOs mit klassischem Abomodell schrumpft in diesem Herbst um ein weiteres Exemplar: NCSofts Sci-Fi-MMO WildStar wechselt wie zuletzt etwa The Elder Scrolls Online auf ein Free-to-Play-Modell. Man wolle mehr Nutzern die Chance geben, WildStar auszuprobieren, heißt es zur Begründung.

Wie üblich sind damit die Spielerzahlen das entscheidende Kriterium: Trotz einiger Updates, die unter anderem die für Raids nötigen Spielerzahlen von 40 auf 20 halbiert und die Zugänglichkeit im Allgemeinen erhöht haben, blieben die Server vergleichsweise leer. Entsprechend schlug sich der Titel auch in den Quartalsbilanzen des Publishers nieder; die Umstellung auf ein offeneres Modell ist demnach die logische Konsequenz aus der anhaltenden Erfolglosigkeit – zumal vergleichbare Umstellungen in der Vergangenheit durchaus Erfolge verbuchen konnten.

Noch in diesem Herbst soll WildStar daher kostenlos spielbar werden. Man könne „alle Inhalte spielen, die das Spiel zu bieten hat, ohne dafür Geld ausgeben zu müssen“, betont der Publisher, es werde lediglich „völlig unverbindliche Käufe“ in den Bereichen Kosmetik und Komfort geben. Verkauft werden soll unter anderem Spielwährung. Für die Zukunft gilt dieses Versprechen aber nur mit Einschränkungen: Lediglich die Mehrzahl neuer Inhalte wird kostenlos angeboten, der Verkauf etwa von Erweiterungspacks, wie in anderen Free-to-Play-MMOs nicht unüblich, aber nicht ausgeschlossen. Wie genau das Geschäftsmodell schlussendlich ausfallen wird, muss sich noch zeigen, sämtliche Details haben die Entwickler noch nicht finalisiert. NCSoft hat allerdings angekündigt, sich zumindest im Bereich des geplanten Ingame-Shops an Guild Wars 2, das der Publisher ebenfalls betreibt, orientieren zu wollen. Explizit vom Kauf ausgeschlossen werden dabei Dinge, die Progression vollständig umgehen oder Spieler direkt mächtiger machen.

Bestehende Kunden erhalten zudem besondere Boni. Nach der Umstellung verbleibende Spielzeit wird direkt in „Premium-Service“ umgerechnet: 20 Tage Spielzeit werden also zu 20 Tagen mit höherwertiger Mitgliedschaft. Automatisch abonniert wird diese jedoch nicht. Aktive Accounts erhalten zudem exklusive Gegenstände, darunter ein Deko-Gegenstand, ein Begleiter, ein Titel sowie vier Monate des Premium-Services. Auch neue Nutzer, die bis zum 15. Juni zu Abokunden werden, erhalten diese Boni – so versucht NCSoft noch vor der Umstellung neue Nutzer in die Online-Welten zu locken. Wer seit Start des Spiels durchgehend Kunde war, bekommt überdies ein exklusives Transportmittel und darf sich „Lebende Legende“ nennen.

Unterschiede zwischen Verkaufs- und Gratisversion
Unterschiede zwischen Verkaufs- und Gratisversion (Bild: NCSoft)

Premium-Mitglieder können unter anderem Gilden sowie Kriegstrupps erstellen und verwalten, erhalten mehr Geld, höhere Boni auf Erfahrungspunkte nach Ruhepausen und gewinnen schneller Ansehen. Alle bestehenden und aktiven Konten erhalten darüber hinaus sogenannte „Treuepunkte“, deren Höhe vom Kaufpreis des Spiels und der Länge der aktiven Zeit abhängt. Diese können gegen „besondere Gegenstände und Vorteile“ getauscht werden, wobei noch unklar ist, um was es sich hierbei handelt. Bislang hat NCSoft lediglich angekündigt, dass sich einige der Premium-Boni auch über Treuepunkte gewinnen lassen. Die Effekte werden allerdings stapelbar sein.