CES 2017

Vive: Tracker und Deluxe Audio Strap erweitern Ökosystem

Nicolas La Rocco
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Vive: Tracker und Deluxe Audio Strap erweitern Ökosystem

Keine Vive 2, sondern ein Ausbau des bestehenden Ökosystems steht auf dem VR-Fahrplan für 2017. Das hat Vive (HTC und Valve) heute im Rahmen der CES 2017 bekräftigt, nachdem vor einigen Tagen bereits Gerüchte aufgekommen waren. Neue Hardware gibt es mit dem Vive Tracker und dem Vive Deluxe Audio Strap trotzdem.

Vive will dieses Jahr zeigen, wie wichtig der Aufbau eines Ökosystems für Virtual Reality ist und hält deshalb an der ersten Generation der VR-Brille fest und ergänzt diese um neues Zubehör. Das Unternehmen will im Laufe des Jahres die weltweit größte VR-Plattform aufbauen, anstatt mit einer neuen Generation Vive die Entwicklerbasis zu fragmentieren. Daniel O'Brien, General Manager für Vive in den USA und Europa, sagte im Gespräch mit ComputerBase, dass Käufer und Entwickler die Gewissheit haben können, in ein Ökosystem investiert zu haben, das stetig weiter wächst.

Der Vive Tracker bringt Gegenstände in die virtuelle Realität

Der neue Vive Tracker ist ein erster Baustein für den geplanten Ausbau. Der Tracker kann an beliebigen Objekten befestigt werden, um diese im virtuellen Raum von den Lighthouses der Vive verfolgen zu lassen. Befestigt werden kann der Vive Tracker unter anderem über ein Gewinde an der Unterseite des Moduls. Er wird über Micro-USB geladen und erlaubt das Tracking über einen Zeitraum von rund sechs Stunden.

Gegenstände des Alltags, die über den Tracker VR-tauglich gemacht werden können, sind vielfältig. Außerdem sind Anwender nicht auf den Einsatz nur eines einzelnen Trackers beschränkt. Vor Ort zeigte Vive zum Beispiel ein Paar mit Trackern ausgestattete Handschuhe, eine Handfeuerwaffe, eine Maschinenpistole und einen Baseballschläger. Die Entwicklungszeit eines trackbaren Gegenstands für VR entfällt mit dem Vive Tracker, sodass Dritthersteller ihre Kosten laut Vive deutlich reduzieren können.

Der Vive Tracker wiegt 85 Gramm und hat eine Größe von 99,65 Millimetern im Durchmesser sowie 42,27 Millimetern in der Höhe. Die Markteinführung für Endkunden und Entwickler ist für das zweite Quartal dieses Jahres geplant, der Preis soll erst kurz vor der Verfügbarkeit bekannt gegeben werden. An Entwickler von VR-Inhalten und Hardware-Zubehör sollen zudem bis zu 1.000 Tracker kostenlos verteilt werden, um deren Projekte zu unterstützen.

Deluxe Audio Strap fügt der Vive Kopfhörer hinzu

Das zweite neue Hardware-Zubehör hat den etwas sperrigen Namen Vive Deluxe Audio Strap und ergänzt die Vive um eigene Kopfhörer und ein neues Kopfband. Die Vive rückt damit in puncto Design in Richtung Oculus Rift. Die Kopfhörer können in der Höhe sowie im Winkel zum Ohr eingestellt werden und haben weiche Polster. Auf der Rückseite des Strap sitzt ein Drehmechanismus, der die Kopfbänder enger zieht oder loslöst. Dadurch entfällt die Justierung einzelner Bänder wie es aktuell noch vorgenommen muss.

Das Vive Deluxe Audio Strap soll wie der Vive Tracker ebenfalls im zweiten Quartal dieses Jahres auf den Markt kommen. Auch in diesem Fall will Vive den Preis aber erst kurz vor der Verfügbarkeit bekannt geben.

Die kabellose Virtual Reality kommt

Auch zum Thema kabellose Virtual Reality hatte Vive heute etwas zu sagen. Mit Intel wurde nach Tpcast ein weiterer Hersteller für ein Zubehör für die kabellose Nutzung der Vive angekündigt. Intel will ein WiGig-Modul anbieten, das mit niedriger Latenz kabellose VR ermöglicht. Um eine eigene kabellose Lösung mit Vive-Branding handelt es sich dabei aber nicht, wie Daniel O'Brien erklärte. Jeder Hersteller eines latenzfreien Systems sei dazu eingeladen, kabellose Lösungen für die Vive zu entwickeln, sagte er gegenüber ComputerBase. Intels Umsetzung soll im Laufe dieses Jahres auf den Markt kommen, einen genauen Termin oder Preis gibt es aber noch nicht.

Eine Art Netflix für VR-Inhalte

Um das Ökosystem auf Seite der Software zu stärken, will Vive im Frühjahr einen Abodienst für VR-Titel starten, der für eine laut Einstufung des Herstellers niedrige monatliche Gebühr den Zugriff auf einen vollständigen VR-Katalog bieten soll. Der Dienst soll sich zu einer Art Netflix für VR-Titel entwickeln. Unter viveport.com können sich Interessierte bereits heute für eine kostenlose Probezeit registrieren.

Für kommerzielle Betreiber von sogenannten VR-Arcaden will Vive zudem einen speziellen Store aufbauen, um Content frei von potenziellen Copyright-Verstößen anbieten zu können. Arcade-Betreiber sollen sich im zweiten Quartal dafür anmelden können, um VR-Titel öffentlich vorführen und damit Geld verdienen zu können. VR-Arcaden sollen laut Vive maßgeblich dazu beitragen, die virtuelle Realität einer breiten Masse von Nutzern zugänglich zu machen, die sich nicht in das Ökosystem aus vergleichsweise teurer Hardware einkaufen wollen.

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