2 Millionen Lichtpixel: Mercedes-Benz nutzt DLP für neue HD-Scheinwerfer

Nicolas La Rocco
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2 Millionen Lichtpixel: Mercedes-Benz nutzt DLP für neue HD-Scheinwerfer

State of the Art hat 84 Pixel

Mercedes-Benz befindet sich mitten in der Entwicklung zwei neuer Scheinwerfertypen, die in der maximalen Ausbaustufe eine hochauflösende Ausleuchtung von über zwei Millionen Pixel pro Fahrzeug bieten. Die neuen Scheinwerfer leuchten als Nebeneffekt zwar auch heller und weiter als bisherige Modelle, zum Ziel hat Mercedes-Benz aber eine intelligentere Lichtverteilung, die insbesondere bei Nachtfahren zu einem Sicherheitsplus führen soll. ComputerBase konnte sich das „Digital Light“ bei einer Probefahrt mit einem Versuchsträger in Fellbach bei Stuttgart ansehen.

Multibeam LED ist schon wieder alt

State of the Art ist bei Mercedes-Benz aktuell der Multibeam-LED-Scheinwerfer der E‑Klasse des Typs 213. 84 einzeln ansteuerbare LEDs sorgen bei diesem Scheinwerfer bereits jetzt dafür, dass selektierte Bereiche gezielt, aber noch vergleichsweise grob ausgeblendet werden können, um etwa den Gegenverkehr nicht zu blenden. Das klassisch manuell zuschaltbare Fernlicht gibt es bei Mercedes-Benz dank der automatischen Lichtregulierung nicht mehr. Bei 65 Prozent liegt der automatisch regulierte Fernlichtanteil bereits, das Ziel für Mercedes-Benz sind 100 Prozent.

Multibeam-LED-Modul der E-Klasse W213 (84 LEDs in der Mitte)
Multibeam-LED-Modul der E-Klasse W213 (84 LEDs in der Mitte) (Bild: Mercedes-Benz)

Mercedes-Benz sagt, dass 40 Prozent aller schweren Unfälle bei Nacht passieren, obwohl in der Nacht nur 20 Prozent des Verkehrsaufkommens abgewickelt werden. Neue, intelligente, bessere Scheinwerfer sollen deshalb noch weiter leuchten, Objekte noch besser ausblenden und außerdem zum Kommunikationswerkzeug zwischen Automobilen und Fußgängern werden, um die Sicherheit zu erhöhen.

µAFS für E-Automobile

Unter dem Begriff „Digital Light“ vereint Mercedes-Benz zwei Technologien, die sich in der Entwicklung befinden. Die eine heißt „µAFS“ und wird mit den Projektpartnern Infineon, Osram, der Fraunhofer Gesellschaft IZM und Hella entwickelt. μAFS (micro-structured Adaptive Front-lighting System) nutzt einen sehr kleinen LED-Chip mit 1.024 einzeln ansteuerbaren Lichtpunkten und wurde bereits im Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt. Das System soll hocheffizient arbeiten und ist deshalb insbesondere für den Einbau in E-Automobilen geeignet. Beim aktuellen Stand der Entwicklung werden pro Scheinwerfer vier LED-Chips verbaut, sodass das Fahrzeug insgesamt 8.192 Lichtpixel projizieren kann.

25 Jahre ComputerBase!
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